Sonntag, 30. Oktober 2016

Gedanken-Brösel, Folge 28: Herbst der Veränderungen

Die Herbstsonne funkelt durch die Blätter an den Bäumen. Das Licht spiegelt sich in den Flüssen und Seen. Die Leute stapfen frohgelaunt durch das Laub und erfreuen sich an den Sonnenstrahlen.

Und wieder wird es ein Herbst der Veränderungen sein. Das klapprige Auto wurde verkauft. Ein viel zu teures Büro wird aufgegeben. Die Wände im kleineren, künftigen Büro werden neu gestaltet, der Fußboden wird dekoriert. Man könnte meinen, es ist ein Aufbruch in eine neue Zeit. Und es scheint so, als wenn es kurz vorher eine große Stagnation gegeben hätte. Das stimmt so nicht, das ganze Jahr über gab es viele Herausforderungen und Erneuerungen. Aber nun, wo man sozusagen auf der Zielgerade ist, wird noch einmal richtig Gas gegeben!

Und das geschieht nicht nur bei mir oder bei uns so. Wenn man sich umsieht, wird überall gebaut, neue Geschäfte eröffnen, die ersten vorweihnachtlichen Märkte öffnen, die Theater sind proppevoll. Dabei wird doch oft gemeint, der Herbst wäre eine Zeit der Düsternis.

Mir kommt es so vor, als wäre das in diesem Jahr nicht der Fall. Die Lichter überall am Abend leuchten wie Kinderaugen. Ich finde, es ist im Augenblick (gerade in den letzten paar Tagen) überall eine sehr positive Stimmung zu spüren. Und es wird nicht nur neue Geschäfte, Märkte, Bauten geben. Dem einen oder anderen mag ja vielleicht doch noch die große Liebe über den Weg laufen. Für den einen oder anderen wird es einen Aufbruch ins nun kommende Liebesleben geben. Aber vielleicht träume ich ja bloß, vielleicht ist es die Sehnsucht nach dem Glück.





Donnerstag, 27. Oktober 2016

Gedanken-Brösel, Folge 27: LA LA LA LA LA LA oder die Rückkehr meiner Helden

Es gibt ja fast nichts Schöneres als wenn einem Menschen durch gute Musik ein Lächeln ins Ohr und ins Gesicht gezaubert wird! Der Tag beginnt trüb, die Augen sind verquollen, der erste Kaffee brachte keinen Schwung. Man schleppt sich zum Auto, dreht den Zündschlüssel herum und dann - wie durch Zauberei - kommt im Radio ein Lied von einer Band, welche man schon lange nicht mehr gehört hat, z. B. heute New Order mit „Regret“. Und schon kehrt das Lächeln zurück, die Müdigkeit scheint verflogen.

Genauso ein schönes Ereignis ist für mich die Rückkehr meiner Helden aus den 80ern. Ich habe lange darauf gewartet, die Musik immer und immer wieder gehört, mir den Arm tätowieren lassen. Und nun kommen sie wieder zu Konzerten nach Deutschland, die Helden meiner Jugend, Depeche Mode! Und das sind sie bestimmt auch für viele andere Mitmenschen! Damals in den 80ern waren sie unsere Idole, und nun sind sie endlich wieder da - aber eigentlich waren sie ja nie wirklich weg.

Somit wird sich der kommende Winter ertragen lassen, wenn die Vorfreude auf das Frühjahr mehr und mehr steigt und dann im Mai die Konzerte der Tour beginnen. Und sicher geht es nicht nur mir so. Mit kleinsten Vorbereitungen, kleinen Winterkonzerten von Bands, die ähnlich gestrickt sind, bereitet man sich auf die Konzert-Höhepunkte im nächsten Jahr vor. So z. B. mit einem Konzert-Besuch bei And One, dessen Leadsänger Steve Naghavi nach einem Besuch eines Depeche Mode Konzertes die Band mit einem Freund gründete.

Und sind wir doch mal ehrlich, nichts ist so schlimm wie miese Musik! Sicher hat ja jeder Mensch einen anderen Geschmack und empfindet andere Musik als hörenswert. Aber dieser Mainstreamkram, welcher tagaus tagein von den Privatsendern plätschert, verpestet die Ohren. Dabei gibt es so viel gute Musik, aber eben auch viel Müll, das geht durch alle Richtungen.

