Mittwoch, 31. Mai 2017

Gedanken-Brösel, Folge 73: 1,44 Euro

Es ist an Peinlichkeit kaum zu überbieten, was in diesem ach so reichen Land mal wieder geschehen ist. Diese obersten Alt-Vorderen predigen von Solidarität und Zusammenhalt. Merkel und Schulz schnattern sich durch die Welt und regen sich über eine gewisse Knalltüte aus den USA auf. Ständig hört man von Gemeinschaftssinn, Zusammengehörigkeit, Menschenrechten, die Würde des Menschen ist unantastbar und mehr. Und dann machte ich das Radio an und hörte diese unglaubliche Geschichte. Was war passiert? Ein Rentner-Ehepaar fischte in der schönen, reichen Stadt München Pfandflaschen aus einem Altglas-Container. Anwohner beobachteten sie dabei, fühlten sich wohl vom Krach genervt und riefen schließlich die Polizei. Und diese rückte an und sorgte dafür, dass der Fall vor Gericht kam. Das Gericht lehnte eine Strafe ab, der Schaden wäre viel zu gering. Doch die Staatsanwaltschaft beschwerte sich, die Beschwerde wurde aber abgewiesen und die Klage letztendlich fallen gelassen. Ja. das ist tatsächlich passiert. Die Kosten dieses ganzen Verfahrens, welches natürlich aus Steuergeldern finanziert wird, betragen sehr viel mehr als 1,44 Euro...

Sollte unsere Polizei nicht eigentlich richtige Straftaten aufklären und Verbrecher jagen? Aber da werden Unterlagen über Terrorverdächtige verschlampt oder gefälscht. Ein Türsteher, welcher einen Menschen ins Koma prügelte, erhielt eine milde Strafe von 3 1/2 Jahren Haft.Und sollte dieser Münchener Staatsanwalt nicht mal darüber nachdenken, ob ihm nicht durch die Arbeit der jetzigen Rentner, einst in jungen Jahren, sein Studium mit ermöglicht wurde? Warum wohl sind viele Rentner denn dazu gezwungen, sich um einen Nebenerwerb, und sei es Flaschen sammeln, zu kümmern? Eben weil sie oft nur eine Mini-Rente erhalten, welche kaum zum Leben reicht! Was ist eigentlich los, haben denn fast alle Menschen eine Macke, was passiert in solchen Gehirnen, so frage ich mich. Was ist mit der Menschlichkeit passiert? Nein, da führen sich einige Mitmenschen auf wie Blockwarte und rufen die Polizei wegen ein paar Pfandflaschen. Wo ist denn die Solidarität geblieben? Und oft wählen gerade diese Mitmenschen eine gewisse Partei, welche das Wort „christlich“ im Namen trägt, man mag es kaum glauben.

Ein anderes Thema. Jeder Abgeordnete des Europäischen Parlaments bekommt neben seiner „Diät“ eine Kostenvergütung in Höhe von 4.342 EUR im Monat, steuerfrei. Diese ist für die Wahlkreisarbeit und das Wahlkreisbüro gedacht. Aber besonders „clevere“ Abgeordnete richten sich dann das Büro im eigenen Haus ein und zahlen die Miete an sich selbst, z. B. eine gewisse Frau von Storch von der AfD, einer Partei, welche ja angeblich eine Alternative schon im Namen bietet. Und niemand kontrolliert, und es muss niemandem Rechenschaft abgelegt werden. Die Abgeordneten sind laut Grundgesetz „... nur ihrem Gewissen unterworfen.“ Übrig bleibende Gelder könnten eigentlich zurückgezahlt werden, doch wer tut das schon? Nur in den Niederlanden gibt es einen Abgeordneten, welcher das tatsächlich macht. Langsam bekomme ich bei dem Gedanken, an solche Menschen, die sich überall nur bedienen, bereichern und auf eigene Vorteile aus sind, wirklich das Kotzen Den kleinen Bürgern wird gepredigt, sie sollten Vorsorge treffen, Riesterrente, Betriebsrente, jetzt auch noch eine Nahlesrente?

Und dieses Mal möchte ich dem Leben mal nicht mit einem Lächeln begegnen! Wir sind doch ein reiches Land. Wir können wählen, wer uns regiert und abwählen, wer nur schnattert. Gerade die Damen und Herren der Parteien, welche ein „F“ oder ein „C“ im Parteinamen tragen, sollten sich mal fragen, was denn die Worte „frei“ und „christlich“ wirklich bedeuten!

Das Christentum ist doch eigentlich die Religion der Nächstenliebe, oder? Und ein christliches, soziales Leben für alle Menschen wäre schon schön!


Euer Brösel








Dienstag, 23. Mai 2017

Gedanken-Brösel, Folge 72: Bleibt alles anders oder vorwärts imma, rückwärts nümma?

„Dieses Plakat wird nichts ändern! Aber Du kannst es!“ Diese Plakataktion wurde von den Pappnasen der Bundesregierung herausgehauen. Dabei wollen sie doch nicht wirklich, dass die Menschen etwas im Land verändern wollen? Das würde ja bedeuten, man würde die Bundesregierung abwählen, die es ja so gut mit uns meint, man denke nur an Leiharbeit und ach so tolle Werksverträge. Erst kommt der Mensch, dann das Land? Nein, ich glaube nicht, dass diese Obrigkeit wirklich so denkt.

