Freitag, 4. Mai 2018

Gedanken-Brösel, Folge 21-2018: Die Weitsicht von Karl Marx

Eines ist ja definitiv klar und richtig, er hatte mit seinen Thesen und Visionen schon recht. Zum Beispiel: Wir sind auf der Welt, um diese für unsere Kinder als einen besseren Ort zu hinterlassen. Die Realität ist leider eine andere. Wie wir dieser Tage erfahren haben, sind die Ressourcen für dieses Jahr schon verbraucht – und wir waren da erst im Monat April. Und die ernste Frage, die sich damit aufdrängelt, lautet: Warum gehen wir so sorglos mit unserer Umwelt, unseren Mitmenschen um? Und kann mir bitte mal jemand erklären, warum wir jetzt höhere Ausgaben für die Rüstung brauchen, ja brauchen wir denn überhaupt Rüstung? Wenn wir in der Geschichte der Menschheit zurückblicken in eine Zeit, als die Menschen gar keine Waffen hatten, friedlich nebeneinander lebten und sich nur um Nahrung sorgen mussten, war dieser gegenseitige Hass nicht vorhanden! Der Reichtum dieser Welt ist ja wohl so groß, dass es wirklich und definitiv für Alle reicht und es sogar Überfluss gibt. Das Geld, dass jedes Jahr für Waffen ausgegeben wird, könnte man bestimmt besser für die Sauberhaltung der Luft und der Meere etc. ausgeben, was auf jeden Fall sinnvoller wäre. Dann müssten wir auch nicht irgendwelche Böden und Äcker überdüngen und zerstören, wir müssten nicht die Bienen ausrotten, sondern könnten all das sein lassen und stattdessen normal und anständig nebeneinander leben. Und es muss jetzt keiner ankommen und meinen, na Rüstung schaffe doch Arbeitsplätze. Wenn man mit einer Keule einem Menschen das Knie zertrümmert, schafft das auch Arbeitsplätze, und zwar in der Chirurgie!

Die nächste reale Erklärung von Marx war, dass der Kapitalismus sich immer wieder selbst anfeuern und neu erfinden muss. Der Mensch glaubt, er muss sich immer neue Dinge kaufen und anschaffen, was am Ende totaler Blödsinn ist. Niemand kann mir sagen, was daran so wichtig ist, in einem Haushalt 5 verschiedene Fernseher zu haben, im Kinderzimmer, Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche, Bad, wo man ja doch meist nur auf ein einziges Gerät schauen kann. Je mehr ich über diese Dinge nachdenke, umso sinnloser erscheint ja wohl das eigene Dasein. Jeden Tag wird man beschimpft, wenn man andere Gedanken hat, fast sogar als Terrorverdächtiger gesehen, nur weil man diesen ganzen Quark nicht mitmachen will. Alles nur, weil dieses menschenunwürdige System es so will, wenn man darüber nachdenkt, könnte man fast kotzen.

 Und Prominente, Wirtschaftsbosse, Politiker werden hofiert, ihnen wird der Hintern gepudert und alles nachgetragen. Doch wir werden kontrolliert und überwacht, Erich Mielke hätte seine helle Freude daran. Schauen wir doch mal auf die neuen Polizeigesetze in Bayern. Die gleichen Nasen, die so etwas beschließen, sprechen von freiheitlicher, rechtlicher Demokratie. Was ist denn daran Freiheit, wenn Telefone, Konten, Computer überwacht werden, nur weil die Polizei das so möchte, quasi ohne richterlichen Beschluss? Und weil die meisten Mitmenschen auch nicht mehr richtig nachdenken, sondern nur irgendwelchen bunten Bildchen im TV und in der Werbung hinterherhinken, finden sie es in Ordnung, wenn unser Heimatminister sogenannte Ankerzentren für Asylbewerber und Flüchtende einrichten will. Das ist doch genauso, als würde man die Menschen in Lagern einsperren, es fehlen ja nur noch Wachtürme und Stacheldraht drumherum. Sie sollen nun auch keine Geldleistungen, sondern nur noch Sachleistungen bekommen. Menschen, die mit nichts auf der Haut geflohen sind und vielleicht wieder in ihr Land zurückgehen, sollen einfach kaserniert werden. Es gibt keinen Grund, sowas gut zu finden. Im Endeffekt entstehen nur neuer Hass und Neid; und Neid bringt Menschen auf die unsinnigsten Ideen. So kann auch wieder weiterer Terror entstehen. Und das geschieht alles wieder durch die großartigen Christen, Retter des Abendlandes. Also ich kann mir nicht vorstellen, dass der Typ, der damals ans Kreuz genagelt wurde, so etwas für die Menschen wollte. Wenn die Überlieferungen stimmen, stand er für eine menschliche Gesellschaft, wo alle friedlich nebeneinander leben können. Denn von jenem Typen kam der Satz: „Wenn Dich einer auf die linke Wange schlägt, dann halte ihm auch die andere hin.“ Was bedeutet, nur wer von Gewalt aussteigt, bringt auch andere dazu, auf Gewalt zu verzichten. Schlaue Indianer der Cree sagten voraus: „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet Ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“ Wen wir alle diese Sätze nicht bald mal verinnerlichen, werden wir alle langsam vor die Hunde gehen.

Ich für meinen Teil glaube fest daran, dass es noch nicht zu spät für ein friedliches Miteinander für alle Menschen ist. Nach wie vor bin ich dafür, den Tag mit einem Lächeln beginnen und enden zu lassen statt mit Gewalt und Hass sich das Leben schwer zu machen.



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