Dienstag, 4. Februar 2020

Gedanken-Brösel: Blick über den Tellerrand

Nicht nur im privaten Bereich, sondern auch im großen Ganzen lohnt es sich schon, mal über den Tellerrand hinauszuschauen. Es hilft meist weiter! Nichts ist so sinnlos wie im eigenen krümeligen Saft vor sich hinzuschmoren. Und es ist definitiv nicht falsch, von anderen Menschen etwas zu lernen oder anzunehmen.

Also wagen wir mal einen großen Blick zu unseren in Europa so wichtigen Verbündeten, zu den Franzosen. Frankreich ist nicht nur bekannt für guten Wein, wunderbaren Käse, stilvolle Kultur, schöne Frauen, charmante Männer. Nein, sie haben dort auch ganz gute andere Ideen, schon damals mit der französischen Revolution. Und jetzt gibt es ein „Müllvermeidungsgesetz“. Der Name klingt natürlich ziemlich deutsch, aber was meinen sie eigentlich damit? Zum Beispiel wird es demnächst keine Kassenbons für kleinere Ausgaben mehr geben. Da fragt sich der Teutone: Warum führen wir gerade Kassenzettel wieder ein, sogar für die Toilette gibt es einen Bon? Nur, weil unser Oberfinanzchef meint, wir wären ein Volk von Betrügern, von kleinen Mafiosis? Haben sie denn noch alle Sinne beisammen, wahrscheinlich nicht…

Und als nächste kleine Idee brachte Frankreich ein, dass alle Hygieneartikel und Bekleidung im nicht hochpreisigen Bereich nicht mehr weggeworfen bzw. verbrannt werden dürfen. Auch bei Nahrung gilt das, nicht mehr verkaufsfähige, doch noch genießbare Lebensmittel werden nicht entsorgt, sondern an Bedürftige ausgegeben. Hier bestrafen wir Leute, die aus Containern weggeworfene Nahrungsmittel holen, wollen sie sogar ins Gefängnis stecken, was sind wir schlau!

Auch ein Blick nach Skandinavien lohnt, es ist nicht dumm, da mal hinzuschauen. Es gibt dort ein einheitliches Schulsystem, das ist eine Sache, wo unsere Kultusminister seit 35 Jahren darüber reden. Das Abitur wird überall nach den gleichen Anforderungen abgelegt und allerorts anerkannt. Das kriegen wir hier irgendwie nicht hin, weil jeder ach noch so kleine Landesfürst seinen Pups in den Kessel dazugeben muss. Es gibt in Skandinavien sogar Länder mit einem einheitlichen Krankensystem und nur einer Krankenkasse. Was für ein Traum! Der Gedanke kommt ja hier auch immer mal auf, aber dann sind die Privatversicherungen ganz fix auf den Barrikaden! Wir verschenken lieber Milliarden an alte Braunkohle-Meiler, die sowieso abgeschaltet werden sollten. Da drin sind wir gut, den Hochlobbyisten den Hintern zu pudern, für die eigene Bevölkerung bleibt so gut wie nichts mehr übrig.

Tja, es könnte alles so schön und einfach sein! Man möge es sich nur mal vorstellen: Es gebe nur eine gute Krankenkasse, genug Nahrungsmittel für alle Menschen, weniger Müll, bezahlbare Mieten, ein höfliches Nebeneinander! Und Menschen, die nicht nur nach ihren eigenen Vorteilen drängeln. Man sollte die Hoffnung nie aufgeben, na ja, es könnte wirklich wunderbar sein! Versuchen wir es doch einfach Mal, auch wenn es beim ersten Mal vielleicht noch weh tut!



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