Dienstag, 7. April 2020

Gedankensprünge: Wirrwarr aus dem Regen heraus, und nach dem Regen kommt die Sonne

Beim allgegenwärtigen Abstandhalten fällt mir da „Solositzen“ ein und dass ja wohl der Osterspaziergang als solcher, auf Abstand bedacht, auch ein „Solospaziergang“ sein wird. Und das sind ja in dieser Zeit passende Gedanken. In den nächsten Tagen werden unsere Osterfeuer so groß wie kleine Kerzen sein, und man wird in diese unverblümt und lieblich zu zweit hineinschauen. Der eine oder andere Mitmensch, welcher das Glück eines kleinen Gartens erreicht hat, kann sich solo, maximal im Duo, zauberhaft um Feuerschale und Grill stellen. Da kann man mal sagen, das eine oder andere Tier wird es erfreuen, dieses Mal nicht auf dem Grill zu landen. Und man will ja nicht jammern in diesen Krisenzeiten, wenn wir denn überhaupt sagen, es ist eine Krise.

Positiv betrachtet, können wir sagen: Wir haben Glück gehabt, dass wir nicht in Gegenden hineingeboren wurden, wo Erdbeben, Tsunamis, Hurrikans ihr Unwesen treiben. Denn beim Erscheinen dieser kleinen Dinge passieren sie von jetzt auf gleich, und es gibt oftmals kein Überbrückungsgeld, Kurzarbeitergeld, meist gibt es noch nicht mal ein Zelt für die Menschen. Nun will ich sagen, genießen wir die Zeit der Ruhe, auch wenn sie mir zugegebenermaßen mehr und mehr „auf die Eier“ geht, was wieder passend zu Ostern ist.

Freuen wir uns darüber, dass wir gesund sind und wir definitiv gut durch diesen „Shutdownlockdown“ hindurchkommen werden. Die meisten Menschen werden alles ohne spürbare Krankheitsfolgen überleben und überstehen. Es wird wieder eine Zeit kommen, wo wir in Cafés sitzen werden, Rosé- oder Rotwein genießen oder den Kaffee schlürfen. Und wir werden dieses bewusster tun als zuvor, jedenfalls am Anfang noch. Bestimmt wird es nicht allzu lange dauern, dann wird es wieder aus unserem Bewusstsein gedrängt. Der normale Alltagstrott wird uns einfangen, und wir werden unser Leben schön und normal weiterleben. Wir werden wieder reisen, auf Konzerte gehen, und im nächsten Jahr werden wir nur noch sagen: Kannst Du Dich daran erinnern, 2020, das leere Jahre, in dem nichts wahr. Das Jahr, indem wir viel gelesen haben, viel telefoniert, wir gingen nur zu zweit viel spazieren. Das Jahr der Entschleunigung, des Herunterkommens und des großen Nachdenkens. Es gab keine Konzerte, und auch König Fußball ruhte.

Am Anfang fiel alles schwer, nun haben wir uns fast daran gewöhnt. Obwohl ich es recht frech finde, was einige Fußballprofis im Moment da so von sich geben, wenn sie aus reinster Selbstlosigkeit auf 20 Prozent ihres Gehaltes verzichten. Das ist schon eine große Sache, wenn die Herren Millionäre der 1. Liga das tun. Aber wie wäre es hier mit Kurzarbeitergeld oder Totalverzicht? Ich glaube, die meisten Menschen verdienen nicht den Hauch des Geldes, was einige Fußballprofis in einem Jahr einstecken. Es soll hier kein Neid aufkommen, sie sollen das Geld ja bekommen. Aber wenn sie nicht spielen, sollte dann nicht wie für alle andere, Menschen, welche gerade nicht arbeiten können, Kurzarbeit Null gelten?

Nun aber wieder versöhnliche Worte. Genließen wir die ruhigen Ostertage, streicheln wir lieber die Lämmer, statt sie zu essen, lesen wir das eine oder andere gute Buch! Und ich sage es mal so mit den Worten meiner Lieblingsband: Enjoy the silence!




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