Dienstag, 27. Dezember 2016

Gedanken-Brösel, Folge 42: Endspurt 2016

Kurz nachgedacht: Man denkt vermeintlich, 2016 war ein trauriges Jahr. Viele Bekannte sind von uns gegangen. David Bowie, Prince, George Michael, Greg Lake von Emerson, Lake and Palmer – für Viele war dies gerade der Rhythmus der 8oer Jahre. Auch große Politiker gingen von uns. Irgendwie war der Eindruck da, 2016 sei ein großes Trauerjahr. Es begann ja schon in der Silvesternacht mit massiven sexuellen Übergriffen auf Frauen in Köln, es folgten Anschläge u. a. in Brüssel und Nizza. Es endete damit, dass ein Lkw in den Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz raste. Und bestimmt war es bei einigen Menschen auch traurig, Beziehungen drifteten auseinander, Arbeitsplätze gingen verloren.

Doch schauen wir einmal tief in uns hinein. Gab es nicht auch viel Positives? Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft schaffte bei der EM 2016 einen historischen Sieg über Italien mit 6:5, das ging sonst nie. Die Wahlen in Berlin verliefen gar nicht so schlecht, wie viele Menschen vermutet hatten. Es gab keinen allzu extremen Rechtsruck, es hätte schlimmer kommen können. Sicher, man kann es sich auch schönreden. Dann fängt man an, den Kopf in den Sand zu stecken und die Hände in den Schoß zu legen.

Aber: Freunde haben neue Partner gefunden, das persönliche Glück ist selbst mir widerfahren. Und in diesen Momenten denkt man schon: Na, die Sonne lacht ja doch noch! Wäre es da nicht eigentlich eine gute Sache, den Menschen, welche gerade nicht im Licht sind, etwas Licht, Wärme, Trost und Liebe abzugeben? Wir sollten enger zusammenrücken und uns den Alltag nicht erschweren. Wir haben alle nur ein Leben. Und dieses eine Leben soll so schön wie möglich gestaltet werden. Darum ist es immer besser, miteinander statt gegeneinander zu handeln.

Ich wünsche allen einen guten Rutsch, einen schönen Start ins nächste Jahr, den Menschen, die traurig sind, dass sie wieder das Glück finden und denen, die glücklich sind, dass sie ihr Glück behalten!!!




Donnerstag, 22. Dezember 2016

Gedanken-Brösel, Folge 41: Speck auf der Seele

Vielleicht wäre es wirklich sinnvoll, sich etwas Speck auf der Seele anzufressen?! Da passieren im Moment schlimme Dinge, die ganze Welt scheint aus den Fugen zu geraten. Mir kommt es so vor, als drehe sich zurzeit nicht wirklich alles rund.
Viele Menschen sind extrem angespannt, und die Angst wird noch geschürt! Da empfahl doch z. B. unser Bundesinnenminister Thomas de Maizière im Sommer der Bevölkerung, sich für „Krisenfälle“ Vorräte an Wasser, Lebensmitteln und Bargeld für mindestens 10 Tage anzulegen.
Bereits Monate zuvor, im November 2015, als ein Fußball-Länderspiel in Hannover abgesagt wurde, sprach der Minister bei der nachfolgenden Pressekonferenz zwar von einer ernsten Lage und Terrorwarnungen, doch nix konkretes, denn: „Teile der Antwort würden die Bevölkerung nur verunsichern...“, wir erinnern uns. Hallo? Was passiert denn mit solchen Sätzen? Damit verunsichert man die Menschen doch erst richtig! Genau das passierte doch dann in den Wochen danach.
Oder was war nach dem schlimmen Anschlag am Montag in Berlin? Der Polizeipräsident meinte, man solle keine Angst verbreiten – aber nach dem Täter wird noch gefahndet, dieser rennt vermutlich sogar schwerbewaffnet frei herum. Hallo, was sind das für Sätze?
Und dann regten sich viele über diesen sogenannten Safety-Check-Button bei Facebook auf, der angab, dass man beim Anschlag in Sicherheit war. Viele Menschen meinten, damit würde die Angst erst richtig geschürt. Quatsch, finde ich, das sollte doch jeder für sich selbst entscheiden. Ich zögerte auch erst, aber da ich Verwandte auf der ganzen Welt habe, welche nur die Nachrichten im Fernsehen verfolgen konnten, klickte ich diesen Button. Familie und Freunde waren nun etwas beruhigt. Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit, von solch einem Anschlag betroffen zu sein, relativ gering. Natürlich könnte man jeden Tag in einen Verkehrsunfall verwickelt werden und müsste eigentlich beim Heimkommen täglich solchen Sicherheits-Button drücken. Aber man wird ja eben nicht ständig in Anschläge verwickelt, deshalb fand ich diesen Button nicht völlig sinnlos.
Nun kann man sich weiter über Facebook aufregen, aber warum benutzt man es denn dann? Man kann es doch auch einfach sein lassen!? Warum haben gerade die USA Facebook entwickelt und nicht Deutschland, wir hätten es doch genauso tun können? Es ist eben, wie es ist. Manchmal muss man die Welt auch einfach annehmen können, wie sie ist.
Gerade in schlechten Zeiten wäre es doch schön, wenn die Menschen aufhören würden, die Angst noch weiter zu verbreiten. Natürlich sind nicht die Flüchtlinge schuld an solchem Quark. Die Schneemänner sind schließlich auch nicht daran schuld, dass es schneit!
Als vor ein paar Jahren, im Juli 2011, in Norwegen diese schlimmen Anschläge des norwegischen Rechtsextremisten Breivik passierten, wo waren denn da die Pegida- und AfD-Leute? Schrien sie da etwa durch die Gegend, dass alle Menschen mit einem rassistischen Hintergrund weggesperrt gehörten? Nein, natürlich nicht.
Es gibt nur eine Welt, und hier leben wir alle! Nur, wenn wir alle zusammenhalten und zusammenstehen, uns mit Liebe und Toleranz begegnen, wird so etwas wie Terror, Angst, Verfolgung nicht weiter akzeptiert werden. Wir müssen annehmen, dass wir unterschiedlich sind und das nicht als beängstigend und schlimm empfinden. Wir sind ja auch nicht alle für die gleiche Fußballmannschaft, deshalb bringt man doch auch niemanden um!
Es ist gerade die Vielfalt, die uns ausmacht! Es ist besser, zu lachen, als zu weinen – es sei denn, die Tränen fließen vor Glück!



