Donnerstag, 21. Mai 2020

Gedanken-Brösel: Fuck the system

Fuck the system, das hört man ja in diesen Tagen öfter. Ein Aufruf zum passiven und aktiven Widerstand, obwohl doch viele Verschwörungsdödels gerade dabei sind, Panik zu verbreiten mit Berichten über Massenimpfungen, Implantation von Mikrochips unter der Haut und mehr. Diesem Irrsinn möchte ich mich natürlich nicht anschließen. Und ich möchte nicht leugnen, dass es dieses Virus/diese Pandemie gegeben hat. Ich war auch von der ersten Rede meiner von mir nicht gewählten Regentin begeistert. Selten sprach sie mit so viel Empathie und für mich verständlich!

Aber all diese doch am Anfang verständlichen Dinge, die mir schlüssig schienen, verschwinden langsam, aber sicher. Und blöderweise kann ich mir gut vorstellen, dass sie dieses Virus für andere kleine perfide Dinge nutzen. Vielleicht wollen sie unsere Online-Faulheit bei der Anmelderei ein wenig in Schwung bringen? Google und Apple haben ja schon eine schöne Schnittstelle zusammengebastelt, damit Google und andere Tracking Apps funktionieren. Dem einen oder anderen Nutzer stehen die Schweißperlen schon auf der Stirn, willkommen in der Überwachung!? Oder was hat dieses ganze Angemelde zu bedeuten? Heute macht der Fernsehturm wieder auf, aber man muss sich vorher online anmelden. Juchhu, Menschen ohne Internet oder Handy, die dennoch aktiv am Leben teilnehmen möchten, sind schon mal ausgeschlossen.

Überhaupt muss man sich überall online vorher anmelden, in Museen, im Tierpark, warum? Damit Gaststätten, Kultureinrichtungen wissen, dass da jemand kommen wird? Das würden sie doch auch sehen, wenn jemand vor der Tür steht. Warum also? Und warum werden die Menschen zum kontaktlosen Bezahlen getrieben? Schon das Wort ist sinnlos, sobald man die Karte auflegt oder einsteckt, gibt es ja Kontakt. Das Bargeld soll weg, meint man. Das ist doch der große Traum von Herrn Schäuble: Kein Bargeld mehr, jede noch so kleine oder große Zahlung wird lückenlos dokumentiert und überprüft. Menschen können nicht mehr "nebenbei" arbeiten, Trinkgeld für Friseure, Kellner, Service gibt es wohl auch nicht mehr. Endlich wissen sie, was wir die ganze Zeit mit unserer Knete machen, ein Wunsch wird wahr.

All die Nasen, die uns nun Vorschläge machen, redeten vor ein paar Wochen und Monaten noch anders, von Überwachungsstaat, Staatssicherheit war da die Rede. All dieses Geplapper ist nun vergessen, heute werden Daten, Daten, Daten gesammelt, ohne dass wir wirklich wissen, was damit passiert. Ist jemandem das schon mal aufgefallen, wenn man auf dem Handy die Adresse eintippt, kommen gleich Vorschläge, wo man bereits gewesen ist. Wenn man ein Fahrrad kauft, kommt prompt Amazon um die Ecke und schlägt vor: "Fahrradsattel, das könnte Sie auch interessieren."

Also ich denke schon, man sollte etwas aufpassen mit den persönlichen Daten. Meine Daten gehören mir, aus, Schluss, Feierabend! Und ich will nicht, dass sie damit machen können, was sie wollen. Natürlich geht es in der digitalen Welt nicht ohne Daten, aber es muss drin sein, dass man weiß, was damit gemacht wird. Und dass die Informationen der Tracking App gleich wieder gelöscht werden, glaubt doch kein Schwein. Da sind gewisse Leute viel zu wild drauf zu erfahren, was ich mache und tue. Und man spricht ja auch davon, was bleibt und dass wir aus der Krise lernen.

Auf einmal ist die Fleischindustrie im Gespräch und dass man da was machen müsste an den katastrophalen Zuständen. Aber a) die Fleischindustrie berichtet davon schon lange und b) Julchen Klöckner hat bereits auf die Missstände hingewiesen. Wovon reden wir also? Aber gut, wenn dann was passieren sollte gegen die schlechten Bedingungen, wird gleich der Bauernverband Sturm laufen, dass es so nicht gehen würde.

Heute konnte man online streiten gegen den Verkauf der S-Bahn. Was soll denn das, da sieht man doch auch gleich, wer dabei ist und hat die Daten?


Als Fazit bleibt, dass wir viele Dinge kritisch hinterfragen sollten und nicht einfach wie ein paar Lemminge hinterhertrotten und dann den Berg hinunterfallen. Also passt schön auf Euch auf, seid kritisch und genießt das schöne Wetter. Obwohl das ja auch so ein Ding ist, in den armen Ländern gibt es Überschwemmungen, nur damit hier die Sonne scheinen kann. Aber lassen wir das, das wird ein Thema für das nächste Mal! Kommt schön ins Wochenende und genießt das Leben!