Montag, 30. Dezember 2019

Gedanken-Brösel zum Jahreswechsel: „AUF...!"

Auf zu neuen Ufern, oder landen wir doch wieder nur an uns vertrauten Stränden? Denn wenn das Jahr sich neigt, dann hegen wir schon mal den Blick in den Rückspiegel des vergangenen Jahres. Und der eine oder andere Mitmensch wird sagen: Ja, nicht alles hat gut geklappt, einiges hätte man besser machen können! Aber so ist das nun mal, wir kriegen keine 2. Chance. Das Leben ist, wie es ist, auch wenn wir oft sagen, dies und das hätte eine 2. Chance verdient: Was vorbei ist, lässt sich nicht wieder geradebiegen. Doch unsere Fehler machen oft unser Dasein im Hier und Jetzt aus, nur das Eingestehen fällt meist schwer.

Und wieder ist es auch an der Zeit, weniger zu "müssen", sich von einigen Zwängen zu befreien und nicht immer jeden Konsumquark mitzumachen. Ich weiß, auch ich bin gelegentlich davon befallen, das eine oder andere Teil zu kaufen, was im Nachhinein sinnlos erscheinen mag oder nicht unbedingt nötig war. Also wir/ich müssten schon viele Dinge verändern. Denn wenn erst der Zettel am Zeh hängt und am Kopfende, da steht ein Stein mit dem eigenen Namen drauf, dann ist es definitiv zu spät dafür, guten Freunden ein paar warme Worte zu geben oder sie in den Arm zu nehmen. Dann stehen Blumen bei uns, und wir können uns nicht mehr daran erfreuen.

Wir wissen doch alle, dass sich so einige Dinge rapide ändern müssen. Und hier fällt mir immer ein Lied von einem Sänger ein, den ich früher in der Jugend sehr mochte. Udo Lindenberg sang: "Gegen die Strömung, gegen den Wind!" Eigentlich sollte es nicht gegen die Strömung sein. Freude und Wärme spenden sollte nicht belächelt werden. Und wir sollten vielleicht aufhören, mit kleinen Löffeln nach dem Glück zu graben. Das Glück steht uns an der Seite, aber sicher geht es Hand in Hand mit dem Unglück, so ist das nun mal. Nur die Betrachtungsweise obliegt uns. Dellen und Narben machen nicht unschön, sie helfen uns immer weiter, wenn wir sie richtig einsetzen.

Und wenn nun das nächste Jahr bzw. das nächste Jahrzehnt beginnt, so möchte ich wirklich, dass alle meine lieben Menschen, die Freunde, die Familie gesund bleiben. Auch wenn ich tief in mir drin weiß, dass der eine oder andere Mitmensch sehr krank ist und das nächste Jahr wahrscheinlich nicht mehr erleben wird. Dieses wurde mir heute in einem Gespräch mit einer liebenswerten älteren Dame, die ich schon lange kenne und welche nun schwer krank ist, bewusst. Und sie strahlte so viel Zuversicht, Hoffnung, Glück und Liebe aus, obwohl sie weiß, dass sie ihre Krankheit nicht besiegen wird.

Da sind wir wieder an diesem Punkt, lasst uns jeden Augenblick genießen, daran ist nichts falsch. Wir sollten jeden schönen Moment genießen, mal jemanden in den Arm nehmen und sagen, dass man ihn gern hat, auch wenn es oft nicht leicht fällt. Ich wünsche Euch allen, dass Ihr gut ins nächste Jahr kommt! Und ich freue mich immer über alle Menschen, die meine zusammengequirlten Zeilen lesen und denen ich damit eine kleine Freude machen kann. Bleibt gesund!




Mittwoch, 11. Dezember 2019

Gedanken-Brösel in der Vorweihnachtszeit: Meine persönliche Weihnachtsansprache

Es wäre doch schön, wenn Senegal scheißegal wäre. Und damit meine ich nicht das Land, sondern dass es einfach egal wäre, woher die Menschen kommen. Das wäre doch toll! Und die Botschaft von Weihnachten umzusetzen, wird wohl nicht bedeuten, Konsum bis die Schwarte kracht, der Magen platzt und der Dispo niederkniet. Ich denke, die Botschaft von Weihnachten ist doch, dass alle Menschen glücklich und friedlich und ohne Hunger leben sollten. Hunger sollte sowieso niemals da sein in dieser Welt, wo wir so viele Möglichkeiten haben, alle Menschen satt zu kriegen. Es ist doch genug für alle da! Wir können nicht auf Vorrat essen oder uns fünf Jacken anziehen! Aber die Idee von Weihnachten ordentlich umzusetzen, das wäre doch toll! Freude spenden, Frieden haben, lächeln, vielleicht nochmal was abgeben, das wäre es doch!

