Freitag, 29. März 2019

Gedanken-Brösel, Folge 9-2019: An den Spiegel kleben (stick to the mirror)

Man sollte nicht einfach nur kluge Sprüche und wohlgemeinte Ratschläge an den Spiegel kleben. Der Blick auch wirklich tief hinein lohnt sich hin und wieder schon mal. Obwohl ja so ein Spiegel ein Gegenstand ist, in den man zwar rein- aber nicht rausgucken kann. Es schadet schon mal nicht, unsere Sinne und Blicke zu schärfen. Auch ein kritischer Blick zurück ist wichtig, vielleicht gerade für unsere obermäßig verbrauchsorientierte iPhone-Generation.

Welche Welt wollen wir unseren Kindern eigentlich hinterlassen? Und könnten wir nicht mal mit den einfachen Dingen anfangen? Zum Beispiel: Jeder spart jeden Tag ein Blatt Papier am Drucker ein. Das mag im ersten Augenblick simpel klingen, aber im Ergebnis wird das sicherlich an jedem Tag ein Baum! Wir schimpfen immer auf „die da oben“, dass sie nichts machen für uns, dass sie nur labern und quatschen und meinen, die Klimarettung sollten Profis machen (man sieht ja, wo das hinführt). Und sicher ist jede Kritik nach oben berechtigt.

Natürlich ist es auch unsere eigene Schuld, wir können ja nicht wie die Frösche dasitzen und warten, dass uns die Mücken ins Maul fliegen. Besser ist es einfach, kleine Dinge selbst einmal anzugehen. Also ruhig mal diesen Blechhobel stehen lassen und mit den Öffentlichen fahren (wenn sie denn fahren) und nicht erst warten, bis unsere Betonköpfe da oben ein autofreies Wochenende oder Fahrverbot verordnen. Den meisten Mitmenschen sind von Natur aus unterhalb unseres Rumpfes zwei Stäbchen gewachsen, die sich Beine nennen. Wir können sie benutzen und müssen nicht erst warten, bis der Podologe kommt und uns die Beine bewegt. Wir wollen alle frei, mündig und selbstbestimmt daher laufen, aber wir warten immer, bis jemand kommt und sagt, wie das denn geht (ich nehme mich hier auch nicht aus).

Wir sollten einfach selbst einen kleinen Anfang tun, etwas weniger Auto fahren, etwas weniger Müll produzieren, weniger Lebensmittel wegwerfen. Jede wohlriechende Tulpe und jede kleine Summ-Summ-Biene wird uns dafür danken, wenn wir weniger Pestizide durch die Gegend schleudern. Und hier nehmen wir mal wieder den alten IBM-Werbespruch: Lasst uns den Planeten ruhig etwas smarter machen. Fangen wir gleich damit an!

Euer Brösel




Donnerstag, 7. März 2019

Gedanken-Brösel, Folge 8-2019: Ich find's gut

Ich find's gut, oder wie der Berliner zu sagen pflegt, ich find's knorke! Jetzt haben wir mal einen Feiertag, und zwar einen, den kein anderes Bundesland hat. Und ich finde es wirklich gut, dass sie sich da durchgesetzt haben und nicht handelten, wie unsere obersten Moralapostel (Kirche, CDU-Anstandshüter, AfD-Splitter) es uns weismachen wollten, dass die Mehrheit den Reformationstag als Feiertag in Berlin möchte. Das ist doch überwiegend Gequake von alten Männern, muss man dazu sagen. Somit haben wir den 3. nicht religiös angehafteten Feiertag, und wenn die lieben Kirchen in den letzten Jahren nicht völlig gaga gewesen wären mit der Verteilung ihrer Feiertage, dann hätten sie den Frauentag mal selbst ins Spiel gebracht. Denn selbst die alten Talarträger wären ohne ihre Mütter nicht auf der Welt! Da brauchen sie gar nicht mit dem Muttertag ankommen.

