Montag, 30. Oktober 2023

Gedanken-Brösel 308: Sogar die „Kaiserin“ war da…

Hin und wieder tut es wirklich gut, die eigene bequeme Seeleninsel zu verlassen. Den sprichwörtlichen Arsch zu heben und rauszugehen. Also Tasche gepackt, ein paar Brötchen geschmiert, Tee gekocht, den Tank gefüllt mit teurem E10 oder E5 und los.

 

Sicher, es war nicht gleich um die Ecke, und der Eine oder Andere würde sagen, lohnt es sich denn für 2 Tage, 7 Stunden hin, 7 Stunden zurück? Soviel vornweg: JA, es lohnt sich! Ab nach Niederösterreich, seit fast 10 Jahren sprechen wir davon, dass ich mal zu Besuch komme, mit schöner Regelmäßigkeit auf dem Volksstimmefest Anfang September in Wien. Doch diesmal machte ich ernst. Ab aufs Land, wie sie da sagen. Hin zu lieben Menschen, quasi auch von der Einstellung gleich, also LINKE im Geiste und auch sehr auf Natur und Nachhaltigkeit bedacht.

 

Sogar die Sissy war da und natürlich hatte ich das Bild der Kaiserin in Person von Romy Schneider vor Augen, kein Wunder bei diesem Namen. Was natürlich völliger Blödsinn ist, aber dennoch liebe Menschen, die mir Ihr Haus zeigten, was man so alles aus alten Scheunen oder Ställen machen kann!

 

Aber am besten oder schönsten waren die Tage bei Anja und Bärbel, die mich und meine leicht angeknackste Seele bewirteten, leckere Speisen kochten z.B. Kohlrabi-Eintopf, dazu leckerer Salat und ein Glas (oder zwei) vom Roten Wein. Sauna-Gang und in den kalten Waldteich, als Großstädter macht man ja das eher selten. Besuch auf einem Weingut (Demeter Hof). Viel Natur. Kaffee in einem Katholischen Stift trinken. Und eben viele schöne Gespräche auch natürlich über unschöne Dinge. Bei allem Schönen um einen herum bleibt die Realität dieser Welt nicht weg. Auch wenn ich mir am Morgen sagte, ich habe heute keine Lust auf Realität und ich mich am liebsten in einen kleinen Jungen zurückgewünscht hätte, wo scheinbar alles einfacher war. 

 

Also wann immer sich die Möglichkeit bietet, dem Alltag für einen Augenblick „Fick dich“ zu sagen, einfach machen und man bekommt so viel mehr zurück, da machen die paar Stunden Autofahrt nix.





 

Freitag, 27. Oktober 2023

Gedanken-Brösel 307: Es hatte doch…!

Es hatte doch die beste Voraussetzung, es war neu, völlig unbelastet, quasi jungfräulich. Sicher, die Erwartungen waren da, vielleicht war es ja zu viel Druck… an das Jahr 2023 damals am 01.01.2023.

Hoffnungsvoll sind wir oder zumindest einige Menschen, ich definitiv, gestartet. Das erste Jahr ohne Corona bzw. ohne diese Regeln, einige Leute dachten bestimmt, der Scheiß-Krieg in der Ukraine würde bald vorbei sein. Die Energie-Krise haben wir auch im Griff, oder wir haben es gar nicht so weit kommen lassen. Unsere Regierung wird vielleicht einfach nur regieren, sich nicht streiten oder sich immer nur selbst profilieren. Es wird etwas für Bildung und Kindergrundsicherung getan. Auch das Gesundheitswesen wird reformiert. Mehr für alle Menschen. Auch lassen sie sich endlich nicht mehr von der AfD vorführen und springen über jedes Stöckchen, was man ihnen hinhält, sondern sie beachten sie einfach nicht mehr.