Da wären wir wieder zurück bei den Tugenden, wie wir sie einst gelernt hatten im Kindergarten. Wir waren doch alle schon einmal soweit. Im Kindergarten war es egal, ob jemand reich, arm, gelb, schwarz, grün war – alles wurscht! Wir kamen gut miteinander klar. Und wenn wir uns das Lied von Herbert Grönemeyer „Kinder an die Macht“ vor Augen halten, der da sang: „Gebt den Kindern das Kommando!“, so wäre das nicht falsch. Wir berechnen viel zu oft unser Tun und Handeln. Wir können nicht mehr alle fünfe gerade sein lassen. Wir posten lieber unser Essen. Statt unseren Augen zu vertrauen – ein Blick aus dem Fenster verrät, dass es regnet – schauen wir auf die App: „Oh, Sonne!“ Dann sind die Regentropfen draußen wohl „fake news“. Manche Entwicklungen machen mir schon Sorgen… Es wäre doch schön, wenn wir Liebe, Frieden und Nachhaltigkeit nicht nur aufschreiben oder uns anhören, sondern wenn wir es wieder umsetzen können. Es ging doch schon einmal, es war doch schon mal ein Teil von diesem schönen Land.

Wenn ich an meine Jugend zurückdenke, an die Zeit in diesem untergegangenen Teil Deutschlands, da war das Helfen viel mehr im Bewusstsein. Man hat sich schon viel mehr unterstützt und zusammengehalten. Wo ist das hin, wann sind wir vom Weg abgekommen? Es muss doch Gründe geben, dass wir jetzt auf dem Weg der abgebrochenen Träume stehen… Ich möchte schon, dass von diesem Land noch etwas übrig bleibt für unsere Kinder und dass es noch schöner wird. Unsere Kinder sollten Bäume nicht nur noch von Bildern können und nicht mit Masken wegen Smog durch die Innenstadt laufen müssen. Es wäre gut, wenn wir zurückfinden und gerne auch mal irgendwas abgeben. Es wäre schön, wenn wir wieder miteinander zu leben lernen. Wie heißt es so schön in diesem einen Song: „Wir reichen uns die Hände!“ Warum machen wir das nicht, es ist so einfach und doch so schwer!

Ich wünsche Euch allen eine schöne, besinnliche, friedliche Weihnachtszeit ohne Stress und Ärger. Kein Mensch ist mehr wert als ein anderer Mensch. Das ganze Leben hier ist wie ein Zahnrad, wir können nur alle miteinander und nicht gegeneinander existieren.



Donnerstag, 5. Dezember 2019

Gedanken-Brösel: Punishment of luxury - Bestrafung des Luxus

„Punishment of luxury“, das ist ein wohlklingender Titel der Band OMD. Da finde ich schon treffende, mahnende Worte für die Bestrafung unseres Luxus-Lebens. Ich für meinen Teil denke schon, dass wir mal langsam ein paar Gänge zurückschalten sollten. Ich weiß, es fällt schwer. Die ständige Verfügbarkeit all der schönen Dinge, die ungezählten Möglichkeiten und Verführungen des Konsums, denen ist man schnell erlegen. Und man möchte einkaufen, konsumieren, weitereinkaufen, bis der Arzt kommt. Es gibt den Black Friday, den Cyber Monday, die Glamour Shopping Week und wie der Schwachsinn sonst so heißt. Und wir werden sehen, kurz vor Weihnachten werden die Menschen wieder Unmengen einkaufen, um an den Feiertagen ja nicht zu verhungern! Ich sehe noch die schrecklichen Bilder vom letzten Jahr vor mir, diese vielen über die Weihnachtstage verhungerten Menschen ;)

Nein, mal im Ernst, ich denke schon, dass es immer wichtiger wird, etwas zurückzuschalten. Und ich möchte mich davon nicht ausnehmen. Auch ich bin den schönen Dingen oft erlegen. Aber ich versuche schon, etwas mehr Bewusstsein in meinen kleinen Kopf hinein zu hämmern, mit Bedacht einzukaufen und nicht planlos wild drauf los und nichts wegzuwerfen. Es ist doch genug für alle da, wir müssen niemandem etwas wegkaufen. Es wird sowieso nie alle! Damit wir für diesen Luxus nicht auch weiter bestraft werden, sollten wir uns doch mal unsere Errungenschaften wie den Zustand des Waldes und unser Klima ansehen, wir wollen doch alle noch was vom schönen Leben haben.

