Kurz nachgedacht: Man denkt vermeintlich, 2016 war ein trauriges Jahr. Viele Bekannte sind von uns gegangen. David Bowie, Prince, George Michael, Greg Lake von Emerson, Lake and Palmer – für Viele war dies gerade der Rhythmus der 8oer Jahre. Auch große Politiker gingen von uns. Irgendwie war der Eindruck da, 2016 sei ein großes Trauerjahr. Es begann ja schon in der Silvesternacht mit massiven sexuellen Übergriffen auf Frauen in Köln, es folgten Anschläge u. a. in Brüssel und Nizza. Es endete damit, dass ein Lkw in den Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz raste. Und bestimmt war es bei einigen Menschen auch traurig, Beziehungen drifteten auseinander, Arbeitsplätze gingen verloren.
Doch schauen wir einmal tief in uns hinein. Gab es nicht auch viel Positives? Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft schaffte bei der EM 2016 einen historischen Sieg über Italien mit 6:5, das ging sonst nie. Die Wahlen in Berlin verliefen gar nicht so schlecht, wie viele Menschen vermutet hatten. Es gab keinen allzu extremen Rechtsruck, es hätte schlimmer kommen können. Sicher, man kann es sich auch schönreden. Dann fängt man an, den Kopf in den Sand zu stecken und die Hände in den Schoß zu legen.
Aber: Freunde haben neue Partner gefunden, das persönliche Glück ist selbst mir widerfahren. Und in diesen Momenten denkt man schon: Na, die Sonne lacht ja doch noch! Wäre es da nicht eigentlich eine gute Sache, den Menschen, welche gerade nicht im Licht sind, etwas Licht, Wärme, Trost und Liebe abzugeben? Wir sollten enger zusammenrücken und uns den Alltag nicht erschweren. Wir haben alle nur ein Leben. Und dieses eine Leben soll so schön wie möglich gestaltet werden. Darum ist es immer besser, miteinander statt gegeneinander zu handeln.
Ich wünsche allen einen guten Rutsch, einen schönen Start ins nächste Jahr, den Menschen, die traurig sind, dass sie wieder das Glück finden und denen, die glücklich sind, dass sie ihr Glück behalten!!!
Dienstag, 27. Dezember 2016
Donnerstag, 22. Dezember 2016
Gedanken-Brösel, Folge 41: Speck auf der Seele
Vielleicht wäre es wirklich sinnvoll, sich etwas Speck auf der Seele anzufressen?! Da passieren im Moment schlimme Dinge, die ganze Welt scheint aus den Fugen zu geraten. Mir kommt es so vor, als drehe sich zurzeit nicht wirklich alles rund.
Viele Menschen sind extrem angespannt, und die Angst wird noch geschürt! Da empfahl doch z. B. unser Bundesinnenminister Thomas de Maizière im Sommer der Bevölkerung, sich für „Krisenfälle“ Vorräte an Wasser, Lebensmitteln und Bargeld für mindestens 10 Tage anzulegen.
Bereits Monate zuvor, im November 2015, als ein Fußball-Länderspiel in Hannover abgesagt wurde, sprach der Minister bei der nachfolgenden Pressekonferenz zwar von einer ernsten Lage und Terrorwarnungen, doch nix konkretes, denn: „Teile der Antwort würden die Bevölkerung nur verunsichern...“, wir erinnern uns. Hallo? Was passiert denn mit solchen Sätzen? Damit verunsichert man die Menschen doch erst richtig! Genau das passierte doch dann in den Wochen danach.
Oder was war nach dem schlimmen Anschlag am Montag in Berlin? Der Polizeipräsident meinte, man solle keine Angst verbreiten – aber nach dem Täter wird noch gefahndet, dieser rennt vermutlich sogar schwerbewaffnet frei herum. Hallo, was sind das für Sätze?
