Donnerstag, 17. Mai 2018

Gedanken-Brösel, Folge 22-2018: Höflichkeit

Die Menschen, die mich ja kennen, wissen: Nichts ärgert mich so sehr wie unhöfliche Menschen. Was bilden sich eigentlich diese kleinen arroganten Pappnasen dieser Welt ein, nicht einmal „Guten Morgen“ sagen zu können? Dummbräsig laufen sie durch die Welt, haben ihre Hacknasen nur auf ihre Kackophones gerichtet, und wehe, sie laufen gegen einen selbst, dann wird man noch blöd angemacht! Die Welt, habe ich so langsam den Eindruck, verkommt zu kleinen, vor sich hin tippsenden Habichten, die nur noch auf irgendwas herumhacken.

Genauso erklärt es sich ja langsam zur folgenden Unsitte: Man schreibt E-Mails, Einladungen für eine Veranstaltung oder eine Bewerbung. Und nicht einmal Ämter oder große Firmen, die ja angeblich eine IT-Abteilung haben, halten es für nötig (selbst wenn es nur eine vorgefertigte Standard-Antwort wäre), eine Rückmeldung oder Absage, überhaupt eine Antwort zu erteilen. Aber wenn man nicht springt, wie sie wollen, dann gibt‘s den ganzen Tag lang Drohmails, Hinweise, man möge doch endlich mal was machen. Doch wehe, es geht anders rum. Noch grausiger wird allerdings der Anblick in öffentlichen Verkehrsmitteln. Sollten da ältere Menschen oder schwangere Personen um Einlass begehren, da kriegt kaum noch einer von den unter-30-Jährigen seinen Arsch aus dem Sitz gehoben, um jemandem seinen Platz anzubieten (es gibt sie aber noch, die hilfsbereiten Menschen, natürlich sind nicht alle so).

Aber wie sollen sie auch jemanden sehen, die meisten Leute sind ja in ihre ach so wichtigen Instagram-Posts vertieft, wo sie posten müssen, dass sie einen neuen Lippenstift gekauft oder E-Zigaretten günstig erworben haben. Und natürlich muss man der Welt mitteilen, dass man gerade auf der Strecke von A nach B unterwegs ist. Alles wird zugemüllt, und man kommt nicht mehr daran vorbei. Selbst beim Einkaufen oder bei der Bestellung von Nahrungsgütern, die an Marktständen feilgeboten werden, passiert es schon, dass jemand da steht und freundlich sagt: „Ich hätte bitte gerne einmal Hackbraten mit Rotkohl, vielen Dank!“ Man gibt ein kleines Trinkgeld, bedankt sich und bekommt eine ordentliche Portion. Und dann steht jemand hinter einem, die ganze Zeit wird auf den kleinen Bildschirm eingehackt, um dann der Verkäuferin zu sagen: „Eh, jib mir mal ditt.“ Sie tut das dann mit derselben Gleichgültigkeit, mit der er sie auch bedacht hat, und er regt sich im Anschluss mit folgendem Wortlaut auf: „Eh, der vor mir hat aber eine größere Portion bekommen!“ Und hier möchte ich für die geneigte Leserschaft anmerken, das ist ein Erlebnis aus dem realen Leben, gestern erst geschehen.

Darum bitte, liebe Mitmenschen, falls es irgendwelche gibt, die diesen Text lesen sollten: Seid nett zueinander, geht liebevoll miteinander um! Und merkt Euch, ein Lächeln ist ein Bumerang, es kommt zurück. Und nichts ist so schön, als wenn wir jeden Tag unser kleines Glück, unser kleines Lächeln teilen! Wie IBM schon früher meinte, lasst uns die Welt ein wenig smarter machen!




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