Dienstag, 27. Juni 2017

Gedanken-Brösel, Folge 79: Ach, Mutti...

Wie sollte eine Mutti sein? Freundlich, höflich und sympathisch, zu den Kindern lieb und nett, alles tun für ihre Kinder, sich quasi das Futter aus der Jacke reißen für die lieben Kleinen, alles dafür tun, damit es den Kindern gut geht. So ist unsere Vorstellung.
Und was ist mit unserer Bundes-Mutti? Sympathisch und freundlich kommt sie schon mal daher, aber ansonsten? Weit gefehlt! Wer mit Liz Mohn und Friede Springer Tee trinkt, kann nicht wirklich nett sein. Diese älteren Damen vom Modell „Schwarze Witwe“ begannen ihre Karrieren als Telefonistin bzw. Kindermädchen, wurden Geliebte. Irgendwann wurde dann die „Alte“ weggebissen, und sie haben reich geheiratet. Das sind die wahren mächtigen Frauen im Land, Bertelsmann, Springer, Burda, Quandt und Co. bestimmen wirklich, was los ist. Wir haben Liz Mohn und Friede Springer, die uns erklären, wo es langgeht in Deutschland.

Die Hoffnung ist also klein, dass alles trotzdem gut wird, die Menschen wach werden und wählen, was uns tatsächlich gut tut. Die Politiker und die Partei wählen, die sich für die Menschen einsetzen, für bezahlbare Mieten, eine angemessene Rente, ein gutes Leben für alle.

Doch ich bin davon überzeugt, das wird nicht soweit kommen. Viele Menschen werden wieder Angela Merkel und Christian Lindner wählen, was für ein Traumpaar! Sie, ein alternder Faltenrock, liebevoll Mutti genannt. Er, der wirkt wie ein junger dynamischer Tennisspieler, was will man mehr?! Und wie wird es weitergehen in der großen Politik? Wahrscheinlich wird man uns nach Rentenkürzungen auch die Krankenkasse wegnehmen, ach, das braucht doch kein Mensch. Hauptsache, den 1-10% der Superreichen geht es denn gut und sie verlieren kein Geld. Nicht auszudenken, dass z. B. die Familie Quandt und andere vielleicht noch zum Sozialfall werden und keine Millionen mehr ausgeben oder keine großzügigen Parteispenden von 500.000 € rüberbringen könnten!

Wenn man sich überlegt, dass diese wenigen Vermögenden in Deutschland mit einem Schlag alle Staatsschulden in Deutschland tilgen könnten, ohne groß danach am Hungertuch nagen zu müssen, ist das schon mal einen Quergedanken wert. Aber nein, da kürzt man doch lieber das Arbeitslosengeld II, die Rente oder die Ausgaben für Schulen und Kindergärten. Ach, die Arbeitslosen, die brauchen doch eh nicht so viel Geld. Empfänger von Hartz IV sollten aufpassen, was sie beim Jobcenter erzählen. Wird man z. B. von der Familie gelegentlich mit einem Mittagessen beköstigt, werden gleich die Bezüge gekürzt. Und warum sollte man denn bitte eine alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern, welche vom Partner im Stich gelassen würde, unterstützen?

Da geht Mutti dann lieber mit ihren Freundinnen Tee trinken und sorgt dafür, dass es denen da oben gut geht. Und so fällt die Entscheidung doch leicht, den dynamischen Tennisschläger und die Mutti zu wählen. Die ganz harten Bürgerinnen und Bürger werden dann sogar mit der AfD liebäugeln, doch auch hier ist ein Blick ins Wahlprogramm empfohlen. Da wird dann gleich alles Soziale abgeschafft, es bleibt nichts mehr übrig. Angeblich will die AfD die Flüchtlingsströme stoppen. Doch dass ich nicht lache, wo sind diese denn? Die einzigen Ströme, die ich erlebe, sind die Autoströme im fast täglichen Stau, und das hat nix mit Flüchtlingen zu tun.

