Dienstag, 12. Juli 2016

Gedanken-Brösel, Folge 6: Ein Tag aus meinem Leben 2016 – umgeben von Psychopathen

Es mag vielleicht eingebildet oder arrogant von mir klingen, aber wenn ich mich so umschaue in der großen Stadt, sehe ich immer öfter Menschen, die „einen am Sträußchen“ haben. Viele Menschen haben einfach vergessen, das Leben zu genießen. Alle nehmen sich superwichtig, nur die eigenen Sorgen zählen. Ein Aufeinander zugehen ist für viele schier unmöglich geworden. Alle sind gefangen in sich selbst. Nur wenige Menschen sind bereit oder haben die Kraft, anderen durch den Tag zu helfen. Die Menschen, die es dann tun, werden von all den anderen Egoisten und Selbstverliebten ausgelacht. Und eine gute Tat wird immer hinterfragt, man muss sich Sätze anhören wie: „Was bekommst Du nun dafür?“ oder „Was hast du denn jetzt davon?“ Für viele Mitmenschen ist es unverständlich, dass man einfach völlig selbstlos jemandem hilft. Alle leben immer nur für sich selbst. Aber wehe, niemand ist mal nicht für jemanden da. Dann geht das Gejammer los…
Schon ein kleiner Sturz, ein Umknicken oder Stolpern reicht aus, und alles bricht zusammen. Man zweifelt an sich selbst und jammert nur rum. Man geht zum Psychologen, statt einfach ein Pflaster auf die Wunde zu kleben und weiterzuleben.
Aber es gibt sie noch, die Hoffnung. Es sind oft die Menschen, die wirklich einmal tief im Dreck lagen und denen es jetzt wieder gut geht. Menschen, die aufeinander zugehen und sich untereinander austauschen, sich helfen, wenn nötig. Das sind Menschen, die wissen, worum es wirklich geht im Leben. Vielleicht muss man manchmal wirklich erst einmal richtig am Boden gelegen haben oder auf die Nase gefallen und ganz unten gewesen sein, dann weiß man, worum es wirklich geht. Das sind die Gedanken eines Stadtverrückten, Gedanken am Steuer, während ich den Wagen durch die Großstadt lenke.




Donnerstag, 7. Juli 2016

Gedanken-Brösel, Folge 5: Kabarett der Gefühle - Satire der Leidenschaft

Es ist wohl immer wieder erstaunlich, was für Menschen einem im Leben begegnen. Man geht entspannt auf ein Konzert, schaut sich in der Menge um und „Peng!“, man bekommt Herzklopfen, Hirnaussetzer, Schmetterlinge im Bauch, sogar Magenschmerzen - und das mit Mitte 40. Auf einmal sind alle Gefühle wieder da, wie früher im Ferienlager, wie ein lang vergessen geglaubter Freund holt einen die große Liebe wieder ein.

Aber hier ist Vorsicht geboten. denn viel zu schnell landen wir dabei im Kabarett der Gefühle, einer Satire der Leidenschaft in der Komödie der Herzen. Ich kann hierbei aus eigenen Erlebnissen berichten. Als ich sie so zufällig beim Konzert wiedersah, machte es „Bumm!“ und ich war hin und weg. Das war nur der Beginn einer großen Sehnsucht, eines tiefen Begehrens, einer Achterbahnfahrt der Gefühle, welche sich wie ein Gummiband über lange Jahre hinziehen sollten... 10 Schritte vorwärts, 11 Schritte zurück.

Immer wieder erlebt man das, man fühlt sich zu bestimmten Menschen hingezogen, obwohl man instinktiv spürt, „das wird doch nichts“. Das ist wie bei einem Verkehrsunfall, obwohl so etwas ganz furchtbar ist, muss man doch immer wieder hinsehen. Man fühlt sich von manchen Menschen magisch angezogen wie Motten vom Licht, das ist wohl bei jedem von uns einmal so.
Das geht dann so lange, bis man entweder am Ziel ist und sich alles zum Guten gewandelt hat. Oder jemand anders, welcher dem Ideal ähnlich ist, aber genau die fehlenden Dinge aufweist, erscheint auf der Bildfläche und man wendet sich diesem Menschen zu.

Am Ende wird alles gut – hier passt dieser Kalenderspruch von Oscar Wilde – und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende. Auf jeden Fall sollte man immer rechtzeitig merken, wann Schluss in der Satire ist, sonst steht man am Ende verloren wie der Zauberer Gandalf vor der Höhle da und kommt nicht mehr weiter.



