Es ist schon
erschreckend, wie die Menschen so reagieren. Alle laufen mit ihren Smartphones
vor Augen durch die Gegend, haben nur das eigene Wohl im Sinn, doch der Blick
über den Tellerrand scheint für viele abhandengekommen zu sein. Aber wenn wir
Fernsehen schauen, sind wir auf der Seite der Helden, die sich für Freiheit und
Gerechtigkeit einsetzen und fiebern mit ihnen mit.
Die Realität
ist leider immer eine andere... Denn wenn man überlegt und sich vorstellt, es wäre
eine harte Zeit, überall gäbe es nur Armut und Zerstörung, dann wären wir
dankbar für jene, welche unscheinbar daherkommen, unser Leid lindern und uns
Essen geben. Und diese Menschen kommen meist selbst ärmlich daher. Dock kaum
ist der Bauch satt und irgendjemand in einer goldenen Rüstung kommt vorbei,
himmeln wir diese an, oh wie wunderbar! Obwohl wir kurz vorher noch dem
Verderben ausgeliefert waren (und da gibt es unzählige Beispiele in der
Geschichte), lassen wir uns von dem Typ in der goldenen Rüstung verleiten. Und
den Menschen, der uns vorher noch das Brot brachte, beachten wir nicht mehr.
Wir laufen
einem Trugbild hinterher, anders kann man das wohl nicht erklären, dass wir so mitleidslos
daherreden. Zum Beispiel wenn ich dann Aussagen höre wie von Frau
Göring-Eckhardt, welche meinte, Suppenküchen und die Tafel wären ein Wohl und
Heil für die Republik (nicht ganz so wortwörtlich). Nein, sind sie nicht, es
ist ein Armutszeugnis, das es in einem so reichen Land so etwas überhaupt geben
muss. Oder diese sogenannten Christen in den Parteien. Es ist nicht gut,
einfach nur die Hände zur Raute zu formen, hier und da ein Kind zu tätscheln
und abzuwarten - es wird schon alles gut.
Soweit ich mich
entsinne, gibt es in keiner Religion eine Unmenschlichkeit. Nein, menschliche
Werte werden dort propagiert und Hilfe. Und was passiert? Europa wird
abgeschottet, Menschen sterben auf der Flucht oder sie werden in KZ-ähnliche
Lager gepfercht! Aber Hauptsache, wir können unser billiges Brot und günstigen
Kakao bei Lidl kaufen. Was interessiert uns schon, dass in Ghana kein
Ananassaft mehr gepresst wird und die Bauern keine Hühner mehr verkaufen
können? Wir schicken ihnen lieber Tiefkühl-Hühnerbeine aus Holland. Und wenn
Menschen hierher kommen, werden sie nur mit Füßen getreten und wir verlangen,
dass sie sich anpassen an die westliche Wertegemeinschaft. Wir waren so gemein,
nur einen Bruchteil für die Behandlung des Ebolavirus auszugeben. Na, es betraf
uns ja nicht, es waren doch eh nur „Schwarze“, die starben. Ja, sowas ist uns
oft egal. Aber in den christlichen Werten steht da etwas ganz anderes. Deshalb
ist es ja so bequem, einem schönen Schein nachzulaufen. In der DDR gab es keine
Suppenküchen oder Rentner, welche Pfandflaschen sammeln mussten, es gab auch
keine Obdachlosen. Doch kaum kamen Glitzer und Glamour, da war alles vergessen.
Bitte nicht
falsch verstehen, ich möchte auch keine DDR zurück. Aber eine DDR mit
Reisefreiheit und Meinungsfreiheit, das wäre schon ein Traum. Und ja, die
Spitzeleien in der DDR waren grauenhaft. Aber was passiert jetzt? Sie
durchforsten unsere Smartphones, Normalbürger geraten unter Verdacht, ein
Terrorist zu sein. Wir lernen es einfach nicht, menschlich zu sein; wir sollten
aufhören, unsere Werte zu verkaufen.
Wahrscheinlich
muss es erst einmal richtig knallen, es muss mal richtig Elend herrschen, ehe
wir kapieren, was denn nun wirklich wichtig ist. Man kann Geld oder ein
Smartphone schließlich nicht essen! Doch wir können uns nicht sattsehen an
irgendwelchen dubiosen VIPS und lauern sabbernd am Rand des roten Teppichs.
Schließlich wollen wir auch ein wenig von diesem Glanz und Glamour abhaben.
Aber haben wir das nicht eigentlich selbst geschaffen? Die Stars wären doch
nichts ohne uns. VW, BMW, Mercedes-Benz wären nichts ohne die Leute, welche die
Autos kaufen. Sollten sie deshalb nicht etwas an uns zurückgeben, statt uns zu
belügen und zu betrügen?
Es wird endlich
Zeit, wach zu werden und unser Leben selbst in die Hand zu nehmen. Was
bedeutet, auf jeden Fall zur Wahl zu gehen. Natürlich lässt sich etwas ändern.
Sicher, Macht macht verführbar. Und es läuft nicht immer alles glatt. Aber wir
sollten endlich hinter dem warmen Ofen hervorkommen oder von der bequemen Couch
aufstehen und einfach mal machen!
Und wir sollten
wieder lernen zu teilen, wie damals im Kindergarten, als wir dem anderen Kind
einfach ein Bonbon abgaben. Da waren Haut- und Haarfarbe schnuppe. Wichtig war
nur, dass man gut miteinander umgehen konnte. Wir sollten wieder unbedarft und
unbeleckt wie die Kinder miteinander umgehen, dann hört auch dieses ewige
Gezänk auf. Wem gehört die Welt? Warum explodieren denn die Mieten? Warum
werden die Reichen immer reicher und immer mehr Menschen haben immer weniger?
Am liebsten würde ich einen reichen Menschen mal an einen Tisch platzieren und
einen Teller mit Geldscheinen aufessen lassen. Oder mal Frau Merkel und Herrn
Söder in ein Schlauchboot setzen und von Herrn Gauland übers Mittelmeer rudern
lassen. Dann sollten sie mal sehen, wie toll es ist, in so einem kleinen Lager
zu campieren und sich um Essensreste und Knochen prügeln zu müssen.
Hat Europa
nicht schon viel zu viel Schaden auf der Welt angerichtet, da brauchen wir uns
doch nicht zu wundern... Und für diejenigen, welche bis heute nichts begriffen
zu haben scheinen, empfehle ich, mal den Film „Die kommenden Tage“ (von Lars
Kraume) anzuschauen.
Ja sicher, ich wünsche
mir eine Welt, wo es wirklich friedlich ist. Und wir sollten nicht vergessen,
das Leben ist trotz allem schön, aber es sollte doch für alle Menschen so schön
sein. Niemand verdient es, zu verhungern oder von Trinkwasser ausgeschlossen zu
sein. Es ist wirklich an der Zeit, aufzustehen und eine gerechtere Welt zu
machen. Wie sagte schon IBM, machen wir den Planeten ein bisschen smarter. Dann
sollten wir das jetzt auch tun!