Wir freuen uns schon alle
auf den 19. September 2016, wenn die Wahl endlich vorbei ist und die
Wahlplakate wieder aus unserem Stadtbild verschwinden werden.
Wenn man das alles so
liest, was auf den Plakaten steht, mag man denken, dass alle Politiker und
Parteien quasi ein Schlaraffenland versprechen. Die Politiker verheißen eine
schöne Heimat, sie sorgen für Sicherheit, günstiges Wohnen, neue Kitas,
kostenlose Kitaplätze und neue Schulen. Die Politiker sind vertrauenswürdig,
für die Menschen da, ungeduldig, unduldsam. Selbst die S-Bahn soll wieder
pünktlich fahren, wird versichert.
Und wie wird das dann in
der Realität aussehen? Selbst bei einer Koalition dürfte es ja funktionieren,
dass wenigstens ein Teil der Wahlversprechen eingelöst werden könnte. Aber jede
Wette, dass sich nicht viel verändern wird. Die Politiker werden sich wieder
herausreden und herumeiern; es werden keine großen Erneuerungen oder Umgestaltungen
passieren, leider... Die Menschen sind nicht von der Politik verdrossen,
sondern von den Politikern und Parteien.
Die zahllosen Wahlplakate
an Bäumen und Laternenmasten mag man alle gar nicht mehr sehen. Da sind ja oft
die Bäume interessanter anzusehen als die Aussagen der Parteien auf den
Plakaten! Z. B. wirbt da einmal eine Oma für die Geradlinigkeit einer Partei,
auf einem anderen Plakat ist sie eine Mietrebellin. Für wie primitiv hält die
Politik denn die Menschen?
Eigentlich sind wir doch
ein reiches Land. Da dürften doch Investitionen in Bildung, Gesundheit, Kultur,
Infrastruktur kein Problem sein. Doch die Politik hat sich inzwischen vom
Menschen abgekehrt. Sehr viele Politiker verlieren mittlerweile den Blick für
die Realität und die wirklichen Sorgen und Probleme der Menschen; ein großer
Teil der Bevölkerung wird nicht mehr erreicht.
Die Arbeit der
Politikerinnen und Politiker in den Parlamenten, Ausschüssen, Gremien erfolgt
oft fernab von der Realität. Die Politiker werden hofiert, erhalten
VIP-Bändchen, werden beköstigt, gehen auf Reisen– im Glauben, sie würden für
die Menschen - für uns - eine gute Arbeit leisten.
Eigentlich bin ich
tendenziell fast dafür, die Wahlen alle 5 Jahre (oder 4 Jahre bei
Bundestagswahlen) abzuschaffen, ja gewissermaßen bin ich sogar für die
Abschaffung der Parteien. Beinahe möchte man denken, eine Monarchie wäre
günstiger und besser. - Nein, natürlich nicht. Aber: Die Politik und die
gewählten Abgeordneten sollten endlich wieder mehr für die Menschen tun! Und
ich habe die Hoffnung, dass es so passieren und alles wieder gut wird!
Hauptsache, es wird nicht
radikal – was ganz schlimm wäre und ein fürchterliches Ende haben könnte; das
gab es leider schon in der deutschen Geschichte. Davor kann man gar nicht oft
genug warnen!
Wir haben so viele Träume,
und keine Sehnsucht macht sie wach. Wie sagte Oscar Wilde? „Am Ende wird alles
gut. Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende.“