Montag, 15. August 2016

Gedanken-Brösel, Folge 9: Politik

Wir freuen uns schon alle auf den 19. September 2016, wenn die Wahl endlich vorbei ist und die Wahlplakate wieder aus unserem Stadtbild verschwinden werden.

Wenn man das alles so liest, was auf den Plakaten steht, mag man denken, dass alle Politiker und Parteien quasi ein Schlaraffenland versprechen. Die Politiker verheißen eine schöne Heimat, sie sorgen für Sicherheit, günstiges Wohnen, neue Kitas, kostenlose Kitaplätze und neue Schulen. Die Politiker sind vertrauenswürdig, für die Menschen da, ungeduldig, unduldsam. Selbst die S-Bahn soll wieder pünktlich fahren, wird versichert.

Und wie wird das dann in der Realität aussehen? Selbst bei einer Koalition dürfte es ja funktionieren, dass wenigstens ein Teil der Wahlversprechen eingelöst werden könnte. Aber jede Wette, dass sich nicht viel verändern wird. Die Politiker werden sich wieder herausreden und herumeiern; es werden keine großen Erneuerungen oder Umgestaltungen passieren, leider... Die Menschen sind nicht von der Politik verdrossen, sondern von den Politikern und Parteien.

Die zahllosen Wahlplakate an Bäumen und Laternenmasten mag man alle gar nicht mehr sehen. Da sind ja oft die Bäume interessanter anzusehen als die Aussagen der Parteien auf den Plakaten! Z. B. wirbt da einmal eine Oma für die Geradlinigkeit einer Partei, auf einem anderen Plakat ist sie eine Mietrebellin. Für wie primitiv hält die Politik denn die Menschen?

Eigentlich sind wir doch ein reiches Land. Da dürften doch Investitionen in Bildung, Gesundheit, Kultur, Infrastruktur kein Problem sein. Doch die Politik hat sich inzwischen vom Menschen abgekehrt. Sehr viele Politiker verlieren mittlerweile den Blick für die Realität und die wirklichen Sorgen und Probleme der Menschen; ein großer Teil der Bevölkerung wird nicht mehr erreicht.

Die Arbeit der Politikerinnen und Politiker in den Parlamenten, Ausschüssen, Gremien erfolgt oft fernab von der Realität. Die Politiker werden hofiert, erhalten VIP-Bändchen, werden beköstigt, gehen auf Reisen– im Glauben, sie würden für die Menschen - für uns - eine gute Arbeit leisten.

Eigentlich bin ich tendenziell fast dafür, die Wahlen alle 5 Jahre (oder 4 Jahre bei Bundestagswahlen) abzuschaffen, ja gewissermaßen bin ich sogar für die Abschaffung der Parteien. Beinahe möchte man denken, eine Monarchie wäre günstiger und besser. - Nein, natürlich nicht. Aber: Die Politik und die gewählten Abgeordneten sollten endlich wieder mehr für die Menschen tun! Und ich habe die Hoffnung, dass es so passieren und alles wieder gut wird!

Hauptsache, es wird nicht radikal – was ganz schlimm wäre und ein fürchterliches Ende haben könnte; das gab es leider schon in der deutschen Geschichte. Davor kann man gar nicht oft genug warnen!


Wir haben so viele Träume, und keine Sehnsucht macht sie wach. Wie sagte Oscar Wilde? „Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende.“




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