Mittwoch, 30. Mai 2018

Gedanken-Brösel, Folge 24-2018: Seehofer, mein alter Held

Der alte Quervögler von damals

Als er unter Mutti Merkel Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz war, hatte er eine Affäre in Berlin (für mich ist das nicht so verwerflich und schlimm, für die katholischen Brüder eine Sünde), woraus ein Kind entstand. Man muss ja die CSU heute ein wenig näher beleuchten, jene CSU-Nasen, die uns über die Moral predigen und vor Sittenverfall warnen. Leute, die in ihrem schönen Bayern durch die Gegend laufen und erklären, dass in Bayern alles richtig läuft. Und nun mit erhobenem Zeigefinger sagen, wie es denn sein kann, dass ein Katholik ein 2. Mal von der Kirche getraut wird, das wäre doch eigentlich ein Unding. Aber für Theo Waigel war das damals ja kein Problem.

Auch schwingt sich die CSU immer gern zur großen Warmherzigkeit auf. Doch Menschen mit Turban und Frauen mit Kopftüchern, was für ein großes religiöses Zeichen. Hilfe, genauso schlimm wie Krummsäbel! Blödsinn, sage ich da nur. Wovor wir heute wirklich gewarnt werden sollten, sind Leute, die andere Menschen mit einer Religion belasten und aus diesem Grund Kreuze in Amtsstuben aufhängen. Angeblich hätte das natürlich nichts mit Religion zu tun.

Was ebenfalls sehr schlimm ist, wenn Leute sich an Flüchtlingen bereichern, was gar nicht geht. Da würden viel zu viele Leute ins Land kommen, meinen die netten Damen und Herren von der CSU. Blöd nur, dass König Söder, die große Moralkanone, und seine Frau ein Grundstück verkauften, wo ein Flüchtlingsdrehkreuz entstehen wird – und das wohl nur, um einen „kleinen“ Obulus zu verdienen.

Doch die CSU hebt gern auch mal den moralischen Finger und wirft schräge Blicke auf Linke und Atheisten. Und beschimpft diese, wie sie ihre Mitarbeiter behandeln, sie wollen betrügen und aufdecken. Doof nur, dass sie selbst bei sich ihre Ehefrauen illegal beschäftigen oder ihre Kinder, Verträge abschließen mit Leuten, die gar nicht bei ihnen angestellt sind, doppelt kassieren. Sie spielen Moralapostel und weisen auf die 2000er Jahre hin, wo Berlin schlecht gewirtschaftet hat und es Bankenpleiten gab. Dabei vergessen sie, dass die Bayerische Landesbank ja auch beschissen hat.

Und was macht jetzt Opa Seehofer? Er schwingt sich gerade auf, um das Bundesministerium für Migration und Flüchtlinge, liebevoll auch BAMF genannt, zu retten und uns mal wieder zu erklären, das alles nur gut ist, wenn ordentliche bayerische Politiker das Land regieren. Wenn die Erinnerungen ihn da nicht trügen! Es gab schon so einige bayerische Politiker, welche größten Blödsinn verzapften. Zum Beispiel traute es sich Kollege Dobrindt nicht, der Autoindustrie in den Dieselkaffee zu spucken. Oder der oberste Kopierer der Republik, Freiherr K.-T. von und zu Guttenberg, auch so eine Perle der größten Ehrlichkeit. Weiter zurück fällt mir Franz Josef Strauß ein, welcher in so einige Schmiergeldaffären verstrickt war.

Darum: Achtung vor großen Moralpedigern, meist ist in ihren so gepriesenen Wassergläsern Wein!




Gedanken-Brösel, Folge 23-2018: Gegensätze, Gegensätzliches

Gegensätze ziehen sich an, wie der Volksmund so schön zu sagen pflegt. Nun könnte man ja sagen, stimmt das denn auch wirklich? Ist es wirklich so, wie es mir durch die Hirnrinde hüpft, dass Plus und Minus sich brauchen wie auf der Batterie beschrieben? Ist es so bei Feuer und Wasser? Wenn ich jeden Morgen durchs Büro schlumpfe und die Geschäftsführerin ist da, da ist das dann wirklich so. Auch wenn der Blick nach Hause geht, ja, ja, es kommt mir schon so vor, dass Männlein und Weiblein definitiv nicht gleichgepolt sind. Und das ist definitiv auch gut so! Alles ist ein Geben und Nehmen. Ein kleines Beispiel: Der Eine stürzt im Büro vorneweg, und der Andere ist der kleine Zauderhans, Sturm und Blockade, und gut, dass es so ist!

