Mittwoch, 25. März 2020

Gedanken-Brösel: Warum eigentlich Krise?????

Könnten wir diese Zeit, die uns etwas Angst macht, nicht etwas positiver besetzen? Krise klingt (meiner Meinung nach) so nach Katastrophe – Hunger –Verfolgung – Krieg. Doch all das ist es nicht, wenn ich nicht ganz irre. Bei uns leidet niemand Hunger, und Klopapier (dieser neue Luxus-Artikel) ist ausreichend vorhanden. Vielleicht wären Besinnung (nicht Gesinnung) und eine Zeit der Entschleunigung auch mal gut. Wir merken doch, dass es völlig okay ist, sich nicht jede Woche neue Klamotten oder Elektronik etc. zu kaufen, die ganzen Shopping-Tempel und Einkaufs-Malls fehlen wohl den meisten Menschen gerade nicht wirklich. Wir haben das Spazierengehen wieder für uns entdeckt und dass man auch „draußen“ Sport machen kann und nicht nur in einem Fitness-Studio. Es gibt ein Leben ohne Bundesliga, wer hätte das gedacht?! Wir telefonieren, wir lesen sogar Bücher. Der Virus zeigt uns, dass wir runterkommen mussten, dass es so nicht weiter geht. Auch die Natur freut sich. Wir merken, dass wir mit weniger auskommen können und müssen.

Wenn alles gut geht, lernen wir Solidarität wieder schätzen und ausleben. Egoismus sollte keine große Bedeutung haben, ein Miteinander, das macht es aus. Auf die da „oben“ brauchen wir uns nicht oder nur bedingt verlassen. Sie haben sicher sehr gute Vorschläge, sehr gute Ideen, doch ich denke, es geht wieder nur um die Großen, Systemrelevanten (bestimmt Banken, Autokonzerne etc.). Warum vergibt die KfW Kredite zur Stützung nur über die Hausbank? Wo diese den mit 20 % absichern muss (Haftung), und warum soll man dafür 7,5 % Zinsen zahlen, wo doch unsere Regierung das Geld sehr günstig von der EZB bekommt?

Es gibt sicher einfachere Vorschläge und bessere Lösungen. Dennoch sollten wir uns nicht unterkriegen lassen und auf uns selbst vertrauen. Natürlich gibt es viele gute Vorschläge und Bestimmungen, z. B. Kündigungsschutz für Mieter, Vereinfachung der Hartz IV Bezüge und mehr. Aber Solidarität untereinander, das ist im Moment das Wichtigste. Wir merken, dass man Geld nicht essen kann. Das Lächeln und der Dank eines anderen Menschen sind mehr wert als alles Geld der Welt. Sicher gibt es nicht wenige Menschen, die mit der Ausgangs-Beschränkung (nicht Sperre oder Isolation) schwer klar kommen, die Depressionen haben oder vielleicht gerade gelernt haben, sich zu öffnen, raus zu gehen, sich unter Menschen zu begeben. Nun soll man wieder zu Hause bleiben, soziale Kontakte einschränken. Bitte, wir sollten diese Menschen nicht alleine lassen, wenn wir uns schon nicht persönlich treffen können, dann sollten wir etwas mehr anrufen oder mal wieder einen Brief schreiben. Reichen wir uns in Gedanken alle die Hände, halten wir zueinander, stehen wir uns bei! Dann stehen wir bald wieder alle draußen und können, den Frühling, den Sommer und den Herbst genießen.

Bleibt gesund!
Bleibt, soweit es geht, zu Hause!

Euer Martin W. Brösel



Donnerstag, 19. März 2020

Gedanken-Brösel: The world we live in and life in general

Aha, die geneigte Leserschaft wird hier gemerkt haben: Eine Textzeile, die ich schon mal verwendete. Und was soll sie uns sagen: Die Welt, in der wir leben und das Leben im Allgemeinen. Nichts ist im Moment zutreffender als die Worte von Martin Gore, die er Anfang der 80er Jahre schrieb. Wir sitzen in einer Krise fest, und da kommen einem schon mal so Gedanken über unser Miteinander. Und wenn vielleicht im Großen und Ganzen nichts übrig bleibt, so sollte doch als Erinnerung der Gedanke bleiben, dass die Gesundheitsversorgung, die Energiebereitstellung, Strom, Wasser, Gas, Grundnahrungsmittel keine Waren zur Spekulation sind.