Freitag, 16. Dezember 2016

Brösel-Blog, Folge 40: Gedanken

Wenn man im Moment die Nachrichten schaut oder hört, überkommt einen schon wieder das kalte Grausen. Ja, denken denn unsere Politiker eigentlich, wir sind alle verrückt oder nicht mehr zurechnungsfähig geworden? Einiges Geschehen erinnert im Moment sehr an die Zeit, als es zwei deutsche Staaten gab und zwei gegensätzliche Systeme aufeinander knallten.
Damals sagten wir schon, es ist schlimm, wenn alte Männer an der Macht sind (Reagan, Breshnew, Honecker). Die Herren in Amerika aber, unsere transatlantischen „Freunde“, beschimpfen zurzeit ja mal wieder die ganze Welt. Nun soll plötzlich Russland schuld am Wahlausgang in den USA sein. Russische Hacker sollen gezielt Informationen geklaut haben, um Trump im Wahlkampf zu helfen? Ja, denken sie denn eigentlich, wir sind alle irre? Die USA beschimpfen Russland für Kriege, Angriffe, Morde – dabei sollten sie mal aus ihrem eigenen Blickwinkel betrachten, wieviel sie angerichtet haben, siehe Irak, Afghanistan, Libyen. Wieviel Völkerrecht wurde hier widerrechtlich verletzt, wieviel Völkermorde, Drohneneinsätze, Installationen von Scheinregierungen etc. gab es? Russland seinerseits ist nicht wirklich besser, hier passierten ähnlich schlimme Sachen, z. B. auf der Krim. All das Schlechte soll hier von den USA bzw. Frau Merkel ausgehen? Beide Staaten - sowohl die USA als auch Russland - nehmen sich das Recht heraus, der angebliche Wahrheitsverkünder zu sein.
Doch es kommt noch schlimmer: Heute wurde berichtet, dass Facebook Spezialisten beschäftigen wird, welche uns bei den vielen Nachrichten übersetzen würden, was denn nun die Wahrheit sei. Wir würden ja nicht wissen, was Falschmeldungen seien. Hallo?!
Und da wundern sie sich, wenn die Menschen immer mehr zu radikalen Lösungen tendieren. Es würden doch lieber viele Menschen einen Affen aus dem Zoo wählen als noch einem Politiker das Vertrauen zu schenken. Aber soll sich nun alles wiederholen, wird es einen neuen kalten Krieg geben? Sollen wir denn die USA und Russland nur noch hassen?
Und in diesem Fall haben wir mal kein Lächeln im Gesicht, das macht mir/uns Angst, welche Auswirkungen all das auf das Geschehen in der Welt haben könnte. Deshalb sollten wir immer daran denken, alte, zu reiche, verknöcherte Männer an der Macht in längst überholten Systemen sind oft an diesem ganzen Drama schuld: an einer verfehlten Flüchtlingspolitik, dem Umweltdilemma, an Kriegen, Not und Zwietracht auf der Welt.
Erst müssen wir die Gier besiegen, sonst werden wir untergehen! Es nützt nix, sich auf Dauer nur in das private Glück in den eigenen vier Wänden zu verflüchtigen. Wir sollten also alle gemeinsam immer gut aufpassen im Leben!


Mittwoch, 14. Dezember 2016

Gedanken-Brösel, Folge 39: Der perfekte Samstag

Es sollte ein ganz normaler, perfekter Samstag werden. Man war voller Vorfreude aufs Wochenende, wollte sich etwas ausruhen, gemütlich frühstücken – so war der Plan. Aber es sollte wohl alles anders kommen. Statt Ruhe am Morgen wurde verschlafen, und es kam zu Hektik beim Frühstück, obwohl das ja noch zu verkraften war.

Die meisten meiner liebenden Mitmenschen haben natürlich am Samstag frei, und somit stürzten sich alle in der eigentlich doch sanften, beruhigenden Vorweihnachtszeit in das Getümmel. Volle Straßen, überfüllte Läden, die Jagd nach scheinbar ach so günstigen letzten Schnäppchen, als wenn es ab morgen nichts mehr geben würde, so sah es aus. Selbst beim Friseur gab es lange Warteschlangen.

Diesem wollte ich entfliehen und dachte, ich erledige schnell einige leichte Arbeiten im Büro. Auf dem Weg dorthin sackte die Straße plötzlich ab, und niemand, aber auch wirklich niemand fühlte sich dafür zuständig, ein Loch zu sichern, wo fast ein Kleinwagen drin verschwinden kann (das ist bis heute so). Hierzu eine leichte Anmerkung: Die Straße ist auch nicht beleuchtet. Und damit man nicht in das Loch reinfällt, wurde ein Baumstumpf davorgelegt, was für ein (Alp-)Traum!

Und dann: Beim Transportfahrzeug ging der Reifen kaputt. Wo man doch eigentlich meinen sollte, ein Reifenwechsel ist ja eine Kleinigkeit. Schon betrat ich die Servicewüste Berlin in der Vorweihnachtszeit am Samstagnachmittag. Man liest ja große Werbesprüche, es ist alles kein Problem, der Reifen wird schnell gewechselt. An der Hotline eines Reifendiscounts wird man mit Harry Wijnvoord verbunden, der nur Gutes verspricht und laut tönt, wie einfach doch alles sei. Wenn man endlich an Warteschleifen-Hotlines vorbeigekommen war, wurde entweder aufgelegt oder es wurde erklärt, man könne nicht helfen. Oder ein Herr sagte, die Werkstatt sei bereits geschlossen und niemand sei mehr da, was lustig war, da man ja eine persönliche Stimme hörte.

