Dienstag, 28. Juli 2020

Gedanken-Brösel: Die Freiheit der Meinung setzt voraus, dass man eine Meinung hat

Da denken sie wieder darüber nach, die Wehrpflicht einzuführen oder ein freiwilliges Jahr für Jeden. Die Begründung ist auch super: Zuviel rechtes Gedankengut in der Bundeswehr, das ist natürlich total neu (ich glaube, es gab das schon immer in der Bundeswehr, da war man schon immer „auf dem rechten Auge blind“, und das gab es auch damals in der NVA). Und es fallen Begriffe wie: „Ein Jahr für die Heimat“, also Jungs, auf in die Heimat-Jugend (abgekürzt HJ, ein Schelm, wer Böses dabei denkt). Und die Mädels zum BDM (Bund Deutscher Milchbauern?), Männer zur Bundeswehr, Reservisten in den „Volkssturm“, denn wir müssen uns schützen, JA JA JA klar (laber laber)... Ich weiß, das klingt jetzt alles sehr überspitzt, und das ist es auch! Mir graut es vor solchem Gedankengut.

Wie wäre es denn, einfach den ganzen Kram abzuschaffen? Was könnten wir für schöne Schrottpreise erzielen? Mit dem ganzen Geld, was wir einsparen, könnte man bestimmt auch viele Schulen, Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser, Kitas sanieren oder neu errichten. Dann hätte das frei gewordene Personal auch gleich eine Aufgabe. Bildung ist doch der Schlüssel, der oftmals wohl fehlt...

Und wer soll uns denn überfallen? Der „Russe“, der „Chinese“ oder oder oder? Als würden wir mit unserer Schrott-Armee etwas ausrichten können. Deshalb sollte man diese lieber abschaffen und besser Krankendienste, Feuerwehr und klar auch die Polizei besser ausstatten.

Ja, ich bin dafür, dass der ganze Armeekram auf den Müll kommt, es hat noch nie etwas Gutes gebracht, ohne Waffen wäre es wirklich friedlicher. Brunnen bauen kann man bestimmt auch ohne Panzer, man sollte bloß vorher vielleicht nicht alles zerstören, somit ist das Aufbauen nur ein Erneuern. Natürlich kann es nicht nur ein Land machen, aber einer sollte den Anfang machen. Eines ist doch klar: An Rüstung und Krieg gewinnen nur die Falschen, niemals die breite Masse, wir werden bloß für Geldgier missbraucht.

An Kriegen gibt es nichts Gutes, wer Wind sät, wird Sturm ernten. Und wie Udo Lindenberg schon 1981 fragte: Wozu sind Kriege da?



Gedanken-Brösel: Allen ist das Denken erlaubt. Vielen bleibt es erspart. (Curt Goetz)

Bei dem Versuch, gar nichts, aber rein gar nichts zu tun bzw. an nichts zu denken, ertappte ich mich mal wieder, dass ich erneut schon mittendrin war im Gedanken-Karussell. Da lag ich (vielleicht habe ich auch gesessen), starrte auf das Wasser (alternativ: Feuer geht auch). Wollte so schön die Seele baumeln lassen und wie gesagt, an nichts denken (nicht an die Arbeit, Finanzamt, Beziehung oder nur Sex-Weltrevolution, Ungerechtigkeit usw.). Da merkte ich, wie die Gedanken-Klötze an den Füßen hängen, was war das, was ziehe ich mit, was kommt, was schiebe ich vor mir her?

Und welch weise Erkenntnis (Ironie ist hier mal angebracht): Dinge, die passiert sind, kann man nicht mehr ändern, und Dinge, die kommen, kann man meistens nicht vorhersagen oder verhindern. Nur im Hier und Jetzt können wir was ändern, so dass es im „Morgen“ anders sein wird.

