Sonntag, 18. September 2022

Gedanken-Brösel: Love will tear us apart - again... (Teil 5)

Erst hatte ich ja immer „Love will tear us apart“ geschrieben, also die Liebe wird uns zerreißen, doch eigentlich kommt ja noch ein „again“ dazu, und dann bedeutet es wohl, sie wird uns  w i e d e r  einmal zerreißen. Passiert leider öfter, ich meine damit nicht unbedingt (aber natürlich auch) die große Liebe zu seinem Partner. Nein, auch bei Freundschaften passiert es leider, man sagt oder schreibt Dinge, und schon steht etwas im Raum, man bekommt es schwer wieder geradegerückt. Natürlich, man kann sich entschuldigen, das ist auch gut, dieses zu machen. Aber es ist eben auch wie mit dem Kieselstein, den man ins Wasser wirft, es ist nur ein kleiner Stein, doch er kann viele und große Wellen machen, oder er rollt vom Berg und löst eine Lawine aus. So ist das auch mit dem Wort, was im Raum steht, es löst eine Welle von Enttäuschungen, von Missverständnissen oder von gekränkten Gefühlen aus.

Na klar doch, es geht auch positiv, ein Wort, ein Satz kann eine Welle von so schönen Gefühlen auslösen, kann so viel Wärme geben, man hat quasi ein Dauerlächeln im Gesicht, es wird uns warm. Und man sieht nur mit dem Herzen, auch das gilt für Freundschaften und Partnerschaften gleichermaßen. Es kommt auf den Umgang mit uns an. Sicher, man kann (und soll) nicht alles richtig machen. Wenn man es versucht, Jedem und Jeder alles Recht zu machen, scheitert man gnadenlos, es entstehen dann erst tiefe Verletzungen. Lieber Fehler machen, erkennen, sich entschuldigen, sollte man richtig Bockmist gebaut haben.

Es tut nicht weh, mal „sorry“ zu sagen. Auch für seine Tränen muss sich niemand schämen. Das Leben oder die Gesellschaft um uns herum ist schon schwer, hart und oft ungerecht genug. Da sollten wir vielleicht weniger Streit oder Konfrontation mit unserem Gegenüber suchen. Streit macht nur schlechte Laune und oft noch Falten, ganz ehrlich, ich habe schon genug Falten, es ist ja auch nicht ewig dieses Leben, und ich habe auch kein zweites im Koffer. Kann sein, dass ich ein Harmonie-Süchtiger bin, der es natürlich auch nicht schafft, immer Harmonie zu versprühen. Natürlich möchte ich niemanden bewusst verletzen, aber dennoch passiert es.

Es ist Sonntag im September und die Sonne lacht, obwohl sie irgendwas vom Regen angesagt haben. Bei allem Blei, das manchmal auf der Seele, dem Herzen liegt, es lohnt sich, dieses Leben, nur sollten wir öfter mit dem Herzen sehen und Armdrücken (Ihr wisst schon, in die Arme nehmen und drücken).





Freitag, 16. September 2022

Ausflug vom Alltag oder rein in die Erlebnis-Welt Alltag

Man soll ja nicht immer den Kopf in die Wolken hängen, aber diesen in den verseuchten Boden zu stecken, macht auch kein Sinn.

Oh, wie haben wir uns beschwert und gejammert, als Corona so richtig zugeschlagen hatte, die Tränen flossen in Strömen, weil Museen zu waren, Flughäfen vereinsamten, in den Hotels spross das Unkraut aus den Betten, wir hatten nur Reis und Klopapier, nicht wie die Franzosen, die waren so schlau und horteten Kondome und Rotwein.

Und nun, wo doch alles so schön vorbei ist, können wir unsere „fetten und trägen“ Körper wieder in die Fitness-Tempel schleppen. Die Museen sind immer noch nicht so richtig voll, mir kommt es so vor, als hätte uns die schöne Trägheit so richtig gefangen genommen, natürlich kann ich hier nicht für alle sprechen. Aber wenn ich so dran denke, was ich alles so unternommen hatte damals „in der guten alten Zeit“…

Es wird wieder Zeit, den Finger aus dem Po zu zerren, sich vom Sofa zu erheben und raus in die Welt zu gehen. Und ein schöner Nebeneffekt wäre, dass uns bei viel Bewegung nicht kalt wird, und die Strom- und Gaspreise können uns dann nicht die Stimmung verderben. Vielleicht sollte man mehr Körper an Körper reiben, sich hemmungslos hingeben (früher hätte ich einfach Fi…en geschrieben). So erzeugt man auch Wärme, und in unserem Alter meist nur im Kerzenlicht, das spart auch Strom.

Aber Spaß beiseite, ich für meinen Teil muss wieder mehr raus. Kleine Ausflüge, Kurztrips machen, muss ja nicht weit sein und auch nicht teuer. Der Mehrwert ist bestimmt unbezahlbar, und was man erlebt, gesehen oder an schönen Eindrücken gewonnen hat, kann uns niemand mehr nehmen. Und was sicher noch besser ist, diese kleinen Abenteuer nicht alleine zu gestalten, denn Glück, was man teilt oder erlebt, verdoppelt sich auf wundersame Weise.

