Mittwoch, 11. Dezember 2024

Gedanken-Brösel 330: Mein Blick zurück ins 2024…

Mannomann, was für ein Jahr!!! Aber das sagen wir oft, wenn nicht sogar jedes Jahr. Doch ich fand dieses Jahr war besonders heftig, auf jeden Fall für mich.

Erst fing ja alles sehr gut an mit einem schönen Blick in das Feuerwerk über den Dächern von Berlin, das langsam weniger wurde, dazu leckeres Essen und Getränke. Alles war gut, am ersten Tag ein schöner Spaziergang, kein Stress, weit und breit nur Freude auf das, was jetzt kommt, es gab ja auch schöne Ideen. Und es standen Konzerte meiner „Helden“ (Depeche Mode 3-mal in Berlin) an und ein Konzert von einem sehr geschätzten Sänger (Daniel Wirtz). Auch hier sollte es ein besonderer Abend werden, und das wurde es: Konzert- Erlebnis mit meinem Schwiegersohn und Fotos mit dem Sänger.

Zu meinem Geburtstag kam ein Anruf, ob ich eine neue Wohnung möchte, da wo ich schon einmal lebte, zurück nach Biesdorf. Das sollte sich wirklich als Glücksfall erweisen. Doch bis dahin, also bis zum Umzug, war noch etwas Zeit. Erst musste der Schock verdaut werden, eine lebensverändernde Diagnose! Die scheiß K… Krankheit, ich nannte Sie „Brunhilde“, und sie muss ausziehen. Eins vorneweg: Die Behandlungen sind erstmal abgeschlossen, es gab ordentlich Hormontherapie, Tabletten-, Strahlen- und Chemotheraphie.

Nun aber wieder zum Rückblick von mir. Mit dieser Diagnose im Gepäck ging es erst einmal auf Reise. Ab zu Nele mit meinem „Schwiegersohn“. Flug nach Stockholm, dort ein Tag und dann ab nach Marieham auf Ähland (Finnland), dort zwei Tage und wieder zurück für zwei Tage nach Stockholm. Eine schöne Reise, richtig viel Spaß. Danke an meine Tochter und ihren ganz wunderbaren Freund, den ich liebevoll „Schwiegersohn“ nenne.

Nach der Rückkehr ging es los, die große Wohnung musste aufgegeben werden, Dinge wurden verkauft, verschenkt, und die neue Wohnung wurde hergerichtet. Er sah es so aus, als ob es sich etwas verzögert (Vormieter), dann ging es alles schneller und besser als ich dachte. Vielen lieben Dank an meine Freunde, sie waren da, als ich sie brauchte, ich musste nichts sagen, nicht lange fragen, nein, sie waren einfach da. Selbst jetzt. wenn ich so daran denke, bekomme ich Tränen in den Augen. Das mit den Tränen passierte dieses Jahr aber auch oft. Umzug überstanden und glücklich in der neuen Wohnung. Die neue/alte Hausgemeinschaft freute sich, dass ich zurück bin (quasi wie ein verlorener Sohn), und auch hier haben sie mir viel Kraft gegeben (einfach mal meine letzten Blogs lesen).

Leider schaffte mein Lieblings-Fußballverein BFC DYNAMO wieder nicht den Aufstieg, aber es gab dafür zwei ganz wunderbare Freundschaftsspiele, eins gegen AC Monaco und eins gegen Sampdoria Genua. Beide wurden gewonnen, und der BFC hat nach Jahrzehnten mal wieder etwas vom alten Europapokal-Flair! Natürlich gab es auch Rückschläge, die Idee mit dem Laden wo aufgearbeitete Möbel bzw. umgestrichene Stühle und umgebaute Dinge verkauft werden sollten, hat nicht geklappt. Obwohl Zeitung, Radio und der RBB darüber berichteten, was es doch für eine tolle Idee ist. Doch wenn auch viele Menschen gekommen sind, viele sich erfreut hatten über die Idee, es wurde schlecht verkauft, und leider war ja auch „Brunhilde“ da. Also wurde das Projekt aufgegeben.

Natürlich beschäftigte mich auch die ganze Zeit das politische Geschehen und die Frage: Was machen die da eigentlich? Die Regierung zerlegt sich dauernd, Wumms und Doppelwumms, Zeitenwende und was nicht alles gesagt wurde. Und Bürokratie-Abbau, also wenn man mal krank zu Hause sitzt und Anträge ausfüllen muss - einfach ist anders - es ist, als ob ein Bleimantel über allem liegt. Dann zerlegte sich meine Partei auch noch, und somit ist mal gleich das linke Lager in diesem Land geschwächt, Populisten und Nazis haben leichtes Spiel, sie tun so, als ob sie einfache Antworten haben, doch es gibt keine einfachen Antworten auf schwere Fragen, nur müssen unsere Regierenden schwere Themen angehen, nicht lange reden, sich nicht drücken vor Entscheidungen.

Viele glauben vielleicht, so wie früher wäre es gut, das ist Stillstand, die Welt hat sich verändert nicht nur zum Guten. Viele wollen sauberen Öko-Strom, doch keine Windkraftanlage. Einige reden von Atomstrom, doch dieser Dreck ist nicht gut für die Umwelt. Und nur weil Herrn Merz die Windkraftanlagen nicht gefallen, sollen sie weg, dabei bringen sie im Moment den meisten Strom, die Idee der Fusionskraftanlagen wird auch nichts, seit den 50-er Jahren klappt das nicht. Atomstrom und Braunkohle helfen nicht, den Preis zu senken für den Strom in unserem Land, die EEG-Umlage muss weg. Was soll das mit den Preisversprechen für die Energiekonzerne??