Glauben sie denn, wir sind alle richtig bescheuert? Ja, das tun sie wohl, und das sind wir auch, sonst würden wir sie nicht wiederwählen. Und mit hübscher Regelmäßigkeit erklären uns die Glaskuppel-Bewohner, oh ja, wir müssen was tun und Veränderungen herbeiführen, Verbesserungen bei Bildung, bei der Sicherheit, beim Straßenausbau erreichen.

Warum dann nicht einfach auch mal machen? Sie dürfen und könnten doch was Gutes tun, sie dürfen wirklich nett zu uns sein. Sie könnten die Steuerlast senken, den Schulausbau fördern, neue Lehrer und Polizisten einstellen, die Bahnhöfe ausbauen. Sie sind doch an der Macht. Warum denn warten?

Aber nein, diese kleine Kaste  schraubt die Bankenregulierung zurück, damit die Aktionäre die Dividende weiterhin pünktlich erhalten, das ist wichtig. Genauso wichtig ist, dass die richtig reichen Menschen (das betrifft gerade mal 1 Prozent der Bevölkerung) nicht ärmer werden und leiden müssten, wenn sie ihre Millionen nicht mehr zählen könnten. Und Kriegseinsätze werden legitimiert...

Ich behaupte ja, der größte Teil der Glaskuppel-Bewohner hat die Bevölkerung abgeschrieben. Und eigentlich ist doch gar keine hohe Wahlbeteiligung gewollt, denn immer, wenn die Wahlbeteiligung hoch war, wurde das Ergebnis deutlich knapper für die Regierung – ja, da malte der Stift in der Unterhose schon ;)

Deshalb finde ich dieses Plakat eigentlich eine Lüge, obwohl die Aussage im Prinzip ja richtig ist. Muttis Trümmertruppe würde keine Veränderungen wollen. Natürlich wünsche ich mir das Gegenteil, nämlich dass sich alle an die Hand nehmen und etwas verändern, das Leben besser machen. Alle Menschen sollten ein vernünftiges Einkommen haben. Alle Menschen sollten wieder lernen, zu teilen und abzugeben. Es gibt nur eine Welt, und wir sollten sie nicht kaputt machen, sonst fliegt sie uns eines schönen Tages um die Ohren!


Euer Brösel


Montag, 22. Mai 2017

Grübel-Gedanken-Brösel, Folge 71: Die Vernunft ist das Ende aller schönen Tage

Die Vernunft ist das Ende aller schönen Tage – das stimmt natürlich so nicht ganz. Aber, liebe Mitleserinnen und liebe Mitleser dieser Welt, wenn wir immer vernünftig daher gehen würden, dann wären wir doch nur noch hautummantelte Seelenruinen! Das soll ja nicht bedeuteten, das wir immer unvernünftig sein sollten. Aber so eine gewisse Unvernunft und Leichtigkeit im Leben sollten wir uns schon bewahren. Gerade an Tagen wie jetzt, wo die Sonne lacht - wie gern würden wir da mit einem Drink in der Hand am Meer sitzen, das wär’s doch! Nun gut, das haben wir nun gerade nicht, dafür stehen wir dicht an dicht im Stau, aber man wird ja noch träumen dürfen. Und wenn uns das Träumen eine gewisse Leichtigkeit zurückbringt, wir diese gewisse Leichtigkeit im Auge behalten, dann hat es sich doch gelohnt?! Und wir brauchen dann nicht etwas von Verzicht maulen und dass wir lieber woanders sein würden. Nee, wären wir nicht, wenn wir woanders sein wollten, dann wären wir schon längst weg!
Hin und wieder sollten wir schon mal darüber nachdenken, wie wir immer mit unserem eingeimpften Pflichtbewusstsein daherkommen. Das sollte man auch mal sein lassen, man sollte das Hamsterrad ab und zu verlassen, heute ist so ein schöner Tag! Aber natürlich sollten wir das nicht alle gleichzeitig tun, dann wäre es am Meer nämlich voll und wir ständen genauso im Stau. Aber so ein bisschen Entspannung muss schon sein, man sollte sich mal nicht über Kleinigkeiten ärgern und aufregen! So viele Dinge haben wir doppelt und dreifach, nur eins haben wir nur ein einziges Mal: Unser Leben! Und es gilt, dieses im Hier und Jetzt so schön und angenehm wie möglich zu gestalten, ob nun monogam, bigam oder polyamor. Ob Lkw-Fahrer, Postbotin, Student oder Ärztin, wie auch immer, wir sollten das Leben einfach mal schnuckelig genießen! Denn wenn das allerletzte Licht ausgeknipst wird, dann sollte man zurückschauen auf ein schönes, fröhliches, gelebtes Leben. Und im Idealfall kann man dem liebsten Menschen dabei in die Augen kucken und spüren, ja, jede Sekunde hat sich gelohnt!
Wer weiß schon, ob uns auf der anderen Seite nicht auch ein schönes Leben erwartet, aber warum sollten wir bis dahin alles so bierenst nehmen? Und mit etwas Glück sind die ganzen Arschmaden dann nicht mehr dabei: Die Typen, die erklären, was wir wirklich an Sicherheit brauchen, wieviel Daten vom Personalausweis wir preisgeben müssen, die uns oftmals mit ihrer Bürokratie den Tag versauen, welche Akten beschönigen oder gleich unter den Tisch fallen lassen und welche keine Verantwortung dafür übernehmen. Aber wehe, ein Strafzettel wird nicht bezahlt, dann stehen sie da. Wenn man zweimal im Jahr mehr als 26 km/h zu schnell fährt, wird die Fahrerlaubnis weggenommen, weil man „Wiederholungstäter“ ist. Dagegen ist das Vertuschen einer Straftat nicht so schlimm.
Deshalb zurück zum Eingangstext, lasst Euch das Leben nicht von solchen Arschmaden versauern, behaltet die Leichtigkeit des Seins! Und beginnt den Tag auch mal mit einem Cocktail, dafür gibt es keine Uhrzeit – aber jetzt fängt nicht gleich zu Saufen an. Alle sollten wir uns gegenseitig mit Toleranz begegnen, in die Sonne lächeln, und schon ist die Welt ein besserer Ort.
Man sollte nicht jemandem in die Hüfte treten, sondern lieber nett sein. Der alte Jesus hatte nicht so unrecht mit seinem Satz: „Wenn Dich einer auf die linke Wange schlägt, dann halte ihm auch die andere hin.“
Euer Brösel


