Donnerstag, 31. Januar 2019

Gedankenbrösel, Folge 4-2019: Meine Männerträume

Wenn man die 50 überschritten hat, wenn junge Männer ins Alter wackeln, dann kommen solche Gedanken wie Männerträume. Nun sollte man den Begriff „Träume“ erst einmal ordentlich auf den Tisch packen. Es sind Träume und keine Erfüllungen. Das ist das gleiche Ding wie bei Wünschen auf dem Wunschzettel – es sind nur Wünsche, und es bedeutet nicht Bestellzettel. Das ist wohl auch der Charme von Wünschen und Träumen, dass nicht immer alles erfüllt wird.
Also Männerträume: Na klar, denke ich mir, ich hätte schon gerne lange Haare, einen Rauschebart und würde mit der Harley irgendeine Küste von Ost nach West entlangrasen. Cool, die Sonnenbrille auf der Nase, Wind in den Haaren, und am Straßenrand wird ein junges knackiges Reh gepflückt.
Die Realität ist zumeist eine andere. Es ist vielleicht eine Küste, aber es wird keine Harley sein, sondern höchstens ein Fahrrad. Von den langen Haaren ist auch nichts mehr zu sehen, nur die Sonnenbrille bleibt übrig. Und natürlich der liebe Mensch an der Seite, der dabei ist, dann ist das schon sehr gut und demzufolge nicht minder schlecht wie der Traum. Noch so ein Traum der Männerwelt: Man holt sich einen alten Bully, um einfach drauflos zu fahren, durchs Land zu düsen, alle fünfe gerade sein zu lassen.
Ich für mich persönlich träume schon seit ich klein war, von einem Porsche, um mit diesem durch die Gegend zu schnuckeln. Ich war auch schon mal ganz nah dran, habe dann für mich selbst entschieden, es sollte wohl nur ein Traum sein. Ein Traum, der einen Platz im Gedächtnis behält und sich mindestens einmal im Jahr größter Beliebtheit erfreut.
Aber es gibt natürlich auch kleine Wünsche und Träume, die wir uns erfüllen müssen. Als kleiner Knirps dachte ich immer, ich müsste irgendwie Schriftsteller werden. All dieser Blödsinn, der mir schon als kleiner Junge durchs Hirn wackelte, den wollte ich aufschreiben. Ich hatte eine blühende Fantasie und dachte mir Geschichten aus. Nur hatte ich Probleme mit der Rechtschreibung. So schrieb ich nichts und der Traum war erstmal begraben, bis ich viele Jahre später von einigen lieben Mitmenschen, die mir sehr ans Herz gewachsen sind, angepiekst wurde, doch ein paar kleine Dinge zu schreiben. Okay, ich bin kein großer Schriftsteller, der Pulitzer-Preis ist definitiv weit weg, aber für ordentliche Blogs und für ein kleines Buch reichte es schon. Die Freude an der Sprache und am Schreiben kam wirklich zurück! Und der eine oder andere Mensch, welcher meinem Blog zum ersten Mal liest, ist vielleicht inspiriert, die kleinen Gedanken, die Quarkbällchen, die aus dem Kopf purzeln, weiterhin zu lesen!
Und somit kommen wir wieder zu dem Punkt: Träume sind keine Erfüllungen, und Wünsche sind keine Bestellungen. Aber einige der Träume gehen eben doch in Erfüllung. Und manche bleiben einfach nur im Gehirn und werden sich jahrelang schönster Beliebtheit erfreuen. Man muss den Träumen nicht hinterhersehen wie Seifenblasen, die zerplatzen. Wir lassen sie einfach wie hübsche bunte Dauerluftballons im Gehirn wohnen!


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