Auch bei der CDU hatte ich gedacht, na, vielleicht arbeiten sie alle zusammen, quasi ein „Deutschland-Pakt“. Und ich hoffte, die LINKE in Deutschland reißt sich nicht auseinander, ich glaubte, die bekommen das mal hin. Aber auch dort gibt es zu viele Selbstdarsteller! Und wir lassen uns immer wieder als Gesellschaft untereinander aufhetzen. Alle gegen die Grünen, gegen die Migranten, diese Menschen werden verantwortlich gemacht, weil es zu wenig bezahlbaren Wohnraum gibt, dass alles teurer wird usw. Wenige Proteste bzw. keine gab es gegen Banken oder gegen die Leute, welche sich oft gerne am Staat bereichern, man denke bloß an CumEx, wo mein Kanzler wie durch ein Wunder immer Erinnerungslücken hat, bei allen anderen Themen ist er aber durchaus fit.

Wir wissen, der Wunsch nach Kriegsende hat nicht geklappt. Nein, es kommt noch ein Krieg hinzu, Israel bekommt den Bombenterror der Hamas zu spüren, der Gaza-Streifen steht nun auch unter Beschuss. Auf allen Seiten leiden hauptsächlich die Kinder, denn die können wirklich nichts für alle diese Konflikte. Kindergrundsicherung ist ebenso ein Trauerspiel, wieder werden hauptsächlich Kinder drunter leiden.

Auch privat war es bestimmt bei dem Einen oder Anderen eher so lala oder schlimmer. Wenn ich in meine eigene Seelenkammer sehe, dann ist da schon Jammer. Doch was soll’s? Die Hoffnung aufgeben, das macht irgendwie auch keinen Sinn und wäre ja noch trauriger.

Natürlich gab es auch diese schönen Augenblicke wie Depeche Mode Konzerte, etwas, womit ich nicht mehr gerechnet hatte. Da waren Ausflüge ins Umland, gutes Essen genießen, sicher, das gab es alles auch und Treffen mit Freunden. Dennoch bekommt dieses Jahr von mir keine guten Noten. Aber 2024 könnte ja alles super werden. Alle Menschen werden Brüder oder Schwestern, es gibt keine Kriege, Essen ist auch für alle da, an Bildung wird nicht mehr gespart, wir retten das Klima, überall wird sich gegenseitig geholfen, nichts wird verschwendet. Deutschland wird Fußball-Europameister, es gibt keine schlimmen Krankheiten mehr. Und es gibt keine Sorgen mehr, das man sich seine Wohnung nicht leisten kann bzw. die Energie.

Und ich kann fliegen und über Wasser gehen… das wäre wahrscheinlicher als alles andere. Aber wer weiß???




  

Mittwoch, 18. Oktober 2023

Gedanken-Brösel: Irgendwie nicht schön…

Mag sein, dass meine Texte oft etwas naiv sind. Doch ich versuche immer, an das Bessere und Gute zu glauben.

Aber wenn man in die Nachrichten schaut, und da meine ich nicht nur diese der letzten Tage, da kann man schon die Hoffnung und den Mut verlieren. Es scheint, als ob wir ins Finale gehen, direkt zum Untergang. Krieg ist die Antwort auf die falschen Fragen. Wenn ich so überlege, wie der „Kalte Krieg“ zu Ende ging, lag es doch daran, dass die Wirtschaft am Boden lag und somit der Konsum nicht bedient werden konnte. Wenn man jetzt mal keine Sanktionen verhängt, sondern vielmehr zum Beispiel den Gaza Streifen mit Konsumgütern vollstopft, den Menschen sozusagen den Hals mit allem Möglichen füllt, dürfte es besser sein und auch günstiger als ein Krieg. Denn Hunger und Verzicht auf alles, was zum Leben fehlt, bringen bloß Hass und spielen solch Wahnsinnigen wie der Hamas in die Hände, die auch nur das Leid der Menschen ausnutzen. Ich will nicht den Terror verharmlosen, es gibt keine Entschuldigung für das Töten oder Verschleppen von Menschen. Auch wenn Wahnsinnige, wie jetzt in Brüssel, Unschuldige töten, nur weil sie sich in ihrer Religion angegriffen fühlen, ist es nicht zu entschuldigen und macht einfach nur traurig.

