Ja, denken sich
eigentlich Leute bei solchen Sprüchen oder Aussagen irgendwas? Warum sollte man
denn im Alter keinen Sex mehr haben, und ab wann ist eigentlich dieses „Alter“?
Also ich für mein Alter sage: Alles ist super! Es wird gekuschelt, geküsst,
geleckt, gefickt, was das Zeug hält. Oder wie mein großes Vorbild Hank Moody
sagen würde, ich werde schon ganz feucht beim Lesen dieser Zeilen... (Und falls
sich jemand am Wort „ficken“ stört und meint, ich solle besser „Liebe machen“
schreiben, finde ich, das ist Blödsinn. Liebe kann man nicht machen, Liebe kann
man fühlen.)
Ich hoffe
jedenfalls nicht, dass da etwas dran ist an der Behauptung, dass Essen der Sex
im Alter ist. Beides mache ich gern, um das klar zu sagen. Was jetzt nicht bedeutet,
dass ich alles einschnabuliere, was mir auf den Tisch kommt und alles nehme,
was mir über den Weg läuft, nein, nein, das macht der Brösel nicht! Und es ist
sicherlich etwas sehr Schönes, ein wunderbares Essen zu genießen. Dabei muss es
nicht der Hochgourmettempel sein. Eine gut zubereitete Paprikaschote oder ein
schnell hergezaubertes Huhn mit Gemüse, dazu Reis und Rotwein sind definitiv
genauso lecker, wie wenn mit seiner Zunge in einer schönen Frau rumschleckt.
Aber vielleicht
ist das ja gemeint mit dem Sex im Alter. Wenn wir älter geworden sind, sind wir
auch einfach mehr in der Lage, zu genießen. Es kann ja sein, dass wir früher
die Nahrung nur so reingeschlungen haben und auch beim Sex nicht so kreativ
waren. Vielleicht war das ja früher so, mehr Masse statt Klasse. Was sich
definitiv heute geändert hat. Heute liegt das Augenmerk doch mehr auf dem
Genuss, der Freude und dem Spaß. Darum ist es wichtig, sich nochmal den
allgemeinen Satz durch den Kopf und die Hose gehen zu lassen: Genießt das
Leben, es ist einzigartig und nicht ewig. Liebt und lacht, so oft es geht. Und
wie die Blumenkinder schon richtig feststellten: Wo viel Sex ist und Liebe
herrscht, schweigen die Waffen.
Wenn die Menschen
sich mehr geistig und körperlich lieben und dem Genuss verfallen – das heißt
jetzt nicht, schlemmen wie im Schlaraffenland – wenn sie mehr Wert auf geistige
und schöne Gedanken legen, kommen sie nicht auf solche unsinnigen Ideen, mit
Autos in Menschengruppen zu rasen, sich in die Luft zu sprengen oder in den
Urwald zu reisen und andere Völker zu missionieren.
Wenn wir uns
als durchaus liebenswerte Individuen sehen, die mehr lieben sollten, dann gäbe
es auch mehr Frieden. Also: Geht raus in den Tag, liebt und lacht, macht auch
mal Blödsinn, aber tut niemandem weh!
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