Somit stand man an einem verregneten Samstag in der Vorweihnachtszeit völlig verzweifelt auf einem großen, rappelvollen Parkplatz vor einem Baumarkt. Da war nichts mit Stolle, Plätzchen und Kaffee. Dafür gab es Regen, Wind und einen Ansturm von schlechter Laune. Aber wenn man sich auf seine eigenen Stärken besinnt, wenn einem Freunde und die Liebste beiseite stehen, werden diese Kleinstprobleme schnell gelöst. Wo man gerade glaubte, die Sorgen erwachsen gerade zu einem riesigen Berg, werden diese mit Leichtigkeit behoben. Und man stellt fest, mit Liebe, Lächeln und guten Freunden lassen sich alle Probleme schnellstens lösen.

Und man „freut“ sich schon auf das nächste Servicechaos, was dann auch gleich am Montag folgte. Der freundliche Mobilfunkhändler mit „V“ versprach bereits seit Wochen, das bestellte neue Handy zu liefern. Man ahnte es schon, natürlich kam nichts an. Wohlwissend, dass sie eine falsche Lieferadresse hatten und sie das Handy dort nicht abgeben können, wurde es dennoch dorthin geliefert, weil es in den AGB’s so vorgegeben ist. Und als Krönung schrieben sie dann E-Mails, worin sie mitteilten, dass sie einen leider telefonisch nicht erreichen können unter der Nummer, welche sie nicht ausgeliefert haben. Vielleicht sollten sie auch mal den Button anklicken, der da lautet: „Ich bin kein Roboter.“, welchen man ja oft bei Online-Bestellungen findet?

Doch man sollte sich davon auch nicht unterkriegen lassen, es ist nur ein Mobilfunk-Telefon! Und sind wir mal ehrlich, vor nicht einmal 20 Jahren konnten die meisten Menschen sehr gut ohne dieses Gerät leben. Wenn man dieses eben nicht hat, ist Ruhe im Auto, in der Hose oder in der Handtasche. Da hat man somit mehr Zeit für persönliche Gespräche. Und auch hier ist es wohl am besten, den Ärger einfach wegzulächeln und nicht lange darüber nachzudenken, sonst regt man sich nur auf. Das Leben erwartet uns mit viel schöneren Überraschungen als mit diesen Kleinstproblemen, die doch eigentlich keine wirklichen Probleme sind. Deshalb gilt auch hier: Begegnen wir jedem Tag im Leben, jeder neuen Herausforderung einfach mit einem Lächeln!!




Donnerstag, 8. Dezember 2016

Brösel-Blog, Folge 38: Das Glück gefunden

Tja, es ist ja kaum zu glauben, aber es ist wahr: Ich habe das Glück gefunden! Ich hatte mich in meinem Leben eingerichtet, strahlte Zufriedenheit aus und mein liebster Mitbewohner war mein Kater, mit welchem ich glücklich war. Vermutlich genau an dem Punkt, da passierte es.
 
Man ging irgendwohin, wieder mal zu einem Konzert. Man drehte sich einmal kurz um - und plötzlich blieb die Luft weg. Es folgten Herzrasen, Schnappatmung, Kribbeln im Bauch. Selbst der alte Brösel dachte da, das gibt es doch nicht?! Aber wie nun weiter, wie spricht man jemanden an? Dafür gibt es kein Handbuch. Irgendwie bekam ich es ja dann hin, und ab sofort ging alles rasend schnell. Ein paar kleine Ecken wurden umkurvt, dann wurden doch noch die Telefonnummern ausgetauscht. Nun marschierte das Glück mit großen Füßen durch die Tür, machte es sich auf der Couch gemütlich und blieb einfach da. Und das mitten im grauen dunklen November, da gab es plötzlich ein helles Licht – aber es ist möglich, dass nur ich das gesehen habe.
 
Auf einmal stürzten die merkwürdigsten Sätze auf mich ein, wie: Die Liebe ist nicht planbar. Das Glück findet immer seinen Weg. Nur wer liebt, gewinnt! Und ich stellte schnell selber fest, mit Liebe und Glück gewinnt man die Leichtigkeit des Seins zurück. Auf einmal ist nichts mehr schwierig und kompliziert, alles ist leicht und einfach. Wo man oft keinen Ausweg sah, gibt es auf einmal eine klare Lösung. Man wird entspannter, verbiestert und verbittert nicht mehr.
 
Das mag auch daran liegen - dessen bin ich mir ziemlich sicher - dass man, um ein neues Glück und eine neue Liebe zu finden, die alten Türen richtig zumachen, zuschlagen, verriegeln und verrammeln muss, am besten sogar zumauern. Denn erst wenn man alte Dinge abgelegt hat, können neue wunderbare Sachen geschehen.
 
Aber so schön es auch immer ist mit Liebe, Lust und Leidenschaft, sie schaffte es auch, dass man manchmal etwas hadert, z. B. mit der Zeit. Es gibt ja diese Augenblicke, wo man scheinbar auf einer rosa Wolke durch das Leben reitet. Doch die Sekunden scheinen sich wie Stunden dahinzuziehen, der Tag will nicht vergehen. Man verzehrt sich vor Sehnsucht nach der Liebsten und wartet nur, dass der Tag vergeht und man diesen einen geliebten Menschen endlich wieder im Arm halten kann. Dann wird man sich wieder mit Herz, Hirn und Körper auf diesen Moment, der für die Ewigkeit zu sein scheint, einlassen.
 
Ich denke, der Eine oder Andere möchte gerade „kotzen“ bei diesen Zeilen und denkt sich, um Gottes willen, dieses ewige Gedudel und Gefasel, was soll das?! Aber ehrlich mal, ohne Liebe geht gar nichts im Leben, sie ist doch der Schlüssel zu allem! Denn wenn wir richtige Liebe empfinden, lässt sich ein Tag doch leichter begehen. Wir fahren entspannter Auto, was zur Folge hat, das weniger Unfälle geschehen. Wenn wir eine gute Zeit haben und der Liebe – in unterschiedlichster Form – begegnet sind, lassen sich alle Probleme leichter lösen. Ich wage sogar mal eine These aufzustellen: Mit mehr Liebe und Zuneigung auf der Welt würde es Dinge wie die Flüchtlingsprobleme, Gier, Stress, Hektik, Hass und Neid nicht geben!
 