Es muss nicht immer das Olympia-Stadion oder die Mercedes-Benz-Arena sein. Bei Konzerten im kleineren Rahmen lernt man oft viele gute Künstler kennen. Z. B. sind die Stadtstreicher so eine Band, welche wirklich gute handgemachte Musik spielt. Und so gibt es einige hörens- und sehenswerte Bands gerade in Berlin. Sicher ist es toll, die Helden von damals wieder live zu erleben. Aber auch die kleineren Bands verdienen Aufmerksamkeit!

Gute Musik kann einem ein Lächeln ins Gesicht und ins Ohr zaubern – mir geht es jedenfalls so. Man bekommt gute Laune, man fängt an, auf der Arbeit zu tanzen und hüpft durchs Büro, denn gute Musik verbreitet immer eine gute Stimmung. Man hört morgens einen Song im Radio und ist schon voller Vorfreude auf das Konzert am Abend. Ein Leben ganz ohne Musik muss traurig und furchtbar sein. Musik schafft es, dass man viele Sorgen einfach vergessen kann, sie regt uns zum Nachdenken an. Musik bringt uns fröhliche Stunden und vermag, dass wir tanzen, aber auch, dass mal Tränen aus den Augen fließen. Wir schwelgen in guten und schlechten Erinnerungen wie die an den ersten feuchten Zungenkuss, welchen wohl Viele auf der Tanzfläche erfahren haben.


Also, liebe Leute: Hört mehr gute Musik, lasst Euch nicht verbiegen, was auch immer für Euch gute Musik sein mag!



Montag, 24. Oktober 2016

Gedanken-Brösel, Folge 26: Herbstdepressionen?

Nun ist es doch passiert, das herbstliche Wetter schlägt mit voller Wucht und nasskalter Trübhaftigkeit zu. Der Schal wird um den Hals gewickelt, die Mütze auf den Kopf gesetzt, der Kragen wird hochgestellt. Regentropfen schlagen an die Scheiben und ins Gesicht. Und schon beginnt sie wieder, die Sehnsucht nach schönem Wetter, Sonne, dem Latte macchiato im Straßencafé und der Leichtigkeit der vergangenen warmen Tage.
Sicher, die Menschen, welche sich noch kurz vor Kälteeinbruch verliebt haben, kuscheln sich nun zu Hause aufs Sofa und verschlagen sich unter eine warme Decke (das gilt natürlich nicht nur für neu verliebte Paare, sondern auch für all jene, welche bereits verliebt sind). Doch für einige Menschen kann es vielleicht wieder eine depressive Zeit werden. Traurigkeit und Einsamkeit machen sich breit, und die Regentropfen klopfen nicht nur an die Scheiben, sondern auch an die Seelen. Sehnsucht macht sich auf den Kissen breit. Und wenn einen der Tag am Morgen mit Nebel begrüßt und die Sonne sich nicht blicken lässt, kann einem schnell traurig ums Herz werden.
Da tut es gut, wenn man wärmende Worte empfängt, fröhliche Menschen trifft, Freunde uns aufbauen. So muss man den Tag nicht damit verbringen, Trübsal zu blasen. Man kann auch mal aus dem Haus gehen und z. B. eine Ausstellung besuchen. Freunde reichen uns helfend die Hand und nehmen uns mit auf eine kleine Reise. Und wenn es nur um die nächste Ecke ist, so dass Trübsal sich nicht breit machen kann und man merkt, man ist nicht allein auf der Welt. Niemand sollte einsam sein. Sicher ist es auch mal schön, sich kurz allein auf die Couch zu kuscheln, z. B. mit einem spannenden Buch, einer Tasse heißem Tee oder einem Glas Wein, bei Kerzenlicht. Aber man darf sich von der Lethargie nicht einfangen lassen, das ist keine Option. Das Leben ist trotz seiner Nicht-immer-Einfachheit schön, zu lieben und zu lachen sind immer gute Alternativen. Also: Runter vom Sofa und rein ins Leben!