Und dann regten sich viele über diesen sogenannten Safety-Check-Button bei Facebook auf, der angab, dass man beim Anschlag in Sicherheit war. Viele Menschen meinten, damit würde die Angst erst richtig geschürt. Quatsch, finde ich, das sollte doch jeder für sich selbst entscheiden. Ich zögerte auch erst, aber da ich Verwandte auf der ganzen Welt habe, welche nur die Nachrichten im Fernsehen verfolgen konnten, klickte ich diesen Button. Familie und Freunde waren nun etwas beruhigt. Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit, von solch einem Anschlag betroffen zu sein, relativ gering. Natürlich könnte man jeden Tag in einen Verkehrsunfall verwickelt werden und müsste eigentlich beim Heimkommen täglich solchen Sicherheits-Button drücken. Aber man wird ja eben nicht ständig in Anschläge verwickelt, deshalb fand ich diesen Button nicht völlig sinnlos.
Nun kann man sich weiter über Facebook aufregen, aber warum benutzt man es denn dann? Man kann es doch auch einfach sein lassen!? Warum haben gerade die USA Facebook entwickelt und nicht Deutschland, wir hätten es doch genauso tun können? Es ist eben, wie es ist. Manchmal muss man die Welt auch einfach annehmen können, wie sie ist.
Nun kann man sich weiter über Facebook aufregen, aber warum benutzt man es denn dann? Man kann es doch auch einfach sein lassen!? Warum haben gerade die USA Facebook entwickelt und nicht Deutschland, wir hätten es doch genauso tun können? Es ist eben, wie es ist. Manchmal muss man die Welt auch einfach annehmen können, wie sie ist.
Gerade in schlechten Zeiten wäre es doch schön, wenn die Menschen aufhören würden, die Angst noch weiter zu verbreiten. Natürlich sind nicht die Flüchtlinge schuld an solchem Quark. Die Schneemänner sind schließlich auch nicht daran schuld, dass es schneit!
Als vor ein paar Jahren, im Juli 2011, in Norwegen diese schlimmen Anschläge des norwegischen Rechtsextremisten Breivik passierten, wo waren denn da die Pegida- und AfD-Leute? Schrien sie da etwa durch die Gegend, dass alle Menschen mit einem rassistischen Hintergrund weggesperrt gehörten? Nein, natürlich nicht.
Es gibt nur eine Welt, und hier leben wir alle! Nur, wenn wir alle zusammenhalten und zusammenstehen, uns mit Liebe und Toleranz begegnen, wird so etwas wie Terror, Angst, Verfolgung nicht weiter akzeptiert werden. Wir müssen annehmen, dass wir unterschiedlich sind und das nicht als beängstigend und schlimm empfinden. Wir sind ja auch nicht alle für die gleiche Fußballmannschaft, deshalb bringt man doch auch niemanden um!
Es ist gerade die Vielfalt, die uns ausmacht! Es ist besser, zu lachen, als zu weinen – es sei denn, die Tränen fließen vor Glück!
Freitag, 16. Dezember 2016
Brösel-Blog, Folge 40: Gedanken
Wenn man im Moment die Nachrichten schaut oder hört, überkommt einen schon wieder das kalte Grausen. Ja, denken denn unsere Politiker eigentlich, wir sind alle verrückt oder nicht mehr zurechnungsfähig geworden? Einiges Geschehen erinnert im Moment sehr an die Zeit, als es zwei deutsche Staaten gab und zwei gegensätzliche Systeme aufeinander knallten.
Damals sagten wir schon, es ist schlimm, wenn alte Männer an der Macht sind (Reagan, Breshnew, Honecker). Die Herren in Amerika aber, unsere transatlantischen „Freunde“, beschimpfen zurzeit ja mal wieder die ganze Welt. Nun soll plötzlich Russland schuld am Wahlausgang in den USA sein. Russische Hacker sollen gezielt Informationen geklaut haben, um Trump im Wahlkampf zu helfen? Ja, denken sie denn eigentlich, wir sind alle irre? Die USA beschimpfen Russland für Kriege, Angriffe, Morde – dabei sollten sie mal aus ihrem eigenen Blickwinkel betrachten, wieviel sie angerichtet haben, siehe Irak, Afghanistan, Libyen. Wieviel Völkerrecht wurde hier widerrechtlich verletzt, wieviel Völkermorde, Drohneneinsätze, Installationen von Scheinregierungen etc. gab es? Russland seinerseits ist nicht wirklich besser, hier passierten ähnlich schlimme Sachen, z. B. auf der Krim. All das Schlechte soll hier von den USA bzw. Frau Merkel ausgehen? Beide Staaten - sowohl die USA als auch Russland - nehmen sich das Recht heraus, der angebliche Wahrheitsverkünder zu sein.