Besonders dramatisch finde ich die Entwicklung im Gesundheitswesen. Jetzt merken wir erst einmal, dass eine auf Profit ausgelegte Gesellschaft nicht wirklich immer zum Wohle des Menschen ist. Unsere Profitgier tritt uns nun mit voller Wucht in den fetten angefressenen Hintern, denn die Versorgung der Menschen mit gewissen Grundmitteln muss immer gewährleistet sein und darf nicht für Profit genutzt werden. Das gilt besonders auch für die Herstellung von Medikamenten. Wir leisten uns Waffen und Panzer, obwohl Krankenhausbetten und Medikamente eine viel bessere Anlage wären als irgendwelche „hübschen“ Dinge von Heckler & Koch, die kein Schwein braucht außer vielleicht Polizei und Jagdbehörden. Nennt mich ruhig einen Phantasten, Sozialisten, Kommunisten, einen unverbesserlichen Träumer. All das stimmt sicherlich, aber auch ich kriege Sorgenfalten auf der Stirn, wenn ich Nachrichten lese, was die Menschen in den Ländern hamstern. In den USA gibt es Hamsterkäufe bei Waffen, man fragt sich wirklich und schüttelt den Kopf.

Zeigen wir doch der Welt, dass wir menschlich und solidarisch miteinander umgehen können! Rücken wir zusammen in diesem Moment – natürlich mit gebührendem Abstand! Jeder kann jedem Mitmenschen etwas Hilfe anbieten! Und natürlich gibt es bei uns einige verrückte Typen, die hier rumlaufen und unbedingt eine Corona-Party machen müssen. Das bringt mich auch zum Kopfschütteln… Aber es ist weder verboten noch sonderlich gefährlich. Es treffen sich ja nicht tausende Menschen im Park.

Also mein Wunsch und Traum ist, wir bleiben oder werden gesund. Möge die Krise das Beste in uns zutage bringen!



Freitag, 13. März 2020

Gedanken-Brösel: Blick nach vorn, Blick zurück, Blick in die Mitte

Es mag an der schleichenden Angst zur Krise liegen, aber irgendwie will ich im Augenblick davon gar nichts mehr hören.

Dagegen lohnt doch ein kleiner persönlicher Blick zurück einmal. Es ist wohl festzustellen, dass die meisten Geburtstage gefeiert wurden. Nie wieder wird es so viele Geschenke geben, wie es schon einmal gab. Sollte uns das traurig machen? Ich denke nicht. Nachdenklich dagegen schon. Zum Bilanz ziehen ist es eh noch etwas zu früh. Aber das vertraute lachende und weinende Auge kann schon mal bewegt werden. Es ist ja auch so: Wenn man früher am Morgen, manchmal auch erst später, wach wurde, begann der Tag mit Sex. Es wurde gefummelt und geknutscht, egal was da war. Wenn heute die geschwollenen Augen das Tageslicht erblicken, beginnt der Tag erst einmal mit Mundgeruch. Oder man hat so einen trockenen Hals, denn man hat nachts auf dem Rücken gelegen, als wenn man um Süßigkeiten betteln würde. Und man brachte Geräusche aus sich heraus, dass sogar die Katze geflohen ist. Nicht nur man selbst gibt Töne von sich, auch der Partner, (wenn dann einer neben einem liegen sollte), nur nicht so laut, dafür aber mit Sabbern. Aber anstatt lustvoll und beherzt übereinander herzustürzen, tut einem der Rücken weh, die Arme schmerzen, und eigentlich ist man viel zu müde, um für Bettsportaktionen rumzuzappeln.

Doch sollte es uns traurig machen? Nein. Vielmehr sind das liebevolle Zeichen unseres gelebten Lebens. Und diesen Dingen sollten wir durchaus mit einem Lächeln begegnen. Wir werden nie wieder so jung, hübsch und potent sein wie vor Jahren, das wäre Quatsch, das ist eine Tatsache. Wir waren aber auch nie so aufgeschlossen und tolerant wie heute (zumindest die meisten Menschen). Wir sollten uns natürlich niemals vom Alter ins Bockshorn jagen lassen, und Sätze wie: „Das zieht man in Deinem Alter nicht an, das geziemt sich nicht.“ sollten lieber auf dem Scheiterhaufen der Worthülsten der letzten Jahrzehnte fallen. Wenn das Teil einem doch steht und gefällt? Tragt, was Ihr wollt und macht Euch nicht zum Appel. Und wenn Ihr Euch schon zum Kasper machen solltet, dann wenigstens mit Würde.

