Dienstag, 9. August 2016

Gedanken-Brösel, Folge 7: Leben auf der Überholspur - auf der Suche nach mir selbst

Hin und wieder lebt man so, als würde es keinen Morgen geben. Mir geht es jedenfalls oft so. Man ist angetrieben und angepeitscht von der Angst, etwas zu verpassen und das alles im Leben bald vorbei sein könnte. Erste Gedanken quälen einen da ja schon, schließlich bin ich 50. Die jugendliche Frische ist gewichen, der Zahn der Zeit nagt an einem - auch wenn man sich das eigentlich nicht eingestehen mag. Die Haare werden grau oder verschwinden, die Elastizität de Haut lässt nach. An manchen Tagen erkennt man sich fast selbst nicht mehr im Spiegel. Dann möchte man noch so vieles erleben und mitnehmen, so vieles im Schnelldurchlauf erledigen. Und man hat ständig die Furcht, irgendetwas zu versäumen.

Wir eilen von Party zu Party, treffen Freunde, gehen zu Konzerten, ins Kino oder zum Fußball. In der Freizeit haben wir genauso viele Termine wie geschäftlich. Am Wochenende geht es dann genauso weiter, bis man dann an einem Sonntagabend total erschöpft auf der Couch liegt...

Dummerweise verlieren wir dabei etwas Wesentliches aus den Augen, Etwas, das eigentlich ganz wichtig ist, vergisst man dabei leider schnell: die Menschen, die einem wirklich etwas bedeuten. Oft hat man beim Leben auf der Überholspur nur selten Zeit für die richtig guten Freunde! Ja, das ist schlimm, wir wissen es alle. Wir nehmen uns oft viel zu wenig Zeit für sie, wir rasen nur so von Termin zu Termin - wir als Singles in der großen Stadt. Aber auch Familien geht es ja häufig so.

Man könnte auch sagen, Hektik bestimmt unseren Alltag. Wir versäumen, wieder zu lieben und zu leben. Die ständige Hetze nach Arbeit, Projekten, Party, Unterhaltung, Spaß kann nicht allein Sinn des Lebens sein, so ein Leben wäre traurig und muss nicht sein.




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