Donnerstag, 18. Mai 2017

Gedanken-Brösel, Folge 70: Gedankenverhangen durch die Stadt

Ein Brösel fährt im Stau allein, da fallen ihm gleich Gedanken ein! Beim Fahren durch die Stadt, so ganz versunken in tiefen Gedanken, habe ich festgestellt, dass ich diese Stadt schon ganz schön liebe.

Einen Abend zuvor, als ich zu einer Nachtschicht fuhr, stellte ich leicht verwundert fest, dass man nachts wirklich gut und ohne Stau durch die Straßen fahren kann. Leider ist das nur gerade im Moment nicht so, wo mir all diese schönen Gedanken einfallen.

In der Nacht kann man wunderbar viele Gestalten erleben, welche diese Stadt am Leben, am Atmen und am Laufen erhalten. Ein einsames Touristenpärchen befummelte sich am Ufer der Spree, und glaubte, es würde sie keiner sehen. Da erblickte ich Schienenarbeiter, welche die Gleise wieder in Ordnung bringen. Die Müllabfuhr beseitigte den Müll des vergangenen Tages, zurückgelassen von Touristen und Berlinern gleichermaßen.

Wie sagte doch unser alter Bürgermeister bei seinem Abschied: „Ich werde weiter für diese Stadt da sein, ich liebe sie“. Dem kann ich nur zustimmen. Es ist unser Berlin, das Berlin von uns allen, und obwohl wir doch oft fluchen und meckern, kann man es betrachten wie mit einer etwas zickigen, älteren Ehefrau (oder für die Frauen unter Euch: Ehemann), wo man zwar mal genervt ist oder schimpft, aber am Ende des Tages dann doch wieder zurück unter die gemütliche Bettdecke schlüpft! Wir lieben und brauchen diese Stadt mit ihrer einzigartigen Vielfalt. In Berlin gibt es alles und nichts ist unmöglich, alles kann passieren. Da trifft man auf alte und junge Pärchen, knutschende Männer. Junge Mädchen stellen in sich in Pose für Selfies, Touristen knipsen unzählige Fotos oder kaufen Primark leer.
Das Einzige, was ich ein wenig bedauere, ist der Punkt, dass Berlin kein Meer hat. Wenn Berlin an einem Strand liegen würde, wäre es wirklich (fast) perfekt. Bei dieser Vielfältigkeit kann man da getrost mal Berlin mit Tel Aviv vergleichen. Auch wenn Tel Aviv, übersetzt „Frühlingshügel“, nur 2 x so groß wie Hellersdorf ist, liegt diese Stadt zumindest am Mittelmeer und ist genauso bunt und voller Leben.

Es gibt Tage im täglichen Arbeitstrott, da fährt man fluchend vor sich hin, jeder trullert im Auto so vor sich hin. Mist, die Ampel schon wieder rot, wieder stockender Verkehr, kein Parkplatz. Oder fährt man denn extra wegen der Klimaerwärmung, um diese noch ein wenig voranzutreiben? – Nein, das ist natürlich Quatsch. Doch ich kann es nur immer wiederholen, trotz allen Widrigkeiten: Berlin ist meine Stadt, und ich liebe sie. Ich bin hier groß geworden, habe die erste große Liebe erfahren, den ersten Sex erlebt, das verbindet, und eigentlich möchte ich nirgendwo anders leben.

Also: Seid lieb zu Eurer Stadt, behandelt sie mit Ehrfurcht, sie ist schließlich schon ganz schön alt, die alte Dame! Jeden Tag solltet Ihr genießen, einfach Leben, Lieben und Lachen und nicht über Kleinigkeiten aufregen. Begegnet allen Menschen mit einem Lächeln und Leichtigkeit, und auch ein respektvoller Umgang im Miteinander tut uns gut!