Und egal, ob Schnupfen, Corona oder Carina, was weiß der Fuchs nicht alles was noch so durch die Lüfte segelt, Optimismus und Spaß am Leben sind die besseren Varianten als in Angst und Panik und Klopapier zu verfallen. Love, Live, Chocolate sind nicht nur drei Worte auf einer Postkarte, das kann man auch ins Leben umsetzen. Denn ein Blick aus dem Fenster zeigt, der Frühling kommt unerwartet um die Ecke gekleckert. Bei einigen Mitmenschen zucken die Lenden, und nicht nur die Knospen knacken. Und man sollte auch nicht vom „zweiten Frühling“ sprechen. Nein, jeder seines Alters entsprechende Frühling ist besonders und eine der schönsten Jahreszeiten im Jahr, wenn die Sonne anfängt, unsere noch käseweißen Hautlappen zu streicheln, wir uns endlich wieder freuen können, dass wir in Cafés und Biergärten draußen sitzen können und bald Open-Air-Konzerte besuchen werden. Ich denke, spätestens in der Mitte des Frühlings werden wir diesen ganzen Corona-Kram endlich vergessen können. Mein Tipp für Euch: Schön optimistisch bleiben, den Humor nicht verlieren, lieb und tolerant sein. Und einfach mal darüber nachdenken, machen wir doch einen Deal: Jeder Mitmensch nimmt jeden anderen Mensch so, wie er ist und akzeptiert ihn/sie, wie er sein will!




Mittwoch, 11. März 2020

Gedanken-Brösel: Epidemie – Pandemie – Corona und Angst-Virus

Jetzt schlägt es doch voll zu. Nun ist die Hauptstadt wohl doch betroffen. Und ich glaube mal, am schlimmsten ist vor allem unser Angst-Virus, die große Angst vor dem Unbekannten. Sicherlich: Es sterben immer noch mehr Menschen an Influenza/Grippe, aber dagegen haben wir ja was. Bestenfalls gibt es Tabletten, Impfungen etc. Nur Covid-19 springt durch alle unsere Hirne.

Aber wäre es da nicht wirklich mal von Vorteil, dass wir uns noch einmal radikal alle umarmen, dass wir uns nochmal tüchtig knuddeln? Quer durch den Gemüsegarten wird es noch einmal umarmt, gedrückt, geknuddelt und geknufft. Und dann bleiben wir alle mal für 14 Tage zu Hause. Nun kann man mit „alle“ natürlich nicht alle Menschen meinen. Krankenhäuser, Feuerwehr, Polizei, Energie- und Wasserversorgung müssten schon irgendwie funktionieren. Aber dieses ließe sich vielleicht mit entsprechender Schutzkleidung und -ausrüstung einrichten. Alle anderen Menschen gehen nochmal normal einkaufen – keine Hamsterkäufe, so dass man 14 Tage Homeurlaub überstehen könnte. Viele Mitmenschen könnten sicherlich auch Homeoffice machen, das könnte man bestimmt organisieren. Und die anderen Menschen räumen halt mal zu Hause auf, gießen ihre Blumen, machen sauber, schlafen aus, entspannen sich, und bestenfalls lesen sie ein paar gute Bücher. Man könnte es auch Massenentschleunigung nennen. Für die Fußballverrückten ist es auch nicht schlimm, die Spiele finden ja statt, nur ohne Zuschauer. Aber man kann diese halt (meist) im Fernsehen schauen.

Und dann gibt es auch noch einen Nebeneffekt: Wir verbrauchen weniger Ressourcen. Die Autos bleiben ja stehen, die Luft wird auf einen Schlag viel besser. Und nach 14 Tagen können wir ja mal schauen. Die Mitmenschen, die sich durch das Knuddeln und Knuffen angesteckt haben, können gut versorgt werden. Alle anderen Menschen können wieder ruhig und gelassen zur Arbeit gehen. Wir hätten quasi 14 Tage Zeit für uns, Literatur, Liebe, Sex, alles, was in letzter Zeit etwas zu kurz gekommen ist. Sicher ist es ein leicht radikaler Gedanke, aber vielleicht nicht der schlechteste. Also lasst Euch nicht stressen und bleibt locker!




Montag, 9. März 2020

Gedanken-Brösel: Verrückt - Corona, Hamsterkäufe, Fußball-Ultras

Man hat leicht den Eindruck, alle Leute wären von Panik und Hysterie ergriffen. Wahnsinn und Angst gehen Hand in Hand. Innerhalb von Familien kommt es zu Streitereien: Manche Menschen haben wirklich Angst, andere bleiben übertrieben stoisch ruhig. Die nackten Zahlen sagen eigentlich, dass es hier keinen Grund für Angst gibt. In Deutschland sind ca. 1000 Menschen infiziert, in China 20.000, in den anderen Ländern insgesamt 23.000. Dem stehen weltweit 62.000 geheilte Menschen gegenüber. Und wenn wir die Zahlen der Betroffenen auf die ganze Bevölkerung umrechnen, sind wir da bei unter einem Prozent. Und dennoch haben viele Menschen Sorgen. Aber es ist ja bekannt, man hat meistens vor dem großen Unbekannten Angst. Niemand hat die Buxen voll bei Grippe, Influenza oder was da so noch kommt.

