Freitag, 27. Juli 2018

Gedanken-Brösel, Folge 29-2018: Wo ist sie hin, die Leichtigkeit des Seins?

Trotz der brütenden Hitze purzeln einem schon noch Gedankenblätter durchs Gehirn. Wo fing das jetzt eigentlich alles an mit dem ganzen Egoismus? Und warum können wir nicht mehr so sein, wie wir früher mal waren als kleine Kinder. Als es uns scheißegal war, woher jemand kam oder ob er Markenklamotten trägt oder ob die Eltern ein fettes Auto etc. pp. hatten. Als wir noch so drauf waren, dass wir, wenn wir 10 Zuckerschnecken hatten, am liebsten 11 abgeben hätten. Heute verteidigen wir unser Brot und werfen es lieber weg, wenn es alt ist, anstatt vorher etwas abgegeben zu haben.

Wohin verschwunden sind die Freude des Teilens und unsere strahlenden Augen, als wir noch nicht viel hatten, als wir uns noch über ein wenig Taschengeld gefreut hatten? Was war ich aufgeregt, als ich 50 Pfennig (Ost) in der Tasche hatte, was im Monat genau zwei Mark waren. Und wenn man den Umrechnungsfaktor 1 zu 10 nimmt, waren das genau 10 Cent. Damals für 2 Ost-Mark konnte man sich zwei Tage lang ernähren. Es reichte für 10 Zuckerschnecken, Cola und Eis; und es waren noch 10 Pfennig übrig. Heute gibt’s für 10 Cent nichts, nicht einmal eine Schrippe oder eine Flasche Mineralwasser. Vielleicht rührt daher unser Egoismus, vielleicht sehen wir darin einen Werteverlust?

Und warum lassen wir uns von diesen halbwichtigen Schlagzeilen ablenken, ob nun Özil gut spielt, schlecht spielt, Fotos macht – die er übrigens seit 2011 mit seinem türkischen Präsidenten macht. Warum fallen wir auf Nebenkriegsschauplätze herein, anstatt uns um die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu kümmern? Warum lassen wir uns einlullen von ein paar Idioten, die den ganzen Tag Angst vor irgendwelchen dubiosen Ausländerhorden haben, die es überhaupt nicht gibt? Warum hören wir diesem Schwachsinn eines alten Mannes zu, der sich darüber freute, dass an seinem 69. Geburtstag 69 Afghanen abgeschoben wurden? Warum hören wir auf die Knallnasen, die uns erzählen, dass der böse Russe wegen der WM das Renteneintrittsalter nach oben gesetzt hat? Unsere liebe Regierung macht schon immer dubiose Gesetze, wenn Fußball-WM und –EM sind.

Warum passen wir nicht endlich mal darauf auf, was wirklich wichtig ist, und wo bleibt eigentlich immer unser Anteil? Ist ja einfach zu sagen, ja, ja, die da oben. Ja, aber jeder Mensch hat auch eine eigene Verantwortung! Dass die Schulen marode sind, dass die Polizei nicht richtig ausgestattet ist, das gibt’s ja nicht erst seit gestern, oder? Warum ist es nicht wirklich so wie im Lied von Herbert Grönemeyer: „Gebt den Kindern das Kommando, sie berechnen nicht, was sie tun!“

Wir müssen einfach nur aufhören, egoistisch durch den Tag zu gehen. Ich nehme mich da mal nicht aus. Und wenn es denn Jesus wirklich gegeben hat, hatte er Recht – es ist genug für alle da! Wir schmeißen in der EU jedes Jahr 10 Millionen Tonnen Lebensmittel weg, allein 500.000 Tonnen Brot. Wir könnten ganze Stämme ernähren mit unserem Müll, wenn wir ihn nicht hätten. Oder hat sich schon mal jemand Gedanken gemacht, wo der Strom für unsere Kackophones und Pads herkommt, welche Umweltschäden wir damit anrichten? Und vielleicht sollte man diesen Schwachsinnigen in Dresden, die bei Pegida-Demos jubeln, sagen, dass sie schwachsinnig sind? Vielleicht hören sie dann auf zu jubeln, wenn Leute ertrinken, und hören auf zu brüllen: „Absaufen, absaufen“. Und vielleicht sollte man diesen Idioten mal wirklich erklären, dass es vor nicht allzu langer Zeit fast 17 Millionen Wirtschaftsflüchtlinge in Deutschland gab? Und auch in Dresden gab es Plakate: „Kommt die D-Mark nicht zu uns, gehen wir zu ihr!“ Was übersetzt heißt, dass die Menschen besser leben wollen! Es ist immer das Gleiche, es geht nur ums Fressen!

Wenn wir nicht aufpassen und toleranter werden, dann fliegt uns der ganze Laden um die Ohren. Und dann kommen wirklich Unmengen Menschen, nehmen uns alles weg, weil wir ihre Länder kaputt gemacht, ihre Kultur mit Füssen getreten haben. Wir sind nicht besser als andere Leute, nicht besser als der Nachbar. Jeder hat nur ein Leben, und dieses sollte verdammt nochmal so schön wie möglich sein! Was nicht bedeutet, andere Menschen schlecht zu behandeln, anderen Menschen etwas wegzunehmen, intolerant durchs Leben zu latschen.

