Manche
Sätze, die einige Knalltüten unserer Spezies so von sich ablassen, muss man
sich öfter mal genauer betrachten. Einer davon ist: „Da kommen die Afrikaner
her und nehmen uns unsere Frauen weg!“ Ein sehr, sehr schöner Satz! Da zwingt
sich ja gleich mal die Frage auf: Unsere Frauen, also Frauen als Eigentum? Das
ist schon mal der erste Blödsinn. Und das Wegnehmen ist der zweite Blödsinn,
denn meistens sind es ja wohl selbst getroffene Entscheidungen. Doch wenn diese
großartigen Sprücheklopfer dieser Welt sich eine Frau aus jenen Ländern, die
sie vorher verflucht haben, nehmen oder sagen wir mal, eine Frau von dorther
würde sich für sie entscheiden, dann gilt das als große Tat!
Auch noch
so ein schöner geistloser Satz lautet: „Das wird man ja wohl noch sagen
dürfen.“ Und gerade dieser Satz wird meist von diesen Knallchargen in die Welt
gesetzt, bei denen man eben nicht alles sagen darf, welche sich gern das Recht
herausnehmen, überall ihren hirnlosen Sülz reinzupumpen. Aber andersrum lassen
sie keine Kritik zu, wenn es um ihre eigene Person und Einstellung geht. Und
dazu kann ich nun mal sagen, DAS wird man ja wohl noch sagen dürfen!
Schuld zu
delegieren ist auch so eine schöne Sache, besonders dann, wenn man damit die
eigene Faulheit überspielen kann. Dann kommen Sätze so wie: „Die nehmen uns die
ganze Arbeit weg.“ Und diese Sprüche kommen meist von denen, die in der doch
eigentlich beschimpften sozialen Hängematte rumlümmeln. Aber wie sollen es auch
alle besser wissen, wenn doch alle nur hinter bunten Bildchen und Konsumscheiß
hinterherrennen, mit denen uns das Fernsehen das Hirn so vernebelt, dass man
keinen klaren Gedanken mehr fassen kann. Wo doch die meisten Menschen gut
ausgebildet sind und hohe Schulabschlüsse haben, heute aber nur noch den Namen
der Titten von Heidi Klum wissen und nicht mal den Namen unseres
Bundespräsidenten (für alle, die es nicht wissen – Hans und Franz heißen sie).
Man fragt
sich schon, wo ist sie hin, die ganze Empathie? Waren wir nicht diejenigen, die
im Kindergarten und später die Welt retten wollten und allen Menschen geholfen
haben? Waren wir nicht soweit unterwegs, dass der Prinz die Prinzessin rettet?
Was ist passiert? Warum trauen wir uns nicht wieder mehr Menschlichkeit zu?
Warum beschimpfen wir uns in einer Tour, und warum werden Worte wie Gutmensch
schlechtgemacht? Warum ist es plötzlich schlecht, ein guter Mensch zu sein?
Es wird
Zeit, dass wir wieder all diese Dinge vom Kopf auf die Füße stellen, den Kopf
benutzen und nicht mit den Füßen denken. Die Welt, in der wir leben, könnte so
ein schöner Ort sein. Wir brauchen keine Raketen, Panzer, die neuesten iPhones.
Wir brauchen was zu essen, was zu trinken und Frieden! Und es sei gesagt, auch
der reichste Mann auf dem Friedhof ist dann auch nur tot!
Und es
ist doch so viel schöner, mit einem herzlichen Lächeln durchs Leben zu gehen
als mit einem verbiesterten, verknitterten Gesicht und immer nur nach dem nächsten
Konsum zu streben. Lassen wir doch einfach die Sonne für alle scheinen! Jeder
Mensch hat es verdient, ein schönes Leben zu haben, egal von wo er kommt, wie
er aussieht und egal an welchen Gott er glaubt. Denn wir sollten bedenken, wir
haben Religionsfreiheit – ich selbst hätte gern Freiheit von Religion, aber das
ist nun mal nicht gegeben. Und Religionsfreiheit sollte sich der Kollege Söder
aus Bayern mal an den Spiegel schreiben, damit er es jeden Tag drei Mal liest.
Es wird nicht sozialer und gerechter, wenn man überall ein Kreuz aufhängt.
Herrn Söder sei gesagt, wer Wind sät, wird Sturm ernten. Es macht keinen Sinn,
andere Menschen zu brüskieren. Es ist ja sehr schön, dass er einen christlichen
Glauben hat, aber dann sollte er ihn bitte sehr auch ausleben. Denn im
Christentum steht, soweit ich weiß, Nächstenliebe, da sind die meisten
CSU-Schnarchnasen weit davon entfernt. Nächstenliebe haben sie immer nur mit
ihrem Konto.
Aber
lassen wir das Schimpfen sein. Versuchen wir doch einfach, positiv in die Sonne
zu gucken! Habt Euch lieb, haut Euch nicht auf die Fresse und lasst die Steine
heute Nacht liegen!