Euer Brösel


Gedanken-Brösel, Folge 69: Das Glück ist ein verdammter Zauberwürfel

Das Glück ist ein verdammter Zauberwürfel – diese Textzeile blieb beim Lesen eines Buches von Katharina Jensen hängen, und da schwirren mir gleich Gedanken durch den Kopf.

Der Zauberwürfel - dieses knifflige Gerät, dass man schnell hin und dreht und sich freut, wenn mal eine Reihe gleicher Farben übereinander hat - wurde es nicht auch Glückswürfel genannt? Was ist eigentlich Glück, wie definiert man es?

Aus meiner Sicht ist es Glück, wenn man viele gute Menschen um sich hat, welche freundlich, friedlich und lebensbejahend sind. Glück ist, dass ich geliebt werde, dass meine Eltern da sind und ja, die Gesundheit, auch diese empfinden wir als Glück. Vieles im Leben wurde mir gegeben, womit ich manchmal nicht gerechnet und worauf ich nicht gehofft habe. Das Glück ist unberechenbar, man kann es nicht planen, nicht herbeizaubern und nicht kaufen.

Für manche Menschen ist materieller Reichtum Glück, aber ich glaube nicht daran. Sicher, man kann mit dem Geld so ein Zeugs kaufen, viele schöne Sachen. Aber für mich ist es ein viel schöneres Glück, den Tag mit angenehmen Menschen zu verbringen, wo wir alle zusammensitzen, quatschen, man gemeinsam einem Konzert lauscht oder die Füße ins Wasser baumeln lässt. Das ist definitiv mehr wert als jeder Fuffi im Portemonaie. Die Liebste treffen, umarmen, küssen – das ist unendlich viel mehr wert als jeder Hunderter auf dem Konto. Morgens aufstehen und gesund sein, sich freuen, dass man da ist, seinem zerknitterten Anblick im Spiegel mit einem Lächeln begegnen - so kann der Tag doch nur schön werden!

Ein riesiges Glück ist für mich, seit gefühlten Ewigkeiten einen besten Freund zu haben, mit welchem man schon so manche Schippe Sand gefressen hat. Und ich werde C.B. weiterhin durchs Leben begleiten, und ich selbst werde ihn an meiner Seite haben.
Die Liebe, welche einem geschenkt und gegeben wird – von der oder dem Liebsten, den Kindern, den Eltern - das ist auch ein sehr großes Glück. Und das sollte man nicht vergessen, wenn uns dann mal plötzlich Unglück widerfährt. Gute Freunde kommen abhanden, Menschen erkranken, einige von uns gehen für immer. Auch wenn hin und wieder – ob nun gefühlt oder echt - der Himmel mal wolkenverhangen ist, sollte man sich an glückliche Momente erinnern und wie viele sonnige Tage und Stunden uns das Leben geschenkt hat. Lasst Euch nicht vom Unglück einlullen! Burnout ist keine Alternative, dagegen sollte man rechtzeitig ankämpfen.

Passt fein auf Euch auf,
Euer Brösel
 

Gedanken-Brösel, Folge 68: Tradition ????!!!???

Ich könnte fast kotzen: Man denke sich mal den Fall, wir sind in Thüringen in einer Bundeswehrkaserne. Und nur mal angenommen, dort gäbe es eine Ausstellung mit traditionellen Relikten der NVA und der Roten Armee. Da würde wohl der CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer toben wie ein Männchen, herumspringen wie Rumpelstilzchen ums Feuer, sich tierisch aufregen, dass so etwas gar nicht gehe in einer Demokratie. Und er würde den Rücktritt des linken Thüringer Ministerpräsidenten fordern. Da fragt man sich schon: Solange es um Wehrmachtskram in der Bundeswehr geht, wird zwar auf die Verteidigungsministerin eingedroschen. Wenn es aber um die Wehrmacht an sich geht, da ist die Tradition schon in Ordnung, da ist die BRD blind auf den Augen. Man möge sich nur einmal daran erinnern, wie viele Richter vom Volksgerichtshof an den Bundesgerichtshof übernommen wurden, wie viele Nazi-Witwen weiterhin Zahlungen aus dem Pensionsfond erhielten. Das wurde nie abgeschafft. Hingegen mussten einige Leute um Wiedergutmachung kämpfen, welche den Dienst an der Waffe verweigerten, sie galten als Vaterlandsverräter. Herr Scheuer tobt über einen Club ehemaliger NVA-Angehöriger, aber es wird kein Satz über die ewig gestrigen Kameradschaften zu hören sein.

Und da wundern wir uns heute, dass dieser ganze NS-Kram nicht aus unseren Köpfen herausgeht... Wie viele Menschen sind der Ansicht, dass in der Wehrmacht Helden waren, aber es ist doch nie heldenhaft, wenn andere Länder überfallen werden?!