Donnerstag, 20. Oktober 2016

Gedanken-Brösel, Folge 25: Freundschaft und Freundlichkeit

Freundschaft ist nicht einfach nur ein Begriff oder ein Gruß, wie damals bei der FDJ. Freundinnen und Freunde gehören zum Leben. Sie kommen und gehen, einige wenige begleiten uns ein Leben lang.

Freundschaften sind ein sehr wichtiger Bestandteil des Lebens, oftmals sogar sind gute Freundinnen und Freunde wichtiger als die eigene Familie. Die Familie kann man sich nicht aussuchen, Freunde schon! Man verbringt im Leben viel Zeit mit Freunden. Manchmal ist es nur ein kurzer Zeitausschnitt, manchmal eine Ewigkeit.

Oftmals behandelt man Freundinnen und Freunde aber stiefmütterlich. Man nutzt sie aus, man erwartet, dass sie immer für einen da sind und einem zuhören, wenn man ihnen sein Leid klagt, sich ausheult. Der Pulli des Freundes ist getränkt mit unseren Tränen des Liebeskummers... Das Gute daran ist, dass man selbst ebenso immer für die Sorgen und Nöte der Freundin/des Freundes da ist und sich oft die gleichen Wehklagen anhören kann, wenn z. B. jemand es nicht schafft, aus einer unglücklichen Beziehung auszubrechen. Aber man ist für den Freund da und nimmt sich Zeit zum Zuhören. Nicht immer kann ein guter Rat gegeben werden, doch man bietet eine Schulter zum Anlehnen. Das Leben ist ein Geben und Nehmen.

Es gibt Freundschaften, welche schon im Kindesalter, in der Schule oder mit Beginn der Lehrzeit beginnen und ein ganzes Leben lang halten. Bei vielen Menschen sind diese Freundschaften stabiler als die eigene Ehe. Im Laufe des Lebens freunden wir uns normalerweise mit vielen Menschen an, aber oft gibt es nur ein oder zwei richtig tiefe Freundschaften.

Solche, bei denen man wirklich mitten in der Nacht unangemeldet vor der Tür stehen und über seinen Kummer reden kann. Oder andere, die spontan die Tasche packen und mit einem ans Meer fahren würden. Gute Freunde steigen nach einem anstrengenden, arbeitsreichen Tag trotzdem ins Auto und fahren über 500 km, um am Abend noch beim Live-Konzert des besten Freundes dabei zu sein zu können. Gute Freundinnen und Freunde begleiten einander zu unliebsamen Pflicht-Terminen und leisten moralischen Beistand.

Kommen wir nun mal zur Freundlichkeit. Hin und wieder frage ich mich schon, wohin ist sie eigentlich verloren gegangen wie der gute alte Anstand? Es gibt viele Tage, wo scheinbar die Garstigkeit gewinnt, als würde es unter den Menschen einen Wettstreit geben nach dem Motto: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der Garstigste im Land?“ In Bus und Bahn wird geschubst und gedrängelt, man rammelt die Mitmenschen beiseite, nur um am Morgen einen Sitzplatz zu bekommen. Zum Feierabend wiederholt sich das Schauspiel. Bei Sport-Veranstaltungen oder Konzerten wird vorgedrängelt, was das Zeug hält, um einen kleinen Vorteil zu erhaschen und z. B. eine halbe Minute früher am Bierstand zu sein, aber eigentlich ist das doch sinnlos?! Auf der Straße erlebt man das gleiche Spiel. Man könnte denken, man ist umgeben von Gladiatoren mit Streitwagen. Und es gilt, bloß keinen anderen Fahrer in eine Lücke hineinzulassen, um dann an der nächsten roten Ampel der erste Fahrer in der Auto-Kolonne zu sein. Glücklicherweise sehen es ja viele Menschen genauso wie ich, doch blöderweise machen fast alle mit...

