Hin und wieder lebt man so, als
würde es keinen Morgen geben. Mir geht es jedenfalls oft so. Man ist
angetrieben und angepeitscht von der Angst, etwas zu verpassen und das alles im
Leben bald vorbei sein könnte. Erste Gedanken quälen einen da ja schon,
schließlich bin ich 50. Die jugendliche Frische ist gewichen, der Zahn der Zeit
nagt an einem - auch wenn man sich das eigentlich nicht eingestehen mag. Die
Haare werden grau oder verschwinden, die Elastizität de Haut lässt nach. An
manchen Tagen erkennt man sich fast selbst nicht mehr im Spiegel. Dann möchte
man noch so vieles erleben und mitnehmen, so vieles im Schnelldurchlauf
erledigen. Und man hat ständig die Furcht, irgendetwas zu versäumen.
Wir eilen von Party zu Party,
treffen Freunde, gehen zu Konzerten, ins Kino oder zum Fußball. In der Freizeit
haben wir genauso viele Termine wie geschäftlich. Am Wochenende geht es dann
genauso weiter, bis man dann an einem Sonntagabend total erschöpft auf der
Couch liegt...
Dummerweise verlieren wir dabei
etwas Wesentliches aus den Augen, Etwas, das eigentlich ganz wichtig ist,
vergisst man dabei leider schnell: die Menschen, die einem wirklich etwas
bedeuten. Oft hat man beim Leben auf der Überholspur nur selten Zeit für die
richtig guten Freunde! Ja, das ist schlimm, wir wissen es alle. Wir nehmen uns
oft viel zu wenig Zeit für sie, wir rasen nur so von Termin zu Termin - wir als
Singles in der großen Stadt. Aber auch Familien geht es ja häufig so.
Man könnte auch sagen, Hektik
bestimmt unseren Alltag. Wir versäumen, wieder zu lieben und zu leben. Die
ständige Hetze nach Arbeit, Projekten, Party, Unterhaltung, Spaß kann nicht
allein Sinn des Lebens sein, so ein Leben wäre traurig und muss nicht sein.
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