Freitag, 27. Januar 2017

Gedanken-Brösel, Folge 47: Niemand hat gesagt...

Niemand hat gesagt, es wird einfach, aber ich sage dazu, es wird definitiv auch schön!

Sicher ist der Weg zum Erwachsenwerden schwierig und steinig. Und er geht natürlich auch nicht ohne Kratzer und Beulen vonstatten. Da springt der Eine oder Andere schon mal zurück und möchte sich am liebsten im Kuschelbett von Mutti verkriechen. Aber wenn man dann auf seinen kleinen tapsigen Beinchen erstmal den Weg nach draußen gewagt hat, merkt man: Es geht, oh da draußen ist das Leben, da ist die Wahrheit, und da kann man auch mal machen, was man will.

Und so ist das auch mit der Liebe: Da holen wir uns schon mal ein paar Kratzer und Beulen auf der Seele, da blutet oft sogar das Herz. Tränen fließen, und hin wieder baut man eine Mauer um die Seele wie Trump um Mexiko bauen will. Aber auch hier gibt es zu bemerken, bei den meisten wird alles gut. Der Satz stimmt: “Zu jedem Topf passt irgendwann ein Deckel!“ Sicher gibt es auch Bratpfannen, aber das ist etwas anderes.

Genauso ist es im Arbeitsleben. Wie oft sagten wir hier schon: Oh, was für ein Mist, der Kunde/der Chef – alles kann furchtbar sein. Auch der Verlust des Arbeitsplatzes kann Dellen bringen. Aber wenn wir die Augen öffnen, nach vorn schauen und den Kopf nicht in den ohnehin verseuchten Boden stecken, werden wir sehen, da ist Licht am Horizont! Es kommt oft ein Fingerzeig, und schwupp – schon hat man eine neue Arbeit, eine neue Anstellung, einen neuen Auftrag. Es ist nicht ganz so falsch, was Oma sagte: „Jeder ist seines Glückes Schmied!“ Natürlich ist man immer von anderen Einflüssen abhängig. Aber niemals sollte man sich aufgeben! Wie sangen wir schon als Pioniere in der DDR? „Du hast ja ein Ziel vor den Augen...“ Und man sollte dieses Ziel vor den Augen nicht verlieren.

Hinfallen ist okay und kann passieren, das Aufstehen ist wichtig! Sicher sagt man hin und wieder Worte, die einem später leidtun, was nicht davon abhalten kann, dann Herzsmileys zu verschicken. Ja, der Weg nach oben, der Weg zum Erwachsenwerden ist steinig, aber es sind auch Edelsteine dabei!





Donnerstag, 26. Januar 2017

Gedanken-Brösel, Folge 46: Angst?

Angst und Freude gehen Hand in Hand. Was für die Einen gut ist, muss für die Anderen überhaupt nicht gut sein. Ich versuche mal, einen kleinen Blick über den eigenen Tellerrand auf meine Sicht der Dinge in der großen Politik zu werfen.
 
Nun ist er also da, der große blonde Präsident. Die Einen gucken mit Entsetzen. Und die Rechten von Deutschland, Holland, Frankreich, Polen, Slowenien freuen sich und glauben, dass ihre Stunde gekommen sei. Und die Wirtschaft feiert. Er will die Krankenkasse abschaffen. Und eine Mauer bauen lassen - hurra, wie wunderbar, die DDR ist wieder da! Mühsam erkämpfte Umweltstandards werden wieder aufgehoben. Banken werden dereguliert, und diese können wieder spielen und spekulieren wie vorher. Gerade jene, die vor ein paar Jahren die Weltwirtschaft an den Rand einer Katastrophe geschoben haben, sollen nun wieder alle Freiheiten der Welt bekommen?
 
Und irgendwie denke ich, haben wir jetzt diesen sogenannten entfesselten Turbokapitalismus. Jetzt ist es gut möglich, dass wir auf das Chaos zusteuern, weil einige wenige Gierige den Hals nicht voll genug kriegen. Aber vielleicht haben wir es auch nicht besser verdient, da wir es zulassen, dass gierige Kleingeister die Macht übernehmen, so dass wir zurückgehen werden zu Nationalstaaten? Und wir mit Scheuklappen vor den Augen wirklich in die Krise schlittern, da wir immer wieder auf Demagogen und Blender hereinfallen?
 
