Samstag, 29. April 2023

Gedanken-Brösel: Nichts sehen...

Damit meine ich nicht den Augenblick zwischen Brille absetzen und Kontaktlinsen einsetzen oder umgekehrt! Natürlich ist das eine tägliche Herausforderung, die sich aber doch meistens in Sekundenschnelle erledigen lässt. Auch schön ist natürlich das morgendliche Erwachen, wenn man nach der Brille tastet, quasi den Traum noch im Auge, wo man doch schön klar sehen konnte beim Träumen und dann sehschwach wachgeworden ist. Nein, das meine ich alles nicht. 

Quasi sehen wir doch oft den Wald vor lauter Bäumen nicht, das geht mir oft so. Man nimmt Dinge wahr, will sie aber irgendwie nicht wahrhaben. Klima-Kleber zum Beispiel (ich weiß, ich habe dieses schon öfter erwähnt). Sie weisen uns eigentlich nur auf eine Katastrophe hin, halten uns irgendwie den Spiegel vor über unsere Lebenseinstellung, aber weil sie mich stören in meiner ach so schönen Komfort-Zone, fangen wir an, sie zu hassen anstatt mal an die Verursacher ranzugehen (auch wir als Verbraucher). Unsere liebe Politik schiebt seit Jahren zum Wohle von der Wirtschaft das Thema vor sich daher. Und wenn ich sehe, wie schnell sie jetzt verurteilt werden und ohne Bewährung... sonst dauert sowas schon mal Jahrzehnte, zum Beispiel bei Nazis oder Steuerverbrechen im großen Stil (CumEx, Wirecards etc.), ist man da gerne beim Schneckentempo. Aber hier bei den Klima-Aktivisten kann man natürlich die Menschen schön gegeneinander aufbringen, wieder wird ordentlich vom eigenen Versagen abgelenkt. 

Das machen sie aber immer wieder gerne. Man spielte schon sozial Schwache gegen Mindestlohnempfänger aus, Arbeitslose gegen Migranten oder Migranten untereinander, um nur nicht an die großen Verursacher ranzugehen, bloß nicht an die oberen 2 %, diese könnten verschreckt werden. Die Leute, die sich Sonderrechte und Privilegien kaufen, sich heute schon Bunker bauen lassen gegen die Klimakatastrophe, mit Sicherheitskräften, welche den „Mob“ zur Not abwehren und das auch noch als Investition in die Zukunft von der Steuer absetzen.

Auch im privaten Umgang sehen wir oft nicht hin oder denken, warum. Wenn uns jemand die Hand reicht, um uns aus dem Dreck zu ziehen, in dem wir uns gerade suhlen, wird dieses hinterfragt, wieso, warum oder was muss ich denn dafür tun? Nichts, die Hilfe gibt es ohne Gegenleistung?! Blödsinn, einfach mal annehmen, irgendwann kommt die Gelegenheit, wo man auch hilft. Füreinander da sein, auch wenn es schwerfällt, und es wird immer schwerer im Großen wie im Kleinen.

Sehen schützt vor Blindsein nicht - bringt uns nicht weiter.

Eigenen Schmerz oder verletzt sein überwinden, lachen, wenn man zum Weinen keine Kraft mehr hat. Einfach in die Arme nehmen, gerne auch mal den Augenblick genießen, niemand weiß, was hinter der nächsten Ecke ist, was morgen passieren wird. Die Tränensäcke austrocknen, lieber sich Falten vom Lachen zulegen.

Habt eine schöne Zeit.









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