Also weiter so, wird man sagen, es wird schon gehen. Und Rente ist doch nutzlos, vielleicht wird man ja auch gar nicht so alt? Die wirklich braven Bürger sterben doch, bevor sie das Rentenalter erreicht haben. Am besten, man geht jetzt schon nicht mehr zum Arzt?!
Wir können ja davon ausgehen, dass viele Menschen nicht wählen gehen, da ihnen eh alles egal ist und sie nach der Maxime leben: Einfach genießen, nicht darüber nachdenken, was die da oben tun! Vielleicht ist das ja genau der richtige Weg?

Aber nein! ich werde auf jeden Fall wählen gehen. Die meisten Menschen sind doch nicht politikverdrossen, sondern Politikerverdrossen, schwer enttäuscht von den Politikern, welche uns in diesen Schlamassel geritten haben.

Also und trotz allem: Genießt die Sonne, passt auf Euch auf und haut Euch nicht aufs Maul, uns treten schon genug andere in den Hintern!
Eurer Brösel










Donnerstag, 22. Juni 2017

Gedanken-Brösel, Folge 78: Was wäre die Welt nur ohne Musik?

Was wäre die Welt nur ohne Musik? Dieser Gedanke schoss mir bei der morgendlichen Fahrt zur Baustelle durch den Kopf. Eine Welt ohne Musik wäre doch traurig, düster, kacke, finster, trostlos!
Die Menschen haben schon immer gesungen, zu jedem gottverdammten Anlass, ob sie nun den Frieden verkündeten oder in den Krieg zogen. Konzerte füllen große Stadien, und die Menschen singen lauthals mit. Am Lagerfeuer wird mitgejodelt. Man steht morgens auf, macht das Radio an, um gute Songs zu hören und dann gutgelaunt in den Tag zu starten.
Musik übt eine Magie aus, sie kann verzaubern, aber manchmal auch erschrecken. Wer kennt es nicht, dieses Gefühl der Verliebtheit, man hat Schmetterlinge im Bauch, das Herz rast und gefühlt auf jedem Radiosender laufen Liebeslieder. Man singt sie alle lauthals mit. Genauso geht es bei Liebeskummer und Herzschmerz. Dann denkt man, das Radio würde nur für einen selbst senden - wohin man hört, überall gibt es nur traurige Songs. Und das Leid wird mit jedem neuen Lied nur noch schlimmer.
Es ist immer so, dass ohne Musik gar nichts geht. Selbst auf fast jeder Arbeitsstelle plärrt das Radio, und man erträgt so Hitze, Kälte, Dreck oder Staub bei der Arbeit viel leichter. Selbst das nervenaufreibende Fahren durch die überfüllten Straßen der Großstadt lässt sich mit guter Musik ein wenig leichter ertragen.
Wenn die Menschen schöne Musik hören, sind sie für einen Augenblick glücklich. Musik öffnet die Herzen und lässt uns in selbige schauen Musik lässt uns die Sorgen vergessen und die Gedanken fliegen. Musik hinterlässt ein schönes Gefühl. Kleine Kinder sind beim ersten Konzert wahnsinnig aufgeregt und freuen sich wie wild, eine Band live auf der Bühne spielen zu sehen.
Also, liebe Leserinnen und Leser: Wann immer es geht, hört gute Musik, singt mit und tanzt, und wenn es nur allein zu Hause ist.
Euer Brösel


Dienstag, 20. Juni 2017

Gedanken-Brösel, Folge 77: Alles ist im Wandel III

Alles ist im Wandel, die Zeit, das Klima, die Menschen... Das Klima dreht sich im Moment wie verrückt im Kreis. Erst schien es, als würde gar kein Sommer kommen. Nun haben wir jeden Tag Hitze und um die 30 Grad. Aber es ist nicht so, dass ich was gegen das schöne Wetter hätte.