Doch es kommt noch schlimmer: Heute wurde berichtet, dass Facebook Spezialisten beschäftigen wird, welche uns bei den vielen Nachrichten übersetzen würden, was denn nun die Wahrheit sei. Wir würden ja nicht wissen, was Falschmeldungen seien. Hallo?!
Und da wundern sie sich, wenn die Menschen immer mehr zu radikalen Lösungen tendieren. Es würden doch lieber viele Menschen einen Affen aus dem Zoo wählen als noch einem Politiker das Vertrauen zu schenken. Aber soll sich nun alles wiederholen, wird es einen neuen kalten Krieg geben? Sollen wir denn die USA und Russland nur noch hassen?
Und in diesem Fall haben wir mal kein Lächeln im Gesicht, das macht mir/uns Angst, welche Auswirkungen all das auf das Geschehen in der Welt haben könnte. Deshalb sollten wir immer daran denken, alte, zu reiche, verknöcherte Männer an der Macht in längst überholten Systemen sind oft an diesem ganzen Drama schuld: an einer verfehlten Flüchtlingspolitik, dem Umweltdilemma, an Kriegen, Not und Zwietracht auf der Welt.
Erst müssen wir die Gier besiegen, sonst werden wir untergehen! Es nützt nix, sich auf Dauer nur in das private Glück in den eigenen vier Wänden zu verflüchtigen. Wir sollten also alle gemeinsam immer gut aufpassen im Leben!
Mittwoch, 14. Dezember 2016
Gedanken-Brösel, Folge 39: Der perfekte Samstag
Es sollte
ein ganz normaler, perfekter Samstag werden. Man war voller Vorfreude aufs
Wochenende, wollte sich etwas ausruhen, gemütlich frühstücken – so war der
Plan. Aber es sollte wohl alles anders kommen. Statt Ruhe am Morgen wurde
verschlafen, und es kam zu Hektik beim Frühstück, obwohl das ja noch zu
verkraften war.
Die meisten
meiner liebenden Mitmenschen haben natürlich am Samstag frei, und somit
stürzten sich alle in der eigentlich doch sanften, beruhigenden
Vorweihnachtszeit in das Getümmel. Volle Straßen, überfüllte Läden, die Jagd
nach scheinbar ach so günstigen letzten Schnäppchen, als wenn es ab morgen
nichts mehr geben würde, so sah es aus. Selbst beim Friseur gab es lange
Warteschlangen.
Diesem
wollte ich entfliehen und dachte, ich erledige schnell einige leichte Arbeiten
im Büro. Auf dem Weg dorthin sackte die Straße plötzlich ab, und niemand, aber
auch wirklich niemand fühlte sich dafür zuständig, ein Loch zu sichern, wo fast
ein Kleinwagen drin verschwinden kann (das ist bis heute so). Hierzu eine
leichte Anmerkung: Die Straße ist auch nicht beleuchtet. Und damit man nicht in
das Loch reinfällt, wurde ein Baumstumpf davorgelegt, was für ein (Alp-)Traum!
Und dann:
Beim Transportfahrzeug ging der Reifen kaputt. Wo man doch eigentlich meinen
sollte, ein Reifenwechsel ist ja eine Kleinigkeit. Schon betrat ich die
Servicewüste Berlin in der Vorweihnachtszeit am Samstagnachmittag. Man liest ja
große Werbesprüche, es ist alles kein Problem, der Reifen wird schnell
gewechselt. An der Hotline eines Reifendiscounts wird man mit Harry Wijnvoord
verbunden, der nur Gutes verspricht und laut tönt, wie einfach doch alles sei.
