Montag, 27. November 2017

Gedanken-Brösel, Folge 98: Im Warteraum des Lebens

Da fährt man nun so durch diese düstere Jahreszeit, und es hat hin und wieder den Anschein, als würde es nie, nie wieder hell werden. Der Himmel scheint auch jeden Tag nur zu heulen, als wenn es eine unbegrenzte Menge an Himmelstränen geben würde. Sicherlich gibt es viele Gründe, wo man meint, es ist ja alles zum Heulen, nichts läuft. Und hin und wieder sitzt man dann auch im Wartesaal des Lebens und wartet, dass man abgeholt wird, dass der Zug des Glückes einen einsammelt und ab geht's! Viele, wenn nicht sogar die meisten Menschen, sind bereits abgeholt worden und haben die große Liebe, die ersehnte Freiheit gefunden. 
Einige Menschen müssen Umwege machen, kommen an Stationen, die besetzt sind oder wo es nicht weitergeht. Einige davon verkacken es völlig und rammeln gleich in Richtung Endstation. Und wenn man schon mal so ein paar Runden hinter sich hat – der Eine oder Andere weiß, wovon die Rede ist, man das Glück in der Hand hatte und es dann wie Sand in der Eieruhr davonrann, dann sitzt man da und sieht, wie die Zeit aus dem Rahmen tropft. Man träumt hin und wieder vor sich hin und sieht seinen Träumen beim Zerplatzen zu.
Und gerade in dieser doch so düsteren, dunklen Jahreszeit sind viele Menschen melancholisch und haben nicht nur tiefhängende Augen, sondern auch tiefhängende Gedanken. Bei manchen Leuten scheinen die Schatten unter den Augen gar nicht mehr wegzugehen. Aber – und das sollte uns jetzt alle immer froh stimmen – nach dieser regenverheulten Jahreszeit wird es auch wieder hell! Auch wenn einem das ganze Fest der Liebe und Freude aus den Ohren kommt und uns meist anödet, am Ende wird es doch immer ein friedliches, besinnliches Fest. Und der Eine oder Andere kommt zur Ruhe, kann den fetten Weihnachtsbraten genießen und sich dann zufrieden auf den Wanst hauen, na, das ist doch nicht alles so schlecht. Und in der Tat, in der Welt, wo wir leben, geht es uns doch recht gut. Wir leben zufrieden, sind von Hunger und Krieg verschont und von Armut nicht betroffen. Was nun nicht heißt, nicht auch mal über den Geistes-Tellerrand zu schauen. Und wenn man eine arme Seele am Wegesrand sieht, kann man diese auch fröhlich in den Arm nehmen. Dem Einen oder Anderen reicht oft schon ein freundliches Wort, eine nette Geste, und schon zaubert man ein Lächeln ins Gesicht. 
Das passiert doch oft, beim Einkaufen steht irgendwo ein Grießgram oder eine total gestresste Verkäuferin. Schenken wir denen doch ein Lächeln und lassen den Frust nicht noch bei ihnen aus. Meist können sie doch selbst nichts dafür. Wenn man im Stau steht, ist niemand schuld außer man selbst. Und vielleicht bin ich auch ein romantischer Spinner, aber ich glaube fest daran, dass vieles im Leben mit einem Lächeln und Herzenswärme bessergeht. Denn wie schon ein alter Satz sagt, der verlorenste aller Tage ist der, wo man nicht gelacht hat – und das stimmt in der Tat! Es ist immer besser, lachend durchs Leben zu gehen und in den Zug des Lebens einzusteigen, als heulend dazusitzen. Denn sind wir traurig und griesgrämig, kommen wir nicht an den Stationen des Lebens an. Natürlich gibt es immer mal wieder kleine traurige Einschnitte, der Verlust eines lieben Menschen, eine zerbrochene Liebe, alles Ereignisse, welche die Dellen und Narben auf unserer Seele ausmachen. 
Aber ich bleibe dabei: Man sollte jeden Tag mit einem Lächeln beginnen. Schon morgens, wenn man sein zerknittertes Antlitz im Spiegel erblickt, sollte man es einfach angrinsen. Damit ist man gleich fröhlicher drauf, und der Tag beginnt mit einem Lächeln im Gesicht!


Dienstag, 21. November 2017

Gedanken-Brösel, Folge 97: Nach 60 Tagen...

