Donnerstag, 15. September 2022

Der feine Herr... Tütensüß

Ich hatte Besuch von Herrn Tütensüß oder auch einfach genannt Tüddy. Es ist schön, wenn Besuch kommt, und wenn es angenehmer Besuch ist, sowieso. Und mit Herrn Tütensüß kann man sich auch gut austauschen (oftmals haben wir die gleiche Wellenlänge bzw. Ansichten). Bei einem (oder 2) Glas Rotwein geht es auch leichter von den Lippen.

Es fing an mit dem 29 Euro Ticket für den „Öffi“. Was für ein Rumgeeier, viele sind befindlich, mögen nicht übergangen werden oder fühlen sich auf den „Schlips“ getreten wie der Landrat von MOL. Und es ist schon erstaunlich, wie lange sie brauchen, um mal etwas in die Wege zu leiten. Dabei sollte es doch um Energiewende, Mobilitätswende gehen und insbesondere Entlastung für uns Bürger bringen, jedenfalls sagen sie das oft. Aber na klar, wenn man einen Dienstwagen hat, nicht für seinen „Sprit“ zahlen muss, kann man sich schon mal schwer tun. Uns persönlich würde es ja mal freuen, wenn sie sich bei ihren Diäten-Erhöhungen (ich dachte immer, Diäten hätten was mit abnehmen zu tun) so schwer tun würden. Aber es hat ja geklappt jedenfalls für Berlin, schade nur, dass viele Pendler davon nun etwas weniger haben, hier noch einmal ein ganz persönlicher Dank an Brandenburg.

Auch das Rumgekaspere bei den Energie-Preisen. Was ist denn daran so schwer, einen Basistarif umzusetzen? Eine Summe X, für den der Bund und die Länder was zuzahlen, dann könnten sie sich das Energie-Geld und was ihnen sonst noch an Bürokratie einfällt, sparen - dieses könnte man doch gleich dafür nutzen. Auch, dass wir für arme Energie-Unternehmen bzw. für einzelne Sparten bei ihnen extra zahlen müssen, merkwürdig, dass es bei Gewinn dann nichts für uns gibt. Und weshalb ist der Gaspreis am Strompreis gekoppelt?? Brotpreise sind doch auch nicht am Waschmittelpreis gekoppelt? Und warum geht es meistens nur in eine Richtung, nach oben?

Das waren so die ersten Diskussionen. Es folgte Aufregung darüber, dass es eben keine wirkliche Übergewinnsteuer gibt für Unternehmen im Energie-Bereich, sondern auch nur wieder Wischi Waschi. Und dann kamen wir zu Winnetou, was für ein Scheiß. Hier mal nun wirklich: Haben wir keine anderen Sorgen, oder müssen wir abgelenkt werden? Gleich mal eines vorne weg: Karl-May-Bücher sind nicht verboten und werden es auch nicht, es gibt sie immer noch zu kaufen, und das Karl-May-Museum ist auch nicht zu.  Es ist richtig, dass man anfängt, endlich mal mit alten Klischees aufzuräumen. Man muss sich auch nicht aufregen, dass man nicht mehr Schwarzer, Roter, Neger, Gelber sagen soll. Viel einfacher und vor allem auch richtig ist doch die Bezeichnung Mensch. Viele Probleme und Vorurteile hätten wir nicht, wenn wir ständig alles katalogisieren. "Mensch" und fertig, egal, welche Hautfarbe, egal, ob Frau oder Mann.

Das Drama fängt ja oft schon im Kindergarten an: Jungs müssen mit Autos spielen und Mädchen mit Puppen. Berufe für Frauen, Berufe für Männer. Warum??? Endlich aufhören damit, wir leben doch alle auf der einen unseren Welt, da sind wir uns wohl einig. Niemand ist mehr wert als ein Anderer! Der Chef-Chirurg kann nur operieren, wenn die Reinigungskräfte vorher den OP geputzt haben. Weshalb immer diese großen Gehaltsunterschiede? Damit ist nicht gemeint, dass viele Menschen sehr fleißig sind und nicht dementsprechend vergütet werden sollten. Aber diese Ungerechtigkeit von vornherein muss mal aufhören.

Das gilt auch für Krankenversicherung und insbesondere für Bildung, jedes Kind muss die gleichen Chancen bekommen, egal ob die Eltern Ärzte, Rechtsanwälte etc. oder eben Verkäuferinnen, Erzieher, Handwerker usw. sind. Die Krise hat doch gezeigt, nur wenn wir zusammenhalten, kann es gelingen. Ein jeder sollte wohl das Recht auf ein angenehmes Leben haben, ohne Angst und große Nöte.

Und wie Herr Tütensüß sagt (oder Brösel): Am Ende des Tages wollen doch alle in den Arm genommen werden und etwas Wärme und Liebe spüren und nicht weinend vor Sorgen in den Schlaf gehen.





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