Und so ähnlich war es auch jetzt, wer hat eigentlich
bestimmt, dass sie groß werden dürfen? Eigentlich möchte man sie doch immer auf
dem Arm tragen, immer selbst entscheiden, wann wir sie in die böse Welt
hinauslassen? Und die Eltern, wir, die zurückbleiben, an der Kindergartenpforte
oder am Flughafen: Ein Gemisch von Strahlen im Gesicht, elterlicher Stolz in
der Mischung mit Wehmut und ein wenig Trauer. Hier ist wohl die richtige
Beschreibung angebracht von einem lachenden und einem weinenden Auge.
Und vielleicht ist man noch gar nicht fertig mit der eigenen
kleinen Trauer und Trübseligkeit, dann fällt man jäh zurück ins eigene Leben. Ein
scheinbar völlig geistig gestörter Mob tobt durch unsere Städte, in diesem Fall
Chemnitz. Bitte nicht falsch verstehen. Mord ist Mord, und eine Straftat ist
eine Straftat. Aber niemand hat das Recht, andere Menschen durch Städte zu
jagen und zu meinen, seine Rasse oder Ethnie wäre die bessere. Und um dem
Ganzen noch eins drauf zu setzen, haben alle Bundesländer außer Thüringen
beschlossen, ein neues, verschärftes Polizeigesetz auf den Weg zu bringen - siehe
München und NRW. Um es hier auf den Punkt zu bringen, da versuchen sie mal
wieder, Feuer mit Feuer zu bekämpfen. Niemals wird an das wirkliche Problem
gegangen, es werden immer nur Strafen erlassen.
Doch niemand in unserer schönen Regierung fragt sich, warum
Menschen zusätzlich Sozialleistungen erschleichen, warum arme Menschen einbrechen
oder kleine Diebstähle begehen. Sicherlich wohl nicht, weil sie so reich sind. Denn
meistens sind es doch wahrscheinlich die Mitmenschen, die eh schon von der Gesellschaft
ausgeschlossen sind. Ja, natürlich müssen kriminelle Banden bekämpft werden. Selbstverständlich
muss man gegen verschiedene verbrecherische Clans vorgehen. Aber in der Regel
tut man das nicht, sondern geht immer nur gegen die Schwächsten in der Gesellschaft
vor. Ein Umdenken ist dringend erforderlich.
Und nach wie vor glaube ich, eine bessere Gesellschaft ist möglich
und nötig. Ein Leben voller Liebe, Lächeln und Zuversicht ist immer noch besser
als ein Leben voller Krieg, Hass und Intoleranz, damit auch die Tränen vom
Privaten im Gesellschaftlichen wieder trocknen.
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