Sollte der Kindergartengruppenleiter Frankyboy meinen, der große Kindergarten (namens Bundestag) geht nicht mehr und die kleinen Racker möchten nicht mehr miteinander spielen, dann muss er diesen auflösen. Und genau dann müssen in den nächsten 60 Tagen Neuwahlen stattfinden.
Und schon sind sie wieder da, die großen Demagogen in unserer Fernseh-Funk-Medien-Landschaft und verbreiten leichte Panik. Es fallen Sätze wie: Deutschland in Schockstarre – nicht regierbar – was wird aus Europa – was passiert mit uns – Deutschland ist doch der Anker der Stabilität – kriegen wir italienische Verhältnisse??? Es werden Szenarien düsterer Zeiten für Deutschland an den Haaren herbeigezogen. Ja, merken sie es denn noch, dass man mit diesen Äußerungen noch mehr Ängste und Unsicherheit schürt?
Jetzt erst einmal zu den Fakten: Wir haben eine Regierung, wenn auch nur eine geschäftsführende, und so schlimm ist das erstmal gar nicht. Es geht ja weiter, wir rennen ja hier nicht ohne Kopf herum. Und sollten Neuwahlen kommen, könnte man diese ja als Chance verstehen, wie das übrigens gestern die meisten im Radio und im Fernsehen befragten Menschen auch tun. Ein Schelm könnte jetzt denken, der Eine oder Andere könnte seine Stimme, die da falsch abgegeben wurde, korrigieren. Sonst hätte man ja nicht so schnell wieder eine Chance dafür.
Und da wir gerade von Chancen reden: Wir, der Souverän (Du und ich, das Staats- und Wahlvolk, von Martin Schulz so genannt), wir haben es dann ja in der Hand. Wir könnten, wenn wir wollen, uns eine Regierung wählen, die mal wirklich für unsere Interessen da ist. Wir können die dummdreisten braunen Spinner aus der blauen Partei davonjagen. Diese tun ja nur so, als ob sie was für uns Menschen, für das Volk machen wollen. Aber in Wahrheit planen sie, alles abzuschaffen und alles zu privatisieren.
Also bauen wir uns doch eine soziale Regierung! Eine Regierung, die sich darum kümmert, die Renten in Angriff zu nehmen, die da Sicherheit und Klarheit schafft, welche das marode Krankenkassen-System erneuert, die wirklich mal dafür sorgt, ein einheitliches, vernünftiges Bildungssystem zu schaffen, wo alle Kinder gleiche Chancen haben und es nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängt, welche Schulen sie besuchen. Eine Regierung, die für mehr Steuergerechtigkeit sorgt, damit auch die ordentlich zur Kasse gebeten werden, die bisher nur abkassieren. Eine Regierung, welche dafür sorgt, dass diese Dinge wie Paradise Papers oder Panama Papers endlich der Geschichte angehören. Eine Regierung, welche nicht mehr sinnlos Geld in die Rüstung stopft, sondern dieses Geld lieber nimmt und in Straßenbau und marode Schulen steckt. Eine Regierung, die dafür sorgt, dass alle Menschen eine vernünftige Altersbetreuung bekommen und dass Pflege- und Altenheime nicht mehr nur Abschiebestationen für die Menschen sind, sondern ihnen einen respektvollen und angenehmen Lebensabend ermöglicht. Eine Regierung, welche gegen drohende Altersarmut angeht. Und wenn wir schon davon reden, was wir für die nachfolgenden Generationen tun müssen, sollte auch endlich der Klimaschutz angegangen werden. Denn das sind aus meiner Sicht die wichtigeren Themen als ein Zuzug von ca. 70.000 Migranten, die man – angerechnet auf die Gesamtbewohnerzahl Deutschlands – gar nicht groß merken würde.
Also freuen wir uns doch auf Neuwahlen, nehmen diese als Chance und heulen nicht rum! Schließlich hätten diese Neuwahlen auch noch etwas Schönes: Die Abkassierer-Tante Frau Petry wäre dann wohl nicht mehr vertreten. Sie könnte in ihren kleinen braunen Sumpf zurückhüpfen und dort ein blauer Frosch werden.


