Montag, 26. September 2016

Gedanken-Brösel, Folge 18: Eine große 80!

Ich bin so glücklich, ich habe sie zurück – meine Turnschuhe sind wieder da! In den 80ern stand ich ja völlig darauf, und nun gibt es sie wieder – weiße Adidas Knöchel-Turnschuhe!

Wenn man heute viele Menschen so ansieht, könnte man denken, die Zeit ist stehen geblieben – aber die Menschen haben jetzt Handys dabei. Diese gab es in den 80ern noch nicht, wenn, dann hatte man seinen Walkman dabei. Aber karierte Hosen sind wieder da, Knöchelturnschuhe, Jacken mit Schulterpolstern, Marmor Washed Jeans, sogar Jeans-Jacken, Jeans-Hemden, Fleischer-Hemden, Latzhosen – alles ist zurück in der Mode! Man(n) trägt Seitenscheitel, die Haare an den Seiten und im Nacken sehr, sehr kurz - die Popperfrisuren sind wieder extrem angesagt. Meine Friseurin meinte, es gibt bereits wieder erste Kundinnen, welche eine Dauerwellte verlangen, und die Nachfrage nimmt zu.
Ich bin begeistert! Man fühlt sich so, als wäre man in einen Jungbrunnen gefallen! Und wahrscheinlich stimmt es schon: Man kann gar nicht unmodern rumlaufen, man kann höchstens zu früh dran sein in der Mode. Man braucht eigentlich die eigenen Sachen nicht austauschen oder wegwerfen, jeder Trend kehrt irgendwann zurück - egal wie schick oder furchtbar dieser auch war.
Das Wetter scheint ebenfalls mitzuspielen. Wir haben fast Oktober, und es ist tagsüber immer noch sommerlich warm. Da scheint sich ja das ewige Autofahren gelohnt zu haben, und die Klimaerwärmung schlägt auch bei uns zu (Scherz!). Man könnte also im Augenblick überaus positiv gestimmt sein. Das Leben ist wirklich schön!
Aber leider gibt es auch eine Schattenseite. Die letzten Wahlergebnisse bilden ebenfalls eine Parallele zu den 80ern (und sogar bis hin zu den 30ern), allerdings eine schlimme... In den 80er Jahren tauchten vielerorts die ersten radikalen Skinheads und rechtsradikale Parteien auf. Mitte der 80er Jahre zogen die ersten rechtsradikalen Parteien/die Republikaner in die Parlamente ein. – Und so schön die Zeit damals auch war, das muss nun wirklich nicht wieder sein!


Donnerstag, 22. September 2016

Gedanken-Brösel, Folge 17: Wahrheiten und Widersprüche II - Die gute alte Zeit

Ja, ja, wir sind jetzt in einem Alter, wo auch wir über die gute alte Zeit reden können. Früher haben wir unsere Eltern immer belächelt, wenn sie davon sprachen. Wenn unsere Eltern versuchten, unsere Jugendsprache zu benutzen, haben wir die Augen verdreht. Heutzutage belächelt mich mein junger Kollege, wenn ich solche Wörter verwende.

Je länger die sogenannte gute alte Zeit zurück ist, umso mehr erscheint sie uns in einem schönen Licht. Nur die guten Erinnerungen bleiben, die schlechten Dinge werden verdrängt oder vergessen. Aber es gibt hier viele Wahrheiten und gleichzeitig Widersprüche.

Wir beklagen uns, dass alles nur noch am Handy erledigt wird, neben Telefonaten knipsen wir Fotos, versenden Nachrichten, beschäftigen uns mit Facebook, Twitter, Instagram, Snapchat, Tinder und mehr. Wir schreiben, wie toll doch früher alles war, als es noch keine Smartphones und kein Facebook gab. Aber dass wir es dann ausgerechnet bei Facebook posten, ist doch bei all den Wahrheiten ein Widerspruch?

Und ich möchte mal denjenigen sehen, der wie damals im Urlaub verzweifelt eine Telefonzelle sucht, um dann in der Heimat anzurufen und den Eltern oder Großeltern mitzuteilen, dass man gut angekommen sei. Draußen vor der Telefonzelle warten schon die nächsten Leute, es wird an die Scheibe gehämmert und man wird darum gebeten, sich doch bitte kurz zu fassen.

Wir schreiben auf Facebook, wie viel besser früher alles war ohne Handy. Man kam trotzdem pünktlich nach Hause von der Schule oder vom Spielen mit Freunden. Und gleichzeitig kaufen wir den Kindern Handys und machen uns Sorgen, wenn sie mal eben nicht rangehen.

Wir posten auf Facebook, wie entspannt und einfach früher alles war. Wir waren so locker, cool und trugen zum Fahrradfahren keinen Helm. Heute kaufen wir den Kindern gleich einen Fahrradhelm. Bei der kleinsten Schramme wird schon die Bepanthen-Tube hervorgeholt und ein Pflaster darauf getan.