Gedanken-Brösel, Folge 4: Primark

Den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern - dies wiederholt sich ja doch öfter und holt mich auf erstaunte Weise ein.

Nehmen wir z. B. Primark. Ich kannte ja diese gängigen Vorurteile, zu voll, nur drängelnde Menschen, die sich mit großen Einkaufskörben und prall gefüllten Einkaufstüten rücksichtslos durch die Gegend drängeln, lange Schlangen an den Kassen, alles voller Touristen...

Das Phänomen wollte ich einmal selbst sehen und erleben. Außerdem brauchte ich neue T-Shirts, und die Socken sollten dort auch günstig sein. Also ging es an einem Samstag früh am Morgen los. Um 9.00 Uhr öffnet Primark. Und ich dachte, wenn ich gleich zu dieser Zeit dort bin, wird es noch leer sein, die Menschen sind gut drauf und die Verkäuferinnen noch nicht genervt. Die gleiche Idee hatten wohl sehr viele Menschen gehabt, so dass der Laden bereits bei Öffnung gut gefüllt war.

Ich nahm meine ausgewählten Kleidungsstücke und ging zum Probieren in die Kabine. Wie es so ist, standen dort Leute allein vor dem Spiegel, betrachteten unschlüssig ihr Abbild und überlegten nun, nehme ich das Teil oder nicht, passt es wirklich. Ich finde, es ist nicht schädlich, seine Meinung zu sagen. Deshalb tat das bei einigen Leuten in meiner Nähe, sagte Dinge wie: „Ja, das T-Shirt sieht gut aus.“, „Ja, der Rock passt“, hob meinen Daumen anerkennend hoch, aber hielt mich auch mit vorsichtiger Kritik nicht zurück „Nein, das Kleid passt nicht.“, und so ging es munter eine Weile weiter. Die Menschen freuten sich über die Unterstützung und bekamen ein Lächeln auf die Lippen gezaubert.

Später im Geschäft räumte eine Frau Regale auf, ich wünschte ihr eine „schönen guten Morgen“, und sofort lächelte sie und die Welt schien in Ordnung. An der Kasse war eine Verkäuferin bereits früh am Morgen abgekämpft und erschöpft, da sie einen großen, schweren Wagen voller Bügel aus dem Keller transportiert hatte. Wir kamen schnell in ein nettes Gespräch, ihre Laune besserte sich sofort. Und meine T-Shirts und Socken habe ich übrigens auch noch bekommen, was mich wiederum freute.

Es ist erstaunlich, was ein Lächeln bewirkt, für mindestens 5 Minuten schon hat man dann eine gute Zeit. Das sollte man viel öfter machen, es schadet nichts, sich einfach mal lächelnd einen guten Tag zu wünschen. Doch viel zu oft verstecken wir uns vor uns selbst und fahren die Ellenbogen aus, gerade hier in der Großstadt, einem Jahrmarkt der Eitelkeiten, ist das so.

Wir sollten stattdessen viel öfter mit einem Lächeln durch die Welt gehen und nicht egoistisch in den Tag starten. Wir haben nur ein Leben, nur eine Zeit, und man sollte sich jeden Morgen sagen: „Heute wird der beste Tag in meinem Leben.“




Gedanken-Brösel, Folge 3: Mal kurz nachgedacht



Es gibt im Leben viele Momente, welche einen in sich kehren lassen und zum Nachdenken bringen. Solche Momente, ausgelöst durch kleine Begebenheiten, wird es immer wieder im Leben geben, z. B. was heute passierte.

Eigentlich war ich losgefahren, um für unsere Firma einen großen Pflanzenkübel zu holen, erstanden bei Ebay-Kleinanzeigen. Unter der Abholadresse fand ich ein großes, ärmlich aussehendes Haus vor, wo es sehr viele Wohnungen gab. Am Klingelschild waren keine Namen. Eine einfach gekleidete Frau öffnete, sie wirkte etwas ungepflegt, aber war sehr höflich. In der Wohnung roch es unangenehm, so wie „nasser Hund“ oder ähnlich. Dann kam auch ihr Mann dazu. Die Wohnung wirkte dürftig und schlicht. Vermutlich gingen sie beide arbeiten, aber konnten von ihrer Hände Arbeit nicht wirklich leben. Aber die beiden Menschen wirkten so verliebt und glücklich miteinander, man sah es an dem Glanz in ihren Augen. Sie hatten sich und waren zufrieden mit dem Leben und der Welt.