Wenn man endlich an Warteschleifen-Hotlines vorbeigekommen war, wurde entweder
aufgelegt oder es wurde erklärt, man könne nicht helfen. Oder ein Herr sagte,
die Werkstatt sei bereits geschlossen und niemand sei mehr da, was lustig war,
da man ja eine persönliche Stimme hörte.
Somit stand
man an einem verregneten Samstag in der Vorweihnachtszeit völlig verzweifelt
auf einem großen, rappelvollen Parkplatz vor einem Baumarkt. Da war nichts mit
Stolle, Plätzchen und Kaffee. Dafür gab es Regen, Wind und einen Ansturm von
schlechter Laune. Aber wenn man sich auf seine eigenen Stärken besinnt, wenn
einem Freunde und die Liebste beiseite stehen, werden diese Kleinstprobleme
schnell gelöst. Wo man gerade glaubte, die Sorgen erwachsen gerade zu einem riesigen
Berg, werden diese mit Leichtigkeit behoben. Und man stellt fest, mit Liebe,
Lächeln und guten Freunden lassen sich alle Probleme schnellstens lösen.
Und man
„freut“ sich schon auf das nächste Servicechaos, was dann auch gleich am Montag
folgte. Der freundliche Mobilfunkhändler mit „V“ versprach bereits seit Wochen,
das bestellte neue Handy zu liefern. Man ahnte es schon, natürlich kam nichts
an. Wohlwissend, dass sie eine falsche Lieferadresse hatten und sie das Handy
dort nicht abgeben können, wurde es dennoch dorthin geliefert, weil es in den
AGB’s so vorgegeben ist. Und als Krönung schrieben sie dann E-Mails, worin sie
mitteilten, dass sie einen leider telefonisch nicht erreichen können unter der
Nummer, welche sie nicht ausgeliefert haben. Vielleicht sollten sie auch mal
den Button anklicken, der da lautet: „Ich bin kein Roboter.“, welchen man ja
oft bei Online-Bestellungen findet?
Doch man
sollte sich davon auch nicht unterkriegen lassen, es ist nur ein
Mobilfunk-Telefon! Und sind wir mal ehrlich, vor nicht einmal 20 Jahren konnten
die meisten Menschen sehr gut ohne dieses Gerät leben. Wenn man dieses eben
nicht hat, ist Ruhe im Auto, in der Hose oder in der Handtasche. Da hat man
somit mehr Zeit für persönliche Gespräche. Und auch hier ist es wohl am besten,
den Ärger einfach wegzulächeln und nicht lange darüber nachzudenken, sonst regt
man sich nur auf. Das Leben erwartet uns mit viel schöneren Überraschungen als mit
diesen Kleinstproblemen, die doch eigentlich keine wirklichen Probleme sind.
Deshalb gilt auch hier: Begegnen wir jedem Tag im Leben, jeder neuen
Herausforderung einfach mit einem Lächeln!!
Donnerstag, 8. Dezember 2016
Brösel-Blog, Folge 38: Das Glück gefunden
Tja, es ist ja kaum zu glauben, aber es ist wahr: Ich habe das Glück gefunden! Ich hatte mich in meinem Leben eingerichtet, strahlte Zufriedenheit aus und mein liebster Mitbewohner war mein Kater, mit welchem ich glücklich war. Vermutlich genau an dem Punkt, da passierte es.
Man ging irgendwohin, wieder mal zu einem Konzert. Man drehte sich einmal kurz um - und plötzlich blieb die Luft weg. Es folgten Herzrasen, Schnappatmung, Kribbeln im Bauch. Selbst der alte Brösel dachte da, das gibt es doch nicht?! Aber wie nun weiter, wie spricht man jemanden an? Dafür gibt es kein Handbuch. Irgendwie bekam ich es ja dann hin, und ab sofort ging alles rasend schnell. Ein paar kleine Ecken wurden umkurvt, dann wurden doch noch die Telefonnummern ausgetauscht. Nun marschierte das Glück mit großen Füßen durch die Tür, machte es sich auf der Couch gemütlich und blieb einfach da. Und das mitten im grauen dunklen November, da gab es plötzlich ein helles Licht – aber es ist möglich, dass nur ich das gesehen habe.
