Dienstag, 28. April 2020

Gedanken-Brösel: Pandemie, Epidemie und kein Ende

Es hat uns fest im Griff, dieses Ding, dieser Virus. Und es gibt Augenblicke, da finde ich das gar nicht so schlimm. Man kann entspannt durch die Straßen spazieren gehen, kein Gedränge, der Fluglärm ist quasi Null. Wie durch Zauberei sind die Spritpreise im Moment im Keller, und das größte Wunder, es sind gar nicht mehr Autos auf den Straßen.
Aber natürlich ist es im Moment keine einfache Zeit. Wirtschaftstechnisch liegt einiges darnieder. Viele Gaststätten werden nun vielleicht den Bach runtergehen, bei der Kultur und Kunst sieht es auch nicht besser aus. Das letzte große Konzert war "Wanda", nur damit man mal eine Vorstellung hat, was "groß" ist. Vielleicht sollten wir ja, wenn "es" vorbei ist, eine Stunde Null ausrufen wie nach einem Krieg (einige Politiker bezeichnen diesen Virus ja schon als Krieg). Und in diesem Fall, wenn wir alle glücklich mit der Stunde Null anfangen, könnte es allen Menschen einfach bessergehen. Da wir uns ja in einer Krise befinden und uns Solidarität naheliegt, könnten wir es ja so machen. Wir helfen uns alle gegenseitig, so gut es geht, bis "es" vorbei ist. Und dann fangen wir alle von vorn an, wie nach einem richtigen Krieg. Keine Altlasten, keine Altgewinne, alles geht von vorn los. Jeder erhält ein Startkapital, persönlicher Besitz bleibt natürlich erhalten - Enteignungen wollen wir nicht. Aber es wäre bestimmt für viele Menschen eine gute Idee und neue Chance, besonders für viele kleine und mittelständische Unternehmen, Gaststätten, Klubs, Kulturschaffende.
Das ist nur so eine Idee von mir. Und machen wir uns nichts vor, das "Ding" wird uns schon noch eine ganze Weile beschäftigen, auch wenn wir jetzt ein paar Läden, Tierpark, Zoo, Museen aufmachen und es einige Lockerungen gibt. Aber wenn jetzt die Reproduktionszahlen wieder steigen, werden bald wieder Einschränkungen folgen.
Also: Bleibt gesund und passt auf Eure lieben Mitmenschen und auf Euch auf. Nichts ist wichtiger als Gesundheit, Konsum ist definitiv nicht überlebenswichtig, es geht auch mal so.


Dienstag, 14. April 2020

Gedanken-Brösel: Wind der Veränderung, oder weiter so wie vorher?

Man mag mich ja für einen Spinner, einen Bekloppten oder einen Träumer halten, das ist mir aber eigentlich auch egal, soviel möchte ich mal vorwegnehmen. Aber ich möchte hier anmerken, jetzt ist sie da, die große Chance, eine Revolution ist möglich, ohne dass wir dafür alle auf die Straße gehen müssen, ohne Tote, Guillotinen und Gerichte, niemand muss zu den Waffen gerufen werden, es müssen keine Demos stattfinden.

Denn: Jetzt können wir die Welt ändern. Irgendwann wird der ganze Pandemie-Kram ja mal vorbei sein. Und wäre es nicht wunderbar, wenn wir uns dann an die vielgepriesene Solidarität und Gemeinschaft erinnern, wo wir doch gesehen haben, dass ewiger Konsum ziemlich sinnlos ist und es auch mal ohne geht. Jetzt, wo die Schulen und Kitas geschlossen sind, wo alles zurückgefahren ist, wo verhindert wurde, dass Strom und Wasser abgeschaltet werden, wenn man vielleicht nicht pünktlich zahlt, dann kann man ja viel daraus lernen.

Zum Beispiel, dass Bildung, Gesundheit, Strom- und Wasserversorgung in die öffentliche Hand gehören und es nicht nur um Profite gehen sollte. Jetzt können wir lernen, allen Menschen die gleiche Chance zu geben für gute Bildung und beste Gesundheitsversorgung, jetzt ist die Zeit da, alles vom Kopf auf die Füße zu stellen. Ich will hier nicht von Kommunismus oder Sozialismus reden, aber eine gerechte Welt wäre doch toll. Ich weiß, es gab immer irgendwelche Leute, die aufgestanden sind und für mehr Gerechtigkeit kämpften, viele sind kläglich gescheitert. Aber wir müssen ja nicht wie Jesus am Kreuz enden. Es ist doch so, wie in der Europa-Hymne beschrieben:

"Wenn wir uns die Hände reichen, treu zu wahrem Menschentum, werden alle Schatten weichen..."