Aber oftmals gibt es auch schlimmere Beispiele, welche - wenn man sie sich genau vor das geistige Auge führt - einem den Schreck in den Kopf schicken und die Nackenhaare hochstehen lassen. Ein Beispiel dafür, dass es Gegensätzlichkeiten scheinbar geben muss: Der Staat Israel schuf und unterstützte damals bekannterweise die Hamas, nur um ihren großen Widersacher Arafat und seine PLO-Bande zu ärgern. Hier kann man sagen, mal wieder ein Fall von „dumm gelaufen“. Denn was erschaffen wurde, ist aus der Hand geglitten. Aber sie haben einen Gegenpol zu sich selbst erschaffen.

Unsere transatlantischen Dumpfbacken machen das ja andauernd. Nur um damals die Sowjetunion zu ärgern, schufen sie unter dem Deckmantel der freiheitsliebenden demokratischen westlichen Welt die Taliban, unterstützten diese mit schicken Raketen, schicken Maschinenpistolen, schicken Jeeps. Gleichzeitig gab’s noch etwas Bart streicheln bei Osama. Und schwuppsdiwupps, 2001 hatten sie die Trümmer direkt vor ihrer Hütte liegen. Und auch hier wurde wieder ein schöner Gegensatz geschaffen.

Nun kann man davon ausgehen, dass man Gegensätzliches braucht, um sich selbst seine eigene Daseinsberechtigung zu schaffen. Auch die Obernasen der AfD. Ihnen wurde ihr Gegenpol quasi auf dem Tablett serviert. Eigentlich interessierte ja kein Schwein, dass sie eurokritisch sind. Nun richten sie ihr Hauptaugenmerk auf Flüchtlinge und reiten seit ein paar Jahren auf dieser kleinen Welle wie Flüchtlinge übers Mittelmeer. Und sie geben es sogar noch zu, O-Ton Herr Gauland: „Die Flüchtlingswelle war ein Geschenk für uns“. Und wenn sie diese nicht hätten, wären sie wahrscheinlich gar nicht mehr da. Deshalb befeuern sie das Thema, und obwohl es die meisten Menschen gar nicht mehr groß interessiert, holen sie das alte Ding heraus.

Blöderweise springen auch immer unsere Gebührenmedien darauf an. Anne Will und kann nicht holt in zunehmender Regelmäßigkeit Opa Gauland ins Studio, um ihn als großen Flüchtlingsberater zu interviewen. Warum holt man diese Pappnasen nicht aus dem Fernsehen raus? Warum ignoriert man sie nicht völlig? Und auch hier gibt’s die gleiche Antwort: Wir brauchen ein Gegenstück! Irgendwie will man ja nichts mit diesem Leuten zu tun haben. Und weil das immer mehr Menschen so geht, nehmen sie jetzt auf einmal die ganzen Russland-Deutschen, die nun plötzlich mit schwarz-rot-goldenen Fähnchen und Mützchen herumrennen und vor dem Untergang des Abendlandes warnen. Also Leute, die z. B. aus Kasachstan kamen wie Waldemar Herdt, Mitglied des Deutschen Bundestages, wollen keine Flüchtlinge mehr haben und erzählen das offen im Fernsehen. Herr Herdt meint, dass Deutschland bald untergehen wird, wenn wir nicht aufpassen. Und die Flüchtlinge werden uns bald überrennen. Yippie Yah Yeh!

Und damit die Gegensätze sichtbar bleiben, hängt König Söder die Kreuze in den ganzen Amtsstuben auf, damit wir alle ja nicht vergessen, dass es gegensätzliche Religionen gibt. Spitz übertrieben könnte man sagen, alle brauchen sich!

Wenn wir uns alle vernünftig benehmen würden, dann wäre unser Planet ein wenig smarter. Wenn wir keinen Plastikmüll mehr in den Ozean werfen würden, wenn wir alle liebevoll miteinander umgehen würden. Wenn die Menschen sich nicht unnütz bereichern würden und einen feuchten Schlüpper bekommen, wenn sie ein paar Millionen mehr auf dem Konto haben. Nein, jeder Mitmensch würde dem anderen etwas abgeben. Dann könnten wir alle in Ruhe die Sonne genießen und uns auf Regen freuen. Und der Traum, den die Franzosen damals hatten von einer freiheitlichen, brüderlichen Gesellschaft, der würde in Erfüllung gehen. Aber vielleicht, wenn wir nicht nur Egoisten sind, nicht nur an unser eigenes geiles Leben denken, wird dieser kleine Traum doch noch war. Denn dann würden wir auf Gegensätze scheißen, es wäre uns schnuppe, welche Hautfarbe ein Mensch hat und welchen Gott er anbetet. Und wir lernen endlich, das Leben zu lieben und uns gegenseitig zu achten!