Und damit dieser bekannte jüdische Trinkspruch „Le’Chaim!“ – „Auf das Leben!“ nicht einfach nur dahingesagte Worte sind, sollten wir uns auch wirklich daran halten.

Oder wie schon Hank Moody, ein von mir hochgeschätzter Schriftsteller zu sagen pflegt: „ Auf harte Schwänze und feuchte Muschis!“, was nichts anderes bedeuten soll als: Genießt das Leben, aber nicht sinnlos und verschwenderisch! Also nehmen wir uns die Worte an und machen etwas daraus. Wir können nur essen, bis wir satt sind, wir sind keine Hamster. Und im Normalfall reicht nur ein Smartphone, auch wenn wir zwei Ohren haben.

Darum wünsche ich mir, dass wir alle besinnlicher werden, um ein, zwei Gänge zurückschalten und mal an die Menschen denken, denen es vielleicht gerade nicht so gut geht.



Gedanken-Brösel: Stiefel putzen, Besinnlichkeit, Adventszeit

Morgen ist es dann wohl wieder soweit: Der Nikolaus kommt vorbei! Aus meinen Kindheitserinnerungen ist das eine für mich doch zum Teil erschreckende Geschichte. Sind die Schuhe nicht ordentlich geputzt und war man nicht artig, gibt’s die Rute, also quasi Prügel! Bei dieser Erziehungseinstellung würden heute einige Pädagogen gleich tierisch auf die Barrikaden gehen, obwohl den kleinen Monstern hin und wieder ein paar ermahnende Worte gut tun würden. Aber sie sind das Produkt unserer Erziehung, wenn sie zu Lehrern unverhältnismäßig antworten oder im öffentlichen Nahverkehr älteren Leuten nicht mehr Platz machen. Diese Ignoranz gegenüber anderen Menschen kommt durch unsere eigene Erziehung.

Zum Glück sind natürlich nicht alle so, die meisten Kinder sind, so glaube ich, nennen wir es in diesen alten Worten „gut erzogen“. Aber gehen wir ruhig ein bisschen auf die Besinnlichkeit ein. Wenn ich in meinem Gedächtnis krame, waren früher in dem kleinen Stiefel ein Täfelchen Schokolade, ein Apfel, Nüsse und eine Apfelsine. Und da denke ich mal vorausblickend zu einigen Altvöten: Die packen ihren lieben Kleinen bestimmt iPhones in die Stiefelchen und sonstige Wahnsinnsgeschenke. Liebevolle Kleinigkeiten und Besinnlichkeit sind irgendwie abhanden gekommen, sehr zur Freude des Amazonas-Mannes. Und damit meine ich nicht die Leute am Amazonas, die ausgebeutet werden, damit wir - oh merke – unseren günstigen Orangensaft bei Edeka oder Rewe bekommen, denn dieser wird nämlich aus Orangen aus Brasilien hergestellt, wo weder Mindestlohn noch Standards gelten und Meister Bolsonaro meist sowieso gegen alles ist, ob nun Homosexualität oder Leugnen des Klimawandels, also quasi ein Trumpel aus Südamerika. Und wahrscheinlich sind die Trumpels auch ziemlich beste Freunde…

Aber man soll ja nicht so düster in die Zukunft blicken! Ich wünsche mir auf jeden Fall, dass wir eine besinnliche Zeit haben, auch wenn wir dank des Klimawandels wohl keinen Winter mehr bekommen. Doch Zeit für Freunde, Familie, Liebe und Besinnlichkeit müsste schon vorhanden sein. Wir sollten einfach mal etwas runterkommen, ein wenig dem Stress entfliehen, ein gutes Essen genießen und uns auch nicht so viel Gedanken machen, was man noch besser tun könnte. Wir sollten einfach alle ein wenig bewusster leben!