Also einfach mehr Zeit für sich selbst nehmen, nicht immer Nachrichten sehen, die einen Menschen runterziehen können, aber natürlich nicht alles ignorieren und zum Luftikus werden. Dennoch ist es wichtig, so glaube ich, mal einen Pausen-Snack vom Alltag zu nehmen, mehr zu lächeln, nicht alles zu schwer zu nehmen und daran denken, auch Sex macht schön, und damit ist nicht hemmungsloses Rumgevögel gemeint. Denn wenn uns jemand attraktiv oder erregend findet, schüttet das bestimmt Unmengen an Glückshormonen aus.

Also:

LOVE, PEACE AND COHOCOLATE




 


 

Donnerstag, 15. September 2022

Der feine Herr... Tütensüß

Ich hatte Besuch von Herrn Tütensüß oder auch einfach genannt Tüddy. Es ist schön, wenn Besuch kommt, und wenn es angenehmer Besuch ist, sowieso. Und mit Herrn Tütensüß kann man sich auch gut austauschen (oftmals haben wir die gleiche Wellenlänge bzw. Ansichten). Bei einem (oder 2) Glas Rotwein geht es auch leichter von den Lippen.

Es fing an mit dem 29 Euro Ticket für den „Öffi“. Was für ein Rumgeeier, viele sind befindlich, mögen nicht übergangen werden oder fühlen sich auf den „Schlips“ getreten wie der Landrat von MOL. Und es ist schon erstaunlich, wie lange sie brauchen, um mal etwas in die Wege zu leiten. Dabei sollte es doch um Energiewende, Mobilitätswende gehen und insbesondere Entlastung für uns Bürger bringen, jedenfalls sagen sie das oft. Aber na klar, wenn man einen Dienstwagen hat, nicht für seinen „Sprit“ zahlen muss, kann man sich schon mal schwer tun. Uns persönlich würde es ja mal freuen, wenn sie sich bei ihren Diäten-Erhöhungen (ich dachte immer, Diäten hätten was mit abnehmen zu tun) so schwer tun würden. Aber es hat ja geklappt jedenfalls für Berlin, schade nur, dass viele Pendler davon nun etwas weniger haben, hier noch einmal ein ganz persönlicher Dank an Brandenburg.

Auch das Rumgekaspere bei den Energie-Preisen. Was ist denn daran so schwer, einen Basistarif umzusetzen? Eine Summe X, für den der Bund und die Länder was zuzahlen, dann könnten sie sich das Energie-Geld und was ihnen sonst noch an Bürokratie einfällt, sparen - dieses könnte man doch gleich dafür nutzen. Auch, dass wir für arme Energie-Unternehmen bzw. für einzelne Sparten bei ihnen extra zahlen müssen, merkwürdig, dass es bei Gewinn dann nichts für uns gibt. Und weshalb ist der Gaspreis am Strompreis gekoppelt?? Brotpreise sind doch auch nicht am Waschmittelpreis gekoppelt? Und warum geht es meistens nur in eine Richtung, nach oben?

Das waren so die ersten Diskussionen. Es folgte Aufregung darüber, dass es eben keine wirkliche Übergewinnsteuer gibt für Unternehmen im Energie-Bereich, sondern auch nur wieder Wischi Waschi. Und dann kamen wir zu Winnetou, was für ein Scheiß. Hier mal nun wirklich: Haben wir keine anderen Sorgen, oder müssen wir abgelenkt werden? Gleich mal eines vorne weg: Karl-May-Bücher sind nicht verboten und werden es auch nicht, es gibt sie immer noch zu kaufen, und das Karl-May-Museum ist auch nicht zu.  Es ist richtig, dass man anfängt, endlich mal mit alten Klischees aufzuräumen. Man muss sich auch nicht aufregen, dass man nicht mehr Schwarzer, Roter, Neger, Gelber sagen soll. Viel einfacher und vor allem auch richtig ist doch die Bezeichnung Mensch. Viele Probleme und Vorurteile hätten wir nicht, wenn wir ständig alles katalogisieren. "Mensch" und fertig, egal, welche Hautfarbe, egal, ob Frau oder Mann.

Das Drama fängt ja oft schon im Kindergarten an: Jungs müssen mit Autos spielen und Mädchen mit Puppen. Berufe für Frauen, Berufe für Männer. Warum??? Endlich aufhören damit, wir leben doch alle auf der einen unseren Welt, da sind wir uns wohl einig. Niemand ist mehr wert als ein Anderer! Der Chef-Chirurg kann nur operieren, wenn die Reinigungskräfte vorher den OP geputzt haben. Weshalb immer diese großen Gehaltsunterschiede? Damit ist nicht gemeint, dass viele Menschen sehr fleißig sind und nicht dementsprechend vergütet werden sollten. Aber diese Ungerechtigkeit von vornherein muss mal aufhören.

Das gilt auch für Krankenversicherung und insbesondere für Bildung, jedes Kind muss die gleichen Chancen bekommen, egal ob die Eltern Ärzte, Rechtsanwälte etc. oder eben Verkäuferinnen, Erzieher, Handwerker usw. sind. Die Krise hat doch gezeigt, nur wenn wir zusammenhalten, kann es gelingen. Ein jeder sollte wohl das Recht auf ein angenehmes Leben haben, ohne Angst und große Nöte.

Und wie Herr Tütensüß sagt (oder Brösel): Am Ende des Tages wollen doch alle in den Arm genommen werden und etwas Wärme und Liebe spüren und nicht weinend vor Sorgen in den Schlaf gehen.