Oftmals sind unsere Ordnungsmacht und Obrigkeit auch nicht besser. Z. B. passierte es an einem schönen Sonntag im Herbst, dass die Gärten der Welt letztmalig vor der IGA geöffnet hatten. Die Menschen wurden eingeladen, an diesem Tag bei freiem Eintritt die Gärten zu besichtigen und sich den Fortschritt der Bauarbeiten für die IGA anzuschauen. Ca. 25.000 Menschen nutzten es auch und bummelten glücklich über das Gelände, einige von ihnen allerdings nur fast zufrieden. Da es einen großen Mangel an Parkplätzen gab – die Parkräume für die IGA sind noch nicht fertig – war man gezwungen, sein Fahrzeug abzustellen, wo man gerade ein freies Fleckchen fand, leider nicht immer korrekt. – Und zack, die Räuber in Verkleidung des Ordnungsamtes waren schon hinter dem Baum hervorgesprungen und schrieben eifrig Strafzettel. Da frage ich mich schon, was hier schief läuft. Erst laden Bezirksamt und Gärten der Welt die Menschen zum Besuch und zahlreichem Erscheinen ein, und wenn die Menschen dann kommen, wird die Parkplatznot rigoros ausgenutzt – ein Schelm, wer Böses dabei denkt!

Manchmal sinniere ich auch über die doch mangelnde Freundlichkeit in unseren Behörden. Bitte nicht falsch verstehen, es gibt dort viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche einen guten Job machen, welche höflich und hilfsbereit sind. Doch einigen Mitarbeitern dort möchte man am liebsten zurufen: „Entschuldigen Sie bitte,  dass ich herkomme und Sie arbeiten müssen. Bitte entschuldigen Sie mein Anliegen und dass ich einen neuen Ausweis benötige.“


Ich möchte hier eine Lanze für die Freundlichkeit brechen, und wie ich schon erwähnte, Sie/Euch dazu einladen, den Tag doch lieber mit einem Lächeln zu beginnen. Und Freundlichkeit ist eine Zier, besser geht es wohl mit ihr.


Freitag, 14. Oktober 2016

Gedanken-Brösel, Folge 24: Vornamen


Neulich hatte ich ein Gespräch mit einer lieben Frau, welche ich sehr schätze. Wir sprachen über dies und jenes, und auf einmal fiel mir ein, dass ich ihren Vornamen wirklich sehr mag. Daraufhin stellte ich fest, dass man sich eigentlich gegenseitig nur noch wirklich selten mit dem Vornamen anredet. Guten Freunden gibt man meist Spitz- oder Kosenamen, und mit der Zeit geht es soweit, dass man sich selbst kaum noch erinnert, wie denn eigentlich der bürgerliche Name korrekt lautet.

Da stellt sich mir die Frage, warum sollten wir uns denn nicht wieder beim Namen nennen, was ist so unangenehm daran? Was ist passiert, dass wir uns kaum noch namentlich anreden? Je mehr ich darüber sinniere, umso mehr Menschen fallen mir ein, welche mich ebenfalls schon lange nicht mehr mit dem Vornamen angesprochen haben. Selbst die Eltern tun das nicht, oft hört man sie sagen: „Lieber Sohn oder liebes Töchterlein, mein Kindchen“ aber dass er/sie Sohn/Tochter/Kind sind, wissen sie doch selbst. Und wie hieß es in der Schule: „-chen und -lein machen große Dinge klein.“

Sicher zeugen Kosenamen oder Spitznamen von einer gewissen Vertrautheit, die Menschen sind einem ans Herz gewachsen. Aber warum nicht mal wieder den guten Vornamen benutzen? Die meisten Vornamen sind doch von den Eltern über Wochen und Monate mit Bedacht ausgewählt worden, größtenteils passen sie wirklich zum Menschen.

Und hört man die Namen Elvis, Bob, Helene, Angela, Hillary, Donald, Pippi, Gustav, ... hat man schnell bestimmte Bilder vor Augen – mir geht es jedenfalls so. Früher wurden die Vornamen ja oft nach bestimmten religiösen Überlieferungen oder familiären Regelungen vergeben, z.B. bekamen die Kinder oft als Zweitnamen den Namen des Vaters, Großvaters, der Mutter oder Großmutter. Königshäuser haben ihre eigenen Traditionen, so werden z. B. die dänischen Könige seit über 400 Jahren entweder Christian oder Frederik genannt. - Heute ist es wohl vor allem eine Frage des Gefallens und guten Geschmacks. Ich weiß nicht, ob Vornamen sogar Einflüsse auf das spätere Leben des Kindes haben können, wie man so manchmal liest. Aber ich denke schon, dass bestimmte Vornamen auch eine gewisse Erwartung beim Gegenüber auslösen können.