Auf einmal stürzten die merkwürdigsten Sätze auf mich ein, wie: Die Liebe ist nicht planbar. Das Glück findet immer seinen Weg. Nur wer liebt, gewinnt! Und ich stellte schnell selber fest, mit Liebe und Glück gewinnt man die Leichtigkeit des Seins zurück. Auf einmal ist nichts mehr schwierig und kompliziert, alles ist leicht und einfach. Wo man oft keinen Ausweg sah, gibt es auf einmal eine klare Lösung. Man wird entspannter, verbiestert und verbittert nicht mehr.
Das mag auch daran liegen - dessen bin ich mir ziemlich sicher - dass man, um ein neues Glück und eine neue Liebe zu finden, die alten Türen richtig zumachen, zuschlagen, verriegeln und verrammeln muss, am besten sogar zumauern. Denn erst wenn man alte Dinge abgelegt hat, können neue wunderbare Sachen geschehen.
Aber so schön es auch immer ist mit Liebe, Lust und Leidenschaft, sie schaffte es auch, dass man manchmal etwas hadert, z. B. mit der Zeit. Es gibt ja diese Augenblicke, wo man scheinbar auf einer rosa Wolke durch das Leben reitet. Doch die Sekunden scheinen sich wie Stunden dahinzuziehen, der Tag will nicht vergehen. Man verzehrt sich vor Sehnsucht nach der Liebsten und wartet nur, dass der Tag vergeht und man diesen einen geliebten Menschen endlich wieder im Arm halten kann. Dann wird man sich wieder mit Herz, Hirn und Körper auf diesen Moment, der für die Ewigkeit zu sein scheint, einlassen.
Ich denke, der Eine oder Andere möchte gerade „kotzen“ bei diesen Zeilen und denkt sich, um Gottes willen, dieses ewige Gedudel und Gefasel, was soll das?! Aber ehrlich mal, ohne Liebe geht gar nichts im Leben, sie ist doch der Schlüssel zu allem! Denn wenn wir richtige Liebe empfinden, lässt sich ein Tag doch leichter begehen. Wir fahren entspannter Auto, was zur Folge hat, das weniger Unfälle geschehen. Wenn wir eine gute Zeit haben und der Liebe – in unterschiedlichster Form – begegnet sind, lassen sich alle Probleme leichter lösen. Ich wage sogar mal eine These aufzustellen: Mit mehr Liebe und Zuneigung auf der Welt würde es Dinge wie die Flüchtlingsprobleme, Gier, Stress, Hektik, Hass und Neid nicht geben!
Liebe beginnt mit einem Lächeln. Und da haben wir es: Wie immer empfehle ich, jeden Tag mit einem Lächeln zu beginnen, selbst wenn der Morgen mit Stress anfängt. Es ist doch immer sinnvoller, den Menschen mit einem Lächeln zu begegnen oder einfach mal sein eigenes Abbild im Spiegel anzulächeln.
Mittwoch, 7. Dezember 2016
Brösel-Blog, Folge 37: Weihnachten, Weihnachten, Weihnachten – alle Jahre wieder
Was
ist eigentlich aus Weihnachten geworden? Das ist eine Frage, die ich mir
wirklich schon seit Jahren stelle. Eigentlich sollten es doch besinnliche,
ruhige und friedliche Feiertage sein. Aber nein, nun wird man sogar schon ab
Ende August darauf eingestimmt, wenn Aldi die ersten Lebkuchen präsentiert. Und
ganz gleich ob man will oder nicht, der Stress beginnt. Spätestens im September
gibt es die ersten Fragen, wer wann wo mit wem feiert. Die ersten Gaststätten
preisen ihre Weihnachtsangebote an und bitten um Reservierungen, als ob dann zu
den Weihnachtstagen alle Restaurants vor Überfüllung geschlossen wären. Wir
haben in Berlin so viele Gaststätten, da kann ich mir kaum vorstellen, dass
diese zum Weihnachtsfest alle zur gleichen Zeit belegt sind.