Liebe beginnt mit einem Lächeln. Und da haben wir es:  Wie immer empfehle ich, jeden Tag mit einem Lächeln zu beginnen, selbst wenn der Morgen mit Stress anfängt. Es ist doch immer sinnvoller, den Menschen mit einem Lächeln zu begegnen oder einfach mal sein eigenes Abbild im Spiegel anzulächeln.



Mittwoch, 7. Dezember 2016

Brösel-Blog, Folge 37: Weihnachten, Weihnachten, Weihnachten – alle Jahre wieder

Was ist eigentlich aus Weihnachten geworden? Das ist eine Frage, die ich mir wirklich schon seit Jahren stelle. Eigentlich sollten es doch besinnliche, ruhige und friedliche Feiertage sein. Aber nein, nun wird man sogar schon ab Ende August darauf eingestimmt, wenn Aldi die ersten Lebkuchen präsentiert. Und ganz gleich ob man will oder nicht, der Stress beginnt. Spätestens im September gibt es die ersten Fragen, wer wann wo mit wem feiert. Die ersten Gaststätten preisen ihre Weihnachtsangebote an und bitten um Reservierungen, als ob dann zu den Weihnachtstagen alle Restaurants vor Überfüllung geschlossen wären. Wir haben in Berlin so viele Gaststätten, da kann ich mir kaum vorstellen, dass diese zum Weihnachtsfest alle zur gleichen Zeit belegt sind.

Dann schleppt man sich durch die Monate September und Oktober und versucht, so gut es geht, das kommende Weihnachtsfest zu ignorieren. Spätestens im November hat es uns aber eingeholt. Erste Händler schreiben Einladungen zu Weihnachtsfeiern oder Tannenbaumschlagen. Die Versicherungen und Krankenkassen melden sich mit Angeboten zum Wechseln. Spätestens jetzt merken auch die Letzten, das Jahr geht zu Ende, die Hektik beginnt. Viele Menschen rennen dann gestresst wie kleine Einkaufszombies durch die Geschäfte.

Dann kommt auch bald die glückliche Verheißung, die da heißt: Advents-Shopping. Die Leute kaufen ein, als würde es morgen nichts mehr zu essen geben oder eine Hungersnot bevorstehen, als ob am nächsten Tag alle Lebensmittel nach Aleppo geschickt würden. So habe ich aber mehr Angst, dass sie an Weihnachten eher an Übergewicht sterben werden. Auch unsere Technikläden sind vollgestopft mit einkaufswütigen Menschen, wobei ich mich frage, wieviel Fernseher verkraftet eigentlich ein Haushalt? Von Besinnlichkeit gibt es da keine Spur.

Und alle Mitmenschen werden nach den Feiertagen wieder sagen: Nächstes Jahr wird alles anders, ohne Hektik und Stress, mit mehr Gelassenheit. Aber es wird vermutlich eher noch schlimmer. Dieser Irrsinn fängt ja schon mit dem Nikolaus-Tag an. Was ist eigentlich aus der guten alten Orange und dem Apfel geworden, welche früher im Stiefel steckten? Nein, diese wurden hübsch abgelöst von iPod und Co., sogar bis zur ganzen Play--Station geht es. Kleinigkeiten sind das jedenfalls nicht mehr.

Auch wenn sich das jetzt so anhört, als würde ich einen mahnenden Finger erheben und reden wie ein Besserwisser: Ich bin natürlich auch ein Teil dieser Welt und mache den Irrsinn (bedingt) mit. Doch wäre es nicht schöner, ein gutes Essen vorzubereiten, sich dann dazu mit Freunden zu treffen und vielleicht noch einen alten blöden Film oder ein gefühlt schon hunderte Male gesehenes Weihnachtsmärchen anzuschauen? Daran hat man doch mehr Freude als an unliebsamen Geschenken, welche dann im nächsten Jahr beim Schrottwichteln auf dem Gabentisch stehen. Ist nicht oft weniger mehr? Schaffen wir es, uns wieder zurückzubesinnen?

Ich habe beschlossen, gute Freunde einzuladen und ein Essen zu kochen. Natürlich freue ich mich über Geschenke, aber mehr über wirkliche Kleinigkeiten als über irgendeinen Wahnsinn. Ich für meinen Teil bin dafür, mindestens zwei Gänge zurückzuschalten, lieber für mehr Lächeln zu sorgen und mehr Zeit zu schenken. Und wenn man mehr Stunden gemeinsam verbringt, kann man getrost das Advents-Sonntags-Shopping wegfallen lassen. Auch die Verkäuferinnen hätten dann weniger Stress, sogar der Straßenverkehr wäre entspannter. Und das Flackern der bunten Lichter hätte dann wirklich eine beruhigende Auswirkung und wäre nicht mit Gedanken an Einkaufstrubel verbunden.


Also, liebe Liebenden, schaltet mindestens einen Gang zurück, genießt die Vorweihnachtszeit und das Leben und verschenkt jeden Morgen ein Lachen, lasst Euch nicht hetzen!



