Nachdem das Jahr so langsam antuckerte und obwohl der 2.
Januar ja gleich ein Arbeitstag war, schien am Jahresanfang alles mit
angezogener Handbremse zu laufen.
Nun aber, zu Beginn der 3. Woche, kommt es mir so vor, als
würde das neue Jahr langsam Fahrt aufnehmen. Sogar der Winter ist noch auf
einen Besuch vorbeigekommen. Der glückliche Morgenstau ist wieder da, die
Hektik auf den Bahnhöfen ist zurück. Neujahrsempfänge häufen sich. Die Menschen
reagieren wieder - Gott sei Dank – gestresst. „Berlin ist, wo man hinsieht,
wenn andere wegschauen.“ begrüßt uns ein Obdachloser vom Plakat. Richtig,
hinsehen - und das sollte man auch wirklich tun!
Die Politik in dieser Stadt regt sich wieder kleingeistig
auf. Wir labern da täglich über einen Staatssekretär, der angeblich für einige
Monate Stasitätigkeit begangen haben soll, anstatt uns um die wirklichen
Probleme wie Obdachlosigkeit, Flüchtlinge, Wohnungsmangel, soziale Not – halt
die Probleme unserer Zeit – zu kümmern. Aber nein, die Politiker vermitteln uns
erneut das Gefühl, dass sie nur mit sich selbst beschäftigt sind (was vermutlich
so gar nicht stimmt), weil sie scheinbar Nebenkriegsschauplätze aufmachen,
statt sich um die tatsächlichen Sorgen und Aufgaben zu kümmern.
Da wir uns in einem Superwahljahr befinden, befürchte ich,
wird uns vielleicht vieles gelähmt daherkommen, und es wird sich sicher nur
noch auf den Wahlkampf vorbereitet. Und ich habe dabei böse Vorahnungen, dass
es zu einem politischen Rechtsruck kommt!
Fazit: Alles ist wie immer, alle guten Vorsätze aus dem
Dezember sind vielleicht schon dahin?? Oder gehen wir doch bewusster an Sachen
heran, können wir uns zurückbesinnen auf solche Werte wie Freundlichkeit,
Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft, nett zueinander sein? Ich für meinen Teil
glaube jedenfalls daran, dass wir keine kaltherzigen, selbstverliebten Spezies
sind. Ich denke schon, dass wir tief in uns immer alle herzlich und menschlich
sind! Und das macht, dass wir uns alle doch nicht nur egoistisch durch das
Leben kämpfen.
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