Mittwoch, 21. November 2018

Gedanken-Brösel, Folge 43-2018: Einfach mal machen!

Es könnte doch so einfach sein! Es gibt so viele schlaue Sprüche, so viele gute Tipps, so viel Gerede, und am Ende kommt nur recht viel warme Luft heraus. Warum wird eigentlich immer nur so viel geredet, und es passiert nichts? Fangen wir an mit Fahrverboten. Man könnte es doch auch als Chance betrachten, einfach mal einen autofreien Sonntag im Montag einzuführen. Und das bringt definitiv etwas für die Luft, wenn an diesem Tag nur der öffentliche Verkehr, Polizei, Krankenwagen, Feuerwehren fahren. Die Menschen werden sich besinnen, schwingen sich aufs Fahrrad oder benutzen unseren doch wirklich gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehr. Dies wäre eine schnelle, gute, günstige Maßnahme. Da könnte noch nicht einmal die Autoindustrie was dagegen haben, die uns ja sowieso nur veräppelt und auch die Regierung vor sich hertreibt wie ein kleiner Schuljunge den Fußball.

Kommen wir zu unserem heißgeliebten Fußball: Es wird geschimpft und gejammert über Montags-Spiele, und man staune, die deutsche Fußball-Liga will sie ab Saison 2021/22 wieder abschaffen. Und nun könnte man ja denken, Fanproteste hätten dieses Umdenken bewirkt. Scheinheiligerweise stellen sich die Vereine auch hinter die Fangruppen. Dabei ist es nur die Gier der Vereine nach mehr Geld, jedwede Fußballspiele verkommen zum Event. Einige Steuersünder dieser Branche denken sogar über eine Superliga nach! Auch hier wäre es einfach, mal einen ordentlichen Protest zu starten. Alle Fans sollten einfach mal für zwei Spieltage komplett fern bleiben vom Stadion! Alle Fangruppen, welche die hübschen Choreographien, Sprechgesänge, Pyros machen, sollten einfach mal alle nicht hingehen. Dann können sie da oben allein in ihrer Kaviarabteilung bleiben. Mal sehen, ob sie alleine Stimmung ins Stadion bekommen!

Ein kleiner Blick mal übers große Wasser zu Dingen, die einfach schon gemacht werden. In Australien spannt man einfach große Netze vor Abflussrohre, damit künftig kein Plastikmüll mehr in unsere Gewässer gespült wird. Klingt simpel, ist simpel, geht schnell. Kann man machen, und so gibt es definitiv viele Sachen, die sich schnell ändern lassen, ohne großen Aufwand, ohne großes Tamtam. Und merke, wir haben es in der Hand: Jeder von uns ist auch der Schmied seines kleinen Glücks. Wir müssen nicht warten, bis irgendjemand uns sagt, wie es geht. Einige Dinge können wir gleich selbst tun. Da brauchen wir keine Regierung, keinen Menschen, der uns sagt, dass wir das Auto mal nicht benutzen, mal nicht ins Stadion gehen oder Plastikmüll vermeiden können – wir können es einfach selbst machen!



Freitag, 16. November 2018

Gedanken-Brösel, Folge 42-2018: Mit sieben Schlüpfern sollst Du gehen

Oder um es einfacher zu sagen und mit anderen Worten: Werft mal überschüssigen Ballast ab! Wieviel brauchen wir eigentlich, um glücklich zu sein? Das ist eine berechtigte Frage, die sicherlich jeder Mensch anders beantworten wird. Trugschlüssigerweise glauben wir, noch mehr von allen schönen Dingen haben zu können, macht uns glücklicher. Meiner einer glaubt natürlich, dass es nicht so ist, und ich kann das auch begründen. Wenden wir doch einfach einmal einen Blick an die Menschen, wo wir meinen, die hätten alles. Sie haben ein fettes Haus, dicke Klunkern an den Fingern, am liebsten würden sie mit dem Kopf im Safe schlafen, damit ihnen niemand die Goldplomben stehlen kann! Und was haben sie von dem ganzen Geld? Sie schließen sich ein, verbarrikadieren sich, haben einen Wachschutz ringsherum, und eigentlich können sie diese angeblich schönen Dinge gar nicht genießen! Wozu dieser Stress? Vom Prinzip her kann man nur jeden Tag einen Schlüpper tragen, die Woche hat 7 Tage, also sollten 7 Schlüpper reichen. Und zwischendurch mal waschen geht ja auch.

Warum braucht man in einem Haushalt mehr als einen Fernseher? Wieso rennen Zeitgenossen durch die Gegend und haben zwei Handys gleichzeitig, weil sie zwei Hände haben? Bei all diesem Überkonsum, den wir uns antun, bleibt eine Sache auf der Strecke: ZEIT! Zeit für die Kinder, für Freunde, Zeit für Sport. Wir bekommen es immer besser hin, unseren eigenen Egoismus jeden Tag zu streicheln und zu liebkosen. Aber es fällt immer schwerer zu sagen: Schön, dass Du da bist! Schön, dass es Dich gibt! Und das Kuriosum an sich ist, dass es Menschen gelingt, sich über kleine Dinge zu freuen. Menschen, die wenig haben und das zu schätzen wissen, welche sich freuen, wenn jemand Zeit hat, Zuneigung bringt, in welcher Form auch immer! Sich gegenseitig lieb zu haben, ist keine Schande und auch kein Zeichen von Schwäche. Und eigentlich macht teilen glücklich. Wir erinnern uns an unsere Kindheit. Was haben wir uns gefreut, wenn wir unserem besten Freund etwas von der Schlagersüsstafel abgegeben haben! Dieser Zauber ist nicht verloren. Von allem etwas weniger, alles etwas bewusster, und es geht uns besser! Und ein kleiner Nebeneffekt: Es gibt auch weniger Müll, welchen wir entsorgen müssen.