(Hauptsache, die Hände sind gewaschen.) Jetzt ist das möglich. Wir sehen, Verzicht trägt dazu bei, dass es der Umwelt, der Natur gut geht. Wir merken, die Luft wird besser. Und vielleicht ist es gar nicht so schlimm, nur 2 x im Jahr fliegen zu dürfen. Da kann ich mir gern selbst mal ins Gewissen sprechen. Wir können alle gut und gern miteinander leben. Es müssen keine Kinder in Flüchtlingslagern im Dreck nach Essen wühlen, das muss es alles nicht geben. Die Länder sind reich, es ist genug für alle da. Jetzt können wir ohne schlechtes Gewissen, ohne dass irgendwelche Nasen uns beschimpfen, Gutmenschen sein! Seien wir gut, hilfreich, reichen wir uns die Hände, es tut bestimmt nicht weh! Wir merken, es geht auch mit Verzicht. Lassen wir "Egoiste" nur einen Duft von Chanel sein!


Dienstag, 7. April 2020

Gedankensprünge: Wirrwarr aus dem Regen heraus, und nach dem Regen kommt die Sonne

Beim allgegenwärtigen Abstandhalten fällt mir da „Solositzen“ ein und dass ja wohl der Osterspaziergang als solcher, auf Abstand bedacht, auch ein „Solospaziergang“ sein wird. Und das sind ja in dieser Zeit passende Gedanken. In den nächsten Tagen werden unsere Osterfeuer so groß wie kleine Kerzen sein, und man wird in diese unverblümt und lieblich zu zweit hineinschauen. Der eine oder andere Mitmensch, welcher das Glück eines kleinen Gartens erreicht hat, kann sich solo, maximal im Duo, zauberhaft um Feuerschale und Grill stellen. Da kann man mal sagen, das eine oder andere Tier wird es erfreuen, dieses Mal nicht auf dem Grill zu landen. Und man will ja nicht jammern in diesen Krisenzeiten, wenn wir denn überhaupt sagen, es ist eine Krise.

Positiv betrachtet, können wir sagen: Wir haben Glück gehabt, dass wir nicht in Gegenden hineingeboren wurden, wo Erdbeben, Tsunamis, Hurrikans ihr Unwesen treiben. Denn beim Erscheinen dieser kleinen Dinge passieren sie von jetzt auf gleich, und es gibt oftmals kein Überbrückungsgeld, Kurzarbeitergeld, meist gibt es noch nicht mal ein Zelt für die Menschen. Nun will ich sagen, genießen wir die Zeit der Ruhe, auch wenn sie mir zugegebenermaßen mehr und mehr „auf die Eier“ geht, was wieder passend zu Ostern ist.

Freuen wir uns darüber, dass wir gesund sind und wir definitiv gut durch diesen „Shutdownlockdown“ hindurchkommen werden. Die meisten Menschen werden alles ohne spürbare Krankheitsfolgen überleben und überstehen. Es wird wieder eine Zeit kommen, wo wir in Cafés sitzen werden, Rosé- oder Rotwein genießen oder den Kaffee schlürfen. Und wir werden dieses bewusster tun als zuvor, jedenfalls am Anfang noch. Bestimmt wird es nicht allzu lange dauern, dann wird es wieder aus unserem Bewusstsein gedrängt. Der normale Alltagstrott wird uns einfangen, und wir werden unser Leben schön und normal weiterleben. Wir werden wieder reisen, auf Konzerte gehen, und im nächsten Jahr werden wir nur noch sagen: Kannst Du Dich daran erinnern, 2020, das leere Jahre, in dem nichts wahr. Das Jahr, indem wir viel gelesen haben, viel telefoniert, wir gingen nur zu zweit viel spazieren. Das Jahr der Entschleunigung, des Herunterkommens und des großen Nachdenkens. Es gab keine Konzerte, und auch König Fußball ruhte.

Am Anfang fiel alles schwer, nun haben wir uns fast daran gewöhnt. Obwohl ich es recht frech finde, was einige Fußballprofis im Moment da so von sich geben, wenn sie aus reinster Selbstlosigkeit auf 20 Prozent ihres Gehaltes verzichten. Das ist schon eine große Sache, wenn die Herren Millionäre der 1. Liga das tun. Aber wie wäre es hier mit Kurzarbeitergeld oder Totalverzicht? Ich glaube, die meisten Menschen verdienen nicht den Hauch des Geldes, was einige Fußballprofis in einem Jahr einstecken. Es soll hier kein Neid aufkommen, sie sollen das Geld ja bekommen. Aber wenn sie nicht spielen, sollte dann nicht wie für alle andere, Menschen, welche gerade nicht arbeiten können, Kurzarbeit Null gelten?

Nun aber wieder versöhnliche Worte. Genließen wir die ruhigen Ostertage, streicheln wir lieber die Lämmer, statt sie zu essen, lesen wir das eine oder andere gute Buch! Und ich sage es mal so mit den Worten meiner Lieblingsband: Enjoy the silence!