Montag, 14. Januar 2019

Gedanken-Brösel, Folge 1-2019: Reiches armes Land

Sicherlich ist was Schönes dran am selbstbestimmten, freien Leben. Und dass man für seine Taten angeblicherweise verantwortlich ist, ist nicht schlecht. Man solle sein Glück selbst in die Hand nehmen, alles gut! Und man tut ja auch so, als ob wir unabhängige Individuen sind und freien Handlungsspielraum haben. Natürlich wollen wir nicht überwacht werden, alles schon mal da gewesen. Nur leider kamen mir bei den letzten Reisen durch das wunderschöne Land – und das meine ich wirklich so – andere Bilder vor die Augen: Menschen am Rande der Gesellschaft. Und was ich besonders grausig dabei finde, viele Menschen davon in Rollstühlen, viele ältere Menschen, die in Bahnhofseingängen rumlungern, um etwas Wärme zu erhaschen, oft den Tag mit Alkohol als letztem Tröster verbringen. Man könnte meinen, sie trinken sich das Leben schön.

Muss es sowas wirklich geben, muss das sein in so einem reichen Land? Und hier kann niemand kommen und sagen, sie hätten es sich so ausgesucht! Von Selbstbestimmung bei explodierenden Mieten in den Städten kann man ja auch kaum noch reden. Die angeblichen Stützen der Gesellschaft, also dieses eine reiche Prozent, was fast den ganzen Reichtum in unserem Land besitzt, kriegt einen feuchten Schlüpper bei jeder neuen Million, die auf das eigene Konto wandert. Und der normale Mensch kommt kaum noch über die Runden. Das ist jetzt erstmal der Anfang von dem Elend, was uns in den nächsten Jahren erwarten wird. Wenn die Prognosen stimmen, dürfte ja wohl die Mehrheit der Rentner in den nächsten 20 Jahren an Altersarmut leiden. Da freut man sich dann auf seine Rente, und dann macht man ein Fass auf - um dann einzuziehen, weil man sich die Miete nicht mehr leisten kann!

Ein anderes grausiges Bild bietet sich bei Terminen in unserer sogenannten Gesundheitsversorgung an. Sicherlich, (fast) jeder Mensch wird versorgt, irgendwie jedenfalls. Aber wehe dem, man braucht mal dringend einen Termin beim MRT, Ultraschall, Neurochirurgen, wochenlanges Warten auf den Termin sind die Folge, wenn man denn nicht Privatpatient ist. Was bilden sich eigentlich diese Weißkittel alle ein? Studieren auf Kosten der Allgemeinheit, und danach werden am liebsten nur noch Privatpatienten versorgt. Und diese werden dann übermäßig mit Medikamenten vollgepumpt!

So könnte man noch vieles mehr aufzählen, über Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Städtebau, überall sitzen Lobbyisten, überall haben sie ihre Finger im Spiel, um sich reich und satt zu machen. Wahrscheinlich schlafen einige von ihnen sogar mit dem Kopf im Safe, damit man ihre Goldplomben nicht stiehlt! Und die andere Seite: Menschen gehen in den Wald und hängen sich auf, damit sie wenigstens einmal im Leben auf einen grünen Zweig kommen!

Und wenn wir dann alle zu viel Nachdenken, was sie mit uns so anstellen, dann kommen sie mit den Migranten, damit wir wieder irgendjemand haben, auf den wir hinabblicken können. Irgendjemand muss ja schuld sein! Nur geben sie sich selbst nicht die Blöße, aber Hauptsache, solche geldgierigen Typen wie „Peter April“ kommen zurück, Typen von denen es dann heißt, sie seien eine wichtige Stütze für die Gesellschaft und Wegweisende für die Wirtschaft – na prima!

Es wird Zeit, aufzustehen, denn noch ist nicht alles verloren, eine bessere Gesellschaft ist möglich!



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