Dann
schleppt man sich durch die Monate September und Oktober und versucht, so gut
es geht, das kommende Weihnachtsfest zu ignorieren. Spätestens im November hat
es uns aber eingeholt. Erste Händler schreiben Einladungen zu Weihnachtsfeiern
oder Tannenbaumschlagen. Die Versicherungen und Krankenkassen melden sich mit
Angeboten zum Wechseln. Spätestens jetzt merken auch die Letzten, das Jahr geht
zu Ende, die Hektik beginnt. Viele Menschen rennen dann gestresst wie kleine
Einkaufszombies durch die Geschäfte.
Dann
kommt auch bald die glückliche Verheißung, die da heißt: Advents-Shopping. Die
Leute kaufen ein, als würde es morgen nichts mehr zu essen geben oder eine
Hungersnot bevorstehen, als ob am nächsten Tag alle Lebensmittel nach Aleppo
geschickt würden. So habe ich aber mehr Angst, dass sie an Weihnachten eher an
Übergewicht sterben werden. Auch unsere Technikläden sind vollgestopft mit
einkaufswütigen Menschen, wobei ich mich frage, wieviel Fernseher verkraftet
eigentlich ein Haushalt? Von Besinnlichkeit gibt es da keine Spur.
Und
alle Mitmenschen werden nach den Feiertagen wieder sagen: Nächstes Jahr wird
alles anders, ohne Hektik und Stress, mit mehr Gelassenheit. Aber es wird
vermutlich eher noch schlimmer. Dieser Irrsinn fängt ja schon mit dem
Nikolaus-Tag an. Was ist eigentlich aus der guten alten Orange und dem Apfel
geworden, welche früher im Stiefel steckten? Nein, diese wurden hübsch abgelöst
von iPod und Co., sogar bis zur ganzen Play--Station geht es. Kleinigkeiten
sind das jedenfalls nicht mehr.
Auch
wenn sich das jetzt so anhört, als würde ich einen mahnenden Finger erheben und
reden wie ein Besserwisser: Ich bin natürlich auch ein Teil dieser Welt und
mache den Irrsinn (bedingt) mit. Doch wäre es nicht schöner, ein gutes Essen
vorzubereiten, sich dann dazu mit Freunden zu treffen und vielleicht noch einen
alten blöden Film oder ein gefühlt schon hunderte Male gesehenes
Weihnachtsmärchen anzuschauen? Daran hat man doch mehr Freude als an
unliebsamen Geschenken, welche dann im nächsten Jahr beim Schrottwichteln auf
dem Gabentisch stehen. Ist nicht oft weniger mehr? Schaffen wir es, uns wieder
zurückzubesinnen?
Ich
habe beschlossen, gute Freunde einzuladen und ein Essen zu kochen. Natürlich
freue ich mich über Geschenke, aber mehr über wirkliche Kleinigkeiten als über
irgendeinen Wahnsinn. Ich für meinen Teil bin dafür, mindestens zwei Gänge
zurückzuschalten, lieber für mehr Lächeln zu sorgen und mehr Zeit zu schenken.
Und wenn man mehr Stunden gemeinsam verbringt, kann man getrost das
Advents-Sonntags-Shopping wegfallen lassen. Auch die Verkäuferinnen hätten dann
weniger Stress, sogar der Straßenverkehr wäre entspannter. Und das Flackern der
bunten Lichter hätte dann wirklich eine beruhigende Auswirkung und wäre nicht
mit Gedanken an Einkaufstrubel verbunden.
Also,
liebe Liebenden, schaltet mindestens einen Gang zurück, genießt die
Vorweihnachtszeit und das Leben und verschenkt jeden Morgen ein Lachen, lasst
Euch nicht hetzen!
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