Mittwoch, 15. November 2017

Gedanken-Brösel, Folge 96: Kalt, kälter, am kältesten

Kalt, kälter am kältesten - der Winter naht. Und damit meine ich nicht den nahenden meteorologischen Winter, welcher ja, so wie die Wetterleute sagen, auch ein saukalter werden soll. Nein, es geht um die soziale Kälte in diesem Land. Gerade erst sind aus den warmen Ländern die Paradise Papers bekannt geworden, wo mal wieder von den Reichen und Schönen und solchen Gutmenschen wie dem U 2 – Gockel Bono die Steuervermeidungsgeschäfte drinstehen. Und da sieht man wieder, dass sie es nicht nötig haben, zu bezahlen. Keine Woche später verkünden dann die deutschen Gerichte, das es völlig richtig ist, ALG 2 – Beziehern (volkstümlich Hartz IV genannt), nicht die komplette Miete vom Staat zahlen zu lassen. Die Menschen haben gerade mal 400 EUR, kommen kaum über die Runden und sollen nun für Miete und Strom auch noch selbst aufkommen?

Nein, bitte versteht mich nicht falsch. Ich bin nicht dafür, dass sie alles geschenkt bekommen sollten. Gute Leistungen müssen auch belohnt werden. Aber stets und ständig wird diesen reichen Heinis alles in den Hintern geschoben, sie bekommen alles, können ihre Jachten und Gemälde von der Steuer absetzen. Sie gründen Stiftungen, um ihr Geld woanders zu parken. Und Menschen, die eh schon wenig haben, denen wird noch mehr weggenommen. Die Masse der Armen dient da als Ausgleich, na irgendwo muss dieser Ausgleich ja herkommen. Da brauchen wir uns nicht mehr über soziale Kälte wundern und dass die Menschen das Vertrauen in die Politik völlig verlieren. 

So sieht man es ja im Moment bei den sogenannten Sondierungsgesprächen. Vorher palavern alle, wie wichtig ihnen der Klimaschutz sei, dass man Diesel stärker besteuern sollte, ja man hätte der Autoindustrie mal richtig „ans Knie treten“ können. Aber nein, nun wird lieber das Klima geopfert. Hauptsache, man tut keinem von den Oberen weh. Und somit fliegt uns das Klima bald um die Ohren, wir erleben bald eine neue Eiszeit. Man kann auch sehen, dass die Kälte immer mehr zunimmt. Viele Menschen kümmern sich nur noch um sich selbst. Parteien streiten um Posten und zerfleischen sich. Jeder denkt nur noch an das eigene Wohl. Da hilft auch keine Flucht in die Wärmestube mehr. Wenn wir nicht alle anfangen aufzupassen, wird das nix mit den rosigen Zeiten. Wir gehen dann einfach alle vor die Hunde – und da fällt mir auch kein versöhnlicher Satz mehr ein.

Doch Geld für Bundeswehreinsätze ist immer da. Die Grünen waren ja eigentlich Friedenskämpfer und Pazifisten. Und jetzt? Nun kommt die Bundeswehr vielleicht weiter, als die Großväter von einigen Abgeordneten jemals gekommen sind...Aber sie tun ja doch etwas Gutes, es soll 25 EUR mehr Kindergeld geben – wenn die Haushaltslage es zulässt. Mich wundert nur, dass die Haushaltslage Steuersenkungen und Bundeswehreinsätze zulässt. Wir könnten so viel Gutes tun, wenn es nur Steuergerechtigkeit in diesem Lande geben würde und sich nicht einige Reiche immer davon rausstehlen könnten. Hin und wieder sollten wir einen Blick nach Norwegen oder eines der anderen skandinavischen Länder werfen. Sicherlich, da gibt es einen richtig hohen Steuersatz. Aber dieser kommt allen Menschen zugute. Es gibt Schulbildung für alle, ein gerechtes Steuersystem, keine Zuzahlungen bei Medikamenten. Es ließe sich auch bei uns so vieles mehr realisieren, ohne dass wir gleich den Weltkommunismus ausrufen. Also: Etwas mehr Gerechtigkeit täte diesem unserem Land wirklich gut!