Donnerstag, 17. Mai 2018

Gedanken-Brösel, Folge 22-2018: Höflichkeit

Die Menschen, die mich ja kennen, wissen: Nichts ärgert mich so sehr wie unhöfliche Menschen. Was bilden sich eigentlich diese kleinen arroganten Pappnasen dieser Welt ein, nicht einmal „Guten Morgen“ sagen zu können? Dummbräsig laufen sie durch die Welt, haben ihre Hacknasen nur auf ihre Kackophones gerichtet, und wehe, sie laufen gegen einen selbst, dann wird man noch blöd angemacht! Die Welt, habe ich so langsam den Eindruck, verkommt zu kleinen, vor sich hin tippsenden Habichten, die nur noch auf irgendwas herumhacken.

Genauso erklärt es sich ja langsam zur folgenden Unsitte: Man schreibt E-Mails, Einladungen für eine Veranstaltung oder eine Bewerbung. Und nicht einmal Ämter oder große Firmen, die ja angeblich eine IT-Abteilung haben, halten es für nötig (selbst wenn es nur eine vorgefertigte Standard-Antwort wäre), eine Rückmeldung oder Absage, überhaupt eine Antwort zu erteilen. Aber wenn man nicht springt, wie sie wollen, dann gibt‘s den ganzen Tag lang Drohmails, Hinweise, man möge doch endlich mal was machen. Doch wehe, es geht anders rum. Noch grausiger wird allerdings der Anblick in öffentlichen Verkehrsmitteln. Sollten da ältere Menschen oder schwangere Personen um Einlass begehren, da kriegt kaum noch einer von den unter-30-Jährigen seinen Arsch aus dem Sitz gehoben, um jemandem seinen Platz anzubieten (es gibt sie aber noch, die hilfsbereiten Menschen, natürlich sind nicht alle so).

Aber wie sollen sie auch jemanden sehen, die meisten Leute sind ja in ihre ach so wichtigen Instagram-Posts vertieft, wo sie posten müssen, dass sie einen neuen Lippenstift gekauft oder E-Zigaretten günstig erworben haben. Und natürlich muss man der Welt mitteilen, dass man gerade auf der Strecke von A nach B unterwegs ist. Alles wird zugemüllt, und man kommt nicht mehr daran vorbei. Selbst beim Einkaufen oder bei der Bestellung von Nahrungsgütern, die an Marktständen feilgeboten werden, passiert es schon, dass jemand da steht und freundlich sagt: „Ich hätte bitte gerne einmal Hackbraten mit Rotkohl, vielen Dank!“ Man gibt ein kleines Trinkgeld, bedankt sich und bekommt eine ordentliche Portion. Und dann steht jemand hinter einem, die ganze Zeit wird auf den kleinen Bildschirm eingehackt, um dann der Verkäuferin zu sagen: „Eh, jib mir mal ditt.“ Sie tut das dann mit derselben Gleichgültigkeit, mit der er sie auch bedacht hat, und er regt sich im Anschluss mit folgendem Wortlaut auf: „Eh, der vor mir hat aber eine größere Portion bekommen!“ Und hier möchte ich für die geneigte Leserschaft anmerken, das ist ein Erlebnis aus dem realen Leben, gestern erst geschehen.

Darum bitte, liebe Mitmenschen, falls es irgendwelche gibt, die diesen Text lesen sollten: Seid nett zueinander, geht liebevoll miteinander um! Und merkt Euch, ein Lächeln ist ein Bumerang, es kommt zurück. Und nichts ist so schön, als wenn wir jeden Tag unser kleines Glück, unser kleines Lächeln teilen! Wie IBM schon früher meinte, lasst uns die Welt ein wenig smarter machen!