Wir sind in ständigem Wandel, auch wenn wir das manchmal nicht wahr haben wollen. Die 1962er bis 1968er, welche eigentlich glaubten, die Jahrgänge der „ewigen Jugend“ zu sein, sind nun auch dahin. Der Eine oder die Andere hat schon „Winkeärmchen“. Ganz gleich, zu wem man hinschaut, da entdeckt man Fältchen am Hals und Krähenfüße im Gesicht. Das Leben hat seine Spuren hinterlassen, auch wenn wir glaubten, nicht alt zu sein und uns entsprechend benahmen. Viele von uns sind dabei durchaus vorzeigbar, ja sogar überaus ansehbar, geblieben. Dennoch ist der Wandel am eigenen Fleisch sichtbar, da hilft nichts. (Das Einzige, was wirklich hilft, ist Sonnencreme.)

Komischerweise scheint es, als würde sich ein Wandel in der Politik dagegen nicht einstellen wollen. Und ich bekomme es einfach in meinen Kopf nicht rein, warum wir (die Wählerschaft) nicht einfach mal was Soziales probieren. Warum wählt die Mehrheit Parteien, welche die Rente kürzen und das Rentenalter heraufsetzen wollen? Sie tun nichts, aber reden von einem sozialen Gleichgewicht. Selbst Kriege werden mit befürwortet. Dann wundern wir uns, wenn es zu Gewalt und Terroranschlägen kommt. Die Regierung macht nichts, schwafelt von innerer Sicherheit, als wenn täglich in Deutschland Terrorattacken passieren würden. Der einzige tägliche Terror, so finde ich, sind unsere Ordnungsämter, welche schon beim kleinsten Pups einen Strafzettel an die Scheibe heften.
Aber wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben. der Wandel ist nicht nur am eigenen Fleisch sichtbar, sondern auch an Ansichten einiger Menschen im Hier und Jetzt. Da drängt sich der altbekannte Satz ins Gehirn. Wir sind hier nur Gast auf dieser Erde! Und Dummheit hat nichts mit Religion oder Herkunft zu tun. Unterbelichtete Menschen gibt es überall, in manchen Ländern sogar in der Regierung.

Also reichen wir uns die Hände anstatt uns auf Maul zu hauen, und somit stimmt der Slogan von IBM: Machen wir die Welt etwas smarter! Wir haben es in der Hand und sollten aufhören, irgendwelchen Demagogen oder Nasen zu glauben, die uns erklären wollen, wie wir wirklich ticken. Das wissen nur wir selbst, es ist unser Leben und nur wir selbst fühlen, was gut für uns ist!








Donnerstag, 15. Juni 2017

Gedanken-Brösel, Folge 76: Die berühmten drei Worte

Die berühmten drei Worte heißen nicht: Ich habe Hunger! Oder: Ich muss aufs Klo! Nein, das war wohl anders. Diese vielzitierten drei Worte sind sehr tiefsinnig und bedeuten so ziemlich alles. Es handelt sich natürlich um die Worte: Ich liebe Dich!

Das ist ein Satz, wo man sagt, dieser geht nicht so leicht von den Lippen, obwohl sich ja jedes einzelne Wort leicht aussprechen lässt. Diese drei Worte füllen unzählige Bücher, Schlagerbarden haben vielerlei Lieder darüber herausgebracht. In der Musik ist es wohl der am meisten verwendete Satz. Und selbst hartgesottene Typen bekommen bei diesen Worten oftmals feuchte Augen. Denn dieser Satz beschreibt ein so riesengroßes Gefühl, dass man es gar nicht richtig in Worte fassen kann, da werden irgendwelche chemischen Prozesse in Kopf und Körper ausgelöst, die man sich selbst nicht erklären kann.

