Freitag, 27. September 2019

Kleiner Gedankenschmaus: Was bin ich? Wer will ich sein?

„Boah, bist Du arrogant, Du machst ständig einen auf ‚dicke Hose‘, willst immer das große Rad drehen!“ So sagte letztens ein guter Freund.

Ich selber sehe das natürlich völlig anders, wollte das eh nicht. Dennoch machte ich mir schon Gedanken. In meiner Wahrnehmung zu mir selbst bin ich eher bescheiden, hilfsbereit – eigentlich jemand, den man nachts wecken kann, wenn Hilfe benötigt wird oder man mal ein Bier trinken mag.

Meine liebe Kollegin meinte mal: „Du bist der Typ, mit dem man am Strand sitzen und Rotwein aus der Flasche trinken kann, und am nächsten Morgen speist Du im Fünf-Sterne-Restaurant. Du bist der Typ, welcher ohne lange zu fragen, einfach hilft und sein letztes Hemd gibt.“

Zwei völlig unterschiedliche Meinungen, obwohl scheinbar beide stimmen. Das bedeutet jedoch, dass ich an meiner Außendarstellung arbeiten muss? Oder eben auch nicht! Haben wir nicht alle zwei Seiten, stecken nicht in jedem Menschen ein Dr. Jekyll und Mister Hyde? Ist es nicht besser, beide Seiten zu akzeptieren? Definitiv, das ist es! Es ist aber auch hilfreich, wenn man ordentlich kritisiert wird! Das bringt uns voran. Und gut, wenn wir trotz allem ruhig mal öfter über uns nachdenken. Darüber, welche Spuren wir hinterlassen wollen, wenn der Tag des bitteren Endes kommt! Besser ist wohl, wenn dann Menschen sagen: Schade! und nicht: Gott sei Dank!

Ich denke schon, zu viel Arroganz und Egoismus macht auf Dauer hässlich und einsam, das gilt auch für zu viel Reichtum. Es ist nicht gut, wenn es nicht auch ein paar Wünsche gibt, die nicht erfüllt werden. Sonst werden wir wie Ikarus und verbrennen.

Und da sind wir auch schon wieder bei meinem Lieblingssatz: Reicht Euch die Hände, seid nett zueinander und verschenkt lieber ein Lächeln. Neid und Egoismus bringen nur zusätzliche Falten, und die bekommen wir im Alter sowieso. Lieber mal wieder ein Lächeln als ein zorniger, grimmiger Blick!

Das kleine Einmaleins der Zweisamkeit…

… beginnt also schon mal damit, nicht allein zu sein!

Dabei spielt es keine Rolle, ob mit Partner oder Freund(in), Kind, Eltern – für mich ist es auch das Haustier (Vierbeiner bevorzugt). Aber in der Zweisamkeit ist es am schönsten mit einem geliebten Menschen.