Natürlich wäre es schön, wenn man einige Sachen ungeschehen oder rückgängig machen könnte. Und ehrlich gesagt, bei mir gibt es da schon einige Baustellen, aber die Erkenntnis ist Mutter des Anfangs! Sich ruhig mal entschuldigen, einfach mal drüber reden. Dann kann es schon passieren, dass es eine ZWEITE sogenannte Chance gibt. Damit wird das Geschehene nicht ungeschehen, aber vielleicht wird das Zukünftige besser oder schöner.

Es lohnt sich immer, auch wenn man nur auf das Wasser starrt, auf seine innere Stimme zu hören und den einen oder anderen (auch Quer-)Gedanken zuzulassen und zu Ende zu denken. Oftmals bemerkt man dann vielleicht, dass Einem ein Lächeln (klappt bei mir) über das Gesicht springt.

Trotz aller Schwierigkeiten: DAS LEBEN IST SCHON SCHÖN! Wir haben nur, so glaube ich, oft die Einfachheit verlernt und lassen uns viel zu oft von kleinen Unwegsamkeiten aus der Bahn werfen, oft sind das Dinge, die völlig banal sind. Die „fetten“ Seitenhiebe meistern wir meist erstaunlich gut, bei kleinen „Pipifax-Sorgen“ brechen wir oft zusammen (liegt bestimmt daran, dass es davon zuviel gibt). Mein Tipp: Den Tag mit einem Lächeln beginnen und beenden, egal wie schlimm es manchmal ist.

Bleibt gesund und genießt das Leben (aber bitte tut anderen Menschen so wenig wie möglich weh dabei)!




Dienstag, 21. Juli 2020

Gedanken-Brösel: Was bleibt?✨

Da sind wir doch Anfang Januar hoffnungsvoll ins neue Jahr gestartet. Vorfreude auf Konzerte, eine Fußball-EM, Urlaubsflüge standen an. Und dann tanzten einige Leute in Ischgl, um kurz danach zu Hause ordentlich zu husten. Man könnte schnippisch sagen: Das Partyvolk hat uns den ganzen Verlust von Konzerten etc. eingebracht. Und vielleicht geht es ja einigen Menschen so wie mir, man sitzt hier und wartet, dass das Jahr richtig anfängt, dabei ist es schon wieder fast vorbei.

Und ich frage mich da, was wird in Erinnerung bleiben? Es war ein Jahr, wo wir zu Hause waren, klatschend auf dem Balkon standen und wo wir lernten, was wirklich wichtig ist: Zusammenhalt, Unterstützung, kurz, um es in einem Wort zu nennen – Solidarität. Wir lernten unser Land wieder richtig kennen, weil wir nicht mehr in den Auslandsurlaub fliegen konnten – und es ist schön, hier Urlaub zu machen. Gleichzeitig merkten wir, dass die Preise zum Beispiel an der Ostsee explodierten, nur weil einige Leute sich immer noch schnell ein paar zusätzliche EURO mehr in den Hintern schieben mussten.

Manche merkten auch, was systemrelevante Berufe sind, eigentlich wussten wir es ja schon immer: Krankenhauspersonal, Kindergärtnerinnen, Kassiererinnen. Oder bleibt es uns in Erinnerung, dass Rassisten wieder nach vorn peitschten, es Unmengen an Verschwörungstheorien gab, Geschichten von Zwangsimpfung und anderer Unfug verbreitet wurden. Oder hat alles wieder diesen schalen Beigeschmack: Alles ist wie immer, die Leute, die fette Kohle haben, kommen dabei besser weg. Und Menschen, die nicht so gut aufgestellt sind, werden die Leidtragenden dieser Krise? Denn es lässt sich ja auch alles so schön begründen mit dem Spruch: „In Zeiten von Corona…“ Da kann man schnell mal Leute entlassen oder Vergünstigungen abschaffen.