Doch es gibt auch einige Menschen, die kommen dann mit der abgeschwächten Version „Ich habe Dich lieb“ daher. Hierzu sage ich mal, das geht nun gar nicht! Ein „Ich habe Dich lieb“ geht nur in Verbindung mit dem großen Ganzen, den Worten: Ich liebe Dich! Wenn es jemanden da draußen gibt, der das hier liest, dem sei gesagt, wenn man „Ich liebe Dich“ nicht sagen kann, wenn die Worte schwer über die Lippen gehen, dann kann man das auch zeigen! Aber lieb haben kann man einen Hund, eine Katze, die Oma, den eigenen Penis. Wenn es um die großen Gefühle geht, dann sagt man schon: Ich liebe Dich!

(Zwischenruf: Hallo, Blitzer – Dich liebe ich nicht!)

Also liebe Liebenden da draußen auf dieser schönen Welt: Es sollte heute mal nicht um Politik gehen und um solche Themen wie besser essen, besser wohnen, besser da sein. Lasst uns lieben, leben und lachen! Und in diesem Moment bemerken wir, das Leben ist schön, ja wirklich, und jeder Tag bringt neue Überraschungen und Freude. Und vergesst niemals, jeder Tag bleibt ein Geschenk!


Gedanken-Brösel, Folge 75: Flüchtlinge, Flüchtlinge und kein Ende?

Überall treiben sich in unseren Landen mordende Banden herum. Die Kriminalitätsrate steigt ins Unermessliche. Alle paar Stunden ruft der Muezzin von seinem Minarett. Sämtliche Kanalisationen sind von Fäkalien verseucht. Ein normales Leben ist scheinbar nicht mehr möglich. Horror überall...
Das ist das Bild, dass man uns hin und wieder vormachen möchte. Und – Gott sei Dank – stimmt es überhaupt gar nicht! Kein Muezzin blökt von irgendwoher, in der Kriminalstatistik sind die Einbrüche zurückgegangen. Nicht mal der Arbeitsmarkt ist völlig von Flüchtlingen überfüllt, da man uns ja auch glauben machen möchte, dass wir bald keine Arbeit mehr haben würden. Im Gegenteil, es wird händeringend nach Fachkräften gesucht! Eigentlich könnte man meinen, durch den Zuzug von vielen Menschen gäbe es einen Boom in unserem Land.
Da macht es schon verwunderlich, warum wohl immer noch einige Menschen auf dieser Obergrenze herumreiten? Was ist das überhaupt für ein Wort, Obergrenze? Schließlich geht es hier um Menschen, um unsere lieben Nachbarn aus Ungarn, Slowenien, Polen, Rumänien. Man sollte doch bitte schön noch einmal darüber nachdenken, dass sie ja sogenannte christliche Werte vertreten und jahrzehntelang bei den Russen „ins Arschloch“ geguckt haben. Nichts war da mit Freiheit. Und da sollte man ihnen jetzt ihre Freiheit einräumen. Und Schuld daran, so vermute ich, sind diese ganzen Nasen, die man im Fernsehen sieht. Von Russland, Polen bis Amerika. Ein orangefarbener Mann möchte Migranten des Landes verweisen. Dabei ist genau dieses Land doch aus Migranten entstanden! Eigentlich sollten sie sich doch alle vom Acker machen und das Land den Ureinwohnern, den Indianern, zurückgeben. Aber so weit geht unsere Überzeugung dann doch nicht, dass wir sowas rausplaudern.
Deshalb ist es manchmal doch gar nicht so schlecht, wenn man sich das eigene Leben vor Augen hält und mal hinterfragt, was die Menschen in der Flimmerkiste denn da sagen. Da verspürt man schon den leichten Wunsch, die Herren Seehofer und Höcke selbst in ein Schlauchboot zu verfrachten und über das Mittelmeer zu schicken. Ob sie dann das Maul immer noch so vollnehmen würden, wenn sie keiner aufnimmt? Man sollte einfach bedenken, ein gutes und anständiges Leben hat doch nichts mit Religion und Herkunftsländern zu tun. Ein gutes und anständiges Leben geht nur mit Menschlichkeit! Wenn wir alle menschlich daherkommen, höflich miteinander umgehen, dann braucht man auch keine Scheißwaffen! Dann könnten die Menschen, die in der Waffenindustrie beschäftigt sind, gut in Pflegeheimen und Krankenhäusern arbeiten. Das Geld, das für Waffen verwendet wurde, könnte man prima für Schulen und Pflegeheime verwenden. Es könnte so schön und einfach sein, davon bin ich überzeugt, wenn man etwas entspannter und toleranter an diese Sachen herangehen würde. Natürlich gibt es überall Arschmaden und Pappnasen. In jeder Religion gibt es solche Ausnahmen, das hat nichts mit dem Glauben zu tun, oder ob man Mann, Frau, Hetero oder Homo ist. Man ist per se kein besserer Mensch, weil man aus Deutschland ist. Und man ist genauso per se kein schlechterer Mensch, weil man aus Syrien kommt. Knalltüte ist Knalltüte, soviel ist klar.
Schön wäre es, wenn alle Menschen entspannt miteinander umgehen würden. Denn es ist doch eigentlich genug für alle da, es gibt genug Geld, wir haben ausreichend Lebensmittel. Alle Menschen könnten satt und zufrieden durch die Gegend gehen, man bräuchte nicht mehr so viel wegzuschmeißen, sondern könnte sich gesund ernähren. Ganze Fitness-Ketten könnte man einsparen. Die Menschen hätten weniger Sorgen oder keine Depressionen mehr. Das Problem ist doch, wir machen uns das Leben selbst zur Hölle, suchen immer einen anderen Grund für die Fehler im System. Ich bin überzeugt, wenn wir einfach an die Sache herangehen und anpacken, einfach mal Dinge machen, gestalten wir unser tägliches Leben, ja, vielleicht sogar die Welt, zu einem besseren Ort. Und deshalb bleiben wir meinem Spruch: "Leben, Lieben, Lachen" auch immer treu! Denkt mal darüber nach,
Euer Brösel