Man könnte einfach sagen, die Menschen sind die einzigen Spezies, die ihrer Umwelt und sich selbst schaden. Vielleicht wird es passieren, dass die Menschen sich wieder in Nischen zurückziehen und sogenannte Parallelgesellschaften entstehen. Aber wir haben ja immer die Möglichkeit, das zu ändern. Es gibt schließlich oft genug Wahlen. Vielleicht schaffen wir es ja wirklich mal, eine Gesellschaft zu erschaffen, die auf Freiheit, Brüderlichkeit, Menschlichkeit aufbaut, die nicht Profit als Hauptaktion sieht.
 
Denn es ist bestimmt schöner zu lieben, zu leben und zu lachen als angstvoll in die Zukunft zu schauen. Also Kopf hoch und nicht die Hände, Finger aus dem Po, hoch von der Couch! Lasst uns eine gerechte Welt aufbauen, noch ist es nicht zu spät, und Angst war schon immer ein schlechter Begleiter!



Dienstag, 24. Januar 2017

Gedanken-Brösel, Folge 45: Veränderungen zulassen

Man kann sich in seinem Leben einrichten, es sich gemütlich machen und irgendwann stehen bleiben. Alles kann schön, gemütlich und nett sein. Aber will man jetzt schon sein Leben gelebt haben, soll das jetzt so bequem, ruhig aber auch irgendwie langweilig weitergehen bis ans Ende unserer Tage?

Für mich jedenfalls gehören ständige Veränderungen und Vorwärtsgehen zum Leben dazu. Sicher, man muss sich überwinden, Kraft und Mut für etwas Neues haben. Oft schafft man das auch gar nicht von allein, häufig kommen gute Freundinnen und Freunde, die einen ermutigen, den Absprung zu wagen, die einem sozusagen erst einen Tritt „in den Hintern“ geben müssen, ehe man sich aufrafft und die Veränderung angeht. Das kann eine neue Wohnung sein, eine neue Beziehung, der Umzug aus einem zwar schicken, aber etwas zu großen und zu teuren Büro in eine Bürogemeinschaft oder einfach nur ein neues Telefon.

So ist es natürlich auch anfangs eine große Veränderung, wenn ein erwachsenes Kind ausziehen und die erste eigene Wohnung beziehen möchte - die Eltern bleiben allein zurück. Und nicht immer läuft alles glatt, die Probleme häufen sich anfangs schnell. Man findet nicht gleich die passende Wohnung, erhält wieder nur Absagen vom Vermieter, die Traumwohnung ist schon weg. Doch manchmal muss man einfach nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, dann klappt das schon.

Plötzlich aber kommen dann andere Gedanken in den Kopf geschossen. Hmmm, muss ich das Nest denn jetzt wirklich verlassen, ich wollte doch nie erwachsen sein?! Aber nun ist sie da, die neue Wohnung, es strömen Glücksgefühle durch den Körper: Man kann sich austoben, Wände, Böden, alles so gestalten wie man Lust hat, natürlich mit so wenig Geld wie möglich. Man ist mit einem Schlag fern von den Eltern. Und man merkt, GEZ, Internet und die gute alte Vattenfall wollen auch bedient sein.

Und wir, die „zurückgebliebenen Alten“? Bei uns tauchen die ersten Gedanken von Freiheit auf. Was mache ich jetzt alles mit der ganzen freien Zeit ohne Kinder? Aber dann tut sich auch Wehmut auf: Gab es nicht erst gestern den 1. Brei, den 1. Zahn? Seit wann können Babys und Kleinkinder ausziehen? Die „Kleinen“ haben doch eben noch mit Puppen und Autos gespielt? Und man merkt, dass man wieder von neuem erwachsen werden muss wie damals, in der ersten Zeit ohne die Behütung durch die Eltern, jetzt ohne Kinder. Dann plötzlich fängt man an, sein Leben neu zu sortieren. Und die tiefen, festen Bande zu den Kindern bleiben bestehen und gehen ja nicht verloren.


Jetzt sind Gott sei Dank gute Freunde und liebe Menschen da, welche helfen, zum Quasseln vorbeikommen, zum Piccolo trinken beim Renovieren und unterstützen, wo es Not tut. Mit welchen man einfach wieder spontan viele Dinge unternehmen kann und welche einem auf dem neuen - vielleicht noch etwas holprigen - Weg zur Seite stehen. Nun fängt man wieder an, „laufen zu lernen“. Daher: Es bleibt spannend und in jeden Fall lebens- und liebenswert!


Dienstag, 17. Januar 2017

Gedanken-Brösel, Folge 44: Das Jahr nimmt Fahrt auf

Nachdem das Jahr so langsam antuckerte und obwohl der 2. Januar ja gleich ein Arbeitstag war, schien am Jahresanfang alles mit angezogener Handbremse zu laufen.