Das gleiche gilt in der Politik, wenn sich mal wieder Menschen untereinander aufspielen. Kleines Beispiel: Sie sprechen vom Geld, was Asylbewerber bekommen und stellen es so dar, als wären es riesige Summen, die diese Menschen dann nach Erhalt nach Hause schicken. Also jeder Asylbewerber bekommt 182 Euro im Monat. Und das meiste Geld fließt nach Polen auf die Märkte, weil es dort so schön billig ist.

Schön wäre, wenn sie aufhören würden, immer abzulenken und sich mal ihrem Versagen stellen. Wenn sie wieder mal eine Wahl versemmelt haben, liegt es selten an Flüchtlingen oder an unzufriedenen „Ossis“, sondern daran, dass sie Fehler machen, nur so kommt es einem vor und dass sie nur an sich denken.

Eigentlich sind wir – so glaube ich – klüger, als wir uns oft benehmen.




 

Sonntag, 1. Oktober 2023

Gedanken-Brösel: ER, SIE oder so...

Manches, was neu erfunden wurde, ist gut, wie z. B. die Wasserspülung ist definitiv ein Vorteil für uns. Etwas, was relativ unnütz ist, sind Selbstbedienungs-Kassen, wozu, stellt sich mir da die Frage. Was folgt als nächstes, selber abkassieren im Restaurant?

Doch es gibt auch Dinge, die nützlich oder sinnvoll sind, aber wie eben auch Konflikte hervorbringen. Getrennte Toiletten z. B. Sicher, für Menschen, die dem Geglotze und den dummen Anmachen anderer Menschen ausgesetzt sind, eine wirklich nützliche Angelegenheit. Doch damit wurde erst die Geschlechter-Trennung zementiert. Es gibt heute Gaststätten, wo nur eine Toilette ist, und es gibt keine Diskussion. Auch stellt sich hier nicht die Frage nach einer Toilette für das dritte Geschlecht. Ein wirklicher Fortschritt meiner Meinung wäre es schon, wenn wir aufhören, uns über das Geschlecht zu definieren. Damit würden auch so sinnlose Diskussionen entfallen wie jetzt. Haben wir denn keine anderen Probleme wie eine dritte Toilette, oder warum darf man dieses dritte Geschlecht in seinen Ausweis eintragen lassen? Sollten wir doch lieber in Schulbücher investieren als in eine dritte Toilette in der der Schule? Sicher stimmt das, doch die richtige Frage lautet: Warum haben sie es nicht schon längst gemacht und in Bildung investiert? Wahrscheinlich, damit wir uns über so sinnlose Dinge aufregen wie die dritte Toilette...

Auch das Smartphone (bei uns besser bekannt als Handy) ist so eine ja-nein-Erfindung. Sicher sehr nützlich zur Kommunikation untereinander, super, auch Bilder versenden, kurz mal nachfragen, alles gute Dinge. Doch wenn wir sehen, wie abhängig wir geworden sind, ist das Handy mal nicht da, wurde es vergessen, so sind wir wie ein Junkie auf Entzug. Man braucht nur mal in verzweifelte Augen zu schauen, wenn das Bezahlen mit Handy oder Smartwatch an der Kasse nicht klappt.

Der Jahrestag unserer Wiedervereinigung ist dieses Jahr zum 33. Mal. Es war definitiv eine gute Sache, sich von der Diktatur zu lösen, wir nannten es damals den aufrechten Gang, mehr über das eigene Leben bestimmen, sich die Welt ansehen, gleichberechtigt tun sich beide Teile zusammen: „Nun wächst zusammen, was zusammengehört.“ Ein schöner Satz damals, doch hat leider nicht so funktioniert. Ost und West scheinen sich nicht wirklich nähergekommen sein, ich hab oft den Eindruck, sie sind wieder weiter auseinander gerückt, immer noch gibt es Ungleichheit in den Löhnen, selten sind Ostler in Führungspositionen bzw. werden dort genommen. Auch die Arbeitszeit ist immer noch unterschiedlich, sogar am gleichen Arbeitsort wie z. B. am Flughafen BER: Arbeiter aus dem Osten arbeiten 40 Stunden die Woche, Arbeiter aus dem Westen 37,5 Stunden. Warum, und warum lassen wir uns solch Unfug gefallen?