Na, und der Blick in die Welt bringt auch Angst, der Nahe Osten ist ein Pulverfass. Leider habe ich den Eindruck, sie müssen immer Krieg spielen, sie können nicht anders, dabei könnte es so einfach sein, man muss nur mal nachgeben, doch die alten Egos haben ja nichts mehr. Für Party zu alt und die Frau zu Hause will auch nichts mehr von so einem Mann, also spinnen sie sich aus, und oft benutzen sie Glauben und Religion.

Doch zurück zu mir. Die Behandlungen gingen los, am 05.08. fing die Strahlentherapie an, die mich täglich 6 Wochen lang begleiten sollte, zwei Wochen später die erste von neun Chemotherapien (alle zwei Wochen). Bei der ersten Behandlung saßen zwei Männer, diese waren sehr gut positiv eingestellt, obwohl sie es nicht leicht hatten. Der eine meinte, der Kopf ist das Entscheidende. Du musst wollen, dass es weg geht bzw. besser wird, Du musst Dir sagen, dass es klappt und dass man damit leben kann. So lernte ich, damit immer besser umzugehen, das Leben ist auch schön. Wenn ich an die lieben Menschen denke, denen ich scheinbar wichtig bin, die einfach da sind, einfach Hallo sagen. Die Kochabende als Beispiel, die hatten wir auch vor Brunhilde, doch wir machten es weiter. Danke Christian, danke Steffen. Dafür, dass Ihr einfach da wart, das hat so sehr geholfen, und satt hat es auch gemacht. Danke an Katrin, meine liebe Kollegin, die mir bei Arbeits-Unterlagen und durch ihre ruhige Art sehr geholfen hat, auch einfach immer da ist ohne viele Worte. Auch an Hendrikje hier ein großer Dank für unsere wöchentlichen Frühstückstreffen mit Austausch über Bücher und sonstiges Geschehen in dieser Zeit, und welche mich dazu brachte, über Betreuung für andere Menschen als Beruf nachzudenken und wie wir dieses in die Tat umsetzen können.

Genauso mein Freund Andy, der auch immer wieder vorbei kam, mit mir essen ging, oft nur so nachfragte. Nicht falsch verstehen wir haben all das auch vorher gemacht, doch es wurde nicht eingestellt wegen „Brunhilde“, nein, sie wurde mit Freunden, positiven Gedanken, gutem Essen, gemeinsamer Zeit einfach verdrängt! Meine lieben Kollegen, die ihre Arbeit gut machten, so dass unsere Firma weiter lief, auch dank zweier Bauleiter, die da halfen und unser Berater vom Großhandel, danke Lars, danke Marcel!

Und es wurden Kurzreisen unternommen: Warnemünde, Königstein, Rostock, und zu Weihnachten folgt die nächste. Danke an Gabi, danke dass Du so lieb aufpasst, dass es mir gut geht, danke für so vieles. Ohne Euch, meine Lieben, wäre ich nicht durch dieses Jahr gekommen. Doch leider gab es noch einen schlimmen Schock. Meine liebe Mutter verstarb ganz plötzlich, der Schock sitzt noch tief, die Trauer hält noch an und wird auch eine Weile so sein, das ist auch gut so. Ich hatte immer ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern, nun bin ich aber mit meinem Vater noch etwas näher zusammengerückt, auch das ist angenehm. Hier waren sie auch da, die Freunde, es gab Trost so gut es eben geht bei solchen Nachrichten.

Blicken wir noch einmal in die Politik, wo ich leichte Befürchtungen habe. Unsere Ampel-Regierung ist ja passé, was vielleicht wie eine gute Idee wirkte, war am Ende ein Flop. Doch wenn CDU und SPD, quasi „Club Der Unternehmer“ mit „Stabilen Profit-Dividenden“ regiert, da wird das nix mit dem christlich-sozial sein. Sie werden beim Bürger sparen, sie werden nicht die Vermögenssteuer für große Vermögen einführen bzw. in Kraft treten lassen, was sie eigentlich müssten. Schuld werden das Bürgergeld und die Migranten sein. Die sollen auch schuld sein, dass Schulen marode sind, dass kein Geld für die Bahn da ist oder die Brücken kaputt sind. Super einfach macht Ihr Euch das! Ich bin gespannt, vielleicht wird ja alles ganz super und schön. Wir haben ja ansonsten noch die verbindende Kraft des Fußballs, wie wir ja im Sommer bei der EM erleben konnten, für einen Augenblick schien mal wieder alles möglich, auch wenn wir über unsere kaputte Bahn belächelt wurden oder dass man in der Kneipe noch Bargeld braucht (was ich gut finde) und unser Internet hier oft ein analoger Anschluss ist.

Ich wünsche allen ein schönes und ganze besonders friedliches neues Jahr, bitte keinen Krieg. Bitte vertragt Euch im Kleinen wie im Großen, öfter in die Arme nehmen hilft bestimmt.

Danke! Christian, Steffen, Katrin, Andy, Gabi, Hendrikje, Thomas, Frank, Claudia, Petra, die liebe Hausgemeinschaft in der Buschiner Straße, Wulf, mein Vater, meine Mutter, meine liebe Tochter Nele mit meinem Schwiegersohn Willy sowie Christin. Ohne Euch wäre das alles nicht möglich gewesen. Ich habe Euch alle sehr lieb!




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