Dienstag, 29. November 2016

Brösel-Blog, Folge 36: Mixed Pickles

Viele von uns wissen natürlich, was mit Mixed Pickles gemeint ist: Gemischtes Eingelegtes, eine pikante Mischung aus Gemüsestücken und Früchten, eingelegt in gewürztem Essig. Dem einen oder anderen unter uns fällt da auch die Berliner Band „Mixed Pickles“ ein, welche als Vorgruppe beim Konzert von Depeche Mode zum FDJ-Geburtstag am 7. März 1988 in der Werner-Seelenbinder-Halle spielte. Und klar, ich war natürlich beim Konzert dabei. Die Band Mixed Pickles hatte so lustige Texte wie „Willst Du was für den Pulla, geh ins Café Ulla...“ (aber ich schweife hier gerade ab).
Natürlich kann man mit Mixed Pickles auch gemischte Gefühle meinen. Das haben bestimmt viele von uns schon einmal erlebt, z. B. wenn man wie Hamlet meint, -„Zwei Herzen schlagen, ach, in meiner Brust“. Was ist wirklich damit gemeint? Dieses augenscheinliche Herangehen an ein Projekt, an eine Arbeit oder das Verbleiben in einer Beziehung, obwohl wir nicht (mehr) voll dahinter stehen und eigentlich andere Vorstellungen und Träume haben?
Oder andere praktische Beispiele: Wir wissen alle, dass es doch sinnvoller wäre, nicht immer allein mit dem Auto zu fahren, sondern Fahrgemeinschaften zu bilden und eine Mitfahrgelegenheit anzubieten. Das würde den Verkehr etwas entlasten und den CO2-Ausstoß verringern. Doch in der Praxis machen wir es uns einsam mit dem Auto im Stau gemütlich und werfen die Sitzheizung an. Mixed Pickles – gemischte Gefühle hat man auch bei alten, lieb gewonnenen Gewohnheiten. Obwohl wir wissen, das bringt ja eigentlich nichts, kleben wir an diesen fest. Jemand hält an einer zerbrochenen Ehe fest, obwohl er/sie weiß, das wird nix mehr. Aber man kommt nicht aus dem Knick und schafft es sich zu lösen. Dabei ist es an der Zeit, los zu lassen und den ehemals geliebten Partner wie ein altes paar Schuhe in der Kleidertonne zu entsorgen.
Doch bringt es wirklich etwas, den mahnenden Mittelfinger zu erheben? Wir sind, wie wir nun einmal sind; und natürlich werden wir auch in Zukunft nicht alles richtig machen. Aber das genau macht uns Menschen aus. Wir wissen eigentlich so vieles richtig und machen trotzdem so viel falsch! Da verschleppen wir eine Erkältung wochenlang, statt zum Arzt zu gehen - wir denken, wir sind unverzichtbar. Wir wissen, dass es falsch ist und würden es dennoch wieder tun. Doch anderen Mitmenschen geben wir schnell kluge Ratschläge: Geh endlich zum Arzt, lege Dich ins Bett, ruhe Dich aus, bei Erkältung hilft nur ... (hier bitte ein bewährtes Hausmittel Ihrer Wahl einfügen).
Mixed Pickles: Ich glaube, auch viele Politiker gehen mit gemischten Gefühlen an ihre Arbeit. Gerade bei christlichen Parteien scheint es im Moment einen Wettbewerb zu geben, wer bei der Abschiebung von Flüchtlingen am härtesten agiert. Anderen Ländern werden Vorschriften gemacht, wie sie die Menschenrechte zu achten haben, doch wie sieht es im eigenen Land aus? Sogenannte Auffanglager in Ägypten sollen jetzt die Lösung sein? Das Problem sind doch nicht nur die diktatorischen Herrscher, sondern der Zusammenbruch der Wirtschaft in diesen Ländern, wo ein entfesselter Kapitalismus an den Start gegangen ist.
Aber es ist wie es ist. wir werden auch weiterhin vielen Irrungen und Wirrungen erliegen. Doch das Bewusstsein ist bereits erwacht, und die Menschen wehren sich vereinzelt gegen Ungerechtigkeit, z. B. mit Protestaktionen gegen TTIP. Viele Menschen haben schon verstanden, dass man auch mit kleinen Schritten etwas Großes erreichen kann. Also nicht aufgeben: Lasst uns gemeinsam die Welt zu einem besseren Ort machen!




Freitag, 25. November 2016

Brösel-Blog, Folge 35: Black Friday

Black Friday? Schwarzer Freitag? Ja, was ist das denn nun schon wieder, frage ich mich. Mal ehrlich, müssen wir denn jeden Blödsinn, jede Marketingaktion, jedes Brauchtum von unseren „transatlantischen Freunden“ übernehmen? Das ist ja fast wie früher, als es hieß: „Von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen!“
Dabei hatte der „Schwarze Freitag“ doch, soweit ich mich erinnere, etwas mit dem Börsencrash 1929 und dem Beginn der Weltwirtschaftskrise zu tun? Immer lässt man sich etwas Neues einfallen, um dem Bürger die schwer verdienten Penunsen aus der Tasche zu ziehen. Nun also der Black Friday, der Freitag nach Thanksgiving. Da Thanksgiving – so will es die Tradition – immer auf den 4. Donnerstag im November fällt, nutzen sehr viele Amerikaner den darauffolgenden Freitag als Brückentag. Und was liegt näher an einem freien Tag in den USA – der Tag wird zum Einkaufen genutzt, auch die ersten Weihnachtsgeschenke werden erworben. Die Händler starten ihre Weihnachtsaktionen mit angeblichen riesigen Rabatten und Sonderangeboten. In den USA sollen die Menschen sogar tagelang vor den Läden campieren, um dann am Black Friday einen supergünstigen neuen Fernseher oder irgendein anderes tolles „Schnäppchen“ zu erwerben. Und jetzt ist der Black Friday auch hier endgültig angekommen. Apple war 2006 das erste Unternehmen in Deutschland mit einem Black Friday, nun scheint es, der gesamte Handel mache mit.
Da sind wir wieder beim Thema, braucht man denn das alles wirklich im Leben? Muss es denn immer von allem das neueste, beste, exklusivste Modell sein? Ist man erst dann wirklich glücklich und zufrieden? Sicher ist es schön, sich als Lohn für anstrengende Arbeitstage etwas Nettes zu gönnen und das Geld nicht nur für die Miete, sondern Annehmlichkeiten des Lebens auszugeben. Schließlich muss man wissen, warum man jeden Morgen zeitig aufsteht und pflichtbewusst zur Arbeit fährt.
Aber gibt es denn nur materielle Annehmlichkeiten? Ist es nicht genauso schön, gemeinsam eine schmackhafte Mahlzeit zu kochen und diese bei Wein und Kerzenschein mit guten Freunden zu genießen? Oder mit der/dem Liebsten spontan eine Kurzreise ans Meer zu unternehmen? Und warum gibt es beim Black Friday eigentlich keine Vergünstigungen auf Sofas und Betten, Wein, leckeres Essen (oder den neuen GLC 250 d, der gerade vor mir fährt – nein, natürlich nur ein Scherz)? Das wäre doch mal was! Aber nein, da kommt dann lieber gleich noch der Valentinstag um die Ecke, um einem das Geld für teure Blumen und Präsente aus der Tasche zu locken. Dabei kann man der oder dem Liebsten doch das ganze Jahr über seine Aufmerksamkeit schenken. Da muss es kein extravagantes Designerblumengebinde sein, ein schlichter Strauß Tulpen sagt doch genauso: Ich hab Dich lieb!
Also, meine lieben Freunde, Leserinnen und Leser dieses Textes. Die wahren schönen Dinge im Leben sind nicht käuflich. Das wirklich schönste Ding im Leben befindet sich zwischen Bauchnabel und Brust, ja genau: unser Herz. Das ist die Stelle, die uns alle berührt. Darum denkt immer daran: Lasst Eure Herzen sprechen und nicht die Geldscheine!



