Donnerstag, 16. Mai 2019

Gedanken-Brösel, Folge 14-2019: Wahnsinn

Der tägliche Wahnsinn scheint uns zu beherrschen, kaputt zu machen und zu zerstören. Oder einfacher gesagt, wir kriegen das ganz gut selbst hin, jeden Tag eine kleine Zerstörung an uns herum und an uns selbst vorzunehmen. Dabei wissen wir das doch besser. Eigentlich sollte es ja wohl so sein, dass wir arbeiten, um zu leben. Und meiner Meinung nach verwechseln wir da einiges. Wir denken, wenn wir mehr arbeiten, können wir auch mehr leben. Aber der Tag hat eben nur 24 Stunden, und ein bisschen schlafen und essen müssen wir wohl auch noch. Also rackern sich einige Zeitgenossen von uns ab wie die Irren, bei Anderen ist die Gier schon so ausgeprägt, für diese ist das alles, dieser ganze Reichtum, nur noch ein Spiel. Und sie meinen, man bräuchte ewiges Wachstum, aber das kann es nicht wirklich geben. Unsere Politik ist darauf aus, uns von Wachstum zu erzählen, die Wirtschaft muss wachsen, so erklärt man uns. Dabei sind doch unsere Ressourcen nur begrenzt. Unsere Erde hat nicht mehr genug fossile Brennstoffe, diese werden ausgehen und die Landschaften werden kaputt gemacht. Öl ist auch nicht ewig da, und eigentlich können wir auch nicht alles abholzen und verbrennen oder in Äcker umbauen. Die Erde ist sowieso schon überdüngt. Wir wissen das alles!

Doch immer, wenn einige Menschen auf die Idee kommen, etwas Gutes zu machen, wird daraus oftmals auch noch eine Marktlücke, und die Meute stürzt sich drauf. Zum Beispiel, wenn die Leute sich vornehmen, weniger Fleisch zu essen oder ganz auf tierische Dinge zu verzichten, macht man daraus einen Trend, der in einem Wirtschaftszweig endet – das kann wohl nicht der Plan gewesen sein! Und das nur, weil wieder einige Menschen von Gier getrieben werden, es ist ungerecht. Bei einigen Leuten ist es schlimm, sie würden am liebsten nachts mit dem Kopf im Safe schlafen, weil sie so viele Goldplomben im Mund haben. Bei anderen Menschen ist es grausig, sie gehen in den Wald und hängen sich auf, damit sie wenigstens einmal im Leben auf einen grünen Zweig kommen! Ich für meinen Teil glaube ganz fest, dass wir eigentlich dafür nicht geschaffen wurden. Wir sollten lieber miteinander anstatt gegeneinander leben. Und merke, wenn man einmal satt ist, ist man halt satt – dann kann man nicht noch mehr fressen.

Wir müssen wieder alle, so glaube ich, mehr füreinander da sein und uns nicht das Leben unnütz schwerer machen. Und eigentlich ist es doch so, dass es unsere größte Freude ist, wenn wir Zeit (die wohl das kostbarste Gut ist) mit unseren Freunden, unseren Liebsten, verbringen, ohne dass wir dabei einen finanziellen Hintergrund sehen. Lieber jeden Tag Liebe schenken als hinter irgendwelchen angeblichen, uns aufgezwungenen schönen Dingen hinterherzurennen, die uns nicht das Leben vereinfachen, sondern erschweren.

Lasst uns lieber rausgehen in den Park, ein gutes Buch lesen, mit einem kühlen Getränk in der Hand, anstatt schwachsinnig durch irgendwelche Einkaufstempel zu schlürfen. Ja, sicher ist es leicht, den großen mahnenden Finger zu erheben. Aber ich für meinen Teil habe mir vorgenommen, einiges davon in die Tat umzusetzen, denn irgendwann ist das schöne Leben vorbei. Und was will man dann am Ende sagen: „Ich war einkaufen!“ oder: „Ich hatte eine schöne Zeit mit vielen lieben Menschen!“ Wir haben es selbst in der Hand! Lassen wir uns nicht von der Gier treiben, das Leben ist trotz aller Widrigkeiten schön!




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