Der nächste Unfug, welchen unsere Obrigkeit mal wieder bastelt, wird heute stattfinden mit dem Gesetz über Personalausweise und den elektronischen Identitätsnachweis, kurz liebevoll Personalausweisgesetz – PauswG genannt. Darin wird verankert sein, dass alle Daten freigeschaltet werden können, womit man die Passbilder umgehend mit Gesichtern bei möglichen Vergehen abgleichen kann. Und das passiert dann nicht nur bei der Terrorbekämpfung, sondern bei jeglicher vermuteten kleinen Straftat wie z. B. schon bei Tempoüberschreitungen beim Autofahren. Hurra, sage ich da, der Überwachungsstaat ist da! Und es sind doch genau die Leute, welche in Talkshows über den angeblichen Unrechtsstaat DDR und die Überwachung durch die Staatssicherheit schimpfen! Die Überwachung gab es ja, aber was wird heute gemacht? Erich Mielke würde sich im Grab aufsetzen und sich freuen wie ein Keks, dass die CSU nun über die gleiche Klinge springt, na viel Glück. Vielleicht unterstützen die Dienste nun auch den BFC Dynamo, und es wird ein Zwangsaufstieg in die Bundesliga verordnet? Nein, natürlich ein Scherz!

Ich finde schon, wir sollten alle sehr aufpassen, was die da oben mit uns treiben, uns nicht wundern, wenn es zu Demokratie- und Vertrauensverlust kommt und wir wie kleine Kinder im Kindergarten eingesperrt und kontrolliert werden. Und dass alles geschieht unter dem Deckmantel der Terrorbekämpfung, ich fühle mich schon förmlich von Terroristen umzingelt! Und wenn es dann mal Terrorverdächtige gibt, ist man zu blöde, jemanden festzunehmen, weil ja die Terroristen auch alle ihre Daten freigeben. Das ist ja immer so eine Sache, dieser ganze Terrorkram dient doch nicht nur der Terrorbekämpfung, sondern genauso dazu, uns zu überwachen, alles über uns zu wissen, Kontobewegungen nachvollziehen zu können, selbst die Plätze zu wissen, wo das Auto geparkt wird. Denn soweit ich mich erinnern kann, glaube ich, kaum jemand, welcher einen Terroranschlag plant, wird seine ganzen Daten vorher zur Verfügung stellen. Und wenn man dann schon mal auf einen Verdächtigen aufmerksam wird (siehe Fall Anis Amri), wird „vergessen“, ihn festzunehmen, Daten werden manipuliert, Zuständigkeiten und eventuelle Schuld werden von Behörde zu Behörde geschoben. Aber wir sollen überwacht werden!

Bei all dem schönen Wetter, das wir im Moment haben, sollten wir auf jeden Fall nicht blauäugig durch die Gegend laufen. Wir sollten auch immer unsere wohlerkämpfte freiheitliche Demokratielinie im Kopf behalten, sonst ist bald Schluss mit dem freien Leben. Und ich habe wirklich keine Lust, überwacht zu werden, darum sollten wir wirklich wachsamer und achtsamer sein!






Montag, 15. Mai 2017

Gedanken-Brösel, Folge 67: Herr Brösel schwelgt in Erinnerungen

Heute kommt von mir mal ein Lobgesang auf meinen Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Ich bin im Moment wirklich begeistert, das will ich mal sagen.

Viele Menschen halten den Bezirk ja für bedenklich und berüchtigt, obwohl sie noch nie hier waren, aber den Medien glauben, was da auch immer so darüber berichtet wird.

Für mich ist Marzahn-Hellersdorf immerhin der Bezirk, wo ich meine Jugend verbrachte und welcher für mich mit vielen schönen Erlebnissen verbunden ist. Auch wenn man oft hört, grau sei dort früher die vorherrschende Farbe gewesen, haben wir Jugendlichen das gar nicht so mitbekommen. Der Blumberger Damm war damals noch eine Baustelle und funktionierte noch gar nicht als Straße. Doch für uns war das ein Glücksfall, wir konnten dort unsere ersten Versuche mit den Mopeds unternehmen. Gleich dahinter befand sich eine große Brache, vorherrschend altes Gestrüpp, Sand und Wiese. Und so nannten wir den Ort auch „unsere“ Wiese. Wir trafen uns dort zum Quatschen, machten Lagerfeuer, grillten und hörten Musik. Und wir lieferten uns immer eine Jagd mit den Ordnungshütern, damals noch Volkspolizei genannt. Der Abschnittsbevollmächtigte (ABV) wurde unser bester geliebter Feind. Auch einige Anwohner störten sich daran, dass wir Jugendlichen dort Spaß hatten und viel Blödsinn machten. Wir waren ja so blöd und ritzten in die aufgestellten Bänke unsere Lieblingsfußball-Vereine ein. Schon damals gab es diese Rivalität zwischen BFC Dynamo und FC Union, zwischen den Fans vom HSV und vom FC Bayern. Wir fuhren getrennt zu den Spielen, bepöbelten uns im Stadion und kamen gemeinsam als dicke Freunde zurück. Wir verbrachten viele Stunden damit, am Lagerfeuer zu sitzen und im Radio die Fußball-Bundesliga zu hören.

Diese kleinen schönen Erinnerungen stürzten gestern bei meinem ersten IGA-Besuch auf mich ein, denn diese befindet sich genau an dem Ort, wo ich all diese schönen Erlebnisse in meiner Jugend hatte, nämlich auf „unserer“ Wiese. Mir schoss durch den Kopf, wir hätten die Wiese vielleicht nicht so doll düngen sollen, dann wäre heute kein so schön bewachsener, gelungener Ort entstanden...

