Mittwoch, 21. Februar 2018

Gedanken-Brösel, Folge 13-2018: Faszination Leben

So ziemlich alle Lebewesen sind darauf bedacht, dass ihre Art nicht ausgerottet wird. Alles, was hier so rumkreucht und fleucht, miaut, galoppiert, hoppelt und sich sonst irgendwie fortbewegt, achtet auf das Gleichgewicht. Nur wir, die katastrophalen Spinner dieser Welt, machen das natürlich nicht. Doppelmoralisch kommen wir hier daher: Oft geben wir unserem lieben kleinen Goldfisch lustige Namen wie Nemo, kraulen die Katze, füttern den Hund, haben alle Tiere, die wir in unserer Umgebung sehen, total lieb und gerne. Und während wir unsere Katze kraulen, schieben wir uns eine Tüte Chips oder Currywurst in den Rachen, ohne dabei daran zu denken, wie viele arme Schweine in zu engen Ställen hausen, nur damit wir was zu fressen haben! Denn grundsätzlich wollen wir natürlich auf nichts verzichten. Wir fühlen uns angewiedert, angeekelt, wenn wir Bilder über Massentierhaltung und das Schreddern von Küken sehen. Und für eine Mikrosekunde denken wir darüber nach, etwas zu ändern. Aber bei der nächsten Salamistulle ist schon wieder alles vergessen. Wir hacken darauf rum, wenn Leute Pelze tragen und ziehen dabei eine Daunenjacke an. Auch super, auch sehr schön, mit den Federn vom Daunenbaum oder so? Seit wann gibt‘s denn den? Aber so Scheiße, wie wir mit anderen Spezies umgehen, so Scheiße verhalten wir uns auch mit der eigenen Art. Horden von bescheuerten Menschen laufen durch die Gegend und bespucken Feuerwehrleute und Polizisten. Da frage ich mich schon, hallo, geht’s noch? Wer hat denn diesen Homo sapiens ins Gehirn gekackt?

 Auch bei dem Begriff Flüchtlinge tun ja einige Artgenossen so, als wenn sie das aus Zeitvertreib machen. Sicher gibt es auch unter Flüchtlingen hin und wieder Knalltüten, aber Knalltüten gibt es überall. Marokkaner sollen Frauen vergewaltigt haben. Und, ja sicher, das ist schlimm, wenn Nordafrikaner junge Frauen vergewaltigen, da gibt’s überhaupt keine Frage. Aber wer erdreistet sich denn, daraufhin Asylbewerberheime anzuzünden, weil sich hier wieder irgendwelche Nasen Scheiße benehmen? Keiner von diesen sogenannten Bürgerwehren hat wohl jemals einen Brandsatz auf eine katholische Kirche geworfen, und diese hat ja in den letzten Jahren tausende Kinder missbraucht, Aber nichts passiert, der Vatikan zieht niemanden zur Verantwortung, man spricht von Täterschutz – ich kriege das Kotzen, wenn ich sowas höre.

Da laufen in den USA schwachsinnige Jugendliche durch die Gegend, verüben Massaker an Schulen. Und regt sich da irgendjemand auf und beschimpft die Amis und deren Waffensystem, was für die meisten Menschen von uns unverständlich ist? Aber mal ehrlich, wie wäre es, wenn es hier so einfach Waffen zu kaufen gäbe? Da würden bestimmt irgendwelche Chaoten wild durch die Gegend ballern. Bei einem Amoklauf in Deutschland oder einer Schießerei kamen die Täter meist aus Schützenvereinen. Da sollte man mal darüber nachdenken, aber warum auch? Das macht doch total Sinn, schiesswütig in der Gegend rumzuknallen, toll!? Ich frage mich wirklich, wann der Tag kam, wo wir so Kacke wurden.