(Foto: Julia Fernandez)

Dienstag, 13. November 2018

Gedanken-Brösel, Folge 41-2018: Gedanken, die sinnfrei durchs Hirn hüpfen

Gedanken, die sinnfrei durchs Hirn hüpfen, sich quasi aufdrängeln und ein Thema haben, was uns wirklich alle betrifft, drehen sich um das Alter und das Älterwerden. Sicherlich, in meinem Alter ist es manchmal frühmorgens schon kein schöner Anblick, wenn man sich im Spiegel so sieht. Deshalb hat es auch der liebe Gott so eingerichtet, dass das Augenlicht schwach wird. Aber kaum ist die Brille auf der Nase oder sind die Kontaktlinsen eingelegt, oh Graus, man sieht sich und die eigene fragile Hülle. Da denkt man sich schon hin und wieder, wenn man sich aufschütteln könnte, wäre man glatt 20 cm größer. Und Einige übertreiben es auch mit dem Schönheitswahn, da wird mit Salben geschmiert, Tabletten werden genommen, teure Cremes sollen Cellulite verhindern, all diese Dinge werden eingesetzt. Völlig durchgedrehte Mitmenschen gehen sogar zum Operateur, zum Hauthandwerker. Und hier sieht man manchmal grausige Gestalten, die Augen geliftet, die Stirn mit Botox zugepiekst, so dass das Gesicht überhaupt keine Regung mehr zeigt.

Da fällt mir spontan ein Satz dazu ein, dass man doch mit dem Herzen besser sieht! Und dass die Menschen, die man liebt und hoch respektiert, quasi zeitlos und alterslos sind. Sie sind und bleiben einfach schön. Das ist wohl so, weil wir sie immer schon schön in Erinnerung hatten, in unseren Gedanken sind sie immer wunderbar! Ziemlich schnuppe, ob der Hintern auf Kniehöhe hängt oder die Brust sich Richtung Bauchnabel neigt, ob die Glocken länger sind als das Pendel bei dem einen oder anderen Herren. Auch wenn der Rücken schmerzt und man das eigene Gebrechen vor Augen hat, egal, so lange wie man uns und die anderen Menschen mit dem Herzen betrachtet, ist alles gut! Und das wird der Trick für ewige Jugend sein! Niemand will wohl ewig leben. Aber solange wir mit den liebsten Mitmenschen höflich umgehen, wird man in diesem Falle immer gut aussehen.

Darum zum Ende wie immer mein Rat: Habt Euch gefälligst lieb, Ihr Menschen da draußen! Giert nicht nach Geld und irgendwelchem Schnick-Schnack, der unwichtig ist, denkt daran, das letzte Hemd hat keine Taschen! Und nur wer liebt und höflich ist, wird auch so zurückbehandelt!

Euer Brösel



Freitag, 2. November 2018

Gedanken-Brösel, Folge 40-2018: Rückkehr der Jugend

Es gibt immer diese Augenblicke im Leben: Man trifft sich nach längerer Zeit mit guten Freunden. Man schwatzt miteinander, man lacht, man macht einen derben Witz. Jeder trägt was zum Spaß bei, man sitzt gemütlich in einer Kneipe. Und man denkt sich, es ist überhaupt gar keine Zeit vergangen. Wir sind immer noch die gleichen Jungen wie damals (in Bayern würden sie sagen: Lausbuben). Und beim lustigen Beisammensein guckt die eigene vergängliche Jugend über die Schulter. So passiert es jedenfalls bei mir: Man sieht sich als junger Mensch da sitzen, wie man spricht und sich erfreut. Man möchte diesen kostbaren Moment festhalten, man will ihn nicht loslassen!

Beim Auseinandergehen werden natürlich auch gleich Pläne geschmiedet, am liebsten würde man diese schönen Augenblicke gleich morgen wiederholen, wohlwissend, dass es nicht geht und sich das großartige Treffen nicht so schnell wiederholen lässt. Aber der Moment, wo es so war wie früher, war trotzdem sehr schön. Nur die Themen scheinen sich mit der Zeit zu ändern. Zwar macht man noch lustige Witze und ist albern wie in jungen Jahren. Aber waren es früher noch unsere Erfolge bei den Mädels, so sprechen wir heute über Prostataschmerzen und Hodenkrebs und nicht mehr, wieviel Bier man wohl verträgt. Aber für einen Wimpernschlag war sie da, die unbeschwerte Jugend.

Und somit weiß man auch wieder, es gibt nichts Wichtigeres als Freunde und – wenn es auch noch so abgedroschen klingt – Gesundheit. Bei aller Fröhlichkeit dieser Treffen, wo man sich jung fühlt, kommt schon der Augenblick, wo einem klar wird, in welch fragiler Hülle wir manchmal hausen und dass wir doch nur hautüberzogene Seelenruinen sind! Darum gilt es, sich bewusst zu machen, dass es keinen Sinn macht, sich zu ärgern, Hass und Streit zu verbreiten oder unfreundlich zu sein. Es gilt, den Moment zu genießen und zu schätzen mit dem Wissen, dass dieser so nie zurückkommt!

Danke an meine Freunde für viele unvergessliche schöne Abende, und bleibt alle schön gesund!