Also, schön wäre es schon, wenn wir am Ende des Jahres alle dastehen und sagen können: Ja, wir haben verstanden, worauf es wirklich ankommt. Dass wir nicht unnötigerweise die Ellenbogen extra ausfahren müssen, dass wir nicht Unmengen an billigem Fleisch fressen müssen, dass, wenn wir zusammenstehen und zueinanderhalten, wir echt viel mehr bewirken können. Wie schon so oft von mir gesagt, wir sollten die Hoffnung nicht aufgeben, Kopf hoch und nicht die Hände!



Freitag, 17. Juli 2020

Gedanken-Brösel: Ein Murmeltier, was täglich grüßt oder: Immer die gleiche Soße

Es bereitet mir schon einen leichten Schrecken, zum Beispiel auf Reisen oder bei kleinen Ausflügen, dass vieles so gleichgeschaltet ist, ziemlich oft gibt es überall die gleichen Läden, und das nicht bloß im „eigenen“ Land.

Und eine große Verwunderung wird dann ausgelöst, wenn man z. B. in Italien ist, gerne auch in der Toscana. Man ist gerade noch dabei, sich die schönen Städte anzusehen. Und schon springt einem z. B. ein H& M ins Auge. Und man hört Menschen sagen: Oh, schau mal, ein H&M, da gehen wir jetzt rein. Mal sehen, was sie hier haben – oh Wunder, dasselbe Angebot wie zu Hause. Auch bei Lidl oder Aldi im Ausland passiert das gleiche Spiel!

Wahrscheinlich sollen wir nicht mehr denken, es ist ja so schon einfach immer der gleiche Trott. In meinen Erinnerungen war das in den 90er Jahren noch anders, es gab viel mehr Individualität. Aber vielleicht sehe ich das ja bloß so.

Beim Essen finde ich, ist es ähnlich: Große Futterketten verdrängen die kleinen Läden (ja sicher, das sind die Gesetze des Marktes, und ja, natürlich sind wir auch immer etwas selbst mitschuldig daran, bla bla bla). Es gibt immer lecker günstiges Fleisch (um nicht billig zu sagen), und der Glöckner vom Landwirtschaftsministerium (hier kein „er“ sondern eine „sie“, und der Glöckner mit K) ruft vom Turm zum Volke: Wir müssen an die kleinen Einkommen denken, da können wir nicht so sehr auf Tierwohl etc. achten.

Aber wäre nicht erstens vernünftiger Mindestlohn richtig, und gibt es nicht zweitens einfach nur viel zuviel Fleisch? Und was wäre daran so schlimm, wenn der Oberschlächter (Tönnies) nicht mehr ganz so viel verdient? Das gleiche falsche Gelaber gibt es ja auch bei BIO-Lebensmitteln (ob Gemüse oder Fleisch oder Fisch etc.) Es heißt BIO und es kann sich nicht jeder leisten, das ist Blödsinn, es soll sich ja nicht jeder leisten, denn irgendwer muss doch den billigen Kram „fressen“. Es ist immer das Gleiche.

Wir haben es ja in der Hand und könnten uns wehren (gerne eine Revolution, gerne eine gerechte Gesellschaft mit guter Bildung für alle Kinder, mit einem guten ordentlichen Gesundheitssystem für alle ohne diesen privaten Kram, mit gerechter Besteuerung für alle Einkommen, eine Welt, wo Gesundheit, Bildung, Pflege, Energie, Wasser, öffentliche Daseinsvorsorge, Nahrung KEINE WAREN sind. Ich glaube fest daran, wenn aufgehört wird, auf Nahrung und Bildung zu spekulieren, gibt es weniger Menschen, die ihr Land verlassen müssen, weniger Neid, aber natürlich werden einige Leute nicht mehr so große Gewinne einstreichen. Es ist schon gruselig, dass ein kleiner Prozentsatz alles bestimmt und vor Lachen kaum in den Schlaf kommt. Darum: KOPF HOCH, NICHT DIE HÄNDE! Das ging doch vor kurzem auch noch, da haben wir uns gegenseitig geholfen.

Brösel