Wir sitzen vor dem Fernseher und fiebern mit den Helden mit. Als wir klein waren, waren wir total glücklich, wenn der Prinz dem Drachen endlich den Kopf abhackte oder ein mutiger Ritter den bösen König davonjagte. Warum werden heutzutage Menschen ausgelacht oder als Spinner abgetan, wenn sie Gutes tun wollen? Z.B. die Millionäre gerechter besteuern und nicht zulassen, dass sie sich jeden Luxus-Schrott kaufen und diesen dann noch von der Steuer absetzen. Wir bezahlen mit unseren Steuern so schöne Bauten wie die Elbphilharmonie. Und irgendwelche reiche Typen kaufen sich Luxusapartments, welche sie dann von der Steuer abziehen, na da bin ich glücklich! Warum wird denn so wenig für die Allgemeinheit geschaffen, warum wird denn immer alles in Frage gestellt wie z. B. kostenloser öffentlicher Nahverkehr? Sicher, die Regierung macht das, um die Strafen der EU zu umgehen. Aber was ist denn daran so schlimm, wenn doch nur ein paar Prozent davon umgesetzt werden, der Nahverkehr günstiger wird und alle Menschen es sich leisten können, von A nach B zu fahren. Damit könnten die Menschen in ländlichen Gebieten teilhaben an Kunst und Kultur, niemand fühlt sich mehr ausgegrenzt und abgehängt.

Wir müssen auch uns mal den Kopf klar rücken, in was für einer Welt wir denn leben wollen: Kurzzeitig und gut, und danach ist alles Schrott? Also sollten wir lieber jetzt mal anfangen zu verzichten und dafür nachhaltig genießen. Denn wir sollten uns immer darüber klar sein, wenn wir bei uns günstigen Kaffee kaufen, wird dafür irgendwo ein armer Kaffeebauer ausgebeutet werden – das gilt auch für Kakao. Und erst, wenn wir wieder anfangen, unsere liebe Welt etwas smarter zu machen, dann haben solche Kotzbrocken in braun, die jetzt in blau angestrichen sind, keine Chance mehr. Diese suchen übrigens ihr eigenes Seelenheil darin, Leute aufzuhetzen gegen Ungerechtigkeit und Steuerhinterziehung. Und wenn man genau hinsieht, was treibt ihr oberstes Haupt? Steuerhinterziehung und Drogenhandel. Das sollen sie also sein, die Führer, die uns ins Paradies leiten? Nein, so ist es nicht!

 Es ist immer noch wichtig und nicht schädlich, hilfsbereit zu sein. Es tut sogar ganz gut, den ganzen Egoismus einfach mal über Bord zu werfen und es mal so zu machen wie unsere lieben Mitlebewesen auf diesem Planeten, die sich in der Tat immer um sich kümmern. Vielleicht bin ich einfach nur ein Träumer, aber schön wäre es schon, wenn denn alle liebevoll, vernünftig und tolerant miteinander umgehen würden. Nicht vergessen, in dem Wort Toleranz liegt das Wort tolera, das ist lateinisch und heißt ertragen, aushalten. Und es steht uns allen ganz gut zu Gesicht, mal wirklich etwas auszuhalten. Es kann doch verdammt nochmal scheißegal sein, wer hier welchen Gott anbetet. Ich finde diese Tatsache an sich ja schon merkwürdig, aber bitte, wenn man so sein Seelenheil findet! Aber dann sollte man bitte bitte nicht versuchen, andere Menschen zu missionieren. Es tut immer gut, über den eigenen Tellerrand zu gucken. Und das sollten wir uns hin und wieder an den Spiegel schreiben, damit wir das morgens lesen! Den ganzen Oberegoisten sei mal gesagt, das Gesicht, was man morgens im Spiegel sieht, ist nicht das einzige. Es gibt noch ein paar Milliarden andere! Darum wäre es schön, wenn es kein Traum mehr wäre sondern real, dass wir uns alle vertragen, jeder mit dem anderen Menschen. Wir haben alle nur eine Welt! Wir haben alle nur ein Leben, und bitte, das sollte so schön wie möglich sein! Und dann stimmt auch der Satz: Das Leben ist trotz aller Widrigkeiten schön, lebens- und liebenswert!

Denkt mal darüber nach,
Euer Brösel



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