Montag, 14. September 2020

Gedanken-Brösel: Innehalten…

Gerade in diesen Zeiten!! Oder: In Zeiten von Corona!! Zwei kleine Sätze, die wir ständig hören, die scheinbar auch als Entschuldigung für viele Dinge herhalten müssen.

Nur glaube ich, dass wir oft vergessen, wie gut wir es in Wirklichkeit haben. Jedenfalls hier, wo wir leben. Da können wir uns Schwermut und Melancholie gönnen, wir können tiefen Gedanken nachjagen, zum Beispiel über ausgefallene Konzerte oder wieviel Zuschauer ins Stadion dürfen. Wir gehen auf Demos und wollen unsere Menschenrechte zurück, na da denke ich mir, die wenigsten Mitmenschen haben da wohl eine Ahnung, was sie so schreien oder auf ihren Plakaten schreiben, da lohnt schon mal ein Blick weiter (muss ja nicht ganz so weit sein) in die Türkei zum Beispiel. Da geht man gleich in den Knast, wenn man den „Präsidenten“ kritisiert, oder in Belarus, da kann man ganz schnell nach einer Demo verprügelt im Knast landen.

Hier kann man auf die Straße gehen, wilde Verschwörungen rausposaunen, wie grausam hier alles sei, sogar Menschen beschimpfen, ihnen den Tod wünschen, alles kein Problem. Danach geht man einkaufen oder setzt sich gemütlich vor den Fernseher. Und wahrscheinlich werden auch viele Leute, die meinen, dieses Virus sei gar nicht da, alles sei bloß Unfug. wir sollen nur gefügig gemacht werden, diese werden doch bestimmt auch die Zahlung der Corona-Hilfe für Eltern o. a. in Empfang nehmen. Wir gönnen uns schon oft eine Portion Schizophrenie. Viele rennen auch gerne rum und meinen, sie können ihre Meinung nicht frei und offen sagen, um es genau in diesen Augenblick zu tun.

Natürlich ist vieles nicht gut, vieles gehört auf den Prüfstand, und es muss kritisiert  werden. Warum sind viele unserer Schulen kaputt, weshalb reden Politiker immer nur vor Wahlen vom Bildungsstandort Deutschland, und dass unbedingt etwas geschehen muss. Tja, und nach der Wahl werden die Mittel gekürzt, weil ja es wichtiger ist, den Rüstungsauftrag zu erfüllen. Politiker, die fordern, man müsse mehr für Bildung und Soziales ausgeben, werden gerne damit abgespeist: Ja, alles richtig, aber dann sollen sie erklären, wie sie diese Pläne finanzieren wollen. Sie werden also als Träumer abgetan, aber niemand fragt: Wie finanzieren wir eigentlich diesen Rüstungskram oder diese Cum-Cum- oder Cum-Ex-Geschäfte (wo man Steuern zurückbekommt, die nie gezahlt wurden)?

Ich für meinen Teil glaube, dafür lohnt es sich, auf die Straße zu gehen, aus meiner Sicht sind das die Probleme, und nicht die Frage, ob Maske getragen werden oder nicht oder wieviel Zuschauer erlaubt sind. Auch müssen die wenigsten von uns Hunger leiden oder haben kein Schlafplatz. Da lohnt auch ein Blick nach Griechenland und nicht wieder reflexartig vor Überfremdung zu warnen.

Machen  wir doch die Welt bzw. unser zu Hause etwas smarter, sind wir toleranter und entspannter und kümmern uns um die wichtigen Dinge, seien wir vielleicht auch mal froh darüber, wie gut wir es doch erwischt haben.

Jeder von uns hat die Macht, die Welt zu verändern!



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