Nun aber, zu Beginn der 3. Woche, kommt es mir so vor, als würde das neue Jahr langsam Fahrt aufnehmen. Sogar der Winter ist noch auf einen Besuch vorbeigekommen. Der glückliche Morgenstau ist wieder da, die Hektik auf den Bahnhöfen ist zurück. Neujahrsempfänge häufen sich. Die Menschen reagieren wieder - Gott sei Dank – gestresst. „Berlin ist, wo man hinsieht, wenn andere wegschauen.“ begrüßt uns ein Obdachloser vom Plakat. Richtig, hinsehen - und das sollte man auch wirklich tun!

Die Politik in dieser Stadt regt sich wieder kleingeistig auf. Wir labern da täglich über einen Staatssekretär, der angeblich für einige Monate Stasitätigkeit begangen haben soll, anstatt uns um die wirklichen Probleme wie Obdachlosigkeit, Flüchtlinge, Wohnungsmangel, soziale Not – halt die Probleme unserer Zeit – zu kümmern. Aber nein, die Politiker vermitteln uns erneut das Gefühl, dass sie nur mit sich selbst beschäftigt sind (was vermutlich so gar nicht stimmt), weil sie scheinbar Nebenkriegsschauplätze aufmachen, statt sich um die tatsächlichen Sorgen und Aufgaben zu kümmern.

Da wir uns in einem Superwahljahr befinden, befürchte ich, wird uns vielleicht vieles gelähmt daherkommen, und es wird sich sicher nur noch auf den Wahlkampf vorbereitet. Und ich habe dabei böse Vorahnungen, dass es zu einem politischen Rechtsruck kommt!


Fazit: Alles ist wie immer, alle guten Vorsätze aus dem Dezember sind vielleicht schon dahin?? Oder gehen wir doch bewusster an Sachen heran, können wir uns zurückbesinnen auf solche Werte wie Freundlichkeit, Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft, nett zueinander sein? Ich für meinen Teil glaube jedenfalls daran, dass wir keine kaltherzigen, selbstverliebten Spezies sind. Ich denke schon, dass wir tief in uns immer alle herzlich und menschlich sind! Und das macht, dass wir uns alle doch nicht nur egoistisch durch das Leben kämpfen.



Dienstag, 10. Januar 2017

Gedanken-Brösel, Folge 43: Persönliches

Man sagt ja oft: Neues Jahr, neues Glück! Aber ist es nicht genauso gut auch wichtig, das vorhandene Glück zu bewahren? Was ist eigentlich los mit Euch allen? Es kommt mir vor, als wenn so vieles im Leben erkaltet ist. Warum wird alles hinterfragt? Warum werden gute Taten, gute Gedanken oftmals so kaputtgerissen, dass diese in einem schlechten Licht dastehen? Da wird zum Beispiel nach einem Anschlag in Jerusalem das Brandenburger Tor mit der Fahne Israels angestrahlt, und schon geht es los: Man glaubt, aus allen Kellern kommen die kleinen Ratten hervor und zerreißen sich den Mund darüber. Warum kann man denn, wenn man etwas mal nicht gutheißt, einfach nur die Klappe halten? Da hilft jemand einer alten Frau über die Straße. Schon wird nachgefragt, warum er das tat – wollte er die alte Dame etwa ausrauben?

Ist es nicht einfach besser – und die Antwort ergibt sich schon aus der Frage – liebevoller, höflicher und gelassener miteinander umzugehen? Ich frage mich wirklich:  Wenn wir so weitermachen, bleiben irgendwann von uns nur Fußabdrücke im Sand am Strand, die sich irgendwo verlaufen und ins Nichts führen? Müssen immer erst fürchterliche Dinge passieren, damit wir kurz innehalten? Ich denke nicht, denn es gibt sie noch, die Helden des Alltags. Die Menschen, die in der vollen Straßenbahn aufstehen und älteren Menschen einen Platz anbieten. Es gibt noch Menschen, die anderen ein Ohr zum Zuhören schenken oder eine Schulter zum Anlehnen bieten. Nur leider fallen oft die Helden des Alltags hinten runter, weil wir uns auf die Jammerer und Nörgler konzentrieren, die in den Nachrichten nach vorn drängen wie Katzenvideos bei Facebook und das wirklich Gute überdecken.

Ich wünsche mir wirklich, dass 2017 ein überaus schönes, fröhliches und friedliches Jahr wird, dass die Menschen, die es bisher nicht tun, sich wieder auf die guten menschlichen Werte besinnen. Wir haben nur ein Leben, und es sollte immer nur so schön wie möglich sein. Es tut nicht weh, jemandem ein Lächeln zu schenken. Und wirkliches Glück zu verschenken, macht auch glücklich!