Die Nachrichten bringen auch keine Ruhe rein. Die Finanzmärkte drehen durch, die Regierung plant Sonderprogramme zur Rettung der Wirtschaft. Nur planen sie nie so schnell richtige Programme, wenn es um andere Probleme geht: Täglich sterben Menschen an Hunger, Menschen ertrinken im Mittelmeer, an der EU-Grenze sieht es im Moment ähnlich schlecht aus. Niemand macht sich Gedanken um die Polizei, Kita- und Pflegepersonal, wo es zu wenige Fachkräfte gibt. Und das liegt nicht an Corona, die Sorgen hatten wir schon vorher. Man könnte meinen, das Virus kommt wie gerufen, um von den tatsächlichen Problemen abzulenken. Und was machen wir? Wir kaufen Desinfektionsseife, Klopapier, Ravioli in Dosen, Nudeln und Reis! Na, der Einzelhandel freut sich und kommt vor Lachen nicht in den Schlaf. Endlich wird der alte Trödel mal verkauft. Nur blöderweise kann sich auch nicht jeder Mitmensch Hamsterkäufe leisten, die Menschen die am wenigsten haben, stehen dumm da und müssen sich den Hintern mit alter Zeitung abwischen.

In der Fußballwelt sieht es gerade auch nicht besser aus. Da ist es wiederum völlig egal, ob es einen Virus gibt oder nicht. Jedenfalls in Deutschland finden die meisten Spiele statt. Dann kann es doch nicht so schlimm sein, oder gewinnt am Ende immer das Geld? Aber die lieben Fußball-Ultras haben ja andere Sorgen, sind voller Angst, dass der Fußball verkauft wird. Dabei ist das doch längst passiert! Wir alle kaufen die Fanartikel wie verrückt, abonnieren Sky und DAZN. Vielleicht sollten wir mal alles blockieren, das ist möglicherweise wirksamer als jeder Protest und Banner mit einem Fadenkreuz?

Ich für meinen Teil, denke, es ist besser, etwas gelassener zu bleiben und dennoch aufmerksam. Verbringt Eure Zeit zusammen, liebt Euch, macht keinen Stress. Und teilt das Klopapier am besten miteinander. Zeigen wir der Welt, dass wir doch Empathie füreinander besitzen und nicht von Habgier und Irrsinn besessen sein wollen!




Montag, 2. März 2020

Gedanken-Brösel: Fußball-Romantik

Oh wie schön wäre es doch, würde man bei einem Fußball-Spiel gemütlich am Rand stehen, Bratwurst und Bier in der Hand, mit dem von Oma liebevoll gestrickten Schal um den Hals, die selbstgenähte Fahne würde im Wind flattern. Man würde die Spieler anfeuern, den Schieri etwas bepöbeln und hätte eine gute Zeit. Das wäre es doch! Aber so etwas findet man inzwischen nicht mal mehr in der Kreisklasse. Und wer das nicht versteht und alten Zeiten hinterhertrauert, sollte lieber zum Kinder-Fußball gehen.

Unser geliebter Fußball ist zu einem großen Geschäft, zu einer Ware geworden. Und man kann sehr viel Geld damit verdienen. Selbst bei den Mannschaften, wo wir an das Gute glauben – kleiner Blick nach Köpenick – wird auch jeder VIP-Platz für viel Geld verscherbelt. Alle möglichen Fan-Artikel werden verkauft. Und wir sollten nicht vergessen, welche Heuschreucke dort als Sponsor dahintersteckt.

Auch beim FC-Bayern, dem mitgliederstärksten Sportverein der Welt, wo die Fans gerade wie die Wilden protestieren, wird wirklich alles verkauft. Der Verein ist eine AG, 75 % gehören dem FC Bayern München e.V., und jeweils 8,33 % besitzen die Adidas AG, die Allianz SE und die Audi AG. Der Ruhrpottverein aus Dortmund, inzwischen eine GmbH & Co. KGaA, ist als einziger Bundesliga-Club sogar an der Börse notiert.

Wenn wir das alles nicht mehr wollen, also immer höhere Ticketpreise, zeitlich ungünstige Montagsspiele, Werbung überall - selbst an Eckfahnen, überteuerte und sinnlose Fan-Artikel, dieses Fähnchen schwenken mit Musikgedudel, wenn uns das alles aus den Ohren kommt und wir die Nase voll davon haben, dann sollten wir alle für ein paar Spiele nicht mehr ins Stadion gehen. Die VIP- und Haupttribünenplätze wären trotzdem besetzt.

Menschen zu diffamieren, zu beschimpfen und zu beleidigen, das ist alles nur scheinheilig. Denn im Großen und Ganze sind wir die Konsumenten dieses Unfugs.

Aber wenn wir das alles nicht mehr mögen, wenn auch die letzten Fans nicht mehr den Weg ins Stadion nehmen, und wenn plötzlich Ruhe im Stadion ist, erst dann ändert sich was, das ist der einzige Weg.