Montag, 14. September 2020

Gedanken-Brösel: Das Gute an diesem Virus…

Das öffentliche Leben wurde runtergefahren, wir erinnern uns! Schnell gab es Hilfen untereinander. Nachbarschaftshilfe zum Beispiel, auch ich meldete mich dort an. Es erschien mir eine gute Idee, vielleicht für ältere Menschen einkaufen zu gehen, da diese nicht hinaus konnten (hätte ich auch schon früher machen sollen).

Es passierte lange nichts, es gab genug Menschen, die helfen wollten. Dann doch eines schönes Tages kam der Anruf, ob ich nicht Zeit und Lust hätte usw. Ich sagte zu, freute mich ehrlich (und dies ist bis heute so geblieben). So lernte ich quasi meine neue Freundin kennen. Ich half beim Einkaufen, erst waren es nur Pflanzen für den Friedhof. Was ihr so wichtig war, dass die Gräber ihrer Eltern, Großeltern und des vor vielen Jahren verstorbenen Ehemannes hübsch gepflegt sind, sogar auch ihre eigene spätere Grabstelle (neben ihrem Mann). Einkaufen bei Edeka, Schokolade für die Kinder und Enkelkinder in Kanada, da dachte ich mir: Nanu, ist ja wie früher, als viele Menschen „Westpakete“ bekommen haben.

Auch ein Ausflug an den Kudamm wurde geplant und durchgeführt. Ich sollte vielleicht erwähnen, sie kann sich nur noch mit dem Rollator  fortbewegen, sie hat Parkinson und ist weit über 80 Jahre alt. Aber immer gut drauf, sie arbeitet sogar noch etwas in ihrer alten Kanzlei, auch wenn sie nicht mehr schreiben kann auf Grund ihrer Erkrankung. Sie versprüht ganz viel Lebensfreude, und wenn sie von früher erzählt oder von ihren Lieben, die in Kanada leben, leuchten ihre Augen, auch ein etwas „derber“ Humor ist ihr nicht fremd. Und ich habe mich schon so manchmal gefragt, wer hat jetzt eigentlich die Nachbarschaftshilfe bekommen?

Wir einigen uns auf Win-Win. Ich wünschte mir, es würden mehr Menschen so etwas tun, es ist ein echter Gewinn. Und man bekommt noch einmal eine ganz andere Sicht auf viele Dinge im Leben.

Bleibt gesund, hilfreich und lasst euch nicht ärgern!

Brösel 



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