Die Aussicht vom Wolkenhain über den Bezirk ist wirklich großartig. Viele Menschen reden Marzahn-Hellersdorf zwar schlecht, doch es gibt keinen Bezirk, welcher eine IGA, einen Wolkenhain, eine Mühle und die Alte Börse hat. So viele Facetten gibt es weder im Prenzlauer Berg noch in Neukölln. Gewiss, jeder Bezirk hat seine eigenen Reize und interessante Stellen, man kann überall was Tolles machen.

Aber Marzahn-Hellersdorf braucht sich hier nicht mehr verstecken. Sicher es gibt hier einen hohen Anteil sozial schwacher Menschen, Probleme mit Nazis – aber diese Probleme gibt es hier nicht mehr als woanders auch. Der Bezirk hat ganz viele Facetten, es gibt so viele schöne Plätze zu entdecken. Und nicht umsonst ist Marzahn Hellersdorf als „Ort der Vielfalt" ausgezeichnet worden!

Ich wohnte hier früher in einer Neubauwohnung und später in allen Dörfern, die zum Bezirk gehören. Hier verbrachte ich meine Jugend, erlebte die erste Liebe, die erste Ehe, meine Kinder sind hier groß geworden. Ohne Zögern kann ich sagen, ich finde es hier großartig; und ich bin der Meinung, das kann man ruhig mal bringen!






Freitag, 12. Mai 2017

Gedanken-Brösel, Folge 66: Seid nett zu Euren Füßen...

... denn sie tragen Euch durch das ganze Leben! Nein, das ist jetzt kein neuer Werbeslogan. Das meine ich wirklich so. Auf alle möglichen Sachen legen wir viel Wert, Auto, Kleidung, die neuesten Schönheitsprodukte. Doch wenn es um unsere Füße geht, sind wir oft recht knauserig. Da kann es meist nicht billig genug sein, wir rammeln zu Deichmann und jammern, was, 30 € für die Schuhe? Viel zu viel... Wir stecken nicht wirklich viel Pflege in unsere Füße. Da geben wir ja mehr Geld für Reifen aus, sozusagen den Schuhen für das Auto. Kaum jemand von uns hat eine Zahn-Zusatz-Versicherung, da schließen wir doch eher eine Reifen-Felgen-Versicherung ab!

Warum gehen wir nicht nur mit unseren Füßen, sondern auch mit unserem Körper, diesem fragilen, hautüberzogenen Skelett, oft so sorglos, so unbedacht um? Schließlich müssen wir unseren Seelentröster noch einige Jahre vor uns her tragen! Deshalb sollten wir mit unserem Körper, unserem höchsten Gut, sehr pfleglich umgehen! Also wenig Alkohol und Nikotin, ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung, ja, ja, das wissen wir alle. Das heißt nun nicht, dass man gleich auf alles verzichten muss. Aber wir sollten doch die Finger von zu viel Alkohol, zu vielen Zigaretten, zu hartem Onanieren lassen... (Obwohl, wenn ich es mir so überlege, onanieren sollte man lieber noch tun, bevor die AfD dieses „Verplempern von kostbarem Erbgut“ verbieten wird).
Ich will hier nicht als Klugscheißer daherkommen, aber man sollte sich schon Gedanken darüber machen, wie man seinen Seelentröster pfleglich behandelt.
Also denkt immer daran, achtet auf Euren Körper, geht nicht Scheiße mit ihm um, und vergesst dabei auch die Füße nicht!

Und übrigens: LOL heißt nicht „Lachen ohne Laute“, sondern – wie schon „Udo Jürgens sang -„Lieben ohne Leiden“!

In diesem Sinne, kommt gut durch den Tag und genießt die Sonne,

Euer Brösel


Freitag, 5. Mai 2017

Gedanken-Brösel, Folge 65: Hat jemand schon Burnout bestellt?

Schöne neue Welt, moderne Zeiten. Als Ende der 20er, Anfang der 30er Jahre Charlie Chaplin mit Schraubenschlüssel durch die Gegend stapfte und am Ende kaputt vor dem Fließband lag, war das der erste Burnout im Kino, und niemand konnte ahnen, dass es der Anfang vom Ende sein würde.

Selbst als Ende der 80er bzw. Anfang der 90er Jahre Arnold Schwarzenegger als Terminator über die Leinwand huschte, als es da hieß, die Maschinen haben die Macht übernommen, waren wir alle erschrocken.

Und jetzt? Da quasseln Alexa und der Kühlschrank mit uns, meine neue Freundin Siri spricht ständig mit mir, ich kann ihr meine geheimsten Wünsche anvertrauen, sie antwortet sogar. Für die Eine oder den Anderen, welche zu Hause sitzen und Alexa anschreien, was sie machen soll, mag das praktisch sein. Oder wird die Welt einfach nur noch faul? Der Kühlschrank bestellt literweise Milch und andere Lebensmittel nach, kleine Drohnen von Amazon bringen CD’s und Hosen, ohne dass ich es wollte. Mein Navi führt mich in Gegenden, die ich nicht kenne, ohne dass ich eigentlich dahin wollte. Wir sind auf dem besten Wege, unsere Gehirne auszuschalten. Und diejenigen Menschen, welche ihre Gehirne noch benutzen, bauen dann solche Geräte.

