Sonntag, 18. Februar 2024

Gedanken-Brösel 315: Fußball ist unser Leben, wir lieben Fußball, Fußball ist unsere Welt... bla bla u.a.

Fan-Proteste, sicher irgendwie eine gute Sache. Vor ein paar Jahren, als es um die Anstoßzeiten und Ticketpreise ging, gab es das schon mal. Woche um Woche Schweigen am Anfang, schnell sind da Zahlen von mehreren 100.000 Menschen zusammengekommen. Zahlen, wovon der Gewerkschaftsbund am 1. Mai nur träumen kann. Doch es änderte sich damals nicht so wirklich etwas, die Ticketpreise sind gestiegen, Anstoßzeiten wurden verändert. 

Diesmal geht es um Geld, um Investoren, um bla bla bla. Es fliegen erst Schokoladentaler und jetzt Tennisbälle auf den Rasen. Die Folge: Spielunterbrechung für mehrere Minuten. Was natürlich das Bezahl-Fernsehen prima für Werbung während des Spiels nutzen kann. Man nennt so etwas wohl ein Eigentor. Auch finde ich das alles recht "zu kurz" gedacht. Profifußball ist eine Ware, ein Geschäft, und wenn man das nicht mag oder will, sollte man nicht hingehen, sich nicht auch noch ein Sky- oder DAZN-Abo zulegen. Einfach mal dem Ganzen fernbleiben oder reingehen, Transparente hinhängen und wieder gehen, solange bis etwas erreicht wird. Doch mit dem Unsinn von Spiel-Unterbrechung wird nicht viel passieren. Irgendwie wird es kleine Zugeständnisse geben, und dann kommen sie doch, die Geldgeber. Sie werden es begründen mit „weil die Spieler so teuer sind“, "weil die Gehälter der Spieler so hoch sind“. Nein sie sind so hoch, weil die Investoren da sind, den Fußball als Marke sehen, als Geschäftsmodell, um Geld zu machen. Wenn ich das nicht will muss ich es einfach boykottieren. Auch auf die Gefahr, dass man vielleicht international nicht mithält, dafür aber ehrlich ist. Sonst wird das verpuffen wie ein Furz am Morgen. 

Auch wäre es schön, wenn sich alle für ihre Belange mal sonst so einsetzen würden. Zum Beispiel, wenn es um Krankenkassenbeiträge geht oder um die eigene Rente. Aber da gibt es ja ein Sky-Abo dazu, nur Armut vielleicht später. Aber es lenkt so schön ab. Fan-Proteste, alle sprechen darüber, so wie über Leute, die sich auf die Straße kleben und einen Stau verursachen, jedenfalls sollen wir das glauben, dass der Stau deshalb da ist. Also es klebt zur Zeit niemand auf der Straße, und die Staus werden immer länger, ist vielleicht doch ein anderer Grund. Somit haben wir aber immer etwas, um uns aufzuregen. 

Sonst würden wir uns womöglich noch aufregen darüber, dass seit Jahrzehnten nicht in unsere Schulen investiert wird, das Pflegeeinrichtungen Gewinne abwerfen müssen und es eben nicht um uns Menschen geht. So ist das eben im Kapitalismus. Um Geld und Macht geht es, nie um die Menschen. Doch wir hätten es in der Hand, wenn wir uns nicht ablenken lassen würden und eben zueinander stehen, eine gerechte Welt ist möglich! 









Sonntag, 11. Februar 2024

Gedanken-Brösel 314: Mein letzter Blog…

Dieses wird mein letzter Blog! 

Die Zeiten sind irgendwie komisch geworden, oder es kommt mir zumindest so vor. Alle scheinen unzufrieden, es wird viel geschimpft, gemeckert und es muss ein Schuldiger her. Natürlich sind die Zeiten nicht einfach, es gibt jede Menge Probleme und vieles, was unsere „Oberindianer“ da so machen, erwirkt den Eindruck, dass sie einiges nicht bis zu Ende gedacht haben. Doch kann Jeder von uns es besser? Und wenn ja, warum macht er/sie das dann nicht? Warum engagieren sich so wenige Menschen, und die Leute, die vielleicht noch ehrenamtlich unterwegs sind, werden ausgelacht bzw. müde belächelt.

Doch wenn nichts mehr geht, dann sei doch stolz auf Dein Land oder Deine Herkunft. Beides ist nur ein Zufall, man kann vielleicht froh sein, dass man hier geboren ist und nicht in einer Höhle in Afghanistan oder irgendwo, wo es nix zu essen gibt oder Folter und Unterdrückung an der Tagesordnung sind. Doch hier schreien einige Leute schon, dass sie in einem Unrechtsstaat leben, weil sie GEZ-Gebühren bezahlen oder sich an Verkehrsregeln halten müssen. Und warum soll ich eigentlich auf mein Land stolz sein? Das Land kann auf mich stolz sein, ich, der hier Steuern zahlt. Menschen, die dafür sorgen, dass die Sozialsysteme noch funktionieren, dass bei einem Brand die Feuerwehr kommt oder der Krankenwagen, wenn es nötig ist. Aber diese werden dann noch beschimpft. Stolz, ein Deutscher zu sein? Auch so etwas, womit ich nichts anfangen kann, weshalb? Weil dieses Land Goethe und Beethoven hervorgebracht hat oder weil wir 4 x Fußballweltmeister waren? Wir haben aber auch 2 Weltkriege mit zu verantworten und industriellen Massenmord. Es wurden Menschen vertrieben, verfolgt, ermordet, nur weil sie nicht in das vorgeschriebene Bild passten. Also nichts, worauf ich stolz sein könnte. 

Dennoch bin ich froh, hier zu leben. In einem Land, wo ich meine Meinung sagen kann. Wo ich eine Demo anmelden kann, die sich auch gegen die Regierung wendet. Wo im Fernsehen (auch wenn einige Menschen meinen, es sei Staatsfernsehen und alles gleichgeschaltet) die Regierung kritisiert wird, wo z. B. merkwürdige Machenschaften von Politikern mit der Wirtschaft aufgedeckt werden (wie der Fall René Benko, lief gerade auf Phönix) Ja, es läuft nicht alles rund, und es könnte, nein, müsste besser, vor allem gerechter sein. Mehr Geld für Schulen und Bildung, mehr Geld für die Sozialsysteme, und ja, wenn man schon in andere Länder Geld investiert, doch bitte auch hier vernünftige Investitionen starten und nicht ewig an der Schuldenbremse festhalten, bei aller berechtigten Kritik, bei allem berechtigten Unmut lassen. Hören wir doch einfach mal auf den Verstand und nicht auf Populisten. So etwas ging schon mal schief. Da ging es auch um Stolz, Vaterlandstreue usw. Seien wir froh, dass wir in diesem Mutterland leben.

So, das war er mein letzter Blog… also mein letzter Blog mit 57 Jahren!