Dienstag, 21. Juli 2020

Gedanken-Brösel: Was bleibt?✨

Da sind wir doch Anfang Januar hoffnungsvoll ins neue Jahr gestartet. Vorfreude auf Konzerte, eine Fußball-EM, Urlaubsflüge standen an. Und dann tanzten einige Leute in Ischgl, um kurz danach zu Hause ordentlich zu husten. Man könnte schnippisch sagen: Das Partyvolk hat uns den ganzen Verlust von Konzerten etc. eingebracht. Und vielleicht geht es ja einigen Menschen so wie mir, man sitzt hier und wartet, dass das Jahr richtig anfängt, dabei ist es schon wieder fast vorbei.

Und ich frage mich da, was wird in Erinnerung bleiben? Es war ein Jahr, wo wir zu Hause waren, klatschend auf dem Balkon standen und wo wir lernten, was wirklich wichtig ist: Zusammenhalt, Unterstützung, kurz, um es in einem Wort zu nennen – Solidarität. Wir lernten unser Land wieder richtig kennen, weil wir nicht mehr in den Auslandsurlaub fliegen konnten – und es ist schön, hier Urlaub zu machen. Gleichzeitig merkten wir, dass die Preise zum Beispiel an der Ostsee explodierten, nur weil einige Leute sich immer noch schnell ein paar zusätzliche EURO mehr in den Hintern schieben mussten.

Manche merkten auch, was systemrelevante Berufe sind, eigentlich wussten wir es ja schon immer: Krankenhauspersonal, Kindergärtnerinnen, Kassiererinnen. Oder bleibt es uns in Erinnerung, dass Rassisten wieder nach vorn peitschten, es Unmengen an Verschwörungstheorien gab, Geschichten von Zwangsimpfung und anderer Unfug verbreitet wurden. Oder hat alles wieder diesen schalen Beigeschmack: Alles ist wie immer, die Leute, die fette Kohle haben, kommen dabei besser weg. Und Menschen, die nicht so gut aufgestellt sind, werden die Leidtragenden dieser Krise? Denn es lässt sich ja auch alles so schön begründen mit dem Spruch: „In Zeiten von Corona…“ Da kann man schnell mal Leute entlassen oder Vergünstigungen abschaffen.

Also, schön wäre es schon, wenn wir am Ende des Jahres alle dastehen und sagen können: Ja, wir haben verstanden, worauf es wirklich ankommt. Dass wir nicht unnötigerweise die Ellenbogen extra ausfahren müssen, dass wir nicht Unmengen an billigem Fleisch fressen müssen, dass, wenn wir zusammenstehen und zueinanderhalten, wir echt viel mehr bewirken können. Wie schon so oft von mir gesagt, wir sollten die Hoffnung nicht aufgeben, Kopf hoch und nicht die Hände!



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