Mittwoch, 6. November 2019

Gedanken-Brösel im November: Das Glück steht am Straßenrand

Im Volksmund heißt es ja bekannterweise: Jeder ist seines Glückes Schmied! Nun muss ich feststellen, viele Menschen haben unterschiedliche Schmiede. Denn wenn man das Ergebnis betrachtet, könnte man meinen, die Einen verstehen ihr Handwerk, und die Anderen nicht. Und wenn ich richtig darüber nachdenke, sollte es doch jedem Menschen in diesem schönen Lande, auf dieser wunderbaren Welt, eigentlich gut gehen! Da kann ich es mir schwerlich erklären, warum eine Zeitung, die es da gibt, mit einem großen B und ein paar Buchstaben hinten dran, bei dem sich ein toter Fisch wahrscheinlich grauen würde, wenn er darin eingewickelt wäre, nach dem Bundesgerichtsurteil zu Sanktionen zu Hartz IV eine solche Schlagzeile raushaut. Das Urteil in gekürzter Form: Sanktionen gegen Hartz IV-Empfänger sind so nicht rechtens. Und die Schlagzeile dieser wohlbekannten Zeitung meint sinngemäß, jetzt würde Faulheit unterstützt und bezahlt und legalisiert.

Da frage ich mich mal langsam schon, was hatten die Redakteure denn eigentlich im Kaffee? Und warum immer diese Hetze, immer wieder? Mein Opa meinte damals schon, an dieser Zeitung würde Blut kleben. Und jetzt werden mal wieder Menschen gegeneinander aufgebracht und aufgehetzt: Arbeiter gegen Arbeitslose, Arbeitslose gegen Hartz IV-Empfänger, Hartz IV-Empfänger gegen Flüchtlinge…

Aber es gibt einen gewissen Herrn Fritze Merz, welchen sie immer unterstützen. Über dessen Missetaten und Klüngeleien bei Blackrock, bei den umstrittenen Steuergeschäften, sogenannten Cum-Ex-Transaktionen, darüber reden sie nicht und wieviele Millionen oder Milliarden er mit seinen Firmenberatern da beiseite geschaufelt haben mag. Da wurde der Staatshaushalt mal richtig belastet, aber darüber wird lieber nicht gesprochen. Und somit ist es schon wieder vorbei mit: Jeder ist seines Glückes Schmied. Denn hin und wieder kann man nichts dafür, dass jemand anderes sein Glück zerteppert. Natürlich müssen wir alle etwas tun, und jeder von uns sollte arbeiten und einen kleinen Beitrag leisten, denn nur so funktioniert eine Gesellschaft. Aber wenn es weiter so geht, dass „die Oberen“ 10 Prozent so viel Besitz haben wie der Rest der Menschen zusammen, wird die Zivilgesellschaft auseinanderbrechen. Dann können wir zusehen, wie Leute an die Macht kommen, die den Menschen irgendwas versprechen, damit es ihnen besser geht und stattdessen in die Apokalypse führen – da braucht man nur in die Geschichtsbücher zu schauen.

Auch ein kleiner Blick nach Thüringen lohnt. Da fantasieren CDU-Politiker von einer Koalition mit AfD und FDP, nur um Mehrheiten und Macht zu bekommen. Eine kurze Anmerkung: In Thüringen war die NSDAP 1930 das erste Mal in einer Landesregierung. Was im Endeffekt daraus wurde, wissen wir alle. Und da schickt es sich nicht, dass eine CDU-Herrin bloß nicht mit den LINKEN eine Koalition eingehen will, einer Partei, die für Stacheldraht und Schießbefehl stehen würde und sich davon nicht distanziert habe. Aber diese Partei, die das beschloss, die gibt es gar nicht mehr. Dass aber die Deutschnationalen Steigbügelhalter der NSDAP waren, das vergessen sie gleich mal ganz schnell. Und auch, wieviele Jahre alte Nazis in der Bundesregierung gesessen hatten, darüber möchten sie heute nicht mehr reden. Und somit kann man sein eigenes Glück gar nicht schmieden.

Aber schön wäre es schon, wenn wir alle friedlich und gleichberechtigt miteinander leben könnten. Ohne Krieg, Hass, Hunger, Neid und Missgunst, es ist doch genug für alle da! Sie hatten damals in der französischen Revolution Recht: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – das könnte man ruhig mal probieren!



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