Dienstag, 21. November 2017

Gedanken-Brösel, Folge 97: Nach 60 Tagen...

Sollte der Kindergartengruppenleiter Frankyboy meinen, der große Kindergarten (namens Bundestag) geht nicht mehr und die kleinen Racker möchten nicht mehr miteinander spielen, dann muss er diesen auflösen. Und genau dann müssen in den nächsten 60 Tagen Neuwahlen stattfinden.
Und schon sind sie wieder da, die großen Demagogen in unserer Fernseh-Funk-Medien-Landschaft und verbreiten leichte Panik. Es fallen Sätze wie: Deutschland in Schockstarre – nicht regierbar – was wird aus Europa – was passiert mit uns – Deutschland ist doch der Anker der Stabilität – kriegen wir italienische Verhältnisse??? Es werden Szenarien düsterer Zeiten für Deutschland an den Haaren herbeigezogen. Ja, merken sie es denn noch, dass man mit diesen Äußerungen noch mehr Ängste und Unsicherheit schürt?
Jetzt erst einmal zu den Fakten: Wir haben eine Regierung, wenn auch nur eine geschäftsführende, und so schlimm ist das erstmal gar nicht. Es geht ja weiter, wir rennen ja hier nicht ohne Kopf herum. Und sollten Neuwahlen kommen, könnte man diese ja als Chance verstehen, wie das übrigens gestern die meisten im Radio und im Fernsehen befragten Menschen auch tun. Ein Schelm könnte jetzt denken, der Eine oder Andere könnte seine Stimme, die da falsch abgegeben wurde, korrigieren. Sonst hätte man ja nicht so schnell wieder eine Chance dafür.
Und da wir gerade von Chancen reden: Wir, der Souverän (Du und ich, das Staats- und Wahlvolk, von Martin Schulz so genannt), wir haben es dann ja in der Hand. Wir könnten, wenn wir wollen, uns eine Regierung wählen, die mal wirklich für unsere Interessen da ist. Wir können die dummdreisten braunen Spinner aus der blauen Partei davonjagen. Diese tun ja nur so, als ob sie was für uns Menschen, für das Volk machen wollen. Aber in Wahrheit planen sie, alles abzuschaffen und alles zu privatisieren.
Also bauen wir uns doch eine soziale Regierung! Eine Regierung, die sich darum kümmert, die Renten in Angriff zu nehmen, die da Sicherheit und Klarheit schafft, welche das marode Krankenkassen-System erneuert, die wirklich mal dafür sorgt, ein einheitliches, vernünftiges Bildungssystem zu schaffen, wo alle Kinder gleiche Chancen haben und es nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängt, welche Schulen sie besuchen. Eine Regierung, die für mehr Steuergerechtigkeit sorgt, damit auch die ordentlich zur Kasse gebeten werden, die bisher nur abkassieren. Eine Regierung, welche dafür sorgt, dass diese Dinge wie Paradise Papers oder Panama Papers endlich der Geschichte angehören. Eine Regierung, welche nicht mehr sinnlos Geld in die Rüstung stopft, sondern dieses Geld lieber nimmt und in Straßenbau und marode Schulen steckt. Eine Regierung, die dafür sorgt, dass alle Menschen eine vernünftige Altersbetreuung bekommen und dass Pflege- und Altenheime nicht mehr nur Abschiebestationen für die Menschen sind, sondern ihnen einen respektvollen und angenehmen Lebensabend ermöglicht. Eine Regierung, welche gegen drohende Altersarmut angeht. Und wenn wir schon davon reden, was wir für die nachfolgenden Generationen tun müssen, sollte auch endlich der Klimaschutz angegangen werden. Denn das sind aus meiner Sicht die wichtigeren Themen als ein Zuzug von ca. 70.000 Migranten, die man – angerechnet auf die Gesamtbewohnerzahl Deutschlands – gar nicht groß merken würde.
Also freuen wir uns doch auf Neuwahlen, nehmen diese als Chance und heulen nicht rum! Schließlich hätten diese Neuwahlen auch noch etwas Schönes: Die Abkassierer-Tante Frau Petry wäre dann wohl nicht mehr vertreten. Sie könnte in ihren kleinen braunen Sumpf zurückhüpfen und dort ein blauer Frosch werden.


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