Aber da die Kirchenoberen sich mal wieder aufgurken, aufkrähen, liegt es nah, von eigenen Vergehen abzulenken. Sie kriegen es nicht auf die Reihe, den Mißbrauch in den eigenen Reihen zu klären. Sie beharren seit 1803 auf ihre Entschädigung, weil damals die Fürsten die Kirchen etwas enteignet hatten. Seitdem wird vom Vater Staat Entschädigung gezahlt, und damit ist noch nicht einmal die Kirchensteuer gemeint. Unsere lieben Kirchen, die keine Gleichstellung hinkriegen und nichts für den Schutz der Familie tun, sondern nur leere Worthülsen predigen. Und das Bild von der Frau am Herd ist wirklich nicht mehr zeitgemäß!

Und darum finde ich es gut und richtig, dass wir nun diesen Feiertag im Land Berlin haben. Die Wirtschaft wird davon schon nicht zusammenbrechen, wie Teile der CDU und FDP meinen. Wenn dies nämlich stimmen würde, wäre Bayern mit der Menge der Feiertage bereits pleite.

Also: Genießen wir den Tag morgen, und von mir aus können diese wunderbaren weiblichen Wesen mit Bollerwagen durch die Gegend toben, tanzend auf den Straßen hüpfen, in Kneipen einfallen und meinetwegen auch Männer anpöbeln – ich habe nichts dagegen. Und merke: Erst wenn wir es abschaffen können, über unsere Geschlechter zu diskutieren, haben wir wirkliche Gleichheit und Gleichberechtigung, denn es ist weder ein Mann noch eine Frau mehr wert. Wir sind alles Menschen und haben die gleichen Rechte!




Montag, 4. März 2019

Gedanken-Brösel, Folge 7-2019: Das ist der Grund

Warum schreibe ich? Schreiben ist wie Aufräumen im Kopf, damit all die ganzen verquirlten Gedanken, die mir durchs Gehirn hüpfen und an die Kopfschale anhämmern, die Kopfrinde anstupsen, mal rauskommen und damit sie auch in eine schöne Bahn gelenkt werden. Und damit der eine oder andere Mitmensch mit seinem Augenkleid daran gelenkt wird und sich daran erfreuen kann oder auch meint: Oh je, was für ein gequirlter Mist! Auf jeden Fall sollte es immer dazu beitragen, dass Menschen nachdenken oder erheitert sind, von ihrem Alltag abgelenkt und auf andere Gedankenschienen geschoben werden. Das sind die Gründe, warum ich schreibe.

Ein kleines Beispiel der sortierten Ordnung, worüber ich mir so Gedanken mache: Warum sind wir halt alle nicht mehr wie die Kinder früher im Kindergarten? Warum werden mit zunehmendem Alter einige unserer Artgenossen vom Egoismus zerfressen, wollen immer mehr haben, warum werden sie nicht satt? Und eine völlig dumme Antwort darauf lautet Weil sie es können! Haha! Das ist Blödsinn. Ich kacke auch niemandem auf dem Schreibtisch, nur weil ich es kann! Schöner wäre es schon, wenn wir alle etwas smarter mit unserer Umwelt und der Natur umgehen. Was hat uns Mutter Natur eigentlich getan, dass wir sie so auspressen?

Und unsere Ernährungsministerin scheint ja völlig gaga zu sein. Sie empfiehlt, Brot ließe sich besser genießen, wenn es in Scheiben geschnitten ist. Hallo, hört mich noch jemand? Sind denn alle irre geworden? So könnte man dann den ganzen Tag vor sich hin sinnieren, was alles schief läuft und würde vor lauter Aufregung noch einen Herzinfarkt bekommen. Das Gesicht würde zerknittern, so dass man mit 50 aussieht wie ein alter Gnubbelhund. Und man müsste das Gesicht erstmal ausschütteln wie eine Bettdecke am Morgen, um wieder glatt zu werden.


Also man sollte auch immer das Gute sehen! Viele liebenswerte Menschen sollten nicht vom schönen Schein geblendet sein, sich nicht von merkwürdigen Fernsehshows einlullern lassen. Lieber sollten wir ganz normal durchs Leben stapfen, hier und da einem Mitmenschen helfen. Und ich denke, es täte uns gut so zu sein wie als Kinder, als wir noch die schöne Prinzessin retten wollten und nicht nur knallen. Als wir bereit waren, Günter und Heidrun und wie sie alle hießen, eine Stulle abzugeben, ohne daraus einen Vorteil zu haben. Leben, Lieben, Lachen, Sex und Schokolade, danach sollten wir handeln, das sollte unser Motto sein!