Ganz doofe Menschen glauben, was im Internet steht, wäre die Wirklichkeit. Es dauert nicht mehr lange, und wir legen unsere Smartphones ins Klobecken und machen einen Haufen darauf. Und das Smartphone macht die Diagnose, statt dass wir zum Arzt gehen. Ganz dicke kommt es jetzt mit diesen ganzen Stylisten, die mir sagen, was ich anziehen soll. Vor ein paar Wochen ging ich noch selbst in den Laden, andere Menschen vertrauten meiner Meinung und ließen sich beraten. Ich glaube, etwas weniger von all dem täte uns gut. Wir sollten uns wieder auf uns selbst besinnen. Es ist schließlich keine Schande, in einem Laden selbst einzukaufen. Es ist nicht schlimm, auch mal das Telefon auszuschalten. Statt das iPhone zu fragen, ob es regnet, sollten wir einfach aus dem Fenster schauen. Ein bisschen Selbstvertrauen kann uns allen nicht schaden, sonst stehen wir eines Tages wirklich da und sagen, die Maschinen haben die Macht übernommen. Dann ist nichts mehr mit Leben – Lieben – Lachen, dann ist es gruselig! Aber wir werden es ja bestimmt nicht soweit kommen lassen, hoffe ich.

Euer Brösel


Gedanken-Brösel, Folge 64: Das Gebrösel geht weiter

Ich bin ja wirklich ein von Grund auf positiv aufgestellter Mensch und glaube an das Gute und die große Liebe. Das habe ich immer getan im Leben. Auch wenn es da schon einige große Lieben gab, dachte ich jedes Mal, das ist nun meine letzte große Liebe!
An ein paar Gesetzmäßigkeiten muss man sich aber auch gewöhnen, und man sollte sich nicht darüber aufregen. Es ist nicht alles so schön rosa und softig im Leben. Es gibt nun mal einige Mitatmer wie z. B. Donald Trump, er ist doch irgendwas mit A... und Loch, da können uns die Medien nichts vormachen. Oder Herr Erdogan ist kein toller Typ, auch wenn es viele türkische Menschen gibt, welche auf ihn abfahren. Herr Putin ist kein Heilsbringer, und wenn ich die neue DEUTSCHE Vorzeigefrau von der AfD sehe, welche in der Schweiz lebt und auf einmal politische Korrektheit fordert, denke ich, das gehört auf den Müll.
Es ist an der Zeit, dass wir wieder eine echte politische Korrektheit bekommen. Doch was macht unsere Obrigkeit im Land? Ich finde, sie bespaßen und bedienen sich nur selbst, auch wenn das vielleicht nicht immer der Fall ist und nur so aussieht. Vielmehr sollten uns doch die Politiker vermitteln, dass sie für uns, unsere Anliegen und Sorgen da sind und diese ernst nehmen. Aber haben sie das Gefühl dafür verloren, politische Vordenker zu sein, die es gut mit uns meinen? Hin und wieder lassen sich die Politiker von der Wirtschaft einkassieren. Ich denke, jeder von uns wäre da nicht viel anders und würde sich freuen, ein VIP-Bändchen zu tragen, jeder 2. würde seinen Lohn gern selbst erhöhen können.
Tun wir also nicht so und beklagen uns oder meckern nur rum! Schließlich haben wir alle 4 Jahre die Chance, etwas zu verändern. Darum geht zur Wahl und entscheidet Euch! Jammern hat noch nie geholfen!


Gedanken-Brösel, Folge 63: Vor sich hin gebröselt...

Wo kommen eigentlich diese vielen schlauen Sprüche und Lebensweisheiten her? Zum Beispiel: „Der Abwasch kann warten, das Leben nicht!“ In der Tat stecken in den meisten Sprüchen wirkliche Weisheiten, nur warum folgen wir ihnen dann nicht?
Kommt man mit diesen Sprüchen um die Ecke, krähen alle danach, ja toll, genau richtig! Aber warum halten wir uns dann nicht daran? Wir waschen pflichtbewusst doch erst ab und räumen auf, bevor wir vor die Tür gehen. Warum sind wir nicht alle so cool wie einige wenige mutige Aussteiger, welche nun z. B. in der Uckermark leben, Kräuter züchten oder Bücher verkaufen? Wir gehen ja noch nicht mal zu einer Demonstration für gerechte Rente! Wir sind gefangen im Hier und Jetzt. Und heimlich bewundern wir die Menschen, die nach scheinbar lustigen Sprüchen, welche sich wie eine Flut über uns ergießen, auch leben: „Nicht fragen, sondern machen.“ „Kopf hoch und nicht die Hände.“ „Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitergehen.“
Denn wir ergeben uns unserem Alltagsschicksal, verkrümeln uns vor uns selbst und wuseln vor uns hin. „Wann ist eigentlich aus Sex, Drugs, Rock ’n’ Roll Veganismus, Laktosefreiheit, Helene Fischer geworden?“ Schade, dass wir die Leichtigkeit des Seins fast verloren haben. Ja, das liegt vielleicht an der Großstadt, das wäre eine mögliche Erklärung. Besser und schöner ist es immer, den Tag entspannt, leicht und locker anzugehen, aber viele Menschen haben ihre jugendliche Unbekümmertheit verloren. Nicht ohne Grund hören wir Radio für Erwachsene. Obwohl, wenn wir so aus unserem Spießertum zurückschauen, wären die oder der Eine bestimmt gern nochmal ein Punk oder ein Rebell. Leider schaffen wir es oft nicht mehr, alle Fünfe gerade sein zu lassen. Da kommt schon der nächste Spruch: „Kann mir mal jemand das Wasser reichen?“ Das soll wohl suggerieren, dass diese Person über den Dingen stehen würde.
Also zu viel Leichtigkeit mag ja auch nicht gut sein, aber etwas mehr Entspanntheit täte uns allen gut. Und wir sollten versuchen, dem Leben jeden Tag mit einem Lächeln und Augenzwinkern zu begegnen. Leben – Lieben – Lachen sind nicht einfach nur drei aneinandergereihte Worte, das sollte man wirklich machen! 😉