Mittwoch, 23. November 2016

Brösel-Blog, Folge 34: Guten Morgen Berlin, geliebte Großstadt und Tanzsaal der Eitelkeiten

Wie oft überlegen wir uns doch, nett zu unseren Mitmenschen zu sein, bloß nicht anzuecken und es um Himmels Willen allen recht zu machen. Doch übertriebene Harmoniesucht führt oft ins Elend. Oder hat sich nicht der eine oder andere schon mal gefragt, warum fahren eigentlich die größten Arschlöcher die besten Autos, warum haben diese die tollsten Frauen und wohnen in den größten Häusern? Mag es nicht auch sein, dass eine gute Portion gesunder Egoismus im Leben nicht verkehrt ist und nicht dieses ewige weichgespülte Es-allen-recht—zu-machen-Syndrom? Bitte tue mir nix, ich habe Dich lieb, das ist doch eigentlich Quatsch.

Verstehen Sie mich nicht falsch, natürlich bin ich auch lieber mit Menschen zusammen, welche höflich, nett und freundlich sind. Es macht mehr Spaß, sich mit Menschen zu umgeben, welche einem lächelnd statt mürrisch oder hochnäsig begegnen; sicher ist das viel angenehmer. Aber hin und wieder sollten wir auch mal mehr an uns selbst denken und so drauf sein, dass wir uns einfach nehmen, was wir brauchen! Auch beim Sex... Hin und wieder sollten wir uns auf einen gesunden Egoismus besinnen. Was nicht heißt, dass wir nicht auf andere Menschen eingehen sollten. Eine gesunde Mischung zu finden, wäre die Lösung.


Natürlich ist es sehr schön, jeden Tag mit Freude und Gelassenheit zu beginnen. Doch ab und zu sollte man – im übertragenen Sinne – der Welt auch mal einen lächelnden Stinkefinger zeigen. Also lebt, liebt, lacht, doch denkt auch mal an Euch selbst. Und vergesst aber beim An-sich-selbst-Denken natürlich nicht die anderen Menschen da draußen. Machen wir die Welt gemeinsam zu einem schöneren, lebens- und liebenswerteren Ort!



Montag, 21. November 2016

Brösel-Blog, Folge 33: Guten Morgen, Tel Aviv! (Wenn einer eine Reise macht)

Da war sie nun, die lang geplante Reise in das geliebte gelobte Land. Zum zweiten Mal in diesem Jahr ging es nach Tel Aviv. Und wer glaubt, Berlin stecke voller Widersprüche, der sollte erst einmal hierher reisen. Hier liegen die Widersprüche quasi Tür an Tür. Nicht nur, dass drei Weltreligionen ungebremst aufeinander knallen, sondern auch sehr unterschiedliche Kulturen scheppern direkt zusammen. Und wenn man Tel Aviv und Jerusalem besucht, prallen hier unterschiedlichste Ansichten sogar in kürzester Entfernung aufeinander. Alles kann man erleben, von streng religiösen bis zu ultra-orthodoxen Menschen oder schwulen/lesbischen Liebespaaren am Strand.

Trotz alledem bleibt es für mich immer eine Reise wert, ist es immer wieder eine neue Erfahrung. Die Menschen sind laut, teilweise unhöflich, immer auf Achse, das erinnert einen völlig an Berlin. Man könnte sagen, Tel Aviv ist wie Berlin mit besserem Wetter und Meer, November mit 28 Grad und strahlendem Sonnenschein. Und gerade deshalb bleibt Israel für mich das Land, wo ich am liebsten hinreise. Die Menschen sind trotz aller (vor allem politischen) Probleme weltoffen, neugierig und sympathisch.

Wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erzählen, so heißt es. Reisen ist wie Lesen, es ist wie Sex für das Gehirn. Und bekanntermaßen ist nichts so schlimm wie schlechter Sex. Gar kein Sex ist schon traurig, aber schlechter Sex? Das braucht kein Mensch...

In jedem Fall ist es immer sehr schön, eine gute Reise zu unternehmen. Was man dann daraus macht, das liegt an jedem selbst. Jeder ist seines Glückes Schmied, wusste bereits der Volksmund zu berichten. Da kann es auch der Kleinsttrip sein, welcher zum spannenden Erlebnis wird. Oder man macht eine Reise über das große Wasser, welche vielleicht einmalige Erinnerungen bringt, die man sein Leben lang nicht mehr vergessen kann. Darum möchte ich auch hier am Ende dieser Zeilen sagen: Verblödet nicht vor dem TV und verpasst die Realität. Das Leben ist schön – lebt und liebt, reist und genießt!