Freitag, 9. Juni 2017

Gedanken-Brösel, Folge 74: Helden versus Götterdämmerung

Naja, das mag ja jetzt alles ein wenig dick aufgetragen oder weit hergeholt klingen. Aber: Schwuppdiwupp, nun sind sie da, die Helden meiner Jugend! Obwohl der Begriff „Helden“ vielleicht etwas zu hoch gegriffen scheint, Bewunderung tut es wohl auch. Und da drängt sich schon mal eine Frage ins Gehirn und vom Gehirn auf die Zunge: Wer oder was sind eigentlich Helden? Oftmals wird damit ja dieser Typ Mensch gemeint, der irgendwelche heroischen Taten begangen hat. Das stimmt wohl, aber jeder Mensch hat doch auch seine eigenen Helden, und sind wir nicht ebenso alle für Irgendjemanden ein kleiner Held?

Wie sang einst Mister David Bowie (und Dave Gahan jetzt): Wir können Helden sein, nur für einen Tag!

Klar kann man sagen, es gibt immer viele unbekannte Helden, zum Beispiel bei der Feuerwehr, im Krankenhaus oder bei der Polizei. Ja, auch Krankenschwestern sind Heldinnen. Natürlich ist der Chirurg ein Held, doch nur, wenn die Putzfrau vorher ihre Arbeit richtig getan hat. Und da gibt es auch nichts zu beschönen!

In Wahlkampfzeiten werden diese Klischees natürlich gern bedient, aber danach wird schnell vergessen, dass auch diese Helden eine gute Entlohnung verdienen. In diesem heldenhaften Kampf jagen sie Verbrecher, retten Menschenleben, pflegen hilfsbedürftige, kranke, alte und junge Menschen. Und wir dürfen nicht vergessen, auch Lehrer sind Helden. Sie geben sich tagein, tagaus viel Mühe, den Kindern die Welt zu erklären und nützliches Wissen beizubringen. Natürlich sind auch (fast) alle Eltern Helden, keine Frage.