In solchen Momenten frage ich mich, was soll eigentlich das ganze Streben im Leben nach dem „schnöden Mammon“, der Run nach Geld, den neuesten PC‘s, nach iPhone, iPad, nach dem eigenen tollen Auto? Wichtiger, vernünftiger und besser für das eigene Wohl und Glück sind doch eine ausgewogene Partnerschaft und glückliche Beziehung.

Leider habe ich im Moment nur iPhone, iPad... das macht mich grüblerisch und regt mich zum Nachdenken über das eigene Sein im Hier und Jetzt an.



Gedanken-Brösel, Folge 2: Den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern

Es kann so einfach sein, man sollte wirklich jeden Tag mit einem Lächeln beginnen. Lachen wir doch einfach am Morgen unser verknittertes Spiegelbild an, egal wie wir so aussehen. Probiert es einfach mal aus!

Z. B. kann man Menschen, die gerade vorbei eilen, ein fröhliches „Guten Morgen“ zurufen. Diese lächeln dann plötzlich und freuen sich. Und natürlich überlegen sie dann den ganzen Tag: „Woher kennen wir uns eigentlich?“ Es ist eine einfache, höfliche Geste, die nichts kostet. Auch ein kurzer fröhlicher Satz am Morgen, eine kleine Randbemerkung über das Vermischen von Dialekten, wirkt nicht platt und aufgesetzt, sondern sorgt für Erheiterung.

Das Leben ist doch schön! Bei all dem Stress, Alleinsein und Verbitterung sollte man einfach mal „alle viere gerade sein lassen“. Man sollte einfach wieder anfangen, die kleinen Momente des Glücks zu genießen. Schließlich sind diese der Treibstoff für den Motor des Lebens und das, was das Leben sympathisch macht.
Glück im Leben bedeutet nicht, reich an materiellen Dingen zu sein, sondern dass man die schönen Momente einfach genießt.



Gedanken-Brösel, Folge 1: Singles und dauernd getrennt lebende Mitmenschen

Berlin ist die Hauptstadt der Singles. Da denkt man, eigentlich müsste es doch ganz einfach sein, jemanden kennenzulernen.

Im Alltag jedoch ist man meist mit sich selbst beschäftigt. Keine(r) möchte etwas aufgeben, etwas zugeben und Zugeständnisse machen. Man ist ständig auf der Suche. Und ich weiß, wovon ich rede. Bin ich doch auch einer von diesen rastlosen, dauersuchenden Menschen auf dem Spielplatzder Singles und dauernd getrennt Lebenden.

Wir haben uns in unserem Leben eingerichtet, alles – die Wohnung, der Arbeitsplatz, das Büro – wird schick gestaltet. Wir verbringen viel Zeit dort, nur um nicht allein zu sein. Und es wird von Tag zu Tag schlimmer. Wir richten unsere Wohnung zwar schön ein, bauen aber ein Art Trotzburg, aus der wir immer wieder schnell fliehen, weil uns die Einsamkeit oder das Alleinsein quasi den Verstand raubt. Deshalb besitzen viele eine Katze/einen Kater (ich natürlich auch). Doch wenn es beginnt, ernst zu werden, eilen wir wieder zurück in die Trotzburg!!

Das andere große Problem ist das Spielen mit Gefühlen. Man kann dabei völlig zerknickt werden, selbst Herzen werden wie Knäckebrot zerbrochen. Dabei sollten wir doch eigentlich aufeinander zugehen, Empathie, Gefühle und Herz zeigen, aber das tut man nicht mehr. Man verschließt sein Herz, verbirgt seine wahren Gefühle, bloß um nicht selbst verletzt zu werden.

Wir wollen doch alle geliebt, verwöhnt, gebauchpinselt und in den Arm genommen werden. Man träumt davon, am Morgen neben dem geliebten Menschen aufzuwachen und mit Worten wie „Na Schatz, gut geschlafen?“ begrüßt zu werden. In der Realität sind wir dann feige und haben genau genommen davor Angst, vor sich selbst und vor allem Angst, wieder verletzt zu werden. Wenn dann also doch einmal jemand übernachtet, dann gibt es gerade noch einen Kaffee und man denkt, hoffentlich geht sie/er bald... 

Aber hin und wieder gibt es noch Hoffnung und Liebe. Einzelnen Menschen gelingt es, aus dem Käfig der Einsamkeit auszubrechen, einige Menschen schaffen doch den Absprung in eine glückliche Beziehung.
Doch die meisten Menschen sind und bleiben gemeinsam einsam... auch hier in Berlin.
Das sind meine heutigen Gedanken beim Autofahren in dieser harten, doch schönen Stadt.