Freitag, 4. Mai 2018

Gedanken-Brösel, Folge 21-2018: Die Weitsicht von Karl Marx

Eines ist ja definitiv klar und richtig, er hatte mit seinen Thesen und Visionen schon recht. Zum Beispiel: Wir sind auf der Welt, um diese für unsere Kinder als einen besseren Ort zu hinterlassen. Die Realität ist leider eine andere. Wie wir dieser Tage erfahren haben, sind die Ressourcen für dieses Jahr schon verbraucht – und wir waren da erst im Monat April. Und die ernste Frage, die sich damit aufdrängelt, lautet: Warum gehen wir so sorglos mit unserer Umwelt, unseren Mitmenschen um? Und kann mir bitte mal jemand erklären, warum wir jetzt höhere Ausgaben für die Rüstung brauchen, ja brauchen wir denn überhaupt Rüstung? Wenn wir in der Geschichte der Menschheit zurückblicken in eine Zeit, als die Menschen gar keine Waffen hatten, friedlich nebeneinander lebten und sich nur um Nahrung sorgen mussten, war dieser gegenseitige Hass nicht vorhanden! Der Reichtum dieser Welt ist ja wohl so groß, dass es wirklich und definitiv für Alle reicht und es sogar Überfluss gibt. Das Geld, dass jedes Jahr für Waffen ausgegeben wird, könnte man bestimmt besser für die Sauberhaltung der Luft und der Meere etc. ausgeben, was auf jeden Fall sinnvoller wäre. Dann müssten wir auch nicht irgendwelche Böden und Äcker überdüngen und zerstören, wir müssten nicht die Bienen ausrotten, sondern könnten all das sein lassen und stattdessen normal und anständig nebeneinander leben. Und es muss jetzt keiner ankommen und meinen, na Rüstung schaffe doch Arbeitsplätze. Wenn man mit einer Keule einem Menschen das Knie zertrümmert, schafft das auch Arbeitsplätze, und zwar in der Chirurgie!

Die nächste reale Erklärung von Marx war, dass der Kapitalismus sich immer wieder selbst anfeuern und neu erfinden muss. Der Mensch glaubt, er muss sich immer neue Dinge kaufen und anschaffen, was am Ende totaler Blödsinn ist. Niemand kann mir sagen, was daran so wichtig ist, in einem Haushalt 5 verschiedene Fernseher zu haben, im Kinderzimmer, Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche, Bad, wo man ja doch meist nur auf ein einziges Gerät schauen kann. Je mehr ich über diese Dinge nachdenke, umso sinnloser erscheint ja wohl das eigene Dasein. Jeden Tag wird man beschimpft, wenn man andere Gedanken hat, fast sogar als Terrorverdächtiger gesehen, nur weil man diesen ganzen Quark nicht mitmachen will. Alles nur, weil dieses menschenunwürdige System es so will, wenn man darüber nachdenkt, könnte man fast kotzen.

 Und Prominente, Wirtschaftsbosse, Politiker werden hofiert, ihnen wird der Hintern gepudert und alles nachgetragen. Doch wir werden kontrolliert und überwacht, Erich Mielke hätte seine helle Freude daran. Schauen wir doch mal auf die neuen Polizeigesetze in Bayern. Die gleichen Nasen, die so etwas beschließen, sprechen von freiheitlicher, rechtlicher Demokratie. Was ist denn daran Freiheit, wenn Telefone, Konten, Computer überwacht werden, nur weil die Polizei das so möchte, quasi ohne richterlichen Beschluss? Und weil die meisten Mitmenschen auch nicht mehr richtig nachdenken, sondern nur irgendwelchen bunten Bildchen im TV und in der Werbung hinterherhinken, finden sie es in Ordnung, wenn unser Heimatminister sogenannte Ankerzentren für Asylbewerber und Flüchtende einrichten will. Das ist doch genauso, als würde man die Menschen in Lagern einsperren, es fehlen ja nur noch Wachtürme und Stacheldraht drumherum. Sie sollen nun auch keine Geldleistungen, sondern nur noch Sachleistungen bekommen. Menschen, die mit nichts auf der Haut geflohen sind und vielleicht wieder in ihr Land zurückgehen, sollen einfach kaserniert werden. Es gibt keinen Grund, sowas gut zu finden. Im Endeffekt entstehen nur neuer Hass und Neid; und Neid bringt Menschen auf die unsinnigsten Ideen. So kann auch wieder weiterer Terror entstehen. Und das geschieht alles wieder durch die großartigen Christen, Retter des Abendlandes. Also ich kann mir nicht vorstellen, dass der Typ, der damals ans Kreuz genagelt wurde, so etwas für die Menschen wollte. Wenn die Überlieferungen stimmen, stand er für eine menschliche Gesellschaft, wo alle friedlich nebeneinander leben können. Denn von jenem Typen kam der Satz: „Wenn Dich einer auf die linke Wange schlägt, dann halte ihm auch die andere hin.“ Was bedeutet, nur wer von Gewalt aussteigt, bringt auch andere dazu, auf Gewalt zu verzichten. Schlaue Indianer der Cree sagten voraus: „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet Ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“ Wen wir alle diese Sätze nicht bald mal verinnerlichen, werden wir alle langsam vor die Hunde gehen.

Ich für meinen Teil glaube fest daran, dass es noch nicht zu spät für ein friedliches Miteinander für alle Menschen ist. Nach wie vor bin ich dafür, den Tag mit einem Lächeln beginnen und enden zu lassen statt mit Gewalt und Hass sich das Leben schwer zu machen.