Dienstag, 14. März 2023

Gedanken-Brösel: „Im Westen nix Neues“ oder: „Aus dem Westen“

In den letzten Tagen und Wochen fand ich persönlich die Nachrichten bzw. einige Berichterstattungen recht anstrengend, Vieles war mir zu einseitig oder hatte etwas von Polemik oder Propaganda. Ein Politiker von der CDU meinte: „Wir wählen die Freiheit...“ (abgeleitet von einem alten Adenauer-Zitat, da folgte noch „statt Kommunismus“) „… statt Staats-Kapitalismus wie in Russland.“ Doch soweit ich mich erinnere, leben wir im Kapitalismus, der vom Staat gefördert und unterstützt wird. wir leben in einem Land, wo man über die Kindergrundsicherung diskutiert, Kinder haben ja keine Lobbyverbände wie die Autoindustrie oder die Herren von der Rüstung. In einem Land, wo die Gesundheitsversorgung nur noch wirklich gut klappt, wenn man privat versichert ist. In einem Land, wo die Mieten nicht gedeckelt werden, weil das ja ein Eingriff in den Markt wäre, aber wo es gleichzeitig Prämien für Autos (E-Mobilität) gibt, was natürlich kein Eingriff in den Markt ist.

Der Begriff Freiheit ist in den letzten Tagen so strapaziert worden, dass ich das Gefühl hatte, welche Freiheit meinen sie eigentlich, die der Rüstungsindustrie oder die Freiheit der Energie-Konzerne. die ja auch machen können, was sie wollen. Wann immer es Vorschläge gibt, dies zu reglementieren, kommt sofort aus der konservativen Ecke: Das geht nicht, wir leben nicht im Sozialismus. Also es erweckt den Eindruck, wann immer es für die Menschen um etwas gehen könnte, wäre es Kommunismus oder so, wann immer der Staat Konzernen hilft, ist es Freiheit und gut. Aber wahrscheinlich bin ich einfach zu dumm, um die Freiheit zu erkennen.

Auch war „Frieden schaffen ohne Waffen“ nur so lange gut, wie es als Protest damals aus dem Osten kam. Meiner Meinung nach war es damals eine richtige Aussage und ist es heute erst recht. Krieg ist immer Menschenverachtung und Waffen töten, sie sind zu nichts anderem da. Und es verdienen immer einige Wenige daran, die dann blöderweise auch noch gefördert werden. Was könnte man mit all dem schönen Steuergeld auf der Welt anfangen, wenn man es nicht in Armeen und Rüstung stecken würde. Mag sein, ich bin ein Träumer oder Spinner, doch ich bleibe dabei: Waffen bringen nur Leid, Elend und Unglück.

Es wäre auch schön, wenn sie mir nicht ständig den guten Amerikaner verkaufen wollen würden, ein Land, das sich überall einmischt, viele Länder schon mal überfallen hat, Regierungen stürzte (z. B. Chile), da sollte man schon einige kritische Blicke darauf werfen. Natürlich ist das inakzeptabel, dass Russland die Ukraine überfallen hat, egal ob sich Russland bedroht fühlte. Es ist kein Grund, ein anderes Land zu überfallen, Menschen zu töten, Menschen, die nichts dafür können, was ihre Regierungen so für einen Unfug treiben.

Auch was uns hier sonst so präsentiert wird, der Angriff auf die Gas-Pipeline ist nun angeblich nachgewiesen worden und kam aus der Ukraine. Doch unser Verteidigungsminister muss anmerken, es könnten natürlich auch russische Söldner unter falscher Flagge gewesen sein. Erinnert mich so ein bisschen an 1939 Überfall auf den Sender Gleiwitz...

Sollte nicht unsere Freiheit darin bestehen, dass wir uns überall von solchen Regierungen trennen, Regierungen, die nur das Kapital im Vordergrund sehen, die diskutieren, wenn es um Kinder, Gesundheit, Versorgung geht? Aber gleich und schnell wird reagiert, wenn es um die wirtschaftlichen Interessen geht. Regierungen, die korrupt sind, ihr Volk in Kriege stürzt… Ja, es gilt die Freiheit überall zu verteidigen. Damit wir immer auch das Recht behalten, unsere Meinung zu sagen, man nicht als ewig Gestriger oder Trottel beschimpft wird, wenn die eigene Meinung eine andere ist als die vorgegebene. Lassen wir uns nicht alles gefallen!