Dienstag, 9. April 2019

Gedanken-Brösel, Folge 11-2019: Da hängen sie wieder

Sie sind wieder da, die Angstverbreiter. Wie wunderbar, da hängen sie erneut an den Laternen: Wahlplakate. Und was steht drauf, Grenzen sichern, den Diesel retten. Na, da drängeln sich mir ja gleich einige Fragen auf. Wenn sie denn eine „Alternative für …“ sein wollen, warum labern sie dann auch nur den gleichen Kram wie die Anderen? Und wir müssen nicht den Diesel retten, wir müssen das Klima retten, das ist die drängendste Frage! Das sieht man ja jeden Freitag bei „Fridays for future“. Und wenn man nicht völlig weltfremd ist, kann man das auch draußen in der Natur sehen. Und die Grenzen sichern? Das würde ja bedeuten, Horden von wildgewordenen anderen Völkern stünden hufescharrend vor unseren Toren und planen, uns zu überfallen. Nichts dergleichen ist der Fall!

Wichtiger wäre doch eher, endlich dafür zu sorgen, mal etwas für das Gemeinwohl zu tun. Es würde ja schon reichen, wenn sich unsere vereidigten Politiker darauf besinnen würden, dass sie geschworen haben, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Da wäre es wohl eine große Pflicht, sich endlich einmal um das Klima zu kümmern, statt dafür zu sorgen, Steuervergünstigungen für Großkonzerne zu schaffen und darauf zu achten, dass die Renditekasse immer kräftig klingelt.

Für mein Verständnis gehört zum Gemeinwohl, dass wir eine ordentliche Krankenversorgung haben, das Schulen und Kitas vernünftig ausgestattet sind, dass die Polizei eine einsatzbereite Ausrüstung hat und nicht vor den Einsätzen die Autos noch zusammenbasteln muss. Und natürlich gehört dazu, dass die Menschen in diesem Land teilhaben am Leben, und zwar alle Menschen, dass dafür gesorgt wird, dass jeder Mensch ordentlich Zugang zu Kultur und Kunst hat. Denn eines ist ja mal klar, eine gute Bildung verhindert Unfug und blöde Parolen. Es kann schließlich auch nicht sein, dass Krankenhäuser, Altersheime, Schulen, Kitas Rendite abwerfen müssen. Das gilt auch für Wohnungen. Man muss niemanden enteignen, man kann sofort ein Gesetz auf den Weg bringen. Eine Wohnung als Kapitalanlage sehen zu müssen, ist natürlich korrekt und es ist richtig, dass Vermieter gewinnorientiert arbeiten müssen, allein schon deshalb, um alle Ausgaben zu decken. Aber Wohnungen dürfen keine Spekulationsobjekte sein. Das sind die drängenden Themen unserer Zeit: Ordentliche Wohnungen, vernünftiges Klima, gute Bildung – und nicht so ein weinerlicher Quark wie den Diesel retten.



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