Aber ich schweife gerade etwas ab. Meine Helden, was sind das für Menschen, ohne die ich wohl überhaupt nichts wäre im Leben?

C.B. zum Beispiel ist nicht nur ein Held für mich. Ich kenne ihn seit meiner Jugendzeit, er war damals und ist immer noch ein sehr guter Freund, und das nun schon seit 35 Jahren. Ein Freund, auf den ich maßgeblich höre, der mich auch mal maßregeln darf, der mir schon so einige wegweisende Sätze mitteilte. Das klingt manchmal wie ein Oberlehrer, aber ohne diese Sätze wäre ich nicht der Mensch, der ich heute bin. Da gibt es C.L., die mir mit unaufgeregter, besonnener Liebe gegenübersteht, mit Unvoreingenommenheit die Welt erklärt und wie sie aussieht. Und welche dennoch den Spaß an der Freude nicht verliert, welche auch jeden Tag das Leben mit einem Lächeln versüßt. Und K.P., die mit ihrer ruhigen und übersichtlichen Art immer noch das Letzte aus mir herauskitzelt, die mich dazu animiert, Dinge zu machen, von denen ich vorher nur geträumt habe, welche ich ohne diese Anstupser niemals gemacht hätte und welche mit ihrer bedachtsamen Art auch hin und wieder dafür sorgt, dass ich auf den Boden der Tatsachen zurückkomme und nicht abhebe. Sie bringt mich erst dazu, zu starten und abzuheben und sorgt dann dafür, dass ich in einen ruhigen Flug übergehe.

Aber da gibt es noch ganz andere Menschen. Da ist C.S., die auf dem Weg des Sexuellen einige Dinge aus mir herausgekitzelt hatte, die ich vorher nie getan hätte, die mich ermutigte, Sachen zu tun, welche ich nur aus Filmen kannte. Die sagte, geh ruhig mal einen Schritt weiter! Dann ist da K.G., die eine Person, die es schaffte, dass ich mich für guten Wein und noch mehr für Kultur interessierte, eine Person, die es schaffte, dass ich meine Augen intensiver auf das Kulturelle und Schöne im Leben richtete, was nicht bedeutet, dass ich das vorher nicht auch schon gemacht hätte. Und V.E. tritt mir jeden Tag, aber auch wirklich jeden Tag, mit lustigem schwarzem Humor gegenüber und ermutigte mich in seiner intellektuellen Weise dazu, nicht nur Dinge zu schreiben, sondern diese auch einem Publikum vorzutragen. J.W. zeigte mir, dass das politische Leben und Denken nicht nur in Schubfächer gepackt gehört. Sondern man sollte hier und da auch einen Schritt abseits der eingefahrenen Strukturen gehen und sich ruhig mal die Meinung von Andersdenkenden anhören, bevor man diese gleich in Schubladen steckt. Und sie zeigte mir, dass es kein Problem ist, auch mal anzuecken.

Und so denke ich, wohl jeder hat seine persönlichen Helden, die wichtig sind für das Leben und das Sein, welche uns und mich tagtäglich ein Stück begleiten, ein Stück teilhaben und einfach für einen da sind. Somit werden aus den persönlichen Helden nicht nur Helden, sondern auch Freunde, beste Freunde, verlässliche Partner im Hier und Jetzt. Und am besten ist es noch, wenn man das schafft, wenn andere einem das Gefühl geben, selbst ein kleiner Held zu sein. Und darum, liebe Leserinnen und Leser, seid nett zueinander! Wir sind nur Gast auf dieser Welt, und es wäre sträflich, gehen zu müssen, ohne die eigenen Helden gehabt zu haben!