 😉

Mittwoch, 3. Mai 2017

Gedanken-Brösel, Folge 62: Wege aus der Krise

Beim Schauen aus dem Fenster sieht man nur Blech, Blech, überall Blech und rote Rücklichter. Das ist der Daueranblick, den wir hier in der großen Stadt morgens, mittags, abends haben. Alle fahren wir im Stau, das heißt, wir fahren nicht, wir stehen eigentlich. Und da springt einem der Gedanke durch das Gehirn, wieviel Zeit man eigentlich in seinem Blechkasten vertrödelt, sinnlos für sich allein mit dem Auto an der nächsten Ampel oder Kreuzung wartet. Da richten sich schon mal die Nackenhaare auf. Und da stellt sich mir die Frage, warum nur in aller Welt bilden wir so wenig Fahrgemeinschaften, warum in aller Welt fahren wir nicht mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln? Es ist doch alles da! Wenn wir mal ehrlich sind, in mindestens jedem zweiten Auto sitzt nur eine Person drin. Aber (fast) alle Menschen sind am Nörgeln und Meckern.
Was könnten wir nicht alles mit unserer kostbaren, im Stau sinnlos verplemperten Lebenszeit machen? Sich ums Kind kümmern, mit ihm Hausaufgaben machen, das gute Wetter genießen – wenn es denn mal gut ist, Sport treiben, Stress abbauen, das wär’s doch! Aber dusselig wie wir sind, würden wir wahrscheinlich mit neu gewonnener Freizeit nur Unfug machen, z. B. das iPad einrichten, damit man genau die gleichen Einstellungen wie auf dem iPhone, Handy oder Tablet hat, damit wir hier wieder schön, schön Zeit vergeuden, die wir nicht sinnvoller zu nutzen in der Lage sind.
Irgendwann kommt es noch soweit, dass wir gar nicht mehr laufen wollen und man dafür einen Podologen holen lässt! Wir sind doch eigentlich so schlau und wundern uns, wenn Beziehungen in die Brüche gehen, einige Menschen schaffen es nicht einmal bis zu einer Beziehung. Wir sind gefangen im Stress, dabei schaffen wir uns diesen doch selbst. Warum nur, aus welchem Grund, muss man unbedingt vor dem Schlafengehen noch einmal seine Mails lesen, statt zu einem guten Buch zu greifen? Welcher Vollhorst hat festgelegt, dass wir rund um die Uhr erreichbar sein müssen?
Sollten wir nicht einfach mal Handy, Computer, Fernseher auslassen und mit den liebsten Menschen etwas unternehmen? Und wenn Euch nach Nachdenken zumute ist, dann schaut einfach in ein Lagerfeuer! Es gibt so viele gute Ansätze, wo sich Menschen treffen und aus dem kleinsten stressigen Alltag ausbrechen, wo es Stunden gibt, in denen niemand telefoniert oder eine Nachricht schreibt, man miteinander redet und komischerweise trotzdem alle entspannt sind. Die Zahl der Chancen im Leben, wo es relaxt und schön ist, ist nicht mehr so riesig groß, wenn man die 40 überschritten hat und die 50 aus den Augenwinkeln verbannt wurde. Es wird dann nicht mehr so unendlich viele Gelegenheiten geben, den Tag mit einem Lächeln zu beginnen.
Leben – Lieben – Lachen – das sind nicht einfach nur Worte, das sollte man auch einfach mal machen. Wir müssen wirklich aufhören, Lebenszeit sinnlos zu vergeuden, auch wenn man sich mal ab und an Stress aufhalsen muss. Doch wenn wir nicht lernen zu entspannen, dann werden wir am eigenen Stress kaputt gehen. Denn nichts ist so schlimm, wie Zeit und Chancen sinnlos zu vertun. Durch solche Aktionen verlieren wir Momente mit Menschen, die wir lieben. Das sind Augenblicke, Stunden oder Tage, die kommen nie wieder zurück.
Leben – Lieben – Lachen – das Leben ist schön, wenn wir es einfach anpacken!
Euer Brösel