Freitag, 25. November 2016

Brösel-Blog, Folge 35: Black Friday

Black Friday? Schwarzer Freitag? Ja, was ist das denn nun schon wieder, frage ich mich. Mal ehrlich, müssen wir denn jeden Blödsinn, jede Marketingaktion, jedes Brauchtum von unseren „transatlantischen Freunden“ übernehmen? Das ist ja fast wie früher, als es hieß: „Von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen!“
Dabei hatte der „Schwarze Freitag“ doch, soweit ich mich erinnere, etwas mit dem Börsencrash 1929 und dem Beginn der Weltwirtschaftskrise zu tun? Immer lässt man sich etwas Neues einfallen, um dem Bürger die schwer verdienten Penunsen aus der Tasche zu ziehen. Nun also der Black Friday, der Freitag nach Thanksgiving. Da Thanksgiving – so will es die Tradition – immer auf den 4. Donnerstag im November fällt, nutzen sehr viele Amerikaner den darauffolgenden Freitag als Brückentag. Und was liegt näher an einem freien Tag in den USA – der Tag wird zum Einkaufen genutzt, auch die ersten Weihnachtsgeschenke werden erworben. Die Händler starten ihre Weihnachtsaktionen mit angeblichen riesigen Rabatten und Sonderangeboten. In den USA sollen die Menschen sogar tagelang vor den Läden campieren, um dann am Black Friday einen supergünstigen neuen Fernseher oder irgendein anderes tolles „Schnäppchen“ zu erwerben. Und jetzt ist der Black Friday auch hier endgültig angekommen. Apple war 2006 das erste Unternehmen in Deutschland mit einem Black Friday, nun scheint es, der gesamte Handel mache mit.
Da sind wir wieder beim Thema, braucht man denn das alles wirklich im Leben? Muss es denn immer von allem das neueste, beste, exklusivste Modell sein? Ist man erst dann wirklich glücklich und zufrieden? Sicher ist es schön, sich als Lohn für anstrengende Arbeitstage etwas Nettes zu gönnen und das Geld nicht nur für die Miete, sondern Annehmlichkeiten des Lebens auszugeben. Schließlich muss man wissen, warum man jeden Morgen zeitig aufsteht und pflichtbewusst zur Arbeit fährt.
Aber gibt es denn nur materielle Annehmlichkeiten? Ist es nicht genauso schön, gemeinsam eine schmackhafte Mahlzeit zu kochen und diese bei Wein und Kerzenschein mit guten Freunden zu genießen? Oder mit der/dem Liebsten spontan eine Kurzreise ans Meer zu unternehmen? Und warum gibt es beim Black Friday eigentlich keine Vergünstigungen auf Sofas und Betten, Wein, leckeres Essen (oder den neuen GLC 250 d, der gerade vor mir fährt – nein, natürlich nur ein Scherz)? Das wäre doch mal was! Aber nein, da kommt dann lieber gleich noch der Valentinstag um die Ecke, um einem das Geld für teure Blumen und Präsente aus der Tasche zu locken. Dabei kann man der oder dem Liebsten doch das ganze Jahr über seine Aufmerksamkeit schenken. Da muss es kein extravagantes Designerblumengebinde sein, ein schlichter Strauß Tulpen sagt doch genauso: Ich hab Dich lieb!
Also, meine lieben Freunde, Leserinnen und Leser dieses Textes. Die wahren schönen Dinge im Leben sind nicht käuflich. Das wirklich schönste Ding im Leben befindet sich zwischen Bauchnabel und Brust, ja genau: unser Herz. Das ist die Stelle, die uns alle berührt. Darum denkt immer daran: Lasst Eure Herzen sprechen und nicht die Geldscheine!



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