Mittwoch, 10. April 2019

Gedanken-Brösel, Folge 12-2019: Kassettenrekorder des Lebens

Man muss nicht gleich in Melancholie verfallen, Melancholie, ich vergesse sie nie… nö! Zunehmendes Alter bringt zunehmende Erinnerung. Da spielt unser Gehirn schön Kassettenrekorder und nimmt alles auf. Die Erinnerungen sind irgendwie wie alte Kassetten, die dann irgendwann ausleiern, und es passt immer mehr drauf. Oder einiges Geschehen verschwindet aus der alten Realität, und nur das Gute bleibt zurück. Das Ausblenden der Unannehmlichkeiten geht natürlich in rasanten Schritten voran. Es ist ungefähr so, als wenn man an den letzten Sommer, an einen schönen Abend mit Freunden zurückdenkt, man sitzt am Strand, ein kühles Getränk in der Hand, ein Schnuckelchen an der Seite. Man wird sich immer daran erinnern, aber nicht mehr an die lästigen Mücken, die einen den ganzen Abend piesackten. Und so ist es auch mit vielen, vielen anderen Dingen, die wir erlebt haben. Wenn wir in Erinnerungen schwelgen – jedenfalls geht mir das so – ist es, als wenn gerade erst alles passiert und gewesen ist, und es war gut!

Wenn ich mir vorstelle, der letzte Sieg einer deutschen Mannschaft in der Champions League liegt jetzt schon fast 6 Jahre zurück. Und mir kommt es vor, als wäre eben erst das Endspiel zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund in London gewesen. Das geht mir auch so bei vielen Treffen mit Freunden, geliebten Menschen, Ausflüge, die man machte, es scheint, als wenn die letzten 6-7 Jahre in eines gepackt worden sind. In ein wirklich wunderbarstes Jahr, was nur voller schöner blumiger Erinnerungen ist! Da geraten der Wasserschaden in der neuen Wohnung, die Wassermassen, die durch die Decke knallten und auf den Wohnzimmerboden klatschten, genauso schnell in Vergessenheit wie der Motorschaden, welcher ein Auto zum Sterben brachte.

Aber was will uns der lustige Autor damit sagen? Genießt das Leben, seid dankbar für jedes Lächeln und versucht, nicht in Groll zu verfallen. Jeder schöne Abend, jedes gemütliche Beisammensein bringt ein Lächeln ins Gesicht und Strahlen in die Augen. Und auch wenn es makaber klingt, wir haben nur ein Leben, und das wird am Ende mit dem Tod belohnt. Darum ist es wichtig, nicht in Gram, Missgunst und Neid zu verfallen. Es tut nicht Not, die Ellenbogen besonders weit auszufahren, und es gibt auch keine Extra-Payback-Punkte für Hass und Pöbeleien.

Jemandem ein Lächeln zu schenken, bringt definitiv mehr. Es versüßt dem Gegenüber und uns selbst den Tag, und man wird sich gern daran erinnern. Also darum bitte, auch wenn es frühmorgens noch so schwer fällt, grinst das knittrige Gesicht beim Zähneputzen im Spiegel an. Startet mit einem Lächeln in den Tag, passt schön auf Euch alle auf, bis dahin!

Tschüss
Euer Brösel





Dienstag, 9. April 2019

Gedanken-Brösel, Folge 11-2019: Da hängen sie wieder

Sie sind wieder da, die Angstverbreiter. Wie wunderbar, da hängen sie erneut an den Laternen: Wahlplakate. Und was steht drauf, Grenzen sichern, den Diesel retten. Na, da drängeln sich mir ja gleich einige Fragen auf. Wenn sie denn eine „Alternative für …“ sein wollen, warum labern sie dann auch nur den gleichen Kram wie die Anderen? Und wir müssen nicht den Diesel retten, wir müssen das Klima retten, das ist die drängendste Frage! Das sieht man ja jeden Freitag bei „Fridays for future“. Und wenn man nicht völlig weltfremd ist, kann man das auch draußen in der Natur sehen. Und die Grenzen sichern? Das würde ja bedeuten, Horden von wildgewordenen anderen Völkern stünden hufescharrend vor unseren Toren und planen, uns zu überfallen. Nichts dergleichen ist der Fall!

Wichtiger wäre doch eher, endlich dafür zu sorgen, mal etwas für das Gemeinwohl zu tun. Es würde ja schon reichen, wenn sich unsere vereidigten Politiker darauf besinnen würden, dass sie geschworen haben, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Da wäre es wohl eine große Pflicht, sich endlich einmal um das Klima zu kümmern, statt dafür zu sorgen, Steuervergünstigungen für Großkonzerne zu schaffen und darauf zu achten, dass die Renditekasse immer kräftig klingelt.

Für mein Verständnis gehört zum Gemeinwohl, dass wir eine ordentliche Krankenversorgung haben, das Schulen und Kitas vernünftig ausgestattet sind, dass die Polizei eine einsatzbereite Ausrüstung hat und nicht vor den Einsätzen die Autos noch zusammenbasteln muss. Und natürlich gehört dazu, dass die Menschen in diesem Land teilhaben am Leben, und zwar alle Menschen, dass dafür gesorgt wird, dass jeder Mensch ordentlich Zugang zu Kultur und Kunst hat. Denn eines ist ja mal klar, eine gute Bildung verhindert Unfug und blöde Parolen. Es kann schließlich auch nicht sein, dass Krankenhäuser, Altersheime, Schulen, Kitas Rendite abwerfen müssen. Das gilt auch für Wohnungen. Man muss niemanden enteignen, man kann sofort ein Gesetz auf den Weg bringen. Eine Wohnung als Kapitalanlage sehen zu müssen, ist natürlich korrekt und es ist richtig, dass Vermieter gewinnorientiert arbeiten müssen, allein schon deshalb, um alle Ausgaben zu decken. Aber Wohnungen dürfen keine Spekulationsobjekte sein. Das sind die drängenden Themen unserer Zeit: Ordentliche Wohnungen, vernünftiges Klima, gute Bildung – und nicht so ein weinerlicher Quark wie den Diesel retten.



Donnerstag, 4. April 2019

Gedanken-Brösel, Folge 10-2019: Leck mich doch!

Kaum ist es geschehen, die ersten gelben Strahlen der lieben Sonne schmeicheln unseren schönen Körpern, bei dem Einen oder der Anderen kommen die Sommersprossen wieder neu zum Tanzen, da schreit es auch schon in uns: Wo ist der nächste Eis-Stand? Endlich wieder ein leckeres Eis! Der Winter war düster und grau, nicht wirklich kalt, nur irgendwie „oll“ und schmutzig. Jetzt kommt schwupp-di-wupp die Sonne raus, nun wollen wir wieder lecken. Und das getreu dem weisen Spruch eines gelehrten Menschen (oder auch nicht): Wer einmal leckt, der weiß, wie es schmeckt! Man wird es nie vergessen, diesen liebreizenden Tanz auf der Zunge, wenn die Geschmacksnerven explodieren und das leckere Nass bei zu heftigem Gelecke die Mundwinkel hinuntertropft…

Also, Ihr Lieben, erfreut Euch an der Sonne, besucht die guten Eisläden und nutzt nicht nur den Discounterquatsch, und leckt, dass es eine Freude ist! Geht Eis lecken, kommt schön ins Wochenende und denkt daran: Leben heißt auch genießen, Genuss muss sein!