Noch und nach wie vor glaube ich natürlich an das Gute! Und es gibt sie ja zum Glück auch wirklich noch in der Überzahl: Menschen, die wirklich selbstlos etwas Gutes tun. Wir könnten ja einfach mal aufhören, auf diese braunen, intoleranten, populistischen Spinner zu hören. Wenn wir anfangen, diese Seehofers, Bachmanns, Gaulands, Storchens, Weigels, Dobrindts, Scheuers zu ignorieren und einfach mal alle Spinner und Erbauer von Halbwahrheiten aus sämtlichen Medien verbannen. Das erspart uns Zeit, und diese gewonnene Zeit können wir wirklich mit nützlichen, schönen Dingen verbringen. Es tut nicht weh, jeden Tag was Gutes zu vollbringen. Und wenn man nur ein Lächeln verschenkt, ist es nicht umsonst, es kommt immer was zurück! All you need is love, schon die Beatles hatten Recht!


Donnerstag, 5. Juli 2018

Gedanken-Brösel, Folge 28-2018: Die Zeit steht still?!

Vielleicht sehe ja nur ich das so, vielleicht geht das nur mir so. Manche Dinge scheinen in der Wahrnehmung doch immer gleichbleibend zu sein, genauso wie sie sind. Dieser durchaus schöne Gedanke ist mir gestern nach einem Telefonat mit meinen Eltern aufgefallen. In meinen Erinnerungen sahen die Eltern schon immer so aus wie sie jetzt halt aussehen, sie waren wirklich noch nie anders. Auch der Gedanke an meine Großeltern ist so. Sie sahen in meiner Wahrnehmung immer wie Großeltern aus. Mein Opa ist zu jung, mit 53 Jahren, gegangen, er konnte damals nicht aussehen wie ein Opa, auch meine Oma nicht. Aber in der Wahrnehmung haben sie immer gleich ausgesehen. Auch mit Menschen, die so täglich um uns herumschwirren, ist das so. Sie sehen in der Erinnerung genauso aus wie jetzt, als wenn sie alle zeitlos schön wären und die Zeit ihnen nichts anhaben könnte. Das ganze Gegenteil ist da scheinbar nur bei Kindern möglich. Sie verändern sich, auch in unserer Wahrnehmung, aber das kann auch daran liegen, dass wir das genauso wollen. Wir sind stehen geblieben in einem Alter, angekommen, und wir erwarten, dass die Kinder irgendwann das Gleiche tun werden.

Alles ist natürlich totaler Quatsch, aber ein schöner Gedanke, in unseren Vorstellungen verhangen. Was ja auch richtig schön ist und was nichts anderes bedeutet, dass alle die Menschen, die wir lieben, achten, verehren, für uns immer gleichbleibend schön und bewundernswert sind: Eltern, Großeltern, Kinder, gute Freunde. Und ich will das hier mal den lieben Menschen um mich herum sagen, welche ich meist täglich sehe und welche mich schon über viele Jahre begleiten: Ich habe Euch alle total lieb!

Euer Brösel

Dienstag, 3. Juli 2018

Gedanken-Brösel, Folge 27-2018: Kalendersprüche ...oder andere Weisheiten, die das Leben so bereithält

Wer kennt sie nicht, diese Sätze und Kleinstweisheiten, wo sie doch bei Jedem von uns in den Smartphones wohnen? Bei den meisten Mitmenschen zieren sie den WhatsApp-Status: Das Leben ist viel schöner, wenn die Sonne scheint! Das Glas ist halbvoll statt halbleer! Genieße jeden Tag, als ob es der letzte wäre! Beginne jeden Tag mit einem Lächeln! Und was es da sonst so alles für schöne Sätze gibt. Sind diese doch nichts weiter als die Sehnsucht, nach der wir leben wollen.

Denn meistens sind wir doch in uns selbst gefangen, stehen uns selbst auf dem eigenen Fuß herum und wundern uns, wenn wir nicht vorankommen. Jeder reicht dem Anderen einen schlauen Spruch wie ein Stück Brot am Morgen. Nur danach zu handeln, fällt uns scheinbar schwer. Aber es ist wohl was Wahres dran an dem Satz, ob jemand schon mal gesehen habe, dass der Wegweiser mitläuft? 

Also machen wir doch unser Leben etwas smarter und nicht nur unser Smartphone. Versuchen wir doch mal, danach zu handeln, was unsere Schlaumeier-Sprüche in den Handys so vorgeben. Und ich für meinen Teil möchte sagen, ich versuche jeden Morgen mit einem Lächeln zu beginnen. Spätestens seitdem ich mir ein Schild an den Spiegel klebte: „Spiegel-Bestseller“. Und schon fängt mein Gesicht an zu lächeln, wenn ich morgens dieses zerknitterte Etwas erblicke. Mein Tipp ist, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen, allen Mitmenschen ein Lächeln zu schenken und sie so zu behandeln, wie man selbst behandelt werden will. Es macht so viel mehr Spaß und glücklich, wenn Liebe, Frieden und Zuversicht herrschen.