Unsere Sehnsüchte nach der guten alten Zeit sind zwar groß, aber wünschen wir uns wirklich dorthin zurück? Ich glaube nicht, dass wir jetzt noch besonders gut darin klar kommen würden.


Deshalb sollten wir niemals vergessen: Auch heute und jetzt ist eine richtig schöne Zeit! Jeder Tag erwartet uns mit besonderen Herausforderungen, Überraschungen und neuen glücklichen Momenten!








Mittwoch, 21. September 2016

Gedanken-Brösel bei der Autofahrt, Folge 16: Aktion Weihnachtsbaum

Ups, was ist passiert – vorige Woche war es doch noch schön warm? Jetzt sieht man zwar noch einige Mitmenschen in kurzen Hosen oder Sommerkleidern, doch man erblickt auch schon die ersten dicken Jacken, einen um den Hals gelegten Schal, sogar Stiefel. Morgens und abends ist es dunkler und kühl, und die ersten Blätter fallen von den Bäumen. Und:  Die Angst geht um, dass man in den dunklen kalten Monaten allein sein wird. Für viele Mitmenschen startet jetzt die Aktion Weihnachtsbaum. Man will ja schließlich zum Fest nicht allein oder mit seinesgleichen verbringen. Es wäre doch schön, wenn man zum Weihnachtsfest mit leuchtenden Augen und der Liebsten/dem Liebsten im Arm unterm Baum sitzen könnte! Doch wie jedes Jahr wird dieser Versuch vermutlich nicht klappen. Manchmal genügt jedoch ein zweiter Blick in den Rückspiegel, oder man ist schnell am Glück vorbeigefahren. Oder das Glück steht am Straßenrand und man findet keine Parkbucht.

Doch das Glas ist so voll, wie es ist und das Gras ist so grün, wie es ist. Gefühle sind einfach da, man kann sie nicht abstellen, aber man kann sie auch nicht erzwingen oder kaufen. Und es wird auch immer so sein, dass es zwei Seiten gibt, man kann nur auf einer der Seiten stehen. Das mag traurig klingen, und das ist es auch. Der Winter wird vergehen, und wer es nicht zur Aktion Weihnachtsbaum geschafft hat, einen Partner zu finden, wird wieder an den Start gehen.

Bei all der Einsamkeit sind wir doch gemeinsam einsam. Wir sollten uns nicht in düsteren Gedanken verfangen lassen. Wir sollten sehen, dass es immer viel Licht gibt in der dunklen kalten Zeit, und wenn gerade kein Licht zu sehen ist, erfreuen wir uns an dem Lächeln eines Kindes.

Bald wird Silvester kommen, die Korken werden knallen, wir wünschen uns: „Bloß nicht noch so ein Jahr – das nächste Jahr wird bestimmt das beste Jahr in unserem Leben!“ Also alles wie immer!

Doch denkt daran, hier und jetzt ist die beste Zeit im Leben, es gibt keinen besseren Moment!



Gedanken-Brösel bei der Autofahrt, Folge 15: Wahrheiten und Widersprüche

Wie jedes Jahr fuhr ich für die gute Sache nach Paris, um mit Gleichgesinnten aus ganz Europa am Pressefest Fête de l'Humanité teilzunehmen. Genau eine Woche vor der entscheidenden Berliner Wahl. Unweigerlich – ich weiß eigentlich auch nicht genau, warum – kamen unsere Gespräche bei der langen Autofahrt immer wieder auf die alte DDR zurück.
Je mehr die Zeit vergeht, umso einfacher wird alles erklärt, umso schöner erscheint die DDR im Rückblick für viele Mitmenschen. Die Wahrheit ist, ja, wir lebten ohne große Sorgen in der DDR. Der Widerspruch ist, dass uns alles abgenommen wurde, selbst das Denken wurde leicht gemacht. Und ja, es war z. B. schlimm, dass man seine politische Meinung oft nicht offen sagen konnte. Aber wir waren nicht „vernagelt“, es war nicht so furchtbar wie andere Menschen, welche diese Zeit gar nicht oder zumindest nicht selbst in Ostdeutschland erlebt haben, es uns einreden wollen. Wir waren nicht blind! Aber wie es so oft im Leben ist, die Menschen hatten sich in der DDR eingerichtet, waren zufrieden, mit dem, was sie hatten und wie alles so seinen „sozialistischen Gang“ ging. Doch es waren nicht alles Kommunisten, wie man jetzt erklären will, genauso wenig wie jetzt alle Menschen in Ostdeutschland Nazis sind, das ist total falsch!
Wir hatten auch viel Spaß. Viele von uns erlebten in der DDR ihre Kindheit und Jugend, fanden die erste große Liebe, hatten ihren ersten Sex. Und nein, ich möchte die DDR nicht wiederhaben, dieses kleine merkwürdige untergegangene Land. Aber so, wie wir jetzt leben, ist es auch nicht in Ordnung.
Ja, wir leben heute freier, aber die Menschen werden wieder ängstlicher. Es ist schön, dass wir frei wählen können, vermutet man zumindest. Was damit hochgespült wird, ist weniger schön. Radikale Parteien nutzen die demokratischen Hebel, um nach oben zu können. Ein Schelm ist, wer Böses dabei denkt. Das gab es alles schon einmal. Aber ich habe die Hoffnung, dass die Menschen dieses Mal aufgeklärter sind, mehr nachdenken und handeln, damit es nicht soweit kommt!