Dienstag, 15. November 2016

Brösel-Blog, Folge 32: Carpe diem

Wichtig ist, so denke ich mir, dass wir uns regelmäßig eine Auszeit nehmen. Und damit meine ich nicht gleich eine lange mehrmonatige Auszeit, sondern einfach einen kleinen Ausbruch aus dem Alltag. So kann man z. B. spontan einen kurzen Trip an die Ostsee unternehmen und sich den Kopf bei endlosen Strandspaziergängen richtig durchpusten lassen. Man genießt die Sonne auf der Haut und Sonnenuntergänge am Strand. Und wenn man dann noch jemanden mitnimmt, hat man die Sonne auch im Herzen und Herzchen in den Augen. Man kann die Herbstsonne genießen und es sich nach einer ausgiebigen Strandwanderung mit einem heißen Tee auf der Couch gemütlich machen.
Solche kleinen Auszeiten sind wichtig im Leben, finde ich. Mit wenig Aufwand, ohne große Kosten kann man so mal abschalten, den Kopf frei bekommen, die Alltagssorgen vergessen und Kraft für die neuen kommenden Tage sammeln. Mit anderen Worten, Carpe diem! Denn sind wir doch mal ehrlich, das ist nicht einfach nur ein Satz oder ein Spruch, man sollte diesen auch mit Leben erfüllen.
Und dann kann es auch passieren, dass sich die unlängst mal beschworene „Aktion Weihnachtsbaum“ mit Leben erfüllt. Gerade noch hatte sich der eine oder andere von uns damit abgefunden, unterm Weihnachtsbaum allein mit einer Flasche Rotwein zu sitzen, Rotz und Wasser zu heulen und voller Sentimentalität „Zwischen Frühstück und Gänsebraten“ zu gucken. Und dabei die Hoffnung zu haben, dass die Feiertage bald vorbei sein mögen. Aber nein, ich bin mir ziemlich sicher, dem einen oder anderen wird noch der Kelch der Liebe gereicht. Darum lasst Euch gesagt sein, verschließt die Augen nicht vor dem Leben. Man weiß nie, in welchem Bus, hinter welcher Ecke, auf welchem Konzert die oder der künftige Liebste gerade hockt und man aufeinander treffen wird. Das Leben lohnt sich!


Donnerstag, 10. November 2016

Brösel-Blog, Folge 31: Alles ist im Wandel II

Das Leben besteht aus ständigen Veränderungen. Im Moment kommt es mir vor, als würde ich in einem Meer von Veränderungen schwimmen, aber manchmal muss man sich wohl einfach darin treiben lassen. Irgendwie fühle ich mich wie in meinem persönlichen Herbst 1989, als plötzlich jede Menge Umwälzungen über uns hereinbrachen...

Ab und zu schleichen sich Veränderungen ganz schnell in unser Leben. Da erfreut man sich eben noch an einer neuen Maschine, und schwupp, ist sie weg – gestohlen! Nun kann man schimpfen und die ganze Welt verfluchen, natürlich ist es sehr ärgerlich. Man könnte darüber hinwegsehen und großzügig sein - gut, dann soll sich eben ein anderer daran erfreuen.

Oder man ist verärgert, aber nur für einen Wimpernschlag lang. Es ist nun mal passiert und es nützt nichts, da muss man durch – das ist wie bei einer Tür. Man muss sich darum kümmern, dass ein neues Werkzeug angeschafft wird, an welchem man dann wieder Freude hat und was die Arbeit erleichtert. Und auf jeden Fall wird man dann darauf besser aufpassen. Aber das sind alles materielle Dinge. Ein Unfall oder der Verlust eines lieben Menschen, so etwas ist doch wirklich traurig und schlimm! Alles andere lässt sich (meistens) ersetzen.

Auch Beziehungen zwischen den Menschen sind ständig im Wandel und ändern sich. Idealerweise wachsen und reifen die Beziehungen, von einem ersten Kennenlernen bis zum ersten gemeinsamen Abend und bis zur ersten Nacht zu einer festen, langjährigen Partnerschaft. Beide müssen ständig daran arbeiten und dafür sorgen, dass die Liebe im Alltagstrott nicht einschläft. Leider klappt das nicht immer so. Dann muss man sich mit einer gescheiterten Beziehung auseinandersetzen, das ist oft traurig und tränenreich. Doch manchmal muss eine Tür erst richtig zu sein, damit eine neue aufgehen kann. Und oftmals ist es so wie bei einem Adventskalender. Es gibt nicht nur eine Tür. Man öffnet Türchen um Türchen, und hoppla, eine neue Liebe, ein neuer Lebensabschnitt kann beginnen.


Auch wenn ich es schon öfter erwähnt habe, das Leben ist doch schön, facettenreich und liebevoll! Man muss es nur anpacken und einfach mal machen! Es nützt nix, nur Hass und Gram zu schüren. Wenn man einen Splitter im Finger (oder im Herzen) hat, muss man ihn wieder herausziehen. Wenn man hingefallen ist, muss man wieder aufstehen und weitergehen. Und Wandel, kleine und große Veränderungen und neue Herausforderungen gehören zum Leben und machen es doch erst richtig spannend und bunt!



Mittwoch, 9. November 2016

Gedanken-Brösel, Folge 30: Alles ist im Wandel – WAS IST LOS?!

Es gibt Tage, an denen man das Lächeln einfach nicht aus dem Gesicht kratzen kann. Aber es gibt auch Augenblicke, wo einem sprichwörtlich das Blut in den Adern gefriert, da bekommt man schon einen Schreck.
 
Vielleicht sehe ich es etwas zu ängstlich, aber im Moment kommen immer mehr sogenannte Hardliner bzw. Menschen mit populistischen Äußerungen, welche sich mit einfachen Sätzen nach vorne bringen, an die Macht. Bitte nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen einfache Sätze. Gerade in der Politik finde ich es gut, wenn man mit einfachen, für allen verständlichen Sätzen die Welt erklärt bekommt. Aber was ist los, Viktor Orbán in Ungarn, die neue PiS-Regierung in Polen, Andrej Kiska in der Slowakei, Norbert Höfer von der FPÖ, welcher bei Umfragen zur Präsidentenwahl im Dezember weit vorn liegt? Und jetzt hat die USA Donald Trump als neuen Präsidenten gewählt. Peng, ein Mensch, der gern offen sagt, wie er mit andersdenkenden Menschen umgehen würde, der Steuerentlastungen für Reiche schaffen will, wurde von den Armen des Landes gewählt. Lässt sich das mit den Protestwählern, welche für die AfD stimmten, vergleichen? Ich denke schon. Man könnte vermuten, die Menschen sind auf der Suche nach einem Führer, nach einem Autokraten, siehe auch die Handlungen des türkischen Präsident Erdoğan. Als wenn wir das nicht alles schon einmal hatten, niemand von den autokratischen Führungspersönlichkeiten brachte die Menschheit in irgendeiner Weise voran. Normalerweise sorgten solche Autokraten für Kriege, Verfall, Ausbeutung und unzählige Todesopfer. Ich mag es mir gar nicht ausmalen, schon läuft mir ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter...
 