Also ich habe mir vorgenommen, dass ich ab sofort Menschen in meiner Umgebung mit dem schönen Vornamen anreden werde, also statt Chrissi Christian sagen, Steffen nicht Steffie nennen und Moni mit Monika anreden.


Donnerstag, 13. Oktober 2016

Gedanken-Brösel, Folge 23: Das Ding mit der Liebe

Ich dachte, es wäre Liebe, aber ich stellte fest, dass ich nur Hunger hatte. Aber Hunger ist ja bekanntlich auch eine Form der Liebe – man sagt ja nicht ohne Grund, Liebe geht durch den Magen. Und sich an einem guten Essen zu erfreuen, kann schließlich ein Genuss sein. Leider war es bei mir aber nicht so einfach.

Dabei geht es mir wie so vielen anderen Menschen. Wir sind auf der Suche nach der großen Liebe und den Schmetterlingen im Bauch. Nach dem Kribbeln, der Unruhe und dem Zittern am Morgen, wenn man denkt, die Minuten vergehen wie Stunden - wann sehe ich endlich die Liebste/den Liebsten wieder? Man bringt keine normalen Sätze zustande, man hat Herzrasen, man sieht die Sonne hinter den Regenwolken, und es kribbelt, kribbelt, kribbelt.

Doch bedauerlicherweise hält dieses Gefühlt nicht immer so lange an, und wir vermissen es dann. Einige Menschen schaffen es ja, eine ordentliche Portion davon in den Lebensalltag zu retten. Meine Eltern z. B. sind so ein positives Beispiel davon. Selbst nach 50 Jahren Ehe und noch mehr gemeinsam verbrachten Jahren gehen sie Hand in Hand über die Straße und küssen sich. Ich bekomme dabei feuchte Augen und einen wehmütigen Blick – das hätte ich auch gern. Bitte packen Sie es mir zum Mitnehmen ein!

Dummerweise habe ich so eine glückliche Beziehung nicht hinbekommen. Was blieb, sind Narben ohne Ende auf der Seele. Es ist noch nicht lange her, da hatte ich eine Beziehung, und diese war gut. Aber für die eine große Liebe hatte ich alles aufgegeben und geopfert, wenn man so will. Das Konto wurde geplündert, die gerade erst bezogene Wohnung in Brand gesteckt. Für diese eine Frau, welche ich schon ewig im Auge hatte, aber dachte, dass ich bei ihr nie eine Chance haben würde, schmiss ich alles hin. Und dann war es zurück, das Kribbeln im Bauch, die Welt drehte sich im Kreis. Doch je mehr Zeit verging, umso mehr ich mich hineinsteigerte und in die Beziehung investierte, blieben die verliebten Gefühle. Das Kribbeln und die Schmetterlinge im Bauch gingen nicht weg.

Irgendwann stellte ich fest, dass es auch eine Art Hunger war – ein Hunger und Schrei nach Liebe und geliebt werden. Kein Wunder, ich aß ja kaum noch etwas, weil ich ständig von meinen Gefühlen übermannt wurde, von himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt, wenn die Liebste mir absagte - und das oft innerhalb von wenigen Minuten. Meine Freunde beklagten sich schon, dass ich immer unangenehmer und übellauniger wurde. Es folgte eine Zeit der Selbstzweifel. Bin ich denn nicht fähig zu lieben? Kann ich es denn wirklich nicht? Ist es die sogenannte Strafe für gebrochene Herzen in der Vergangenheit, für mein nicht immer nettes Benehmen auf dem Schlachtfeld der Liebe? Und so trotte ich vor mich hin und bin wieder auf der Suche nach der Liebe. Dabei stelle ich fest, man verkrampft mehr und mehr, die Leichtigkeit geht verloren. Eigentlich ist es an der Zeit, wieder zu sagen: Nanu, es ist ja gar kein Hunger? Ich bin verliebt!