Freitag, 16. September 2016

Gedanken-Brösel, Folge 14: Monolog bei der Autofahrt

Da mir stets und ständig Gedanken durch den Kopf springen, besonders beim Autofahren, wo ich viel nachdenke und zurückblicke, habe ich mich entschlossen, diese als Monolog aufzuschreiben.
Le petit riche – der kleine Reiche – so ein Gedanke schoss mir letztens durch den Kopf. Was ist Reichtum eigentlich? Betrachten wir doch einmal unseren Reichtum. Ich hatte ja schon einmal erwähnt, dass man stets und ständig irgendwelchen Dingen hinterherrennt, dem neuesten Computer oder Smartphone, dem schicken Auto, den modernsten Klamotten... Ist es denn nicht auch im eigenen Betrachten ein Reichtum, sympathische, interessante Menschen kennenzulernen? Für manche Menschen liegt der Reichtum im Glauben, was mir aber fremd ist.
Aber anstatt dass wir alle offen miteinander umgehen und mehr versuchen, die Menschen zu verstehen, bauen wir doch lieber schon wieder eine trennende Trotzburg auf. Wir sagen zwar viele gute Sachen, die wir bestimmt meist auch so meinen. Aber wir verschanzen uns mehr und mehr hinter uns selbst und wollen nicht, dass jemand in uns hineinsehen kann. Unsere Seele ist schon so oft verletzt wurden, dass eigentlich überall Pflaster darauf kleben müsste. Aber das Verschanzen bringt ja eigentlich nichts. Anderen Menschen geben wir immer gute Ratschläge, wir schaffen es aber selbst kaum noch, herauszugehen und das Leben einfach zu genießen.



Mittwoch, 7. September 2016

Gedanken-Brösel, Folge 13: Mut zum Leben

Wir alle sind einzigartige, außergewöhnliche Menschen; und wir sind nicht vollkommen! Es gibt also keinen Grund, wie ein scheues Reh durch den Tag zu laufen, wie das so manche Menschen in meiner Umgebung hin und wieder tun.

Und wenn die Stadt uns gehören soll, wie eine Partei auf einem großen Plakat verspricht, gehört uns unser Leben sowieso! Deshalb gilt also immer: den Kopf hoch und nicht die Hände! Denn was wollen wir machen, wenn wir an die Klippe krachen, schwimmen oder untergehen? Ich bin für das Schwimmen!

Wir sollten uns immer bewusst sein: Auch wenn es mal regnet, scheint dennoch die Sonne - auch wenn wir sie gerade einmal nicht sehen können.



Dienstag, 6. September 2016

Gedanken-Brösel, Folge 12: PARTY FOR THE LIVING

Es gibt niemals nicht keinen Grund, nicht zu lächeln. Also begegnen wir jeden Tag mit einem Lachen!

Wenn man sich die vielen verschiedenen Wahlplakate anschaut, kann man allerdings schon Angst davor haben, was da auf uns zukommen könnte. Da werben Menschen auf Plakaten für die NPD, AfD oder ALFA, das kann einem schon große Sorgen bereiten. Da ist einem nicht zum Lachen, sondern eher zum Heulen zumute.

Doch viele Menschen haben die Hoffnung verloren, dass sie mit der Wahl von dieser oder jener Partei, diesem oder jenem Politiker, in unserem Land in der Politik etwas verändern können. „Die da oben machen eh, was sie wollen“, diesen Satz höre ich oft. Aber ich denke nicht so. Man sollte die Augen öffnen und sich nicht einlullen lassen oder sich einreden lassen, dass alles schlecht sei und unser Land vor einem Kollaps stehen würde. Das ist falsch!

Uns geht es doch gut, wir gehören zu einem der reichsten Länder der Erde. Wir sollten mal genauer hinschauen, dorthin, wo es den Menschen wirklich schlecht geht, wo das Elend tatsächlich da ist. Wo sich Menschen in ein Boot setzen, um vor dem Krieg zu fliehen und Gefahr laufen, dann vielleicht im Mittelmeer zu ertrinken. Hören wir diese Menschen jammern? Nein, ganz und gar nicht oder wirklich nur sehr selten. Also bitte: Es tut uns gut, etwas entspannter zu sein und nicht zu vergessen, dass jeder ein Recht auf ein lebenswertes Dasein und schönes Leben hat.

Ich kann nur jedem Berliner raten, am 18. September zur Wahl zu gehen. Wir haben es schließlich selbst in der Hand, wie sagt man so schön: Jeder ist seines Glückes Schmied! Begegnet den Tagen mit einem Lächeln, habt keine Angst vor der Zukunft, hier und jetzt ist die beste Zeit im Leben!