Freitag, 3. November 2017

Gedanken-Brösel, Folge 95: Kaffee und gute Musik

Ach, was ist das für ein schönes Gefühl: Man wird frühmorgens wach, schlurft schlaftrunken durch die Wohnung, ertastet mit den Fingerchen den Kaffeeautomaten. Und schon fließt das köstliche schwarze Getränk durch den Filter, lieblicher Duft verbreitet sich in der Küche, das erste „ah“ ist da, gefolgt von einem fröhlichen Morgenpüpschen. Und nachdem der erste Schluck vom köstlichen Nass die Kehle durchronnen hat, macht man das Radio an. Gute Musik erreicht das Ohr, oder ein netter Moderator schwatzt und plappert irgendwas vor sich hin. Die neuesten Wetternachrichten werden gereicht oder sonst was wird berichtet. Das ist schon fast der Beginn eines perfekten Morgens, am Wochenende noch gefolgt von frischen Brötchen und Eiern.

Alles könnte so schön sein, aber es ist oft viel schlimmer. Es erscheint aus diesem Radio eine Musik, wie sie grausiger nicht sein könnte. Ich möchte hier vorweg bemerken, ich spreche hier nur für mich, aber vielleicht gibt es einige Mitmenschen, die es auch so sehen. Ich meine diese Menge an produzierter Massenware, die uns oftmals das Hirn verblödet. Dabei finde ich – und ich erwähnte es schon mal – gute Musik ist wirklich wichtig, und sicher hat jeder Mensch einen anderen Geschmack. Aber es gibt so viel gequirlte Kacke aus dem Äther, die uns entgegensprudelt.

Es kann natürlich auch daran liegen, dass wir heute viel einfacheren Zugang zur Musik haben. Früher war man mehr auf der Suche und freute sich auf eine neue Platte (mach ich heute immer noch), aber man jagte förmlich guter Musik hinterher, man tauschte sich untereinander aus, verlieh Platten, Kassetten oder CDs, und es war gut so. Irgendwie war auch die Musik besser, so ist mein Eindruck. Denn was gibt es doch wirklich für einen Müll, wenn man sich überlegt, womit man so zugedönst wird und was so bei einigen Menschen scheinbar die Hirnrinde aufweicht.

Ja, und ich bin der Meinung, die Privatsender sind daran schuld. Es fing irgendwie damit an, dass dieser hochqualifizierte Bildungssender RTL2 den „großen Bruder“ ins Fernsehen brachte. Und von da an plärrten irgendwelche dumpfbackigen Kandidaten CDs voll. Auf einmal waren solche „Künstler“ wie Zlatko auf Platz eins. So ging es immer weiter, in jeder blödsinnigen Spielshow, welche sich diese Schwachmaten von Sendern ausdenken, plärren irgendwelche abgehalfterten Kandidaten uns die Ohren voll. Somit entsteht – so ist meine Vermutung – dieser ganze Massenmüll. (Kleine Anmerkung: Dabei wollten wir doch eigentlich Müll trennen und vermeiden?!) Somit kommt es häufig, dass es gut gemachte Musik viel schwerer hat. Künstlerinnen und Künstler, die sich viel Mühe geben, jahrelang studiert und das Handwerk noch echt gelernt haben, werden von diesem Massenkram überholt. Die einzelnen merkwürdigen Künstler sind natürlich nach ein paar Monaten, manchmal Jahren, nicht mehr da und versinken in Bedeutungslosigkeiten.

Man könnte ja hoffen, es hört alles auf, aber nein, es wird immer mehr Müll nachgespült. Und wenn uns schon das Fernsehen mit solchen Sendungen zusehends verdummt und manche Menschen wie Jay Jay Jackpot glauben, uns Wahrheiten preisgeben zu müssen, dann bringt schlechtgemachte Musik noch den Rest dazu. Dabei finde ich es äußerst wichtig, gute Musik zu haben. Nichts ist schöner oder annähernd schöner, als sich auf ein gutes Konzert zu freuen. Und es gibt sie ja, die gute Musik, die tollen Konzerte, wo immer noch viele Menschen hinströmen. Aber leider hat man auch sehr viel schlechtes, gequirltes Einerlei... Daher lasst Euch nicht Euren guten Musikgeschmack rauben und versucht hin und wieder, die Gehörgänge vom Massenmüll, der durch den Äther gespült wird, zu reinigen. Wenn der Tag mit einem Kaffee und guter Musik begonnen hat, dann ist auch immer ein Lächeln auf den Lippen zu sehen!