Auch die Frage mit der AfD im Osten: Viele meinen, sie sprechen die Sprache der kleinen Leute, kennen die Probleme im Osten besser, naja, nur merkwürdig, dass das Führungspersonal (oder sollte es Führerpersonal heißen?) aus dem Westen kommt, und viele Anhänger dieser Partei sagen doch, wir trauen dem Westen nicht. Das genau sollte man sich mal vorstellen, wenn ein Schwein unzufrieden mit dem Bauern ist, geht es ja auch nicht zum Metzger.

Wir sollten, so glaube ich, nicht immer bloß alles beklagen, sondern lieber öfter aufeinander zugehen, uns nicht für dumm verkaufen lassen. Wir lassen uns auseinander treiben, uns gegeneinander aufbringen. Dinge werden oft merkwürdig beleuchtet, z. B. wird gesagt, dass die Kosten für die Pflege zu teuer geworden sind. Grund dafür seien die hohen Lohnkosten, weil das Pflegepersonal nun teilweise Mindestlohn bekommt. Was für Unsinn, mir stellt sich da schon die Frage, warum müssen Pflegeeinrichtungen Gewinne erwirtschaften, und warum stecken da oft Fondsgesellschaften dahinter? Wieso sind diese Dinge nicht mehr in der Hand des Staates, warum ist Geld wichtiger als die Pflege unserer Menschen?

Liegt es wirklich an der Geldgier, die wir alle in uns tragen? Sicher, denn alle wissen wir, das Glück nicht käuflich ist, dennoch würden wahrscheinlich viele das Geld nehmen, wenn sie die Wahl hätten. Keine andere Spezies auf diesem Planeten bekämpft sich gegenseitig so sehr wie wir. Wir sehen zu oder eben weg, wenn Menschen im Mittelmeer ertrinken, beschimpfen Flüchtlinge, weil sie ihr Land verlassen haben aus Angst, man könnte uns ja etwas vom schönen billigen „Kaffee“ wegnehmen. Doch ist es nicht auch einer der Gründe, weil der Kaffee so günstig bei uns ist, das woanders Menschen ihr Land verlassen oder Menschen dort den Boden ausbeuten müssen, damit wir hier Batterien für unsere schönen E-Autos haben, damit wir denken, dass wir nun umweltbewusst sind. Wir spülen unsere alten Gläser aus, damit wir schön umweltbewusst sind, fahren dann 100 km mit unserem Auto in der Gegend rum und wundern uns, dass der Wald stirbt, wir wissen alle, dass wir uns dumm benehmen, aber schauen lieber weg oder eben lieber Schlagersendung im Fernsehen.

Ich könnte ewig so weiterschreiben, es würde auch nichts ändern. Es besteht eher die Gefahr, dass man ausgelacht wird oder als Meckerer verhöhnt bzw. als Verschwörer gesehen wird. Also machen wir alle so weiter, sehen weg und genießen alles, bis eben knallt! Und vielleicht kommt ja dann die Erkenntnis, aber wahrscheinlich kommt eher noch einmal ein Virus und hilft uns, alles besser zu sehen. Dennoch: Ich glaube irgendwie immer noch daran, dass es schön ist, dieses Leben! Und wir können auch anders, wir müssen eben nur aufhören, uns über Geschlechter und Hautfarbe zu definieren. Reichen wir uns die Hände sind gut zueinander. Lassen wir uns nicht für dumm verkaufen.