Und es wird wieder beginnen, dass die Menschen sich in ihre eigene kleine private Welt verflüchtigen. Das gab es auch oft in der DDR. Die Menschen rutschten in eine private Parallelgesellschaft. Wenigstens da konnte man offen diskutieren oder in einer gewissen Heimlichkeit Westfernsehen schauen, obwohl das eigentlich jeder wusste. Und nun wird alles wieder so kommen? Es ist gewiss sehr schön, wenn es kleine private Inseln gibt, wenn das Glück einen küsst und die Wärme der Zweisamkeit die Kälte der Gesellschaft schlägt. Aber es darf nicht passieren, dass man sich nur noch ins private Leben und ins private Fernsehen verflüchtigt. Wir sollten nicht einfach vor allem die Augen verschließen. Egal, wer wo eine Macht ausübt, in irgendeiner Weise betrifft es auch uns immer. Und wie schnell kann dadurch das private Glück zerstört werden!


Sonntag, 6. November 2016

Gedanken-Brösel, Folge 29: Mal kurz nachgedacht – das Wachstum halbieren?!

Und wieder einmal saß ich im Auto und hing ganz meinen Gedanken nach. Das Radio plätscherte vor sich hin. Der Regen klatschte an die Scheibe, die Ampel schaltete auf Rot. Doch auf einmal erwachte meine Aufmerksamkeit. Auf Info-Radio berichtete ein interessanter Professor über ein Thema, über welches ich selbst schon lange nachgedacht habe und welcher, so glaube ich, richtig ist. Nicht immer dieser ständige Hype nach neuen Produkten, neuester Technik, neuen Märkten und Möglichkeiten bringt uns voran, sondern ein nachhaltiges Denken. Statt nach immer mehr Wachstum zu streben, sollten wir versuchen, dieses lieber zu verringern oder besser noch zu halbieren.

Es ist, glaube ich, nicht richtig, länger zu arbeiten, sondern eher kürzer. Dafür sollte man in der neu gewonnenen Freizeit vernünftige, nachhaltige Dinge leisten. So z. B. für andere Menschen da sein, sich um ältere Menschen kümmern und diese nicht abschieben in diese Schließfächer (sogenannte Altersheime), wo Krankenkassen oder Privatvermögen die Zeitfenster für die Betreuung vorgeben. Denn, so denke ich, wenn wir mehr Zeit zur Verfügung haben, entstehen weniger „schöne“ neue Krankheiten. Vielleicht gehen auch weniger Beziehungen kaputt, wenn der Stress kleiner wird. Und es ist doch besser, wenn die lieben Kleinen nicht schon von Anfang an mit Smartphones gefüttert werden.

Wenn wir aufhören, alles wegzuschmeißen, sondern wieder lernen, Sachen mehr zu schätzen und zu reparieren, stellen sich dort neue Wege und Geschäftsfelder ein. Auch ist es sicherlich völlig unnötig, Unmengen an Lebensmitteln vorzuhalten. Oder mal ganz ehrlich, haben Sie sich nicht schon das eine oder andere Mal beim Betreten eines Supermarktes gefragt, wer kauft und braucht das denn eigentlich alles? Und schon am nächsten Tag wird wieder frische Ware angeliefert...

Wenn wir aufhören, auf dem Vulkan zu tanzen und die Welt auszubeuten, gibt es bestimmt auch mehr Frieden und weniger Flüchtlinge. Wenn wir die Natur zerstören, wo sollen die Menschen denn hin? Wenn wir lernen, mit allem respektvoller umzugehen, verringern wir die Gefahr von Kriegen, Not und Elend!





Sonntag, 30. Oktober 2016

Gedanken-Brösel, Folge 28: Herbst der Veränderungen

Die Herbstsonne funkelt durch die Blätter an den Bäumen. Das Licht spiegelt sich in den Flüssen und Seen. Die Leute stapfen frohgelaunt durch das Laub und erfreuen sich an den Sonnenstrahlen.

Und wieder wird es ein Herbst der Veränderungen sein. Das klapprige Auto wurde verkauft. Ein viel zu teures Büro wird aufgegeben. Die Wände im kleineren, künftigen Büro werden neu gestaltet, der Fußboden wird dekoriert. Man könnte meinen, es ist ein Aufbruch in eine neue Zeit. Und es scheint so, als wenn es kurz vorher eine große Stagnation gegeben hätte. Das stimmt so nicht, das ganze Jahr über gab es viele Herausforderungen und Erneuerungen. Aber nun, wo man sozusagen auf der Zielgerade ist, wird noch einmal richtig Gas gegeben!

Und das geschieht nicht nur bei mir oder bei uns so. Wenn man sich umsieht, wird überall gebaut, neue Geschäfte eröffnen, die ersten vorweihnachtlichen Märkte öffnen, die Theater sind proppevoll. Dabei wird doch oft gemeint, der Herbst wäre eine Zeit der Düsternis.

Mir kommt es so vor, als wäre das in diesem Jahr nicht der Fall. Die Lichter überall am Abend leuchten wie Kinderaugen. Ich finde, es ist im Augenblick (gerade in den letzten paar Tagen) überall eine sehr positive Stimmung zu spüren. Und es wird nicht nur neue Geschäfte, Märkte, Bauten geben. Dem einen oder anderen mag ja vielleicht doch noch die große Liebe über den Weg laufen. Für den einen oder anderen wird es einen Aufbruch ins nun kommende Liebesleben geben. Aber vielleicht träume ich ja bloß, vielleicht ist es die Sehnsucht nach dem Glück.